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Eurovision Song Contest (ESC) 2023 - alle Facts zum Musikevent in Liverpool (9. bis 13. Mai)

Der Eurovision Song Contest fand von 9. bis 13. Mai 2023 in Liverpool statt. Dieses Jahr wurde Österreich vom Duo Teya & Salena mit dem Lied "Who The Hell Is Edgar?" vertreten. Schweden holt mit Loreen ("Tattoo") den Sieg. Österreich belegt den 15. Platz. Weitere Facts zum Song Contest findest du im Artikel.

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ESC - Eurovision Song Contest
© IMAGO/TT

Die letzten Jahre war Österreich nicht besonders gut auf den Song Contest zu sprechen ... 2018 schaffte es Cesár Sampson das letzte Mal ins große Finale. Diese Pechsträhne wollten Teya & Salena dieses Jahr endlich beenden - und es schaute tatsächlich gar nicht mal so schlecht aus. Die erste Hürde hatten sie am 11. Mai mit dem Einzug ins Finale schon geschafft.

Das große Wunder blieb jedoch aus. Am Ende belegten sie "nur" den 15. Platz - während sich die schwedische Sängerin Loreen ("Tattoo") zum zweiten Mal den Sieg des Eurovision Song Contests holte. Alle drei Shows waren beim ORF zu sehen - moderiert von "Mr. Song Contest" Andi Knoll höchstpersönlich. Auch über die offizielle Homepage des Eurovision Song Contests konnte der ESC live gestreamt werden. Jan Böhmermann und Olli Schulz konnte man als Moderatoren für FM4 inklusive Livestream lauschen.

Wir haben Teya und Salena auf dem "4GameChangers"-Festival in Wien getroffen - und das nur zwei Tage nach dem großen Finale. Hier gaben uns die beiden Teilnehmerinnen tiefere Einblicke zu ihrem Song.

»Unsere Fans haben uns Energie gegeben. Diese Akzeptanz ist so krass.«

- so Teya und Salena

Was ist der Eurovision Song Contest (ESC)?

Der Eurovision Song Contest, kurz auch ESC, wird seit 1956 von der EBU (European Broadcasting Union) jährlich ausgetragen. Dabei handelt es sich um einen internationalen Musikwettbewerb für Komponist:innen und Songwriter:innen, der weltweit im Fernsehen ausgestrahlt und gefeiert wird.

Die Idee zum Song Contest wurde 1955 von Marcel Bezençon, dem damaligen EBU-Direktor, geboren. Der Schweizer Journalist ließ sich vom ältesten Popmusikwettbewerb Europas, dem Sanremo-Festival, inspirieren.

Übrigens hat die Musikshow mittlerweile unzählige Namen: Songcontest, ESC, Grand Prix Eurovision de la Chanson ... Ursprünglich hieß sie Grand Prix Eurovision de la Chanson européenne und später Concours Eurovision de la Chanson. So wurde sie auch bis 2001 im deutschsprachigen Raum genannt. 1992 wurde der Titel international vereinheitlicht und heißt nun offiziell Eurovision Song Contest. In Österreich sprechen die meisten jedoch vom Song Contest bzw. Songcontest.

Seit 2002 steht jeder ESC unter einem bestimmten Motto. 2023 lautete es "United By Music" - also "Vereint durch Musik". Dies soll für die Zusammenarbeit zwischen dem Vereinigten Königreich und dem letztjährigen Gewinnerland (2022) Ukraine stehen - sowie, dass der ESC ein gemeinsames europäisches Herzensprojekt ist. Davor gab es etwa "The Sound of Beauty" (2022), "Dare To Dream!" (2019) oder "Celebrate Diversity" (2017).

»Der Eurovision Song Contest 2023 wird ein wirklich besonderes Event und der kreative Look trägt maßgeblich dazu bei, diese Magie zu erschaffen. Die diesjährige Identität fasst die erstaunlichen Partnerschaften im gesamten Wettbewerb perfekt zusammen und, was noch wichtiger ist, die Kraft der Musik, Menschen auf der ganzen Welt zusammenzubringen.«

- so Martin Green, Managing Director BBC

So wie das Motto ändert sich auch jährlich eine Kleinigkeit im offiziellen Logo. Seit 2004 befindet sich nämlich ein Herz mit der jeweiligen Flagge des Gastgeberlandes statt dem "V" in der Mitte. Sowohl das Motto als auch das Logo sind unter britischer und ukrainischer Zusammenarbeit entstanden.

Wann findet der Eurovision Song Contest 2023 statt?

Das Finale des 67. Eurovision Song Contests fand am 13. Mai 2023 statt. Im ersten Halbfinale am 9. Mai 2023 kämpften 15 Acts um zehn freie Plätze im Finale. Stargast des Abends war Rita Ora, die ein Medley aus ihren größten Hits zum Besten gab.

Das zweite Halbfinale fand am 11. Mai 2023 statt. Von den 16 teilnehmenden Ländern zogen auch hier zehn in das große Finale ein.

Diese Länder performten im Eurovision-Song-Contest-Finale.

  • 1. Halbfinale: Dienstag, 9. Mai 2023, 21 Uhr MEZ
  • 2. Halbfinale: Donnerstag, 11. Mai 2023, 21 Uhr MEZ
  • Finale: Samstag, 13. Mai 2023, 21 Uhr MEZ

Tickets waren ausschließlich über Ticketmaster UK verfügbar und kosteten zwischen 80 und 380 Pfund für das Finale und zwischen 30 und 290 Pfund für die Halbfinal-Shows.

Wo findet der Song Contest statt?

Eigentlich findet der Eurovision Song Contest immer in dem Land statt, das beim letzten Bewerb gewonnen hat. Dies wurde bislang nur wenige Mal nicht eingehalten - so auch 2023. 2022 ging zwar die Ukraine als Sieger hervor, doch aufgrund der politischen Lage sprang Großbritannien als Gastgeberland ein. Austragungsort wurde Liverpool in der M&S Bank Arena.

»Man hat gemerkt, dass viel mit Farbe gearbeitet wurde und dass die Ukraine sehr präsent war. Der Flair beider Länder war in den Straßen von Liverpool bemerkbar.«

- so Teya und Salena

Wer tritt beim ESC 2023 an? [Liste der Teilnehmer:innen]

Teilnehmen an der größten Musikshow der Welt dürfen grundsätzlich alle Länder, die EBU-Mitglieder sind. Neben den meisten europäischen Ländern (seit 1990 auch die osteuropäischen) dürfen auch einige nichteuropäische Länder mitmachen. Dazu zählen: Georgien, Armenien, Aserbaidschan und Australien. Da es keine Verpflichtung gibt, variiert die Anzahl der Länder, die teilnehmen, von Jahr zu Jahr. Auch Österreich hat einige Jahre freiwillig ausgesetzt.

2023 nahmen insgesamt 37 Länder teil - 15 kämpften im ersten Halbfinale und 16 im zweiten Halbfinale um den Einzug ins Finale. Die Big Five (Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Spanien und Italien) waren wie immer direkt im Finale und müssten sich nicht dieser Hürde stellen. Dasselbe gilt auch für den Vorjahressieger - in diesem Jahr der ukrainische Beitrag.

Die umstrittene "Big Five"-Regel gibt es seit 1997. Vorgeschichte: Da 1996 die Anzahl der teilnehmenden Länder rasant anstieg, fand eine interne Vorauswahl (heute die Halbfinale) statt. Deutschland qualifizierte sich damals nicht und durfte somit nicht am Eurovision Song Contest 1996 in Oslo teilnehmen. Da das Land aber zu den größten Beitragszahlern gehört, drohte es die Mitfinanzierung der weiteren Song Contests zu verweigern, wenn es keinen Startplatz bekommt. So kam es, dass die EBU seit 1999 den vier größten Beitragszahlern einen fixen Platz garantiert und 2011 wurde die "Big Four" mit Italien auf die "Big Five" erweitert.

Erste Halbfinale (9. Mai) - die Teilnehmer:innen [Liste]

Land Künstler:in Songtitel
Aserbaidschan TuralTuranX "Tell me more"
Finnland Käärijä "Cha Cha Cha"
Irland Wild Youth "We Are One"
Israel Noa Kirel "Unicorn"
Kroatien Let 3 "Mama ŠČ!"
Lettland Sudden Lights "Aijā"
Malta The Busker "Dance (Our Own Party)"
Moldau Pasha Parfeni "Soarele și luna"
Niederlande Mia Nicoli & Dion Cooper "Burning Daylight"
Norwegen Alessandra "Queen of Kings"
Portugal Mimicat "Ai coração"
Schweden Loreen "Tattoo"
Schweiz Remo Forrer "Watergun"
Serbien Luke Blake "Samo mi se spava"
Tschechische Republik Vesna "My Sister‘s Crown"

Zweites Halbfinale (11. Mai) - die Teilnehmer:innen [Liste]

Land Künstler:in Songtitel
Albanien Albina & Familja Kelmendi "Duje"
Armenien Brunette "Future Lover"
Australien Voyager "Promise"
Belgien Gustaph "Because of You""
Dänemark Reily "Breaking My Heart"
Estland Alika "Bridges"
Georgien Iru Khechanovi "Echo"
Griechenland Griechenland "What They Say"
Island Diljá "Power"
Litauen Monika Linkytė "Stay"
Österreich Teya & Salena "Who The Hell Is Edgar?"
Polen Blanka "Solo"
Rumänien Theodor Andrei "D.G.T. (Off And On)"
San Marino Piqued Jacks "Like An Animal"
Slowenien Joker Out "Carpe Diem"
Zypern Andrew Lambrou "Break a Broken Heart"

Diese Länder sind im ESC-Finale (13. Mai) [Liste in Start-Reihenfolge]

Land Künstler:in Songtitel
1 Österreich Teya & Salena "Who The Hell Is Edgar?"
2 Portugal Mimicat "Ai coração"
3 Schweiz Remo Forrer "Watergun"
4 Polen Blanka "Solo"
5 Serbien Luke Blake "Samo mi se spava"
6 Frankreich La Zarra "Évidemment"
7 Zypern Andrew Lambrou "Break a Broken Heart"
8 Spanien Blanca Paloma "Eaea"
9 Schweden Loreen "Tattoo"
10 Albanien Albina & Familja Kelmendi "Duje"
11 Italien Marco Mengoni "Due vite"
12 Estland Alika "Bridges"
13 Finnland Käärijä "Cha Cha C
14 Tschechische Republik Vesna "My Sister‘s Crown"
15 Australien Voyager "Promise"
16 Belgien Gustaph "Because of You""
17 Armenien Brunette "Future Lover"
18 Moldau Pasha Parfeni "Soarele și luna"
19 Ukraine Tvorchi "Heart of Steel"
20 Norwegen Alessandra "Queen of Kings"
21 Deutschland Lord of the Lost "Blood & Glitter"
22 Litauen Monika Linkytė "Stay"
23 Israel Noa Kirel "Unicorn"
24 Slowenien Joker Out "Carpe Diem"
25 Kroatien Let 3 "Mama ŠČ!"
26 Großbritannien Mae Muller "I Wrote a Song"

Zu den Favoriten 2023 zählten die ehemalige schwedische ESC-Gewinnerin Loreen mit "Tattoo", der norwegische Beitrag "Queen of Kings" von Alessandra, der finnische Sänger Käärijä mit "Cha Cha Cha" sowie der Vorjahresgewinner Ukraine mit dem Duo Tvorchi und ihrem Song "Heart Of Steel" .

So standen die Quoten beim Eurovision Song Contest

Teya & Salena singen beim Song Contest 2023 für Österreich

Manche von uns schwelgen noch in den Erinnerungen von 2014 als Conchita Wurst den langersehnten Sieg für Österreich holte. Sagenhafte 48 Jahre mussten österreichische ESC-Fans seit Udo Jürgens (1966) darauf warten. Doch am 10. Mai 2014 war es dann endlich so weit. Tom Neuwirth aka. Conchita Wurst verzauberte in Kopenhagen mit "Rise Like a Phoenix" ganz Europa und holte somit 2015 den Song Contest nach Wien in die Wiener Stadthalle.

Dieses Jahr hatten wir wieder die große Hoffnung, dass Österreich mit dem Duo Teya & Salena was weißt. Den letzten großen Erfolg feierte Cesár Sampson mit "Nobody But You" (2018) vor 5 Jahren, als er den dritten Platz belegt hat. Bei den Wettquoten war "Who The Hell Is Edgar" zumindest eine lange Zeit ganz vorne dabei und auch ESC-Fans waren sich sicher, dass Teya & Salena großes Potenzial haben.

»Wir waren beim ESC und haben das Finale eröffnet. Mich kann man nicht glücklicher machen.«

- so Salena

Am Ende reichte es - obwohl die beiden zuvor monatelang Platz 3 beim Scora-Board belegten - aber dann doch nur für den 15. Platz. Insgesamt fehlten zehn Punkte für die Top 10. Das Duo nahm es gelassen: "Wir waren nicht enttäuscht, sondern happy, dass wir Teil dieser großen Show sein konnten. Wahrscheinlich lag es an der Startnummer. Es ist einfach unglaublich schwer, als erstes aufzutreten und in Erinnerung zu bleiben."

Tatsächlich machen die beiden Sängerinnen aber noch gar nicht so lange Musik zusammen. Erst 2021 lernten sie sich bei der ORF-Castingshow Starmania kennen und sammelten ordentlich Bühnenerfahrung.

Teya, bürgerlich Teodora Špirić und ursprünglich als Thea Devy bekannt, begann mit 17, selbst Songs zu schreiben, ist seit 2020 offiziell Songwriterin für andere Künstler:innen und bewarb sich im selben Jahr erstmalig als ESC-Teilnehmerin für Österreich sowie Serbien.

Salena, bürgerlich Selina-Maria Edbauer, nahm 2017 bei "The Voice of Germany" teil und erreichte dort die dritte Runde. Auch sie versuchte bereits ihr Glück beim ESC - jedoch ein Jahr vor Teya - und machte sich 2020 als Künstlerin selbstständig.

»Wir hatten einfach nur Spaß beim Schreiben und dachten, wir machen einen lustigen Song. Wir haben uns nicht hingesetzt und gesagt, lass' uns einen Song mit dieser Botschaft schreiben. Wir haben unseren Frust und unsere eigenen Erfahrungen in den Song gepackt. «

- so Teya und Salena

Den Song "Who The Hell Is Edgar", welcher ordentlich Ohrwurmpotenzial hat, haben Teya & Salena gemeinsam mit Ronald Janeček und Pele Loriano in einem Songwriting-Camp in Tschechien geschrieben. Im Text verarbeiten Teya und Salena ihre Erfahrungen in und mit der Musikszene.

Es geht im Grunde darum, dass der Geist des US-Schriftsteller Edgar Allan Poe - "The Struggling Artist", wie Salena und Teya ihn nennen - von ihnen Besitz ergreift und sie so einen Hit schreiben. Damit wollen sie darauf aufmerksam machen, dass es Frauen nach wie vor schwer im Business haben und sich immer zusätzlich beweisen müssen, um ernst genommen zu werden.

Mit ihrem gesellschaftskritischen Song gewannen die beiden Sängerinnen zwar nicht den ESC, dafür aber den "Best Lyrics Award" des Jahres 2023. "Man muss sich auskennen, um zu wissen was ein IPI, A&R und 0.003 ist. Es war schön, zu sehen, dass so viel Leidenschaft dahinter steckt und man den Text so fühlt", berichten Teya und Salena über ihren Erfolg.

Österreich konnte bislang nur zweimal den Song Contest für sich entscheiden: 1966 mit "Merci, Chérie" von Udo Jürgens und 2014 mit "Rise Like a Phoenix" von Conchita Wurst.

Alle weiteren Teilnehmer:innen für Österreich findest du hier.

Die ESC-Show 2023: Bühnendesign, schräge Acts und viel Liebe

So wie jedes Jahr überboten sich die teilnehmenden Acts gegenseitig. Ein Beitrag war schräger als der andere. Den Vogel abgeschossen hat wohl die kroatische Band Let 3 und ihrem Song "Mama SC", die in sehr prekären Uniformkleidern performten und ganz nebenbei Raketen während ihres Auftritts abschossen. Am Ende ließen sie sogar die Hüllen fallen und standen in Unterhose da. Die Performance reichte für den 13. Platz.

Blödel-Performance? Falsch gedacht! Denn wer genauer hinsah oder besser gesagt hörte, erkennt die gesellschaftskritischen und politischen Botschaften bzw. Andeutungen. Vor allem sticht aber die Kritik an Wladimir Putin und Alexander Lukaschenko hervor. Das Motto von Let 3: Auffallen um jeden Preis, damit die Botschaft auch ankommt.

Aber auch andere Teilnehmer:innen wie Favorit Käärijä setzten auf eine schrille und bunte Performance. Wilde Dance-Moves gab's außerdem bei Noa Kirel aus Israel. Wer mehr auf Rock steht, der fand im deutschen Beitrag Lord of the Lost mit "Blood and Glitter" seinen Favoriten.

Nicht nur die Acts waren ein wahres Spektakel, sondern auch die Bühneninszenierung. Julio Himede, der bereits für die Grammys oder die MTV EMAs gearbeitet hat, hatte eine große Vision für das diesjährige Bühnendesign. Ihm war wichtig, dass beide Länder - das Siegerland 2022 Ukraine und das eingesprungene Gastgeberland Großbritannien - repräsentiert werden. Die Bühne stellte eine gigantische Umarmung dar und spiegelte die Prinzipien "Zusammensein, Feiern und Gemeinschaft" wider.

»Die Architektur lässt sich von einer breiten Umarmung inspirieren und öffnet ihre Arme für die Ukraine, die Darsteller der Show und Gäste aus der ganzen Welt. Ich konzentrierte mich auf die kulturellen Aspekte und Ähnlichkeiten zwischen der Ukraine, Großbritannien und insbesondere Liverpool. Von Musik, Tanz und Kunst bis hin zu Architektur und Poesie.«

- Bühnendesigner Julio Himede über die ESC-Bühne 2023

Regelungen beim Eurovision Song Contest

Wie bei jedem anderen Wettbewerb gibt es natürlich auch beim ESC einige Regeln, an die sich die Länder und deren Teilnehmer:innen halten müssen.

Teilnahmegebühr - so viel kostet eine ESC-Teilnahme

Um an der Show teilnehmen zu dürfen, muss jedes Land eine bestimmte Gebühr an die EBU abgeben. Diese Teilnahmegebühren fallen jedoch sehr unterschiedlich aus, da sie sich je nach Reichweite des jeweiligen Landes und dem Nutzungsgrad der Angebote richten. Nicht jedes Land zeigt sich dabei transparent - so veröffentlicht der ORF seine Gebühren für die Teilnahme nicht. Deutschland blättert beispielsweise zwischen 363.500 Euro und 405.100 Euro hin.

Songauswahl für den Eurovision Song Contest

Bis 1998 gab es die Regel, dass die Interpret:innen in der jeweiligen Landessprache singen müssen. Seit 1999 ist es jedem frei überlassen, in welcher Sprache gesungen wird. Wichtig ist jedoch, dass der Song vor der Teilnahme am ESC keinen kommerziellen Erfolg erzielt hat. Es dürfen also keine schon bekannten Lieder wiedergegeben werden. Außerdem dürfen keine Coversongs verwendet werden und die Länge darf maximal 3 Minuten betragen. Der musikalische Beitrag muss frei von politischen Botschaften sein, darf keine Flüche und Werbungen enthalten.

Warum treten keine Stars beim Song Contest an?

Grundsätzlich ist es erlaubt, dass auch schon berühmte Persönlichkeiten beim Songcontest für ihr Land antreten. Jedoch gibt es immer die Möglichkeit, dass diese schlecht abschneiden und damit ihrer Karriere schaden könnten. Das Risiko ist daher zu hoch.

ESC-Regeln für Künstler:innen und Bühnenshow

Die Sänger:innen müssen mindestens 16 Jahre alt sein und dürfen nur ein Land pro Jahr vertreten. Zudem dürfen maximal 6 Personen auf der Bühne mitwirken - Tiere sind verboten. Der Auftritt muss live gesungen werden und die Musik wird als Playback eingespielt - Ausnahme bei Bands.

2023 haben sich circa 40 österreichische Künstler:innen für den ESC beworben, wobei es erlaubt ist, mehrere Songs einzureichen. Für den Auswahlprozess existieren insgesamt drei Jurys: eine nationale, eine internationale und eine Fan-Jury.

»In den Top 3 waren letztendlich unsere beiden Solo-Songs und der gemeinsame Song. Egal, was passierte wäre, wir hätten uns unterstützt.«

- so Teya und Salena

Wie werden die Punkte in der Finalshow vergeben?

Jedes Land, das am ESC teilnimmt, vergibt einen bis zwölf Punkte. Das gilt auch für die Länder, die bereits in den Semifinal-Shows ausgeschieden sind. Sowohl die Zuseher:innen als auch eine Jury dürfen abstimmen. So kommt es, dass die Hälfte der Punkte von Expert:innen und die andere Hälfte von den Zuschauer:innen kommen.

Daraus ergibt sich dann pro abstimmendes Land eine Top 10 - wovon der erste Platz 12 Punkte bekommt, der zweite 10 Punkte, der dritte 8 Punkte und die anderen erhalten die Punkte gemäß ihrer Platzierung.

Jedoch darf man nicht für sein eigenes Land abstimmen. Hingegen ist das Zuschieben von Punkten an Nachbarländer mittlerweile (eine langweilige) Tradition. Im Finale wird dann live zu den Ländern geschaltet und nationale Vertreter:innen verkünden das Jury-Ergebnis. Damit es schneller geht, werden nur die ersten Plätze aufgezählt und die anderen nur noch eingeblendet. Am Ende werden noch alle Punkte der Publikumsvoting dazu addiert und dann steht der oder die Sieger:in fest.

Thema: Gesellschaft
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