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Wiener Opernball: Fakten, Looks und Stargäste

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Einmal im Jahr verwandelt sich die Wiener Staatsoper zum berühmtesten Ballsaal der Welt. Alles, was du über den traditionsreichen Wiener Opernball wissen musst, verraten wir im Artikel!

"Alles Walzer!" heißt es auf rund 450 Bällen pro Jahr in Wien, doch einer ist Jahr für Jahr der gesellschaftliche Höhepunkt: Die Rede ist natürlich vom Wiener Opernball, der dank TV-Übertragung ein Millionenpublikum im In- und Ausland erreicht. Mit rund 5.150 Ballgästen ist dieser Ball der größte Treffpunkt Österreichs für Kulturschaffende, Unternehmer:innen sowie Politiker:innen aus dem In- und Ausland. Doch wie kam es überhaupt zu dieser immensen Bedeutung des Opernballs?

Der Wiener Opernball Trailer

Fakten zum Wiener Opernball 2024

  • Der nächste Wiener Opernball findet am Donnerstag, dem 8. Februar 2024 statt.

  • Der Stargast für den 66. Wiener Opernball wurde am 17. Januar von Lugner in einer Pressekonferenz verkündet. Es ist keine geringere als die US-amerikanische Schauspielerin Priscilla Presley.

  • Moderiert wird der Opernball 2024 von Mirjam Weichselbraun, Andi Knoll, Teresa Vogl und Marion Benda.

  • Der ORF überträgt wieder den Opernball.

Was ist der Wiener Opernball und warum ist er so wichtig?

Der Wiener Opernball ist im Grunde ein großes, musikalisches Fest, welches traditionell am letzten Donnerstag im Fasching stattfindet und Hochkultur mit Unterhaltung verbindet. Rund 5.150 Ballgäste können am Opernball teilnehmen. Inklusive Mitwirkenden und Beschäftigten des Hauses zählt die Staatsoper am Ballabend rund 7.000 Personen. Für eine glanzvolle Eröffnung des Opernballs sorgt jedes Jahr das aus rund 150 Paaren bestehende Jungdamen- und Jungherren-Komitee im weißen Ballkleid beziehungsweise Frack.

Der Opernball bringt durch seine nationale und internationale Bekanntheit jedes Jahr einen nicht zu unterschätzenden Werbeeffekt für den österreichischen Tourismus mit sich und hat sich mittlerweile zu einem Wirtschaftsfaktor der Stadt Wien entwickelt.

Die Geschichte hinter dem Opernball

Die legendären Feste und Ballveranstaltungen in Wien nahmen ihren Anfang anlässlich des Wiener Kongresses in den Jahren 1814 und 1815. Seit damals tanzt und feiert man in Wien sehr ausgelassen in der Faschingszeit. Doch rund um die Revolutionsjahre Mitte des 19. Jahrhunderts war niemandem zum Tanzen zumute. Erst später stieg das Bedürfnis nach Bällen in der Bevölkerung wieder rapide an. Als Vorbild sollten Veranstaltungen der Pariser Oper dienen, doch Kaiser Franz Joseph verbot zunächst ein solches Fest im 1869 eröffneten k.u.k. Hofoperntheater. Der Grund: Er befürchtete ähnliche tumultartige Szenen wie in der Pariser Oper.

1877 gab der Kaiser endlich seine Zustimmung zu einer "Soirée" in seinem Hofoperntheater und so fand am 11. Dezember erstmals ein Ball am heutigen Standort statt. Der erste "echte" Opernball wurde schließlich am 26. Jänner 1935 veranstaltet. Dieser bildete zugleich den unbestrittenen Höhepunkt des Faschings, der jedoch nach Ausbruch des Zweiten Weltkriegs 1940 ein vorrübergehendes Ende nahm. Im März 1945 wurde die Staatsoper weitgehend zerstört, der Wiederaufbau dauerte ganze zehn Jahre.

Am 9. Februar 1956 konnte der Opernball erstmals seit dem Krieg wieder stattfinden. Seither findet der Opernball jedes Jahr - üblicherweise am letzten Donnerstag vor dem Aschermittwoch – in der Staatsoper statt. Nur drei Mal wurde er bisher abgesagt, nämlich 1991 wegen des Kriegs am Persischen Golf sowie 2021 und 2022 wegen der Corona-Pandemie.

Wiener Opernball: Zahlen, Daten, Fakten

Der Opernball findet traditionell jedes Jahr in der Wiener Staatsoper statt. Aufgrund der Ballvorbereitungen in der sonst täglich bespielten Oper fallen die Vorstellungen an den zwei Abenden vor dem Opernball aus. Der Umbau des Zuschauerraumes in den Ballsaal dauert insgesamt rund 30 Stunden. Die Bestuhlung muss dabei entfernt und der Parkettboden verlegt werden.

Nicht fehlen darf natürlich ein prunkvolles Blumenmeer: Insgesamt 650 Arrangements und Gestecke mit zigtausenden Blumen und Pflanzen schmücken Tische, Wände und Logen. Der Rückbau vom Ballsaal zur Opernbühne dauert dann weitere 21 Stunden – ein wahrer Umbau-Marathon für die über 500 beteiligten Mitarbeiter:innen.

Für den Wiener Opernball wird die Oper vom Keller bis zum Dachboden für die Besucher:innen geöffnet. Es stehen neben dem Ballsaal, einige Restaurants, Heurigenlokale, ein Wiener Kaffee, eine Disco und viele weitere Bereiche zur Verfügung. Einzig der exklusive und original erhaltene Teesalon bleibt nur wenigen vorbehalten: Während des Balls ist dieser Raum speziell für die Künstler:innen der Staatsoper sowie für besondere Gäste reserviert.

Datum des Opernballs

Der Opernball hat kein fixes Datum, findet allerdings immer am letzten Donnerstag im Fasching statt. Die letzten fünf Opernbälle fanden an diesen Tagen statt:

  • 8. Februar 2024

  • 16. Februar 2023

  • 20. Februar 2020

  • 28. Februar 2019

  • 8. Februar 2018

  • 23. Februar 2017

Moderator:innen des Opernballs

Seit dem Jahr 1969 (mit Ausnahme der Jahre 1982 und 1983) überträgt der ORF den Opernball live im TV. Bis 2013 wurden die Bilder des ORF auch beim Bayrischen Rundfunk ausgestrahlt. Die Ausstrahlung erfolgt zeitgleich auf 3sat. Rund 2,5 Mio Fernsehzuschauer verfolgen im Schnitt den Opernball jedes Jahr.

Beim ORF wurden seit jeher zahlreiche verschiedene Moderatoren eingesetzt, die zumeist alle paar Jahre ausgewechselt werden. Kommentatoren aus dem Studio sind seit 2001 Karl Hohenlohe und Christoph Wagner-Trenkwitz, seit 2003 Direktionsmitglied der Volksoper Wien. Die folgenden Moderator:innen waren bei den letzten fünf Opernbällen für den ORF im Einsatz:

  • 2023: Mirjam Weichselbraun, Andi Knoll, Nadja Bernhard, Teresa Vogl und Marion Benda.

  • 2020: Alfons Haider, Mirjam Weichselbraun und Teresa Vogl

  • 2017 bis 2019: Alfons Haider, Mirjam Weichselbraun und Barbara Rett

Wer darf zum Wiener Opernball kommen?

Grundsätzlich darf zum Wiener Opernball jede:r kommen, der bzw. die über eine gültige Eintrittskarte verfügt. Der Kartenverkauf beginnt in der Regel im Juni des Vorjahres. Ab dem Vorverkaufsdatum können Tickets bestellt werden.

Für den Opernball am 8. Februar 2024 gibt es bereits keine Karten mehr, doch der Vorverkauf für den Opernball 2025 beginnt am 3. Juni 2024. Tickets können grundsätzlich online sowie an den sowie an den Bundestheaterkassen erworben werden. Die Karten werden nach Einlangen der Anfragen vergeben. Heißt: First Come, First Serve!

Zum Opernball dürfen außerdem auch rund 150 Debütant:innen. Dabei handelt es sich um junge Tanzpaare im Alter zwischen 18 und 25 Jahren, die den Ball mit dem traditionellen Wiener Walzer eröffnen. Die Debütant:innen werden vorab ausgewählt und erhalten sogenannte Komitee-Karten, die mit rund 130 Euro (Stand 2024) weitaus günstiger sind als die reguläre Eintrittskarte.

Falls du Debütant:in werden möchtest, musst du folgende Vorraussetzungen erfüllen:

  • Mindestens 18 Jahre und maximal 25 Jahre alt

  • Sehr gute Linkswalzerkenntnisse

  • Noch nie zuvor den Wiener Opernball eröffnet, denn man darf nur einmal Debütan:in sein

Bewerben kannst du dich per Mail vom 15. Juli bis 9. September des Vorjahres an opernball@wiener-staatsoper.at inkl. Lebenslauf, Fotos und Größenangabe.

Was kostet die Teilnahme am Wiener Opernball?

Wer den Wiener Opernball besuchen will, muss dafür recht tief in die Tasche greifen. Denn eine Eintrittskarte kostet 385 Euro (Stand 2023). Im Preis enthalten ist ein sogenannter Solidaritätsbeitrag in der Höhe von 35 Euro für die Initiative "Österreich hilft Österreich".

Wichtig zu wissen: Die Eintrittskarte beinhaltet keinen Sitzplatz und auch keinen fixen Stehplatz im Saal während der Eröffnung. Wer einen Platz an einem Tisch haben möchte, muss dies extra bezahlen. Die Preise reichen hier von 110 bis 220 Euro pro Tischanteil.

In einem ganz anderen Preissegment befinden sich hingegen die Logen-Plätze. Für eine Bühnenloge muss man beispielsweise ganze 14.000 Euro berappen. Diese bietet Platz für bis zu sechs Personen und befindet sich im eigens für den Opernball umgebauten Bühnenbereich.

Neben den Bühnenlogen gibt es noch die Ranglogen. Diese sind fest im Zuschauerraum verbaut und befinden sich im laufenden Opernbetrieb gegenüber der Bühne. Eine Rangloge bietet Platz für bis zu acht Personen und kostet stolze 24.500 Euro.

Preise im Überblick

Ticketart

Preise

Einrittskarte

385 € (inkl. 35 € Spende)

Tischanteile

ab 110 €

Zuschauerkarte f. Eröffnung

ab 65 €

Rangloge

24.500 €

Bühnenloge

ab 14.000 €

Preise 2024

Wer organisiert den Wiener Opernball?

Wie bereits erwähnt gehen mit dem Opernball auch aufwändige Umbau-Arbeiten vom Opernbetrieb zum Ballsaal einher. Rund 70 Stunden bleiben dafür ab der letzten Vorstellung. All das muss natürlich koordiniert und organisiert werden.

Dafür verantwortlich zeichnen verschiedenste Organisatorinnen: In der jüngeren Vergangenheit übernahm diese Aufgabe von 2008 bis 2016 die Verlegerin und Journalistin Desirée Treichl-Stürgkh. Ab 2017 folgte die Werbefachfrau Maria Großbauer. Sie organisierte zuletzt den Opernball 2020. Nach der Corona-bedingten Pause wurde für den Opernball 2023 erstmals ein ehrenamtliches Komitee bestehend aus u.a. Birgit Reitbauer, Nadja Swarovski und Maryam Yeganehfar, Bogdan Roščić und Katha Häckel-Schinkinger, mit der Organisation der prestigeträchtigen Veranstaltung beauftragt.

So läuft der Opernball ab

Ähnlich wie die Arbeiten im Vorfeld, unterliegt auch der Opernball selbst einem strengen Zeitplan:

20.40 Uhr: Einlass der Ballgäste

22.00 Uhr: circa 50 minütige Opernballeröffnung bestehend aus

  • Fanfare, Österreichische Bundeshymne, Europahymne

  • Einzug des Jungdamen- und Jungherren-Komitees

  • Künstlerische Darbietungen der Wiener Staatsoper

  • Eröffnungswalzer: An der schönen blauen Donau

24.00 Uhr: Mitternachtsquadrille

2.00 und 4.00 Uhr: Quadrille

5.00 Uhr: Ende des Opernballs

Natürlich muss beim Opernball auch für die passende Musik gesorgt sein: Rund 150 Musiker:innen sorgen in acht verschiedenen Bereichen des Balls für gute Stimmung. Aktuelle Klänge ergänzen dabei den Dreivierteltakt und bieten Tanzvergnügen für alle bis in die frühen Morgenstunden.

Was tanzt man auf dem Wiener Opernball?

Traditionell tanzt man natürlich den klassischen Wiener Walzer auf dem Opernball. Mit diesem Tanz eröffnen auch die Debütant:innen nach der Ansprache des Bundespräsidenten und den von Johann Strauss jun. geprägten Worten "Alles Walzer!" den Opernball. Der Wiener Walzer ist ein Standardtanz im Dreivierteltakt, der einst als verrucht galt. Heute ist der aus sechs Schritten bestehende Tanz der Inbegriff des Wienerischen.

Falls ihr noch üben wollt, dann findet ihr auf Spotify einen Playlist mit passenden Songs:

Falls es etwas modernen sein soll, dann solltet ihr diese Songs ausprobieren:

Richard Lugner und seine berühmten Opernball-Gäste

Die ehemalige Opernball-Organisatorin Lotte Tobisch soll einmal gesagt haben: "Der Star des Opernballs ist der Opernball". Doch so ganz unterschreiben können wir das nicht, denn die meisten verbinden mit dem Opernball mittlerweile vor allem einen – den Baulöwen Richard Lugner, der bereits seit 1992 jedes Jahr einen hochkarätigen Stargast als Begleitung zum Opernball einlädt.

Gegen eine meist hohe Gage sitzt der (meist weibliche) Promi mit Lugner gemeinsam in der Loge und absolviert mehrere Presse-Termine. Und Lugner gelang es tatsächlich einige große Namen nach Wien zu bringen: Unter anderem begleiteten ihn etwa Paris Hilton, Pamela Anderson, Ivana Trump, Dieter Bohlen oder Kim Kardashian zu dem berühmten Ball. In den letzten fünf Jahren hatte der Baulöwe die folgenden Damen als prominente Begleitung beim Opernball:

  • 2024: tba

  • 2023: Schauspielerin Jane Fonda

  • 2020: Schauspielerin Ornella Muti

  • 2019: Model Elle Macpherson

  • 2018: Schauspielerin Melanie Griffith

  • 2017: Schauspielerin Goldie Hawn

Wie lautet der Dresscode beim Wiener Opernball?

Wer den Opernball besuchen will, muss sich an einen strengen Dresscode halten. Für Herren herrscht nämlich Frackzwang. Doch zum Frack dürfen Herren nicht etwa eine Krawatte tragen, sondern eine weiße Fliege muss es sein. Lackschuhe runden das Outfit ab.

Damen müssen ein langes Abendkleid tragen, doch sie haben zumindest hinsichtlich Farbe und Form etwas mehr Spielraum: Nichtsdestotrotz muss ihr Ballkleid zumindest knöchel- bis bodenlang sein. Der Rock ist am besten weit geschnitten, denn hautenge Kleider werden auf dem Wiener Opernball nicht so gern gesehen. Die Schuhe müssen nicht zwingend einen hohen Absatz haben. Eine Abendfrisur ist allerdings schon erwünscht, ebenso eine kleine, elegante Handtasche. Wird eine Uhr getragen, sollte es sich um eine Schmuckuhr handeln.

Die schönsten Opernball-Auftritte der Stars

Die Moderatorin Sylvie Meis besuchte 2020 den Opernball in Wien. Neben ihrem Traumkleid sorgten vor allem auch ihre traumhafte Frisur und ihr Make-up für einen durch und durch gelungenen Auftritt:

In einem Prinzessinnen-Look erschien 2019 die ehemalige GNTM-Teilnehmerin Jana Heinisch:

Barbara Meier ist gemeinsam mit ihrem Mann seit Jahren bereits ein Stammgast auf dem Wiener Opernball. In ihrer Loge tummeln sich immer einige Stars und Sternchen. Natürlich begeistert Meier auch regelmäßig mit Opernball-Wow-Looks so wie hier im Jahr 2018. Das Model trägt eine pompöse Robe von Eva Poleschinski:

Moderatorin und Designerin Silvia Schneider erschien 2023 in einer Eigenkreation beim Wiener Opernball: Ihre Robe – ein Traum aus beige mit viel Glitzer – entstand in Zusammenarbeit mit der Marke DSI London.

Die Influencerin Ebru Erkut erschien in einer tollen weinroten Robe am Opernball 2023:

ORF-Moderatorin Teresa Vogl überzeugte 2023 die Zuschauer:innen mit einer wunderschönen opulenten Robe mit Schleppe von Thang de Hoo.

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