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In Immobilien investieren, ohne selbst das volle Risiko zu tragen? Das versprechen offene Immobilienfonds (OIFs). Für wen die Anlageform geeignet ist – alles, was Sie wissen müssen.

Was ist ein offener Immobilienfonds?

OIFs investieren in Immobilien. „Dafür wird das Kapital vieler Anleger:innen gesammelt und in eine Vielzahl von Liegenschaften, wie Bürogebäude, Einzelhandelsimmobilien, Hotels und Wohngebäude, investiert“, erklärt Petia Zeiringer, Vorstandsmitglied der Union Investment Real Estate Austria AG. Die Erträge der Fonds stammen dabei hauptsächlich aus Mieteinnahmen, die regelmäßig an die Anleger:innen ausgeschüttet werden. „Die Fondsmanager:innen übernehmen die Auswahl, Verwaltung und Instandhaltung der Immobilien“, weiß die Expertin, „was den Anleger:innen den Aufwand und die Risiken der direkten Immobilieninvestition erspart.“

Welche Arten von Immobilien kommen darin vor?

Miethäuser, Gewerbeimmobilien wie etwa Bürogebäude, Einzelhandelsflächen sowie Logistik- und Lagerimmobilien oder auch Hotels: „OIFs halten meistens eine diversifizierte Auswahl an Immobilien“, erläutert Petia Zeiringer die Hintergründe. Wer genau wissen will, worin er oder sie sein Kapital anlegt, kann sich darüber informieren: „Anleger:innen erhalten einen Einblick in die Struktur und die Zielinvestitionen eines offenen Immobilienfonds“, betont die Expertin. Darüber hinaus veröffentlicht der Fondsanbieter Informationen über die gehaltenen Immobilien in der Regel im Rahmen von regelmäßigen Berichten auf der Website. „Die Zahl der Anteile ist variabel, und der Fonds hat die Möglichkeit, neue Anteile zu emittieren, um neues Kapital aufzunehmen“, so Zeiringer. Darin unterscheiden sich offene von geschlossenen Immobilienfonds letztlich auch.

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Zeiringer Petia

Petia Zeiringer ist Vorstandsmitglied der Union Investment Real Estate Austria AG. In dieser Funktion ist sie auch für das Fondsmanagement des Immobilienfonds „immofonds 1“ zuständig. union-investment.at

 © Andreas Jakwerth

Was sollte ich wissen, bevor ich investiere?

Grundsätzlich eignen sich OIFs gut für Einsteiger:innen und Anleger:innen, die sehr risikobewusst sind. Wichtig zu beachten ist aber, „dass offene Immobilienfonds als langfristige Anlageprodukte betrachtet werden“, argumentiert Zeiringer. Heißt auch: Für den schnellen Vermögensaufbau sind sie nicht geeignet. Die Expertin empfiehlt einen Anlagehorizont von mindestens fünf Jahren. Wer Geld in OIFs investieren möchte, sollte in dieser Zeit also auf den Betrag verzichten können. Außerdem wichtig vorab zu wissen: Die Renditen können schwanken. „In Phasen wirtschaftlicher Unsicherheit oder bei sinkenden Immobilienpreisen können die Renditen niedriger ausfallen, und es kann sogar zu Verlusten kommen.“

Welche Renditen kann ich erwarten?

Wie hoch die Kapitalerträge bei OIFs sind, hängt von verschiedenen Faktoren ab, gibt Petia Zeiringer zu verstehen, „darunter die wirtschaftliche Lage, die Qualität der Immobilien im Fonds sowie die allgemeine Marktentwicklung“. Natürlich spielen auch die Immobilienwerte eine Rolle dabei. Zum Vergleich: „Der Immobilienfonds von Union Investment hat derzeit beispielsweise eine Rendite von 2,10 Prozent pro Jahr und zählt zu den performancestärksten Produkten im Wettbewerb.“

Welche Risiken sind zu bedenken?

„Wie bei allen Investmentfonds besteht das Risiko marktbedingter Kurs- und Ertragsschwankungen, und es können Bonitätsrisiken einzelner Emittenten oder Vertragspartner aufkommen“, gibt Zeiringer zu bedenken. Hinzu kommen Unsicherheiten, die speziell Immobilien betreffen, wie zum Beispiel die Vermietungsquote, die Bewertung der Liegenschaft oder Mietausfälle. Außerdem kann es laut Zeiringer „zu erhöhten Wertschwankungen durch die Konzentration auf bestimmte Länder und Nutzungsarten kommen“. Im Vergleich zu Aktien sind das alles jedoch moderate Risiken. Denn als realer Sachwert dienen OIFs als solides Fundament und zeichnen sich im Allgemeinen durch Wertbeständigkeit aus. „In der Regel sind Immobilienfonds weniger schwankungsanfällig und gelten als relativ stabile Anlageform.“

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Spielzeughaus hängt auf einem Geldschein

OIFs werden als langfristige Anlageprodukte betrachtet – für den schnellen Vermögensaufbau sind sie nicht geeignet.

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Ab wann lohnt sich eine Investition?

Einsteigen kann man laut Petia Zeiringer bereits ab 50 Euro monatlich. „Prinzipiell gilt, dass für eine ausgewogene Vermögensstruktur je nach Risikoneigung zwischen zehn und 20 Prozent des Vermögens in Immobilien oder Immobilienfonds investiert sein sollten“, empfiehlt die Expertin. Die Immobilienfonds von Union Investment können beispielsweise bei den österreichischen Volksbanken erworben werden. Bedenken sollte man, dass dabei zusätzlich verschiedene Kosten anfallen: etwa für die Verwahrung der Anteile im Wertpapierdepot.

Gibt es eine Mindesthaltedauer?

2022 wurde für Immobilienfonds in Österreich eine gesetzliche Mindesthaltedauer von zwölf Monaten sowie eine Rückgabefrist von ebenfalls zwölf Monaten beschlossen. „Die Regelung gilt bereits für offene Immobilienfonds, die ab Jänner 2023 neu aufgelegt wurden“, kennt Zeiringer die Hintergründe. „Für bestehende Produkte wie unseren ‚immofonds 1‘ gibt es noch eine Übergangsfrist bis 1. Jänner 2027. Bis dahin können Anleger:innen jederzeit Anteile kaufen oder verkaufen. Wichtig zu wissen: Für die Erträge fallen 27,5 Prozent Kapitalertragsteuer an.

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