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Das Schmuck-Traditionshaus Cartier im Portrait

Aktualisiert
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Cartier, Wien

©Elke Mayr
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Die Geschichte von Cartier geht zurück bis ins Jahr 1847. Bis heute steht die Schmuck-Marke für Präzision und Qualität. Einer der größten Meilensteine: Cartier machte die klassische Armbanduhr populär.

Mitte des 19. Jahrhunderts übernahm Louis-François Cartier das Geschäft seines Lehrmeisters. Zunächst fokussierte er sich auf edle Schmuckstücke, doch unter der Leitung seiner Nachkommen gelang schließlich auch die internationale Expansion. Speziell die Armbanduhr-Kreationen der Maison sorgten für einen rasanten Aufstieg Cartiers. Die gesamte Erfolgsstory hinter der französischen Luxusmarke liest du in unserem großen Portrait!

Steckbrief: Cartier

  • Firmenname: Société Cartier

  • Gehört zu: Compagnie Financière Richemont SA

  • Gründer: Louis-François Cartier

  • Gründungsjahr: 1847

  • Firmensitz: Paris, Frankreich

  • Leitung/ CEO: Cyrille Vigneron

  • Markenzeichen: Trinity-Symbol, Le Panthere

  • Produktgruppen:Schmuck, Uhren, Taschen, Parfums und Accessoires

Drei Brüder verhelfen Cartier zu Weltruhm

Die Geschichte des Luxusgüterkonzerns Cartier reicht bis ins 19. Jahrhundert zurück, genauer gesagt bis ins Jahr 1847. Denn da übernimmt Louis-François Cartier das Juweliergeschäft seines Lehrmeisters in Paris. Zunächst spezialisiert er sich auf kostbaren Schmuck und Juwelen.

1857 nimmt Cartier auch Taschenuhren und aufwendig verzierte Uhren ins Sortiment auf. Das Geschäft mit den handgefertigten Stücken läuft gut: Schon bald wird der Name Cartier zum Synonym für eleganten Schmuck und Luxus-Uhren. Der Juwelier ist sogar so erfolgreich, dass sich Herrscher:innen wie die französische Kaiserin Eugenie von ihm ausstatten lassen.

1874 übernimmt Louis-François Sohn Alfred Cartier die Firmen-Leitung und beginnt mit dem Ausbau der Sparte für Uhren. Dessen drei Söhne Jacques, Pierre und Louis wiederum führen Cartier schließlich zu Weltruhm. Louis leitet die berühmte Pariser Niederlassung der Marke vom Hauptquartier in der prestigeträchtigen Pariser Rue de la Paix aus, während Pierre mit Cartier die USA im Sturm erobert. Schnell wird die Marke weltweit zum Symbol für kreativen Mut, Handwerksqualität und Präzision.

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Cartier, Wien

© Elke Mayr

Cartiers ikonische Uhren-Modelle

Louis ist es auch, der es schafft, die bisher eher ungeliebte Armbanduhr für Herren populär zu machen. Sein Model "Santos", benannt nach dem Flugzeugpionier Albert Santos-Dumont, wird 1911 zum Verkaufsschlager des Unternehmens.

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Aufgrund der Beliebtheit dieser Armbanduhr beginnt Cartier weitere Modelle zu entwickeln. Es kommen diverse neue Uhren auf den Markt, die seitdem allesamt Ikonen-Status erreicht haben. Auf die Vorstellung der "Tonneau" im Jahr 1906 folgen 1912 etwa die "Baignoire" und die "Tortue".

1917, drei Jahre nach dem Beginn des Ersten Weltkriegs, gelingt es Louis Cartier eine weitere Uhr zu entwerfen, die für Furore sorgt: Die "Cartier Tank" steht bis heute exemplarisch für den Namen Cartier. Inspiriert von militärischen Fahrzeugen, zeichnet sich die Uhr besonders durch ihr eckiges Gehäuse aus. Dieses ist einem Panzer aus der Vogelperspektive nachempfunden. Die Römischen Zahlen auf einem cremefarbenen Ziffernblatt und das elegante Armband verleihen der Uhr eine einzigartige Ästhetik. Bis heute wird die "Tank" Uhr in nahezu unveränderter Form auf den Markt gebracht.

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Cartiers Markenzeichen: Der Panther

Der Höhenflug von Cartier wird fortgesetzt, als Kreativdirektorin Jeanne Toussaint eine mit Juwelen verzierte Armbanduhr entwirft auf der erstmals der legendäre Panther zu sehen ist. Warum gerade der Panther? Katzen sind seit jeher Inspirationsquelle für den Schmuck von Cartier. 1914 wird etwa eine Damenarmbanduhr vorgestellt, die mit einem komplexen Muster aus weißen Diamanten und schwarzem Onyx dem Fell der Katze nachempfunden ist. Seitdem hat Cartier unzählige Panther-Entwürfe herausgebracht.

1983 wird der Katze sogar eine ganze Uhren-Kollektion namens "Panthère de Cartier" gewidmet. In den 2000er Jahren legt Panthère eine kurze Pause ein, 2017 folgt aber der glamouröse Relaunch. "Panthère 2.0" ist in verschiedenen Metallen, Ausführungen und Größen erhältlich.

Cartier Panther

Krise und Comeback

1942 stirbt Louis Cartier, was die Firma in eine Krise stürzt. In Folge dessen wird das Unternehmen aufgeteilt und die verbliebenen Familienangehörigen verkaufen die jeweiligen Dependancen des Unternehmens (Cartier London, Cartier New York und Cartier Paris). Zudem werden einige Geschäftsfelder aufgegeben.

1972 kauft Robert Hocq, gemeinsam mit einer Gruppe von Investoren geführt von Joseph Kanoui, Cartier Paris. Erst 1974 wird das einstige Familienunternehmen unter dem Namen "Cartier Monde" wieder vereint. 1988 kauft die Schweizer Richemont-Gruppe erstmals Minderheitsanteile von Cartier. In den Folgejahren kauft die Gruppe auch die restlichen Anteile. Bis heute ist die Marke Cartier im vollständigen Besitz des Schweizer Luxusgüter-Konzerns.

Trotz aller Turbulenzen, die bis zum Ende der 1970er Jahre hinein dauern, können Robert Hocq und Joseph Kanoui dem Unternehmen zum Comeback verhelfen. Unter ihrer Leitung wird die Marke Cartier revolutioniert: Neben teuren Schmuckstücken und hochpreisigen Luxus-Uhren werden auch günstigere Schmuckkollektionen lanciert, um eine breitere Zielgruppe anzusprechen – und das mit Erfolg. Heute vertreibt das Label Cartier eine große Bandbreite aus Schmuck, Uhren, Taschen, Parfums und hochwertigen Accessoires.

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Heiß begehrt: Das berühmte Love-Bracelet von Cartier

1969 schafft der Designer Aldo Cipullo in seinem Atelier bei Cartier in New York ein Design für die Ewigkeit: Das sogenannte "Love-Bracelet" sollte neu und ganz anders als die Mode der damaligen Zeit sein. Und es gelang ihm, denn bis heute gilt es als Symbol der Liebe und Leidenschaft, das trotz oder gerade wegen seiner zurückhaltenden Eleganz der Inbegriff von Luxus ist. Mit seiner ovalen Form und dem deutlich sichtbaren Schraubverschluss ist das Armband ein regelrechter Sonderling im Bereich des Luxusschmucks.

Gerüchten zufolge, wurde das ikonische Schmuckstück anfangs gar nur an Paare verkauft. Denn für das Öffnen und Schließen benötigt man einen kleinen Schraubenzieher – und eine:n Geliebte:n, der dabei hilft. Im übertragenen Sinne bindet man den Partner somit für immer an sich. Gerüchten zufolge soll sich Hobbyhistoriker Aldo Cipullo beim Entwerfen des Armreifs von Keuschheitsgürteln aus dem Mittelalter inspirieren haben lassen. So oder so, das "Love-Bracelet" und der dazu passende "Love-Ring" zählen bis heute zu den absoluten Bestsellern von Cartier.

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Diese Celebrities lieben Cartier

Seit Generationen vertrauen Stars und Sternchen auf Cartier. Die bekannteste Liebhaberin der ikonischen Cartier Designs war wohl Jackie Kennedy. Ihre "Tank" Uhr – ein Geschenk ihres Schwagers – aus dem Jahr 1962 wurde erst im Jahr 2017 zu einem Preis von sage und schreibe 379.500 US Dollar versteigert.

Schnappschüsse aus den 1960er Jahren zeigen auch Schauspielerin Catherine Deneuve, wie sie die Zeit an einer länglichen Armbanduhr – einer Cartier Baignoire – abliest. Doch auch die Promis der heutigen Zeit sind große Verehrer:innen von Cartier. Schauspieler Timothée Chalamet etwa führte 2020 eine edle Vintage Brosche von Cartier zur Oscar Verleihung aus.

Bei der MET Gala 2016 strahlte außerdem Uma Thurman mit einer Vintage Brosche aus dem Jahr 1948 um die Wette.

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Weitere Stars, die man häufig mit Schmuck und anderen Accessoires von Cartier sieht, sind Anne Hathaway oder Nicole Kidman. Aber auch Herzogin Catherine, Angelina Jolie oder Rihanna gehören zu den Fans der Luxusmarke. Außerdem fungieren Stars wie Julianne Moore, Lena Meyer-Landrut oder Lily Collins als Werbegesichter für die französische Traditionsmarke.

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Bei den Influencer:innen auf den sozialen Medien sind Schmuckstücke wie der Love-Ring oft zu sehen. Cartier Armbänder wie das "Juste Un Clou" mit der besonderen Form eines Nagels oder das Trinity-Model sind zudem sehr beliebt.

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Trinity Ring, Cartier

© Elke Mayr
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