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4 Persönlichkeitstypen, mit denen eine Partnerschaft nicht funktioniert

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4 Persönlichkeitstypen, mit denen eine Partnerschaft nicht funktioniert
©iStock/martin-dm
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Der Paartherapeut Holger Kuntze verrät in seinem neuen Buch, welche Partner Sie garantiert vergiften werden.

Es gibt Verhaltensstrukturen, die eine Partnerschaft schwierig machen. Und es gibt Persönlichkeitstypen, die den Alltag in einer Beziehung zur Hölle machen bzw. einen Alltag zulassen, der nichts oder nur wenig mit einer erfüllten Partnerschaft zu tun hat. Der Paartherapeut Holger Kuntze plädiert in seinem Buch "Liebe ist eine Entscheidung" dafür, an Beziehungen zu arbeiten, um gemeinsam glücklich zu sein. Er weist aber auch darauf hin, dass nicht jede Beziehung gerettet werden kann – und dass es nicht jede Beziehung wert ist, gerettet zu werden. Insbesondere von folgenden vier Persönlichkeitstypen sollten Sie sich fern halten, wenn Sie selbst psychisch gesund bleiben möchten:

1. Menschen mit einer Suchtproblematik

Alkohol, Drogen, Glücksspiel oder Sex – wer mit einem Süchtigen zusammenbleibt, wird co-abhängig. Für den Süchtigen ist die Substanz eine Strategie, mit den Belastungen des Alltages umzugehen, um Entspannung zu finden und negative Gefühle weniger zu spüren. Die Ablenkung löst allerdings die schwerwiegenden Probleme nicht, sie bringt nur noch mehr Schwierigkeiten mit sich. Der Nicht-Süchtige wird dadurch immer mehr von der Sorge um den Partner erfasst, was diesen ebenso mehr und mehr belastet und über seine Grenzen treibt. Irgendwann dreht sich in der Beziehung alles nur mehr um die Sucht. Von Liebe und Beziehung bleibt kaum mehr etwas übrig. Wenn der Partner keine ernsthafte therapeutische Hilfe in Anspruch nimmt, ist Selbstschutz angesagt.

2. Menschen mit mangelnder Affektkontrolle

Wenn ein Partner regelmäßig ausflippt und sich nicht über die Konsequenzen seiner Handlungen bewusst ist, ist es ebenso Zeit, zu gehen. Dahinter stecken oft passive Ohnmachtsgefühle sowie Wut, Eifersucht, Verlustängste oder Jähzorn. Das Verhalten ist und bleibt jedoch immer die Verantwortung des Einzelnen und soll nicht vom Partner aufgefangen werden müssen. Wenn der Alltag also immer wieder von der emotionalen Instabilität des Anderen gebrandmarkt ist und zur täglichen Achterbahnfahrt wird, braucht diese Person in erster Linie einen Therapeuten und nicht den Partner.

3. Die passiv-aggressive Persönlichkeit

Die Dynamik in der Beziehung mit einem Passiv-Aggressiven wirkt auf den ersten Blick gerade zu ruhig, kontrolliert, zurückhaltend, vernünftig und bestens erzogen. Der passiv-aggressive Partner lehnt offensiv jeden Streit, alles Laute und jede Auseinandersetzung ab. Auch, wenn passiv-aggressives Verhalten auf den ersten Blick wie reifes, erwachsenes Verhalten aussehen mag, ist es eine Reaktion von Unreife und Unsicherheit. Passiv-aggressive Menschen sind nicht abwechselnd passiv und aggressiv, sondern durch ihre durchgängige Passivität und Verweigerung höchst aggressiv, da sie sich jeglicher konstruktiven gemeinsamen Lösung entziehen. In einem raffinierten Geflecht von passivem Widerstand, Verzögerung, Bockigkeit, Dickköpfigkeit, schweigen und Vertuschen lässt der Passiv-Aggressive die Forderungen und Wünsche des Partners immer wieder ins Leere laufen. Passiv-aggressive Menschen sind schnell eingeschnappt, verlassen das Zimmer, trotzen und mauern. Die Beziehung bleibt immer oberflächlich und verletzend.

4. Narzissten

Narzissmus in Beziehungen ist ein unerschöpfliches Thema. Ganze Bibliotheken wurden bereits mit Büchern über Narzissmus gefüllt. Wichtig ist, zu wissen: Narzissmus gibt es in leichteren und stärkeren Ausprägungen. In seiner stärksten Form ist Narzissmus eine schwere Persönlichkeitsstörung, die auch in der internationalen Klassifikation der psychischen Erkrankungen (ICD-10) erfasst ist. Generell sollte man mit dem Begriff vorsichtig umgehen. Ist eine Ausprägung von echtem Narzissmus deutlich erkennbar, verursacht das in einer Partnerschaft eine höchst dysfunktionale und krank machende Dynamik. Der Narzisst vermag es mit Charme, andere Menschen um den Finger zu wickeln und für sich zu gewinnen. Mit der Zeit wird aber immer klarer: Die Welt des Narzissten dreht sich nur um ihn. Energetisch wird eine Beziehung zu einem Narzissten schnell zur Einbahnstraße. Während der Partner des Narzissten immer geben muss, heißt es für den Narzissten selbst unentwegt: nehmen, nehmen, nehmen. Die Übersteigerte Selbstliebe und Egozentrik des Narzissten hat den Ursprung in einer fehlenden Selbsterkenntnis und Selbstbewusstheit. Wer bei einem Narzissten auf echte - nicht gespielte – Rücksichtnahme und Empathie wartet, wartet vergeblich.

Wer sich selbst in einem dieser Muster erkennt, sollte sich seinem Schatten stellen, damit die Beziehung gelingen kann, sagt Holge Kuntze. Wenn der Partner in eines dieser Schemen fällt und Sie bereits ausgepowert sind und sich krank fühlen, sollten Sie die Verbindung schnellstmöglich beenden. "Beurteilen Sie Ihren Partner nach seinen Taten, nicht nach seinen Potenzialen", so der Rat des erfahrenen Therapeuten.

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k.A © Kösel Verlag

"Lieben heißt wollen – Wie Beziehung gelingen kann, wenn wir Freiheit ganz neu denken", Holger Kuntze, Kösel Verlag, € 18,--

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