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Mikaela Shiffrin: die erfolgreichste Skirennläuferin aller Zeiten

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9 min
Mikaela Shiffrin

©IMAGO/USA TODAY Network
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Ausnahmetalent auf Skiern und unangefochtene Rekordhalterin: Mikaela Shiffrin. Ein Einblick in ihre fulminante Erfolgsgeschichte voller Kristallkugeln, Medaillen und anderen Meilensteinen.

Die US-amerikanische Skirennläuferin Mikaela Shiffrin kann man ohne mit der Wimper zu zucken als wahres Ausnahmetalent auf Skiern bezeichnen: Sie ist mit ihren 88 Einzelweltcupsiegen die erfolgreichste Skifahrerin in der Alpinen Skiweltcupgeschichte der Frauen und Männer (Stand März 2023). Davon gewann sie alleine 53-mal in ihrer Paradedisziplin, dem Slalom, und ist damit unangefochtene Rekordhalterin.

Shiffrin heimste sich außerdem bis jetzt fünfmal den Gesamtweltcupsieg ein, war die jüngste Slamon-Olympiasiegerin und holte sich bis heute insgesamt 14 Medaillen in den Alpinen Skiweltmeisterschaften. Und das ist nur ein winzig kleiner Auszug aus ihrer Erfolgsgeschichte ...

Steckbrief: Mikaela Shiffrin

  • Name: Mikaela Pauline Shiffrin

  • Geboren am: 13. März 1995

  • Geburtsort: Vail, Colorado, USA

  • Wohnort: Edwards, Colorado, USA

  • Sternzeichen: Fische

  • Größe: 170 cm

  • Eltern: Eileen Shiffrin (*1959) & Jeff Shiffrin (*1954, †2020)

  • Geschwister: Bruder Taylor Shiffrin (*1992)

  • Beruf: alpine Skirennläuferin

  • Partner: seit ca. Mitte 2021 Aleksander Aamodt Kilde (*1992)

Der Beginn ihrer Karriere

Mikaela Shiffrin, die am 13. März 1995 in Vail (USA) geboren wurde, begann ihre Karriere an der Burke Mountain Academy in Vermont (USA). Im Whistler Cup, einem der international bedeutendsten Skirennen für Kinder im Alter von 11 bis 14 Jahren, gewann die damals 13-jährige Mikaela den Riesenslalom, Slalom sowie die Kombination.

Zwei Jahre später, im Jahr 2010, erzielte die junge Sportlerin auch Gewinne außerhalb der USA: Im FIS Children Cup (früher: Trofeo Topolino), der in Italien ausgetragen wird und inoffiziell als Weltmeisterschaft für Kinder im Alter von anfangs 11 bis 14 (später bis 16 Jahren) gilt, gewann Shiffrin den Riesenslalom und Slalom.

Mikaela Shiffrin: ihre erste Saison

Im November 2010 hatte Mikaela Shiffrin das Alterslimit erreicht, um ihr erstes FIS-Rennen zu absolvieren – zur Erklärung: FIS-Rennen sind vom internationalen Ski-Verband FIS (Fédération Internationale de Ski) veranstaltete Ski-Wettbewerbe. Zum Ende der Saison 2010/2011 belegte Shiffrin den dritten Platz in der Gesamt-, Riesenslalom- sowie Super-Kombinations-Wertung und den ersten Platz in der Slalomwertung.

2011 nahm sie an ihren ersten beiden Weltcuprennen (Riesenslalom & Slalom) teil, qualifizierte sich aber nicht für den zweiten Durchgang. Den Titel der US-Meisterin im Slalom holte sie sich Ende der Saison 2011 aber noch und wurde zudem von der Eastern Ski Writers Association mit dem Goldenen Ski ausgezeichnet.

Ihr Aufstieg an die Weltspitze

Mikaela Shiffrins Erfolgsgeschichte ging weiter. Bis Saisonende 2011/2012 gelangen der Athletin einige Top-Ten-Ergebnisse, sie sammelte fleißig Weltcuppunkte und gewann im Dezember letztendlich 2012 ihr erstes Weltcuprennen, den Slalom von Åre (Schweden). Weitere Siege folgten Anfang 2013 in Zagreb (Kroatien) und der Flachau (Österreich). Mit ihrem Slalom-Sieg in Schladming (Österreich) im Februar 2013 zählte Shiffrin zu den jüngsten Weltmeisterinnen aller Zeiten.

Shiffrin ist jüngste Olympiasiegerin

Mikaela Shiffrins Erfolgsserie riss nicht ab, all ihre Siege hier aufzuzählen, würde den Rahmen sprengen, aber hervorzuheben ist auf jeden Fall ihr Sieg im Riesenslalom in Sölden (Österreich) zu Beginn der Skisaison 2014/2015. Sie gewann erstmals in dieser Disziplin und dann noch zeitgleich mit der österreichischen Skirennfahrerin Anna Veith.

Nach einer verletzungsbedingten Zwangspause siegte Shiffrin in der Saison 2015/2016 in allen fünf Weltcupslaloms und war zudem wieder Gesamtweltcupsiegerin. In Sotschi (Russland) 2014 holte sie sich als bisher jüngste Läuferin olympisches Gold im Slalom und 2018 folgte die nächste Olympische Goldmedaille im Riesenslalom in Pyeongchang (Südkorea).

Auch in den nächsten Jahren heimste Mikael Shiffrin einen Sieg nach dem nächsten ein. In der Skisaison 2018/2019 zählte sie zu eine der wenigen Sportlerinnen, die einen Weltcupsieg in allen fünf Disziplinen (Abfahrt, Riesenslalom, Slalom, Super-G, Kombination) vorweisen konnte.

Sei immer schneller als die Jungs.

Mikaela Shiffrinamerikanische Skirennläuferin

Rekordhalterin Mikaela

In der Saison 2018/2019 brach Mikaela Shiffrin mit 35 Slalomsiegen den Rekord der österreichischen Skirennläuferin Marlies Schild und gewann außerdem als erste Frau 15 Rennen innerhalb eines Jahres.

Auch in der nächsten Skisaison punktete der US-Skistar in seiner Paradedisziplin Slalom und war zu diesem Zeitpunkt die erfolgreichste Skirennläuferin nach Lindsey Vonn.

Im Februar 2020 unterbrach Shiffrin die laufende Skisaion, da ihr Vater im Alter von 65 Jahren aufgrund eines Sturzes vom Hausdach in Mikaelas Heimat in den USA verstarb. Ein Comeback der erfolgreichen Skirennläuferin fand wegen der Corona-Pandemie nicht statt, da die Saison vorzeitig beendet wurde.

Mikaela Shiffrins Comeback 2021

Mit ihrem Slalom-Sieg Anfang 2021 in der Flachau war die damals 25-Jährige die jüngste Sportlerin, die ihren 68. Sieg im Weltcup und zugleich 100. Podestplatz gewann. Und Shiffrin stellte mit ihrem 44. Slalom-Erfolg einen weiteren Rekord auf und zwar den für die meisten Siege in einer Disziplin bei den Damen.

Den vierten Gesamtweltcupsieg konnte sich Shiffrin in der Saison 2021/2022 holen und das wiederholte sich auch 2022/2023. Mit ihren bisher insgesamt 88 Weltcupsiegen ist sie die erfolgreichste Skiläuferin der Weltcupgeschichte und übertraf damit Anfang 2023 den Rekord bei den Frauen von Lindsey Vonn.

Einen detaillierten Überblick über Mikaela Shiffrins Erfolge und Rekorde findest du unter fis-ski.com sowie usskiandsnowboard.org.

Die Schattenseiten des Erfolgs

Nachdem sich Mikaela Shiffrin mit 88 Weltcupsiegen 2023 in die Sommerpause verabschiedete, richtete sie mit einem Instagrampost ehrliche sowie emotionale Worte an ihre Community: "Die meisten Tage im Leben verlaufen nicht perfekt – im Gegenteil."

Trotz all dem Gerede über meine Erfolge in dieser Saison und im Laufe meiner Karriere habe ich weitaus mehr Misserfolge und Kämpfe als Triumphe erlebt.

Mikaela Shiffrinamerikanische Skirennläuferin

Das Instagrambild zeigt den US-Skistar nach dem Ausfall bei Olympia in Peking (China) und soll darauf aufmerksam machen, wie nah Erfolg und Misserfolg beieinanderliegen können. "Nicht jeder weiß, wie es sich anfühlt, bei Olympischen Spielen ganz oben auf dem Podium zu stehen oder Weltmeister zu werden – aber jeder, jeder einzelne Mensch weiß, wie es sich anfühlt, sich einer Herausforderung zu stellen."

Anlass für diese intimen Worte zum Thema Scheitern war der internationale Aktionstag für psychische Gesundheit. Denn die Athletin, die selbst mit Panikattacken sowie Trauer zu kämpfen hat(te), möchte ihrer Community Mut zusprechen.

Shiffrin zählt zu den 100 einflussreichsten Persönlichkeiten

Im Frühjahr 2023 wurde Mikaela Shiffrin mit einer weiteren Auszeichnung gekürt – dieses Mal aber nicht im sportlichen Sinne: Das Time-Magazin ernannte sie in der Kategorie "Pioniere" zu den 100 einflussreichsten Persönlichkeiten 2023.

Ich habe keine Worte für die Ehre, auf dieser Liste zu stehen.

Mikaela Shiffrinamerikanische Skirennläuferin

Keine Geringere als Lindsey Vonn schrieb auf der Website des Magazins die Laudatio für Shiffrin: "Die meisten Leute dachten, dass dieser Rekord nie gebrochen werden würde, und dass eine weibliche Athletin das schafft, ist eine wirklich große Sache. Mit dem Rückzug von Serena Williams aus dem Tennissport ist Platz für einen weiteren großen weiblichen Superstar im globalen Sport, und Mikaela kann diese Chance nutzen. Sie ist wirklich ins Rampenlicht getreten und hat einen großartigen Job gemacht, um unseren Sport voranzubringen."

Die Frage ist nur, wie lange Mikaela Shiffrin das durchhalten will. Der Himmel ist die Grenze für sie.

Lindsey Vonnamerikanische Skirennläuferin

Ihr Privatleben

Anfang 2022 machte Mikaela Shiffrin ihre Liebe zum norwegischen Skirennläufer Aleksander Aamodt Kilde offiziell, den sie schon seit ca. Mitte 2021 datete. Sie gelten als das Wintersport-Traumpaar und zeigen ihr Liebesglück auch gerne auf Social Media.

Und die Zwei sind immer für ein Späßchen zu haben. So schnappte sich Klide beim Ski-Weltcupfinale 2023 im Zielraum von Soldeu (Andorra) das FIS-Mikrofon und interviewte seine Freundin: "Mikaela Shiffrin, was für ein Tag, was für ein Rennen. Wie fühlst du dich?" Das Video wurde zum Renner im Netz.

Immer wieder brodeln auch Hochzeitsgerüchte auf, aber Aleksander Aamodt Kilde dementierte diese kürzlich gegenüber der norwegischen Tageszeitung Dagbladet: "Für mich ist es noch etwas früh. Wir beide führen ein sehr geschäftiges Leben und wissen, dass es uns gut geht. Vielleicht passiert es irgendwann in Zukunft, aber jetzt ist nicht der richtige Zeitpunkt dafür."

Sie ist die beste Alpinistin der Geschichte und ich bin auch nicht so schlecht. Es ist eben eine seltene Kombination.

Aleksander Aamodt Kildenorwegischer Skirennläufer

Vor der Beziehung mit Klide datete Shiffrin ebenfalls einen Kollegen aus dem "Wintersportzirkus": Von 2017 bis 2019 war sie mit dem französischen Skirennläufer Mathieu Faivre liiert.

Wenn aus "Monthly cycle" "Cycling" wird: Shiffrin bricht "ungewollt" Tabuthema

Als Mikaela Shiffrin Anfang 2023 nach einem siegreichen Rennen in Italien in einem Interview ehrlich über ihren Monatszyklus und die daraus resultierende Müdigkeit sprach, kam es beim Übersetzen zu einem ordentlichen Fail:

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Im Talk auf dem 4GAMECHANGERS Festival 2023 in Wien verriet die Sportlerin, dass sie sich anfangs gar nicht sicher war, ob sie das Thema im Interview ansprechen soll. Aber warum nicht, immerhin sind viele weibliche Athletinnen davon betroffen und es sollte kein Tabuthema sein über seine Menstruation in der Öffentlichkeit zu sprechen.

Nur für den Fall, dass noch jemand verwirrt ist ... es ist meine Periode. Wir reden über meine Periode.

Mikaela Shiffrinamerikanische Skirennläuferin

Einen kleinen witzigen Seitenhieb auf die missglückte Simultanübersetzung konnte sich auf ihrer Instagrampage dann auch nicht verkneifen:

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