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Meryl Streep: Die Schauspielerin im Portrait

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9 min
Meryl Streep bei einer Netflix-Filmpremiere

©Getty Images
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Meryl Streep wurde besonders durch jene Filme bekannt, in denen sie reife Frauen sehr emotional verkörpert. Insgesamt erhielt die Schauspielerin 21 Oscar-Nominierungen und gilt damit als meistnominierte Schauspielerin aller Zeiten. Wir haben uns ihr Leben genauer angeschaut.

Sie gilt als eine der herausragendsten Charakterdarstellerinnen ihrer Zeit: Meryl Streep. Wir haben uns das bewegte Leben der US-Amerikanerin genauer angesehen - von den kleinen Schultheaterbühnen bis zu den größten Leinwänden dieser Welt.

Steckbrief: Meryl Streep

  • Name: Mary Louise "Meryl" Streep

  • Geboren am: 22. Juni 1949

  • Geburtsort: New Jersey, USA

  • Sternzeichen: Krebs

  • Wohnort: USA, Pasadena in Kalifornien

  • Beruf: Schauspielerin

  • Ausbildung: Sie studierte Drama am Vassar College in New York und schloss mit einem Master of Fine Arts der School of Drama an der Universität Yale ab

Kindheit: Von den Babyschuhen zu den Theaterbühnen

Meryl Streep, die als Mary Louis Streep in New Jersey das Licht der Welt erblickte und gemeinsam mit ihren beiden jüngeren Brüdern in Bernardsville aufwuchs, hat europäische Vorfahren. So stammten ihre Ururgroßeltern väterlicherseits aus Loffenau in Baden-Württemberg.

Mütterlicherseits hat sie britische Wurzeln, allerdings zählten ihre Vorfahren zu den ersten Europäern die in den USA Fuß fassten. Ihre Mutter Mary Wolf Wilkinson, war Grafikerin und Hausfrau und ihr Vater Harry William Streep, Jr. arbeitete in einer führenden Position in einem Pharmaunternehmen.

Meryl war jedoch aus einem ganz anderen Holz geschnitzt, denn schon als Schulkind entdeckte sie ihre Liebe zum Schauspiel und so war es kein Wunder, dass sie in der Theatergruppe der Schule in diverse Rollen schlüpfte. Im Alter von 12 Jahren nahm sie sogar Gesangsunterricht im Opernfach. All diese Bemühungen halfen ihr auch bei ihren Selbstzweifeln, denn die junge Schauspielerin fand sich gar nicht hübsch. Da war einerseits die Nase hässlich und andererseits wog sie auch ein paar Kilos zuviel.

Bekam sie jedoch die Möglichkeit sich in einer andere Identität zu präsentieren, ging es ihr schlagartig besser. Meryl Streep galt bei ihren Mitschülern als ziemlich altklug, aber auch als sehr zielstrebig. Und so machte sie ihre Leidenschaft zur Schauspielerei zu ihrem Beruf. Nachdem Meryl die High School abgeschlossen hatte, studierte sie Schauspiel am Vassar College. Dort konnte sie schon ihre ersten Erfolge einheimsen, etwa 1969 im Bühnenstück "Miss Julie".

Danach besuchte sie die School of Drama an der Universität Yale, wo sie mit dem Master of Fine Arts abschloss. Damit war für Meryl der Grundstein für eine große Karriere gelegt. Es folgten etliche Rollen in diversen Theaterstücken und Musicals in New York und damit die erste Auszeichnung mit dem "Theater World Award".

Anfänge ihrer Filmkarriere

Das Filmbusiness entdeckte Meryl Streep relativ spät für sich, denn diese Karriere startete sie erst 1977 mit "Julia". Auszeichnungen ließen nicht lange auf sich warten, denn bereits mit der vierteiligen Fernsehserie "Holocaust – Die Geschichte der Familie Weiss" ergatterte Streep mit der Rolle der Inga Helms-Weiss einen Emmy als beste Hauptdarstellerin. Die erste Oscar-Nominierung folgt bald darauf und zwar für den Antikriegsfilm "Die durch die Hölle gehen" für die beste weibliche Nebenrolle.

Meryl Streep: Ihr Durchbruch

Ein Jahr später, nämlich 1980, war Powerfrau Meryl reif für ihren ersten Oscar. Und zwar als beste Nebendarstellerin im Scheidungsdrama "Kramer gegen Kramer" an der Seite von Dustin Hoffman. Für diesen Film bekam sie auch den "Goldmann" für die beste weibliche Hauptrolle überreicht. Allerdings ließ sie ihn – wohl vor lauter Aufregung – auf der Toilette liegen.

Auszeichnungen folgten auf Auszeichnungen und Meryl wurde erfolgreicher und erfolgreicher. Filme wie "Die Geliebte des französischen Leutnants", "Silkwood", „Jenseits von Afrika“, "Grüße aus Hollywood" zeugen von ihrem großen Schauspieltalent. Genauso wie ihre zweite Auszeichnung mit einem Oscar, den sie für die Rolle eine ehemaligen KZ-Insassin in "Sophies Entscheidung" verliehen bekam.

Kühle Charaktere – Ihr Spezialgebiet?

Trotz bester Kritiken ob ihrer Schauspielkunst musste sich Meryl Streep auch den Vorwurf gefallen lassen, sich speziell auf kühle Charaktere festgelegt zu haben. Meryl wollte das jedoch nicht auf sich sitzen lassen und interessierte sich ab sofort auch für andere Filmrollen als die von reifen und zurückhaltenden Frauen. So war sie etwa in "Der Tod steht ihr gut", "Das Geisterhaus“, "Die Brücken am Fluss", im Actionfilm "Am wilden Fluss", oder "Die Teufelin" zu sehen.

Meryl Streep – ein vielseitiges Talent

Der weltweite Erfolg als Filmschauspielern reichte Streep nicht und so lieh sie ihre Stimme auch diversen Zeichentrickfiguren, wie etwa in Simpsons, King of the Hill oder der Blue Fairy in "A.I. - künstliche Intelligenz" von Steven Spielberg.

Und auch ans Theater zog es Meryl Streep wieder zurück, nachdem sie fast 20 Jahre lang keine Bühne mehr betreten hatte. Mit einem Riesenerfolg verkörperte sie die Rolle der Arkadina in Anton Tschechows "Die Möwe". Da die Eintrittskarten dafür kostenlos angeboten wurden, nahmen ihre Fans Wartezeiten von fast 17 Stunden in Kauf, um die Künstlerin zu sehen.

2006 war sie gemeinsam mit Anne Hathaway im Film "Der Teufel trägt Prada" zu sehen, wofür sie für einen Ocar als "Beste Hauptdarstellering" nominiert war.

2008 bewies Meryl, dass sie auch singen kann. Und zwar in der Verfilmung von Musical "Mamma Mia!" der Popgruppe ABBA. Ihre Version wurde 2021 in Großbritannien sogar mit einer Silbernen Schallplatte ausgezeichnet.

Meryl Streep dreht nach wie vor Filme, denn für sie bedeutet es nicht nur Arbeit, sondern auch Spass und Freude am Set zu sein. Am 2021 wurde etwa "Don't Look Up" eine US-amerikanische schwarze Komödie weltweit auf Netflix veröffentlicht. Bei dieser Produktion gab es jedoch ein kleines Missverständnis. Jonah Hill und die Filmcrew bezeichneten Meryl als die "G.O.A.T", also die Ziege. Allerdings ist dies eine Abkürzung für "Greatest of all time" (die Größte aller Zeiten). Meryl Streep verstand das leider nicht auf Anhieb. Erst Schaupielkolleg:innen klärten sie über die wahre Bedeutung von "G.O.A.T." auf.

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Meryl Streep bei der "Don't Look Up"-Weltpremiere

© Getty Images

Engagement in sozialen und politischen Fragen

Meryl Streep war immer schon ein sehr empathischer und sozialer Mensch der sich für schwächere oder benachteiligte Menschen einsetzte. Und so verwundert es nicht, dass sie sich bei den verschiedensten sozialen und auch politischen Projekten engagierte. Etwa punkto Abrüstung, Atomkraft, Umwelt, Armut, AIDS-Hilfe, und für die Gleichberechtigung der Frauen.

Aufsehen erregte sie bei den "Golden Globe Awards" 2017, als sie Donald Trump kritisierte, ohne jedoch seinen Namen zu nennen. Dafür musste Streep auch Häme einstecken und wurde als "eine der am meisten überschätzten Schauspielerinnen" bezeichnet.

Mein Herz ist gebrochen, als ich das gesehen habe, und ich kann es nicht mehr aus dem Kopf bekommen. Dieser Instinkt, andere zu demütigen – wenn es von jemandem in der Öffentlichkeit vorgemacht wird, von jemand Mächtigem – zieht sich in den Alltag von uns allen. Wenn die Mächtigen ihre Position benutzen, um andere zu tyrannisieren, dann verlieren wir alle. Denn Respektlosigkeit lädt zu Respektlosigkeit ein, Gewalt animiert zu Gewalt.

Meryl StreepSchauspielerin

Powerfrau mit unzähligen Auszeichnungen

Meryl Streep kann man auf Grund ihrer Auszeichnungen als erfolgreichste Schauspielerin der Welt bezeichnen. So wurde sie 21 mal zum Oscar nominiert und durfte ihn dreimal mit nachhause nehmen. Und zwar 1979 als "beste Nebendarstellerin" in "Kramer gegen Kramer", 1983 als "beste Hauptdarstellerin" in "Sophies Entscheidung" und 2012 in "Die Eiserne Lady". Streep gewann zudem 8 Golden Globe Awards und wurde 30 Mal nominiert.

Für ihr Lebenswerk wurde ihr der Cecil B. deMille Award der Hollywood Foreign Press zuerkannt, sie bekam den Kennedy-Preis verliehen und auch die "Presidential Medal of Freedom" – eine der höchsten Auszeichnungen der USA wurde an sie vergeben. Von der Princeton University bekam sie den "Doctor of Fine Arts" verliehen. 2016 wechselte Streep die Seiten und wurde Präsidentin der Jury der 66. internationalen Filmfestspiele Berlin.

Meryl Streep ganz privat

Die Schauspielerin bevorzugt es ihr Privatleben unter Verschluss zu halten und Skandale sind für sie ein Fremdwort. Kurz nachdem ihr Verlobter an Krebs verstorben war, traf die Schauspielerin den Bildhauer Don Gummer, der ihr das Lachen wieder schenken konnte. Die beiden heirateten 1978 und bekamen vier Kinder. Nämlich Henry Wolfe, Mary (Mamie) Willa, Grace Jane und Louisa Jacobson Gummer, die allesamt in die Fußstapfen ihrer Mutter traten.

Ihr persönliches Rezept für eine glückliche Ehe sind nicht etwa getrennte Schlafzimmer. Nein – Sex und Leidenschaft sind für Meryl sehr wichtig. Genauso wie tiefgründige Gespräche, bei denen man auch zugeben darf, dass man nicht immer recht hat. Meryls Geheimtipp sind getrennte Badezimmer.

Mit 69 Jahren wurde Meryl Streep zum ersten Mal Großmutter, ihre älteste Tochter wurde Mutter eine Sohnes. Beeindruckend ist die natürliche Einstellung von Meryl Streep zu ihren Erfolgen. Sie meinte einmal in einem Interview, dass sie eine Hausfrau sei, die ihrer Freizeit Filme dreht.

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