Inhaltsverzeichnis
- Was ist RSV?
- Wie wird das RS-Virus übertragen?
- Symptome und Behandlung einer RSV-Infektion
- Respiratorisches Synzytial-Virus: Wer ist gefährdet?
- Gibt es einen Schutz vor RSV?
Was ist RSV?
Das Respiratorisches Synzytial-Virus (RS-Virus oder RSV) befällt die Atemwege und die Infektion beginnt meist wie ein grippaler Infekt. Vor allem bei Babys und Kleinkindern kann die Erkrankung zu schweren Atemproblemen und starkem Husten führen.
RSV-Infektionen treten in Mitteleuropa jedes Jahr von November bis April vermehrt auf. Jeder kann sich (mehrmals) mit RSV anstecken, ältere Kinder sowie Erwachsene zeigen meist aber nur leichte Symptome.
In Österreich infizieren sich Schätzungen zufolge etwa 54.600 Kinder im ersten Lebensjahr mit RSV, davon erreicht das Virus bei 11.000 bis 22.000 Kindern die tiefen Atemwege, 1.100 Kinder müssen hospitalisiert werden, so das Zentrum für Virologie an der MedUni Wien. RSV ist der häufigste Erreger tiefer Atemwegsinfektionen bei Kindern unter fünf Jahren.
Wie wird das RS-Virus übertragen?
RSV wird von Mensch zu Mensch über die Tröpfcheninfektion übertragen, das heißt: Beim Husten oder Niesen kann eine infizierte Person eine andere anstecken, wenn diese die in der Luft vorhandenen virushaltigen Tröpfchen einatmet. So gelangt das Virus auf die Schleimhäute der Atemwege im Mund, in der Nase sowie im Rachen.
Eine weitere Form der Übertragung ist die Schmierinfektion. Mit RSV kann man sich auch anstecken, wenn man mit dem virushaltigen Sekret in Berührung kommt, zum Beispiel beim Händeschütteln oder bei gemeinsam benutzten Gegenständen (z. B. Spielzeug oder Türklinke) sowie Oberflächen. Greift man sich dann mit ungewaschenen Händen ins Auge oder zur Nase ist eine Ansteckung möglich.
Das RV-Virus kann ca. 20 Minuten auf den Händen überleben, rund 45 Minuten auf Papiertaschentüchern und sogar mehrere Stunden auf Kunststoffoberflächen. Zwischen Ansteckung und Ausbruch der Krankheit dauert es zwei bis acht Tage und ansteckend generell ist man zwischen drei und acht Tagen.
Symptome und Behandlung einer RSV-Infektion
Typische Symptome einer RS-Virusinfektion sind, ähnlich wie bei einem grippalen Infekt, folgende:
- Fieber
- Halsschmerzen
- Husten
- Keuchatmung
- Schnupfen
Breitet sich das Virus von den oberen Atemwege in die unteren aus, wird der Husten stärker und es kann zu Atembeschwerden kommen. Bei Erwachsenen ohne Vorerkrankung kann eine RSV-Infektion auch ohne Symptome verlaufen.
Vor allem bei Babys und Kleinkindern kann die Verengung der Atemwege zu Atemnot führen und bei Frühgeborenen sogar zu Atemaussetzer. Bei schweren Verläufen ist oft eine künstliche Beatmung im Krankenhaus notwendig. Da es bei Kindern, aber auch Erwachsenen zu einer raschen Veränderung der Beschwerden kommen kann, sollte bei einer Verschlechterung rasch eine Ärztin/ein Arzt aufgesucht werden.
Bei einer RS-Virusinfektion können die Krankheitsanzeichen wie Fieber, Husten und Schnupfen behandelt werden. Abschwellende Nasensprays können beispielsweise die Atmung durch die Nase erleichtern. Wichtig ist es auf jeden Fall, viel zu trinken. Ein Antibiotikum, das gegen Bakterien gerichtet ist, hilft gegen Viren nicht.
Respiratorisches Synzytial-Virus: Wer ist gefährdet?
Jeder Mensch kann sich mit RSV anstecken, ältere Kinder sowie Erwachsene haben oft nur leichte Symptome. An einer Infektion schwer zu erkranken, haben folgende Risikogruppen:
- Frühgeborene
- Neugeborene und Säuglinge unter sechs Monaten
- Kinder mit Herzfehlern
- Kinder mit Lungenerkrankungen
- Erwachsene über 65 Jahren
- Erwachsene mit Herz- oder Lungenerkrankungen sowie beeinträchtigtem/schwachem Immunsystem
Bei diesen Risikogruppen sollte schon bei ersten Beschwerden, wie Fieber oder Husten, eine Ärztin/ein Arzt aufgesucht werden.
Gibt es einen Schutz vor RSV?
Die mittlerweile durch COVID-19 bekannten Hygienemaßnahmen können auch gegen RSV schützen:
- regelmäßiges Händewaschen
- richtig husten und niesen (z. B. in die Armbeuge)
- Gegenstände (z. B. Spielzeuge) gründlich reinigen
- während der "RSV-Saison" (November bis April) große Menschenansammlungen meiden bzw. Maske tragen
- Kontakt zu RSV-Erkrankten meiden bzw. sollten Erkrankte zu Hause bleiben
An Immunisierungen gegen RSV, vor allem in Form von Impfungen, wird seit vielen Jahren geforscht und es gibt auch immer wieder Erfolge zu verzeichnen. Zugelassen ist bis jetzt noch kein Impfstoff, weder für Kinder noch Erwachsene, allerdings gibt es aktuell eine gute Schutzmöglichkeit für Frühgeborene oder Kinder mit angeborenen Herz- oder Lungenerkrankungen. Für diese Risikogruppe gibt es in Österreich eine passive Immunprophylaxe mit einem monoklonalen Antikörper, so das Zentrum für Virologie an der MedUni Wien.
Weiterführende Links zum Thema RSV:
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