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Sich sexy und selbstbewusst fühlen: Wie geht das, wenn gerade niemand da ist, der dich begehrt?

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Sich sexy und selbstbewusst fühlen

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Sind wir verliebt und werden geliebt, dann fühlen wir uns umwerfend. Und strahlen das auch aus. Aber was, wenn du genau dieses Gefühl einfach so erzeugen kannst? Ganz ohne Partner oder Partnerin...

Wir alle lieben das Gefühl, wenn wir uns in unserer Haut richtig wohl und sexy fühlen – und verknüpfen das meist damit, dass wir jemandem wirklich gefallen. Wenn wir merken, wir werden – von der/den „richtigen“ Personen begehrt und geliebt. Dann spüren wir uns gut und weiblich, sexy, begehrenswert. Dann ist ein Teil in uns aktiviert, der eigentlich immer da ist. Wenn wir Glück haben, bringt er uns richtig zum Strahlen.

Wir sind gut gelaunt, die anderen auch – wir bekommen mehr Komplimente und sind selbst oft in unbeschwerter Flirtlaune. Man liebt es, in unserer Gesellschaft zu sein, weil wir etwas ausstrahlen, was andere auch haben wollen – selbstbewusste und selbstverständliche Freude, Sinnlichkeit, Unbeschwertheit, Zufriedenheit, vielleicht auch Erotik und Liebe.

Klar, diese Phasen sind ganz besondere – oft sind wir verliebt oder lieben gerade, das macht uns glücklich und zufrieden. Oder wir positionieren uns selbst gut auf diversen Social-Media-Kanälen und sammeln virtuelle Komplimente. In jedem Fall sind wir auf das Feedback von anderen angewiesen.

"Das kann ich doch nicht selber machen!"

Was aber, wenn du dieses strahlende, sinnliche, lustvolle ICH gerne mal wieder richtig spüren und intensivieren möchtest? Einfach so für dich? Oder auch wenn du es mit anderen wieder erleben bzw. provozieren möchtest? Wenn du das nicht „spielen“ sondern authentisch sein willst? Wenn du gerade nicht verliebt bist, wissentlich keinen Menschen hast, der dich begehrt und schon gar keine Lust hast, dich selbst öffentlich zu vermarkten?

Selbstbewusstsein nur durch Anerkennung von außen? So ziehst du die Falschen an!

Immer wieder höre ich: „Das kann ich doch nicht „selbst machen“ - Ich brauche einen Impuls von jemand anderen, sonst spüre ich mich nicht sexy. Wie soll das gehen, wenn mich gerade niemand begehrt?“

Hmmm, das ist schon auch eine „Henne-Ei“ Frage, denn du wartest auf etwas, was von außen kommt. Was wenn das jeder macht? Mit dieser „Ich brauche“-Haltung gehst du mit einer gewissen Bedürftigkeit, dem Wunsch nach Anerkennung hinaus – und ziehst, wenn überhaupt, dann vermutlich auch jemanden an, der ebenfalls emotional bedürftig ist. Willst du das wirklich?

Schlechte-Laune-Tage vs. Gute-Laune-Tage

Vermutlich kennst du das, an manchen Tagen bist du einfach wirklich nicht gut drauf, du magst dich vielleicht selbst nicht, gefällst dir nicht, und dann hast du das Gefühl, die anderen schauen dich komisch an und sind auch schlecht drauf. Vielleicht wirst du angemotzt, „nichts“ gelingt, du findest an jeder Ecke die Bestätigung, warum du besser im Bett geblieben wärst.

Aber du kennst vermutlich auch diese Tage, an denen du schon gut gelaunt aus dem Bett springst, dich freust, und manchmal gar nicht weißt, worauf genau? Du strahlst, die anderen lächeln dich an, machen dir Komplimente? „Alles“ läuft einfach, herrlich.
Kannst du dir vorstellen, dass du zu deiner Laune ganz schön viel selbst beitragen kannst? So ist das auch mit dem sich selbst sinnlich und wohl fühlen. Aber beginnen wir mal von vorne...

Was denkst du über dich – hinderliche Glaubenssätze?

Achtest du manchmal bewusst drauf, wie du über dich denkst? Oder passiert das unbewusst? Wie oft ertappst du dich bei destruktiven Gedanken? Oft höre ich Sätze wie: „Na, das kann ja nur mir passieren!“, „Klar, ich finde wieder nur einen, den ich/der mich nicht will!“ „So blöd kann ja nur ich sein!“ oder „Ich bin ja nicht hübsch, gescheit, liebenswert, perfekt... genug!“ oder „Das wird’s gewesen sein – ich finde niemanden mehr!“ oder „Ist halt so, dass es nach ein paar Jahren Beziehung vorbei ist mit dem Sex!“, „Es tut eh wieder nur weh!“...

Diese Liste könnte ich jetzt noch länger füllen, will ich aber nicht. Weil ich mich entscheiden kann, ob ich die Blickrichtung ändere und mir bewusst vor Augen halte, was ich wirklich möchte. Kommst du mit?

Licht an: Du möchtest wieder strahlen?

Finde hier ein paar hilfreiche Anregungen, die dich unterstützen können, selbst den Schalter zum eigenen Wohlbefinden und Strahlen umzulegen. Ein Zauberwort ist Selbstfürsorge, also wie du dich um dich selbst kümmerst und mit dir umgehst. Wenn es dir gelingt, ein paar deiner hinderlichen Glaubenssätze zu erkennen und loszulassen, kannst du deine Haltung zu dir neu und liebevoller definieren.

"Du bist gut, so wie du bist. Es geht darum, dass du das auch wieder bemerkst und genießt."

Du kannst bewusst die Entscheidung treffen „Ja, ich bin es wert, ich möchte mich frei und unabhängig von anderen sinnlich, weiblich und wohl fühlen!“ Bitte finde unbedingt die für dich persönlich passenden Worte! Schon bist du auf einem guten Weg, du wirst sehen, die Reaktionen bleiben nicht aus. Nein, es geht in keiner Art und Weise darum, dich selbst weiter zu optimieren - wozu? Du bist gut, so wie du bist. Es geht darum, dass du das auch wieder bemerkst und genießt. Und ja, vielleicht braucht es ein bisschen mehr als diesen Artikel. Aber er könnte ein guter Anfang sein, der einen Impuls gibt und Mut macht.

4 Tipps für einen liebevolleren Blickwinkel auf dich selbst

Welche neuen hilfreichen Glaubenssätze gefallen dir? Ich mache dir hier ein paar Vorschläge. “Ich bin liebenswert, so wie ich bin.“ „Ich bin eine sinnliche, lustvolle Frau, und zeige das, wenn ich mich sicher und wohl fühle!“ „Ich bin schön!“ „Ich achte auf mich und sage rechtzeitig, wenn mir etwas nicht gut tut!“ „Ich genieße eine Liebe, die mich richtig nährt!“... Welche Sätze passen gut für dich? Finde deine Worte. Unterstützen können dich dabei die folgende Fragen:

  • 1

    Was alles magst du an dir? Das kann etwas sein, das dir an deinem Aussehen gefällt oder auch an deinem Charakter, das kann ein Wert sein, für den du stehst oder dein Lachen... was auch immer. Hast du vielleicht noch ein paar Komplimente im Ohr oder gute Freundinnen, mit denen du dich austauschen möchtest? Sammle alles.

  • 2

    Was kannst oder machst du gut und am besten auch gerne? Das muss nicht nur besonderes sein, wir können meist ganz viele große und kleine Dinge gut oder machen sie mit Freude oder Leichtigkeit und nehmen das zu oft gar nicht wahr. Jetzt schon.

  • 3

    In welchen Situationen, an welchen Orten fühlst du dich richtig wohl? Wann bist du gerne alleine? Wann gerne mit anderen? Wann/wo/mit wem spürst du dich selbst als Frau richtig gut? Zum Beispiel auch in deiner Weiblichkeit? Mit wem scherzt oder flirtest du gerne? Was willst du (wieder) mehr leben und genießen?

  • 4

    Wie gefällst du dir gut? In welcher Kleidung fühlst du dich gut? Was macht roter Lippenstift mit dir? Wie stehst du da oder bewegst dich? Funkeln deine Augen? Hörst du deine Stimme? Wie riechst du?

Triff deine Entscheidung – was fütterst du?

Es braucht etwas Übung, eine klare Entscheidung und Aufmerksamkeit, aber du kannst recht einfach lernen selbst zu entscheiden, wie du über dich und dein Liebesleben denkst. So kommst du deinen Sehnsüchten näher, kannst mehr verwirklichen. Mit welchen „Filtern“ gehst du an dein Leben und dein Lieben heran? Was fütterst du? Das, was du nicht mehr willst? Womöglich destruktive Gedanken oder etwas, was dir Angst macht? Was wäre, wenn du bewusst das nährst und stärkst, was du eigentlich leben möchtest? Mit Gedanken und Handlungen?

  • Spüre in dich hinein, wie du dein (Liebes-)Leben wirklich leben möchtest. Nimm dir Zeit. Welche Qualitäten und Werte sind dir wichtig? Was möchtest du leben? Wie soll dein (neuer) Partner für dich sein? Je einfacher, klarer und positiver du formuliert, umso besser. Male dir Situationen, auf die du dich freust, mit allen Sinnen aus. Siehst du, wie du dich dann bewegst? Was an deinem Aussehen oder deiner Ausstrahlung, hat sich verändert? Wie fühlst du dich dann? Hörst du deine Stimme oder dein Lachen? Wo bist du? Genieße diese neuen Bilder ausgiebig, atme sie bewusst ein und lass beim Ausatmen los, was du nicht mehr brauchst.

  • Nimm dir täglich morgens einen Augenblick Zeit um diese Vision wieder bewusst zu aktivieren. Überleg dir, worauf du dich heute freust. Welchen (und wenn auch kleinen) Schritt könntest du tun, der in die richtige Richtung geht?

  • Vor dem Einschlafen reflektiere deinen Tag: In welchen Situationen oder auch mit wem hast du dich heute wohl gefühlt? Was hat dir da besonders gut getan? Was hat dir Freude gemacht oder dich sogar positiv überrascht? Wann warst du ganz in deinem Element? Was ist dir gut gelungen? Hattest du Momente des Flirtens? Wovon möchtest du mehr?

Sinnvoll ist, dir deine positiven Gedanken aufzuschreiben um auch an nicht so gelungenen Tagen, die wir ja alle immer wieder haben, nachlesen zu können.

Deine Gedanken gestalten deine Handlungen

Abschließend möchte ich dir gerne noch anhand eines positiven Beispiels kurz zusammenfassen, was deine Gedanken mit dir machen. Die negativen machen wir uns ohnehin schon oft genug, Schluss damit.

Wenn du denkst, heute mache ich mir einen guten Tag und dich darauf freust, legst du den Fokus da drauf. Dadurch entstehen Gefühle wie Freude, Lust, Spaß. Mit diesen positiven Gefühlen setzt du deine Handlungen - und bekommst darauf Reaktionen, das ist immer so. Diese Reaktionen bringen auch entsprechende Ergebnisse – sie sind also eine Bestätigung für deine Gedanken - und das positive Karussell dreht sich...

Ich wünsch dir viele freudige, unbeschwerte Momente, in denen du dich richtig wohl und sexy fühlst. Wenn du mehr möchtest, kannst du mich gerne kontaktieren!

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© Mirjam Reither

Über die Autorin

Nicole Siller bietet psychologische Beratung, Sexualberatung und systemisches Coaching an. Sie ist Autorin von „Finde deine Lust!“ - das Praxisbuch für weibliche Sexualität.

Alles dazu sowie Infos zu individueller Beratung, zu ihrem Blog und Kursen gibt's auf lebendich.at..

Über die Autor:innen

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