
Diese sechs Hautpflege-Tipps hört man oft – aber sind sie denn überhaupt wahr? Wir haben sie überprüft.
1. Wasser trinken führt zu strahlender Haut.
Wenn wir nicht genug Wasser trinken (etwa zwei Liter am Tag), merkt das auch unsere Haut. Denn im dehydrierten Zustand wird sie weniger durchblutet, trocknet dadurch aus und verliert an Elastizität. Allerdings kann unser Teint auch bei ausreichendem Trinken fahl und trocken aussehen. Der Grund ist ein irritierter Hydrolipidfilm, der als Schutzbarriere auf der Epidermis dazu beiträgt, dass Flüssigkeit gebunden und Feuchtigkeit gespeichert wird. Um diesen wieder ins Gleichgewicht zu bringen, sollte man übermäßiges und zu heißes Duschen vermeiden und eine Pflege mit feuchtigkeitsspendenden Inhaltsstoffen wie Lipiden, Glycerin oder Aminosäuren verwenden.
2. SPF braucht man nur bei Sonnenschein.
Nein! Denn auch an bewölkten Tagen erreicht die UV-Strahlung die Erdoberfläche. Orientieren kann man sich ganz einfach am UV-Index: Grundsätzlich wird Sonnenschutz ab einem UV-Index von drei empfohlen. Hält man sich länger in der Sonne auf oder hat einen sehr hellen und empfindlichen Hauttyp, wird das Tragen von SPF aber auch schon bei einem niedrigeren Index empfohlen. Unser Tipp für (Winter-)Tage, an denen man sich weniger im Freien aufhält: Tagespflege mit integriertem Sonnenschutz – so ist man immer auf der sicheren Seite.
3. Auf Augencreme kann man verzichten.
Da die Haut um unsere Augen dünner und empfindlicher ist sowie durch die fehlenden Talgdrüsen zu Trockenheit neigt, ist die allgemeine Annahme, man müsste diese Stelle besonders vorsichtig pflegen. Dem ist aber nur bedingt so, denn wer für sein Gesicht ohnehin milde Feuchtigkeitscremes oder -Seren ohne Duftstoffe und andere reizende Stoffe verwendet, kann diese auch ohne Bedenken um die Augen auftragen. Allerdings: Produkte für den Augenbereich enthalten oft spezielle Inhaltsstoffe wie Koffein, das abschwellend wirkt und müden Augen vorbeugt, oder Vitamin C, welches mit seiner aufhellenden Wirkung gegen dunkle Augenschatten helfen kann. Das Invest in eine Augencreme lohnt sich daher allemal. Tipp: die Pflege immer mit leicht klopfenden Bewegungen ganz sanft einarbeiten.
4. Die Reihenfolge spielt keine Rolle.
Auch dieser Mythos ist falsch, denn die richtige Reihenfolge garantiert, dass unsere Skincare richtig von der Haut aufgenommen wird und so optimal wirken kann. Grundsätzlich gilt: Produkte werden immer von der dünnsten zur dicksten Textur aufgetragen. Gestartet wird mit der Reinigung. Anschließend kommen Toner, Serum und Feuchtigkeitscreme. Wer ein Peeling verwendet, trägt dieses nach der Reinigung und vor dem Toner auf. Morgens ist der Sonnenschutz der letzte Step. Außerdem wichtig: den Produkten – allen voran Seren – genügend Zeit zum Einwirken geben.
5. Pickel darf man nicht ausdrücken.
Die Versuchung ist groß, das schlechte Gewissen danach aber meist noch größer. Dass man Unreinheiten lieber nicht selbstständig ausdrücken sollte, ist wahr – zu groß ist die Gefahr, dass es durch unsauberes Arbeiten zu Narbenbildung oder Entzündungen kommt. Besser sind Spot Treatments oder Pimple Patches, die durch spezielle Inhaltsstoffe helfen, dass Pickel schneller abheilen. Wer trotzdem nicht widerstehen kann, sollte auf Folgendes achtgeben: Zur Vorbereitung die Poren (etwa mit warmem Dampf) öffnen, Finger desinfizieren (oder noch besser ein sauberes Tuch verwenden), und vorsichtig nur Pickel mit gelbem oder weißem Eiterkopf bearbeiten. Und danach erneut desinfizieren und die betroffene Stelle ruhen lassen!
6. Auch sensible Haut darf man peelen.
Korrekt! Allerdings sollten diese Hauttypen auf milde Enzympeelings setzen. Diese enthalten keine mechanischen Schleifpartikel oder starke Säuren, sondern spalten dank der darin enthaltenen pflanzlichen Enzyme (z.B. aus Ananas oder Papaya) die Proteine, die abgestorbene Hautschuppen zusammenhalten. Dadurch ermöglichen sie eine porentiefe Reinigung ohne mechanische Reizung. Um die Haut dennoch nicht zu überreizen, sollte man mit dem Peeling vorsichtig starten und es je nach Verträglichkeit etwa einmal pro Woche anwenden.


