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Volksschule: So startet für Kinder die allgemeine Schulpflicht

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Volksschule

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Gleich einmal vorweg gesagt: Die Volksschule in Österreich ist gleichbedeutend mit der Grundschule in Deutschland. Vier Jahre besuchen Schüler:innen die Volksschule. Diese ersten Schuljahre sind prägend für die weitere Schullaufbahn. Deshalb sprechen wir heute über die Volksschule, Lernziele und darüber, wie Eltern ihre Volksschulkinder auf die Schulzeit vorbereiten können.

Mit der Vollendung des 6. Lebensjahres beginnt für Kinder in Österreich die sogenannte allgemeine Schulpflicht. Diese startet für die meisten Kinder mit der Volksschule (in einigen Fällen kann auch der Besuch einer Vorschule empfohlen werden). Die vier Jahre dauernde Volksschule ist eine prägende Zeit für Schüler:innen, legt sie doch den Grundstein für die weitere Schullaufbahn eines Kindes.

Eine große Verantwortung also, doch wie findet man eigentlich die richtige Volksschule für sein Kind? Dazu geben wir gleich Tipps. Zunächst einmal einige allgemeine Informationen über Anmeldung an Volksschulen und Lernziele.

Volksschule: Was du bei der Anmeldung beachten musst

Kinder, die bis zum 31. August eines Jahres ihr 6. Lebensjahr vollendet haben, sind mit 1. September dieses Jahres schulpflichtig und müssen folglich für die nächsten 9 Jahre in die Schule gehen (allgemeine Schulpflicht in Österreich). Die Anmeldung schulpflichtiger Kinder an einer Volksschule erfolgt durch die Eltern bzw. Erziehungsberechtigte.

Die sogenannte Schülereinschreibung ist die Basis zur Aufnahme von Kindern in eine Volksschule. Dabei sind Unterlagen aus dem Kindergarten ebenso mitzubringen wie persönliche Dokumente. Bei den Unterlagen handelt es sich u.a. um Förderdokumentationen, Portfolio-Mappen oder auch Ergebnisse von Sprachstandsfeststellungen (das sogenannte Übergabeblatt). Bei öffentlichen Volksschulen erfolgt die Zuweisung eines Schulplatzes durch den zuständigen Landesschulrat bzw. Stadtschulrat.

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© Elke Mayr

Warum man Kinder zur Schülereinschreibung mitnehmen sollte

Dabei ist es wichtig das Kind zur Schülereinschreibung mitzunehmen. Denn dadurch kann die Schulleitung feststellen, ob ein Kind schulreif ist. Schulreif bedeutet, dass angenommen werden kann, dass ein Kind dem Unterricht in der ersten Schulstufe folgen kann, ohne körperlich bzw. geistig überfordert zu werden.

Sollte sich hier herausstellen, dass das Kind noch nicht schulreif ist, gilt in Österreich die Vorschulpflicht für schulpflichtige Kinder.

Anmeldung an Privatschulen

Hier gilt es zu beachten, schon rechtzeitig vor der Schülereinschreibung mit der jeweiligen Schuldirektion in Kontakt zu treten. Oft gibt es dabei auch die Möglichkeit, Kinder schon voranzumelden, meist schon im Jahr vor dem Schulbeginn. Dabei ist es am besten sich direkt bei der gewünschten Schule zu erkundigen, so erfährt man auch welche Unterlagen zur Anmeldung mitzubringen sind.

Lehrplan und Lernziele der Volksschule

Das Ziel der Volksschulbildung ist es den Kindern eine grundlegende und ausgewogene Bildung im sozialen, emotionalen, intellektuellen und körperlichen Persönlichkeitsbereich zu ermöglichen. Dabei wird auch auf individuelle Voraussetzungen der Schüler:innen eingegangen, auch um die Basis für ein erfolgreiches Lernen in den darauf folgenden weiterführenden Schulen zu schaffen.

Aufgaben der Volksschulen sind dabei laut Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung u.a.:

  • Entfaltung und Förderung der Lernfreude, der Fähigkeiten, Interessen und Neigungen

  • Stärkung und Entwicklung des Vertrauens der Schüler:innen in die eigene Leistungsfähigkeit

  • Die Erweiterung bzw. Aufbau einer sozialen Handlungsfähigkeit (mündiges Verhalten, Zusammenarbeit, Entwicklung und Anerkennung von Regeln und Normen, Kritikfähigkeit)

  • Erweiterung sprachlicher Fähigkeiten (Kommunikationsfähigkeit, Ausdrucksfähigkeit)

  • Entwicklung und Vermittlung grundlegender Kenntnisse, Fertigkeiten, Fähigkeiten, Einsichten und

  • Einstellungen, die dem Erlernen der elementaren Kulturtechniken (einschließlich eines kindgerechten Umganges mit modernen Kommunikations- und Informationstechnologien), einer sachgerechten Begegnung und Auseinandersetzung mit der Umwelt sowie einer breiten Entfaltung im musisch-technischen und im körperlich-sportlichen Bereich dienen

  • schrittweise Entwicklung einer entsprechenden Lern- und Arbeitshaltung (Ausdauer, Sorgfalt, Genauigkeit; Hilfsbereitschaft, Rücksichtnahme)

  • ausgehend von den eher spielorientierten Lernformen der vorschulischen Zeit zu bewusstem, selbstständigem, zielerreichendem Lernen hinführen.

Dabei stehen Mathematische Früherziehung, Sprache, Lesen und Schreiben, Sachkunde, Singen und Musizieren ebenso am Lehrplan wie Bildnerisches Gestalten, Werkerziehung oder auch Bewegung und Sport.

Wie findet man die richtige Volksschule für sein Kind?

Die Frage aller Fragen: "Wie finde ich die richtige Volksschule für mein Kind?" Denn schließlich sind diese ersten vier Jahre Schule doch sehr prägend. Hier kann rechtzeitiges Informieren schon sehr weiterhelfen. So bieten Schulen in Wien am Tag der Wiener Schulen die Möglichkeit, sich die Schulen und ihre Lehrpläne und Lernziele genauer anzusehen. Darüber hinaus haben viele Schulen auch Tage der offenen Türen, an denen man sich Schulen präsentieren.

Der Pädagoge und Schulprofiler Gerhard Patzner gibt dabei zu bedenken, dass es wichtig ist sich zu überlegen was aus inhaltlicher, aus pädagogischer und aus pragmatischer Sicht Priorität hat. Hier stellen sich zum Beispiel Fragen wie: Soll die Schule einen spezifischen inhaltlichen Schwerpunkt haben, welches pädagogische Setting ist mir wichtig oder auch welche (pädagogische) Grundhaltung sollen Lehrer:innen haben?

Darüber hinaus spielen auch ganz pragmatische Dinge eine Rolle. So sollte für eine gute Kinderbetreuung die richtige Schule ausgewählt werden. Oft ist auch die Entfernung der Schule und der Schulweg, wichtig.

"Man darf nicht vergessen, dass die vermeintlich beste Schule häufig keine gute Wahl ist, wenn sich der Schulbesuch nur mit höchsten Opfern der ganzen Familie organisieren lässt.", so Gerhard Patzner.

Checkliste für die richtige Schulwahl

  • Nähe zum Wohnort

  • Schulform in Bezug auf Tagesablauf

  • Pädagogisch-didaktisches Angebot

  • Vorschulklasse

  • Nachmittagsbetreuung

  • Frühaufsicht

  • Zusatzangebote

  • Essen

  • Kosten

  • Erster Eindruck

So bereitest du dein Kind auf den Schulalltag vor

Doch nicht nur die Wahl der Schule ist ein wichtiger Punkt. Denn der Schulantritt ist eine wesentliche Veränderung im Leben eines Kindes. Hier gilt es einige Hürden zu nehmen. So gibt es einige Eigenschaften und Punkte, die Kindern den Eintritt in den Schulalltag leichter machen.

Dabei spielen Dinge, wie ein gewisses Maß an Konzentration auf eine Sache oder auch das Merken von Aufträgen, sowie das Umsetzen dieser eine wichtige Rolle. Auch das Lösen vom Elternhaus muss während der Schulzeit natürlich möglich sein. Ebenso wichtig ist es, dass Kinder den Anweisungen der Lehrer:innen Folge leisten können, diese also verstehen. Darüber hinaus spielen Motivation und die Rücksichtnahme auf andere Schüler:innen eine ebenso große Rolle.

Bei all diesen Punkten spielen auch die Eltern eine wichtige Rolle. Unterstützung ist hier sehr wichtig. So kann auch zu Hause an motorischen Fähigkeiten (wie z.B. dem Ausschneiden von Dingen) spielerisch gearbeitet werden. Dabei kann gleich auch die Achtsamkeit in Bezug auf die Arbeitsmaterialen geübt werden..

Wie du dein Kind für die Schule begeistern kannst

Expert:innen sind sich einig, am wichtigsten für die Begeisterung des Kindes für die Schule und das Lernen, ist die Motivation. Eltern können ihre Schulkinder hierbei sehr unterstützen. Das spielerische Lernen schon zu Hause kann hier eine große Hilfe sein. Denn so kann auch Konzentration und Ausdauer trainiert werden. Ebenso das Zeigen von Interesse am Schulalltag des Kindes. So können auch etwaige Probleme rasch erkannt und gelöst werden.

Darüber hinaus empfiehlt es sich auch einen passenden Arbeitsplatz für Kinder zu Hause einzurichten. Ein Platz, an dem ungestörtes und ruhiges Arbeiten möglich ist. Auch bei den Hausaufgaben ist die Hilfe der Eltern unerlässlich.

Bei aller Unterstützung beim Lernen und im Schulalltag sind natürlich außerschulische, gemeinsame Aktivitäten mit der ganzen Familie ebenso wichtig. Dabei können dann hoffentlich nicht nur die Kinder, sondern auch die Eltern etwas abschalten.

Nach der Volksschule: So kann es weitergehen

Hat das Kind die 4. Klasse Volksschule erfolgreich abgeschlossen kann zwischen Mittelschule oder auch AHS Unterstufe gewählt werden.

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