Korfu mit Teeangern, Strand-Yoga und dem falschen Buch
Griechenland zwingt dich zum Lässig-Sein. Wer mehr als Flip Flops, Bikini und ein Badetuch braucht, sollte woanders Urlaub machen. Wir sind nach zwölf Jahren wieder einmal auf Korfu. War es damals, als das Kind noch die meiste Zeit in seinem Buggy schlief, auch schon so schön hier?
Die Insel erwartet nichts von dir, gibt aber viel: fast leere, lange Strände, sattes Grün und üppige Vegetation, einfaches, aber gutes Essen, entspannte, ehrliche Gastfreundlichkeit. Das Teenagermädchen hat eine Freundin mitgenommen. Die Mädchen sind froh, die Tage ihrem Rhythmus gemäß zu verbringen: schlafen bis zum frühen Nachmittag, chillen mit Musik, im Meer schwimmen um Mitternacht („der Sternenhimmel ist so schön“).
Die Insel erwartet nichts von dir, gibt aber viel: fast leere, lange Strände, sattes Grün und üppige Vegetation, einfaches, aber gutes Essen, entspannte, ehrliche Gastfreundlichkeit. Das Teenagermädchen hat eine Freundin mitgenommen. Die Mädchen sind froh, die Tage ihrem Rhythmus gemäß zu verbringen: schlafen bis zum frühen Nachmittag, chillen mit Musik, im Meer schwimmen um Mitternacht („der Sternenhimmel ist so schön“).
Wenn das Sein das Tun verdrängt
Nichts stört mich hier – weder die Hitze, noch das laute Zirpen der Grillen und nicht einmal, dass ich mir das falsche Buch mitgenommen habe. Der Roman holt mich nicht ab. Da schau ich lieber aufs Meer.
Ich bin eigentlich ein fauler Mensch und kaschiere das gerne mit Über-Produktivität. Hier muss ich nichts kaschieren, sondern kann so sein, wie ich wirklich bin. Das Sein gewinnt die Oberhand über das Tun. Nicht einmal Yoga ist ein Muss. Es ist der Beste, der am Strand bei Sonnenuntergang plötzlich Gefallen an einfachen Atemübungen und Asanas findet: „Yoga ist wirklich toll. Ich werde das daheim nun auch jeden Tag machen!“ Ich tu so, als glaube ich ihm.
Am Abend essen wir mit den Mädchen meist in unserer Lieblingstaverne am Strand. Ich hab die UNO-Karten mit. Früher mussten wir überall UNO spielen – im Auto, in Restaurants, vor dem Essen und danach. Ich teile die Karten aus. Die Teenis spielen mit, mir zuliebe. Man hört die Wellen rauschen, ein paar Katzen miauen und der Kellner spendiert Melonen und Uso. „Und irgendwann bleib i dann durt...“ – okay, das ist nicht sehr wahrscheinlich. So lässig bin ich dann auch wieder nicht.
Kristin Pelzl-Scheruga ist Chefredakteurin von Lust aufs LEBEN