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Christina Stürmer und ihre traumhafte Musikkarriere nach Starmania [Portrait]

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Aktualisiert
Lesezeit
14 min
Christina Stürmer

©IMAGO, Hartenfelser
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Sie zählt zu den bekanntesten und erfolgreichsten Sängerinnen des Landes: Christina Stürmer. 2002 wurde sie bei der österreichischen Castingshow "Starmania" zwar nur Zweite, doch daraus entwickelte sich eine äußerst erfolgreiche Musikkarriere - mit Höhen und Tiefen. Wie wurde aus der schüchternen Christl der selbstbewusste Popstar? Ein Portrait.

2023 steht ganz im Zeichen des Bühnenjubiläums von Christina Stürmer: 20 Jahre ist es her, dass sie bei der österreichischen Castingshow Starmania "nur" Platz 2 (von 1.700 Bewerber:innen) erringen konnte, aber dennoch als eigentliche Siegerin hervorging. Damals war sie noch die schüchterne süße Christl – heute zählt sie zu den erfolgreichsten Sängerinnen Österreichs und ist zweifache Mama.

Seit 2021 ist Christina wieder vermehrt zu sehen und zu hören – wenn auch die meiste Zeit davon in einem Kostüm. Als Heldin verkleidet begeisterte die Sängerin in "The Masked Singer"-Fans und Rateteam. Seit Anfang 2022 ist sie zudem Markenbotschafterin bei Lidl Österreich. 2023 beendet sie ihre Bühnenpause und gibt als erste weibliche Künstlerin im deutschsprachigen Raum ein MTV-Unplugged-Konzert.

Steckbrief: Christina Stürmer

© IMAGO / Future Image

Steckbrief

Christina Stürmer

geboren
09.06.1982
Geburtsort
Linz
Aktuelle Position
Sängerin
Ausbildung

Buchhändlerlehre

Familienstand & Kinder

Familienstand: liiert mit Oliver Varga

Kinder: Marina (*2016) und Lotta (*2021)

Sternzeichen

Zwillinge

Wohnort

Waldviertel, NÖ

Christina Stürmers Kindheit in einer musikalischen Familie

Christina Stürmer, geboren in Altenberg bei Linz, wusste schon sehr früh, dass Musik ein wichtiger Teil in ihrem Leben ist. "Dass Musik für mich ein Ventil ist, wo man einfach Gefühl rauslassen kann, das habe ich wirklich schon sehr früh – eigentlich direkt nach dem Sprechen – gemerkt."

Mit 13 Jahren begann sie mit Saxophon und Querflöte und spielte dann in einer Kinder-Bigband. Kein Wunder, denn das musikalische Talent wurde ihr in die Wiege gelegt. Ihr Vater leitet seit jeher einen Chor, in dem auch ihre Mutter singt. Zwei weiteren Bands hat sie in ihren frühen Jahren auch ihre Stimme geliehen: "Scotty" und der A-Cappella-Gruppe "Sulumelina". Die junge Christina sah Musik aber bis dahin immer nur als Hobby, denn "Popstar" war für sie kein realistischer Berufswunsch. Wie wir nun wissen, kam aber alles ganz anders ...

Berufswunsch: Kindergärtnerin, Buchhändlerin oder Starmania?

Ihre Schulkarriere war von einem Ausstieg aus dem Gymnasium geprägt mit dem eigentlichen Vorhaben, Kindergartenpädagogin zu werden. Tatsächlich begann Christl aber eine Buchhändlerinnenlehre, welche sie 2002 abschließt.

In einer Arbeitspause folgte dann die Schicksalswende: Als 20-jährige geht sie zum Starmania-Casting ins oberösterreichische ORF-Landesstudio. Dass dieser Schritt ihr weiteres Leben bestimmen sollte, konnte die damals noch zurückhaltende Christl nicht ahnen – und es war, so sagt sie später "alles in keiner Weise geplant".

Starmania: Die ORF-Castingshow, die alles in Christl Stürmers Leben veränderte

2002 startete ein neues Showformat vom ORF – die Castingshow "Starmania" wird ins Leben gerufen. Moderiert wurde die Musikshow, in der sich 48 Nachwuchssänger:innen live unter Beweis stellen konnten, von Arabella Kiesbauer. Eine ehemalige Arbeitskollegin überzeugte Christina damals zum Casting zu gehen. In einem Interview mit musicaustria.at erinnert sich die Sängerin an das erste Vorsingen:

"Wir hatten Putztag, dementsprechend war auch mein Outfit. Mit gebundenen Zopf, damit die Haare nicht stören, bin ich mittags in der Pause ins Landesstudio Oberösterreich. Dort waren unglaublich viele Menschen, alle rausgeputzt mit glitzernden, bauchfreien Tops und Hochsteckfrisuren. Und ich dachte: 'Warum rennen die so seltsam herum?' Die Jury meinte, ich sei eine Runde weiter, auch wenn ich nicht ausschauen würde wie eine Barbie und an meinem Styling etwas ändern müsse. Ich war gerade noch in der Arbeit und dachte: 'Pff, Styling, wie?'"

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Nach der ersten Hürde ging es Woche für Woche weiter und Christina entwickelte sich zum absoluten Publikumsliebling. Die gebürtige Linzerin schaffte es sogar ins Finale, wo sie sich mit dem Sportfreunde-Stiller- Song "Ein Kompliment" gegen Konkurrent Michael Tschuggnall geschlagen geben musste. Mit ihren damaligen Idolen, den Sportfreunde Stiller, ist sie heute befreundet.

Auch wenn sie die Show damals verloren hatte, so ging sie eigentlich als Siegerin heraus. Über den zweiten Platz war sie nämlich keinesfalls traurig. "Ich hab mich unglaublich gefreut. Vor allem, weil der ganze Druck abgefallen ist. Und ich weiß noch ganz genau, meine besten Freunde damals sind in der ersten Reihe gesessen und aufgesprungen vor Freude, wie Arabella Kiesbauer gesagt hat: Michi. Die dachten, dass ich wieder nach Hause komme und mehr Zeit für sie haben werden."

In einem Interview kurz nach dem Aus von Starmania sagte sie: "Ich will das eigentlich alles nicht" und sorgte damit gleich mal für Unruhe, denn für die Medien war der Satz ein gefundenes Fressen. Für sie war die Castingshow eigentlich nur ein Ausflug in eine andere Welt – abseits der Bücher. Dass sie die Show als Popstar verlassen würde, war nicht geplant und hätte sie sich damals niemals vorstellen können.

Ich habe mein Hobby zum Beruf gemacht.

Christina StürmerSängerin

Die gebürtige Linzerin war einfach froh, dass sie nicht diesen Druck der Show, Presse und der Plattenfirma gehabt hat, sondern sich in Ruhe auf ihre Single "Ich lebe" und das Debütalbum konzentrieren konnte. Außerdem habe niemand große Erwartungen an sie gehabt und sie konnte selbst entscheiden, welche Musik sie machen möchte. 2003 war Deutsch Pop noch nicht so populär wie heutzutage und so rieten ihr viele davon ab. Doch Christina Stürmer sollte recht behalten ...

"Ich lebe" und "Freier Fall": Von der Castingshow direkt in die Charts

Mit ihrer Debütsingle "Ich lebe" stürmte Christina direkt die Charts – sagenhafte 9 Wochen belegte sie Platz 1. Ein Erfolg, mit dem niemand gerechnet hatte. Mit ihrem ersten Album "Freier Fall" gelang ihr etwas, das davor nur Falco geschafft hatte – sie verkaufte über 100.000 Stück. Im Herbst 2003 ging sie das erste Mal auf Tournee durch Österreich – jede einzelne Show war restlos ausverkauft. Auch weitere Single-Auskopplungen aus dem Album wurden zum Hit.

Ein Jahr danach veröffentlichte sie ihr zweites Album "Soll das wirklich alles sein". Auch dieses wurde ein Kassenschlager. Christl, die heute nur noch Christina Stürmer genannt werden möchte, wurde zur österreichischen Chartsstürmerin und zum Liebling der Nation.

Christina Stürmer erobert 2005 auch Deutschland

Nachdem sie zwei Jahre lang die österreichischen Charts im Griff hatte, wollte ihr damaliges Management auch den deutschen Markt erobern. Mit Erfolg. Die Single "Ich lebe" und das Album "Schwarz Weiß" wurden überarbeitet, neu veröffentlicht und dem damals aufkommenden deutsch Rock/Pop angepasst.

Auch in Deutschland kam niemand mehr an der Österreicherin vorbei. 2006 erhielt sie den Echo, ein deutscher Musikpreis, als Künstlerin Rock/Pop National, was für ein paar Aufreger in den österreichischen Zeitungen führte. Schließlich ist sie "unsere Christl".

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Christina Stürmer beim Echo 2006

© IMAGO

Es ist aber "Nie genug" für einen Popstar

2006 kehrte sie zurück nach Österreich und knüpfte direkt an den Erfolgen an. Wieder ein Top platzierter Chart Erfolg mit der ersten Single "Nie genug" aus ihrem dritten Studioalbum "Lebe lauter". Es folgten Benefizkonzerte, Werbeverträge – alles, was das Star-Herz sich wünscht. Für Christina eine "unfassbar turbulente Zeit", die fast in einem Burn-Out endete.

Danach folgten ein Managementwechsel, einige Up- und Downs und zeitweise Karrieretiefs, die Christina Stürmer prägten. Sie selbst habe dies nie als Scheitern gesehen und der ständige Rückhalt ihrer Eltern und Freund:innen habe sie stets vor dem tiefen Fall bewahrt. Der anhaltende Erfolg gibt ihr auch recht, denn mit bislang 8 veröffentlichten Studioalben, elf Amadeus Awards (20 mal nominiert) und zwei Echos zählt sie bis heute zu den erfolgreichsten Sänger:innen Österreichs.

2 Kinder mit Oliver Varga - Privatleben bleibt privat

Vor allem seit ihrer Starmania-Zeit, in der sogar ein Kamerateam in ihrem Kinderzimmer gefilmt hat, hält Christina ihr Leben abseits der Bühne sehr privat. Seit 2006 ist sie mit Oliver Varga liiert, der seit Anfang an in der Band dabei ist. Lieben haben sie sich aber erst nach vier Jahren gelernt. Die vierköpfige Familie lebt zurückgezogen im Waldviertel in Niederösterreich. Private Momente und Einblicke teilt die Sängerin nur sehr selten, wie der Willkommens-Post 2021 ihrer zweiten Tochter Lotta. Ihre erste Tochter Marina kam 2016 zur Welt.

"Mittlerweile wissen alle Medien: Bei mir kommt niemand in meine vier Wände, es gibt keine Partner-Interviews, keine Partner-Fotoshootings, meine Tochter ist komplett raus." (Anm. d. Red.: Das Interview fand vor der Geburt ihrer zweiten Tochter Lotta statt.) Für Christina war es immer der größte Wunsch eine Familie und Kinder zu haben - in einem Interview gab sie aber bekannt, dass die Familienplanung nun abgeschlossen sei. Die beiden Mädls halten sie eh ordentlich auf Trab.

Christina Stürmer als "Heldin" bei "The Masked Singer"

Seit 2021 sieht man Christina wieder häufiger auf Events und auch auf der Bühne. So auch bei der deutschen Rate-Show "The Masked Singer" 2021, wo sie hinter der Maske der Heldin steckte. Wahre Fans haben sie schon ab Sekunde eins erkannt, denn ihre Stimme ist einfach unverwechselbar. So erreichte sie auch das Finale und belegte den 3. Platz.

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Für die Show musste sie übrigens im Kindergarten ihrer Tochter lügen, damit sie mit ihren beiden Töchtern nach Köln reisen und dort aufzeichnen konnte. Sie beschreibt die Zeit als "Herausforderung" und "Nervenkitzel", vor allem, weil sie davor seit gut zwei Jahren wegen der Corona-Pandemie nicht mehr öffentlich gesungen hatte.

Musikalischer Neustart zum 20-jährigen Jubiläum

Ihr letztes Album ist schon eine Weile her – 2018 erschien "Überall zu Hause". Doch zum 20-jährigen Jubiläum 2023 möchte Christina musikalisch wieder durchstarten. So kündigte sie auf jeden Fall neue Musik an: "Es könnte durchaus sein, dass ich wieder zu meinen jazzigeren Wurzeln zurückkehre."

Christina Stürmer nimmt MTV-Unplugged-Album auf

Im August 2023 ist es soweit und Christina Stürmer kehrt wieder zurück auf die Bühne. Im Ö3-Wecker am 6. Juli 2023 verkündet die Sängerin, dass sie mit MTV-Unplugged im August im Wiener Volkstheater ihre Pause beendet wird. Sie ist damit die erste weibliche Künstlerin im deutschsprachigen Raum, die ein MTV-Unplugged-Album aufnehmen darf.

Die Planung dafür läuft schon seit rund 3 Jahren: "Die ersten Gespräche mit MTV per Zoom haben wir geführt, als ich gerade schwanger war mit meiner zweiten Tochter, mit Lotta. Die ist jetzt schon 2,5 Jahre alt, das heißt, vor drei Jahren haben die ersten Gespräche stattgefunden. Natürlich einfach die Planung, die Vorbereitung, wie viele Listen es gibt, welche Gäste ich gerne dabei hätte, die Band ist fix dabei aber es gibt noch Zusatzmusiker, und und und. Welche Songs überhaupt – also klar, 'Ich lebe' darf nicht fehlen, oder 'Engel fliegen einsam' ... Das ist eine irre Herausforderung, aber ich freue mich einfach ur", so Christina bei Ö3.

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Es wird am 22. und 23. August 2023 zwei Konzerte im Wiener Volkstheater geben, wofür man sich auch Tickets kaufen konnte, die übrigens beide sofort ausverkauft waren. Doch das ist nicht alles, denn es soll im Herbst ein dazugehöriges MTV-Unplugged-Album und ein Konzertfilm folgen. Uuund es ist eine Tour für 2024 geplant.

Das sagt Christina in einer Presseaussendung über das einmalige Ereignis: "Mit 11 Jahren hab ich wie alle in meinem Alter das 'MTV Unplugged in New York' von Nirvana abgefeiert. Jeder Musiker träumt wahrscheinlich davon mal selbst eines zu machen – wie auch ich die letzten Jahre. Dass ich mich jetzt wirklich in die Reihe von Künstlern wie Alanis Morissette, Lauryn Hill, Bon Jovi, Die Toten Hosen, Sportfreunde Stiller oder Björk einreihen darf, ist für mich der absolute Wahnsinn. Zu meinem 20-jährigen Jubiläum hätte ich mir nichts besseres vorstellen können. Es ist eine riesen Ehre und eine große Herausforderung, auf die ich mich schon unfassbar freue."

Alben von Christina Stürmer [Liste]

  • Überall zu Hause (2018)

  • Seite an Seite (2016)

  • Ich hör auf mein Herz (2013)

  • Nahaufnahme (2010)

  • In dieser Stadt (2009)

  • Lebe lauter (2006)

  • Soll das wirklich alles sein? (2004)

  • Freier Fall (2003)

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