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Artemis Patrick ist Sephoras First Lady

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Porträtbild von Sephora Artemis

©Courtesy of Sephora
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Seit einem jahr ist Artemis Patrick die erste weibliche CEO von Sephora Nordamerika. Warum mehr Inklusion in der Beautywelt ihre oberste Priorität ist.

Als Artemis Patrick im April 2024 zur ersten weiblichen Präsidentin und Geschäftsführerin von Sephora ernannt wird, kann sie bereits auf eine 18-jährige Karriere beim französischen Kosmetikhändler, der seit 1997 zum Luxuskonzern LVMH gehört, zurückblicken. Denn bevor sie als CEO für die Optimierung von Wachstumsstrategien und der Weiterentwicklung des Sortiments verantwortlich war, arbeitete sie in den Bereichen Merchandising, Markenaufbau, Kooperationen und E-Commerce. Bei Branchen-Kolleg:innen ist sie seither als „Markenflüsterin“ bekannt, die es schafft, ihre Ziele konsequent durchzusetzen und dabei dennoch empathisch zu agieren – Charakterzüge, die sie sich bereits in ihrer Kindheit aneignete.

Aufgewachsen im Iran

Bereits im Alter von sieben Jahren floh sie im Zuge der Iranischen Revolution mit ihrer Familie aus ihrer Heimat nach Amerika. Ihrem Vater, der damals für den Schah arbeitete, drohte andernfalls eine Gefängnisstrafe oder der Tod. Allerdings haderte ihre Mutter mit dem neuen Leben in den USA und kehrte in den Iran zurück. In einem von Sephora veröffentlichten YouTube-Video erzählt Patrick: „Als ich zehn war, zog ich daher zu einer Pflegefamilie. Ich hatte das Gefühl, dass meine Mutter mich aufgegeben hat. Dabei wusste ich gar nicht, welches Opfer sie für mich gebracht hatte. Mich nicht zu ihr in den Iran zu holen, hat mir ein besseres Leben in Amerika ermöglicht.“ Es war diese Courage, die ihr ihre Studien (einen Bachelor in Wirtschaftswissenschaften an der University of Santa Cruz und der Universität Madrid sowie einen Master of Business Administration an der San Francisco State University) und damit ihren Karriereweg ebnete. Ihr größtes Learning aus ihrer Kindheit als Migrantin: wie wichtig Inklusion ist. Denn während im Amerika der 1980er-Jahre laut der Unternehmerin alle wie Farrah Fawcett – also blond und mit hellem Teint – aussahen, wurde sie als dunklerer Hauttyp nicht immer mit offenen Armen aufgenommen

Community-Management

Dieses Gefühl des Andersseins und des Nichtdazugehörens macht sich bis heute in ihrem Leadership-Stil bemerkbar. Im Interview mit Elle beschreibt sie diesen als „aktives Zuhören“: „Ich glaube nicht, dass man eine Gemeinschaft aufbauen kann, wenn man keine Fragen stellt oder sich nicht für die Antworten interessiert.“ Zusätzlich dazu treibt die 53-Jährige, die mit ihrem Mann und ihrer Tochter aktuell in San Francisco lebt, den Bereich Diversität des Unternehmens sowohl intern als auch im Sortiment voran. So etablierte Patrick etwa die Kategorien Indie-Düfte und Clean Beauty und vergrößerte die Farbauswahl bei Teint-Produkten. Ihr Streben, stets ihre Komfortzone zu verlassen, Minderheiten eine Stimme zu geben und sich niemals grundlos unterzuordnen, macht sie zur absoluten Pionierin und einem Vorbild in dem von Männern dominierten „Corporate America“ – jetzt mehr denn je …

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