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Mehr Achtsamkeit im Bett: Slow Sex wird dein Sexleben völlig verändern

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7 min
Mehr Achtsamkeit im Bett: Slow Sex wird dein Sexleben völlig verändern

Denn auf 3,2,1 kommen – das klappt sowieso nicht...

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Sex als Leistungssport? So schafft ihr es mehr Achtsamkeit in euer Sexleben zu bringen. Slow Sex sorgt mit langsamen Bewegungen für intensive Lustgefühle.

Pornofilme, aber auch Hollywood-Produktionen machen uns glauben, dass guter Sex etwas mit Schweiß und unglaublichen Verrenkungen zu tun hat. Dadurch entsteht ein ziemliches Problem: Viele Männer (und auch Frauen) setzen sich unter Druck und versuchen, eventuelle Versagens-Ängste mit einem schnellen Tempo beim Sex zu kompensieren.

Aber auch tatsächlicher Zeitdruck (wer Kinder hat, weiß wovon wir sprechen), lässt uns manchmal vergessen, dass es neben Quickies oder immergleichen, leistungssportartigen Sex auch mal ganz schön sein kann, einen Gang runterzuschalten und mal wirklich auf den anderen einzugehen. Achtsamkeit ist das Wort der Stunde: Die bringen wir jetzt auch in unser Sexleben – und zwar mit Slow Sex.

Einen Gang zurückschalten: Langsamigkeit im Bett hat etwas mit Genuss zu tun

Statt Stress im Bett sollte der Akt wieder als solcher zelebriert werden. Verführung, auf die Bedürfnisse des anderen eingehen, sich selbst neu kennenlernen und den Sex mit allen Sinnen wahrnehmen – nur einige Dinge, die beim Slow Sex im Vordergrund stehen.

Als Vorreiterin des Slow Sex gilt die Sexualtherapeutin Diana Richardson, die Paaren in 80 Minuten zeigt, wie sie ihr Liebesleben der Lust zuliebe entschleunigen können. Die Südafrikanerin ist ausgebildete Körpertherapeutin und Tantra-Lehrerin. Es geht hier nicht dabei, im Schneckentempo miteinander zu schlafen, sondern sich hinzugeben, dem anderen zu widmen, Zeitdruck und Stress völlig zu vergessen.

Vorspiel: Mehr Aufmerksamkeit für die Lustpunkte des anderen (und vielleicht auch die eigenen)

  • Bevor ihr mit Slow Sex beginnt, sprecht über euer gemeinsames Vorhaben und nehmt euch Zeit dafür. Gebt die Vorstellung auf, dass das oberste Ziel der Orgasmus ist.

  • Eye Gazing: Versucht intensiven Blickkontakt zu halten. Das kann besonders zu Beginn die Anziehungskraft steigern.

  • Lasst euch viel Zeit beim Küssen – küsst langsam, achtet nur auf das Gefühl in euren Lippen, atmet ruhig und lasst euch voll und ganz aufeinander ein. Oft fangen wir beim Küssen an uns zu berühren. Versucht euch eine Zeit lang nur auf das Küssen selbst zu konzentrieren.

  • Und auch beim Streicheln geht es darum, jede Berührung zu genießen und intensiv zu spüren. Manchen hilft es, selbst nicht aktiv zu sein, wenn sie selbst gestreichelt werden. Wechselt euch ab oder verwöhnt euch gleichzeitig – aber macht es langsam.

  • Bei Berührungen geht es vor allem darum, bewusst zu spüren, wie sich diese anfühlt. Tastet euch langsam an die erogenen Zonen eures Partners vor, gelangt in die Nähe, geht wieder weg. Sogenanntes "teasen" kann beide ziemlich in Fahrt bringen.

  • Sex ist wie tanzen: Ihr könnt eure "Runde" um den Körper des anderen auch in einem gewissen Rhythmus drehen.

  • Erkundet auch mal Stellen, die ihr früher vernachlässigt habt und achtet bewusst auf die Reaktion eures Partners. Beispielsweise könnt ihr euch auf den Bauch legen und euer Partner erkundet zur Abwechslung mal eure Rückseite.

  • Schenkt jedem Körperteil des Partners die volle Aufmerksamkeit.

  • Sprecht ruhig miteinander: Kommunikation hört im Bett nicht auf. Wie fühlen sich die Berührungen an? Was tut euch besonders gut? Und Dirty Talk ist natürlich auch beim Slow Sex nicht verboten ;-)

  • Nun könnt ihr euch langsam zum Penis eures Liebsten vortasten, denn ab dann geht sowieso alles etwas schneller...

Slow Sex: Es geht ans Eingemachte

  • Besonders in der Missionarsstellung kann die Verbindung zwischen euch wachsen – ihr seht euch an, könnt euch küssen und spürt ganz intensiv den Körper des anderen.

  • Intimität schafft aber auch die Reiterstellung. Anschauen, küssen und berühren gehen hier ebenso ganz easy.

  • "Der bestürzte Engel" ist eine Art "Löffelchenposition", die ebenfalls eine der innigeren Sex-Positionen zu sein scheint. Er hat die Hände frei, euch zu liebkosen.

  • "Zen-Pause (seitlich)": Dabei liegt ihr beide auf der Seite und seht euch an. Du kannst dein Bein über seine Hüften stellen.

  • Tipp: Ihr könnt zu Beginn gleich mal eine Pause einlegen d.h. er dringt ein, aber bewegt sich weiters nicht, ihr habt Zeit euch zu küssen und weiter zu streicheln. Wenn es dann doch nach einigen Minuten losgeht, wird es dafür umso intensiver.

  • Wichtig: Bei der Penetration sollte der Mann unbedingt einen Gang zurückschalten und sich langsam bewegen.

  • Versucht in der Gegenwart zu bleiben und nicht darauf hinzuarbeiten, zum Orgasmus zu kommen. Der Weg ist das Ziel" ist beim Slow Sex oberste Devise!

  • 1.

    Quickie, ade! Die meisten Paare nehmen sich zu wenig Zeit. Geht es doch einmal langsamer an. Kleine, noch völlig unschuldige Berührungen wie ein Streicheln über die Haare sind oft weit erotischer, als gleich zur Sache kommen zu wollen.

  • 2.

    Für etwas mehr Leichtigkeit beim Slow Sex hilft folgende Vorstellung: Agiert so langsam, als würdet ihr euch in einem großen Topf mit Honig bewegen. Das hört sich war sonderbar und ungewohnt an – ist aber sehr effektiv.

  • 3.

    Verabschiede dich von der Vorstellung, dass Berührungen zu Sex führen müssen. Genieße lieber den Augenblick. Ob es zu mehr kommt? Muss nicht sein, aber es könnte passieren....

  • 4.

    Beim Sex gibt es kein Ich. Ansonsten kann man fast schon davon ausgehen, dass einer nicht auf seine Kosten kommt. Werdet lieber stattdessen eins! Erst wenn dieselbe Energie durch beide Körper schwingt, wird ein gemeinsamer Höhepunkt möglich.

  • 5.

    Wie fühlen sich Berührungen an sonst vernachlässigten Stellen an? Seid im Hier und Jetzt und versucht, auch jede noch so kleine Energieströmung wahrzunehmen. Beispielsweise geht man im Tantra davon aus, dass es eine Verbindung von den Brustwarzen zur Klitoris gibt. Versucht diese Verbindung bewusst wahrzunehmen.

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