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Gender Diversity Index: Frauenanteil in Vorständen gesunken

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Business Frau geht die Treppen runter

Seit 2018 bildet der Gender Diversity Index der Boston Consulting Group ab, wie es um die Gleichstellung der Geschlechter im Vorstand und Aufsichtsrat und bei der Vergütung bestellt ist. Seit Erhebungsbeginn ist dieser nun erstmals gesunken.

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Obwohl es mehr wirtschaftlichen Erfolg bringt, nimmt in Österreich der Frauenanteil in Spitzenpositionen ab. Wie Leadership neu gelebt werden muss.

Die Gleichstellung von Frauen in Führungspositionen schien hierzulande auf einem guten Weg. Doch im Vorjahr kam es bei der Geschlechtervielfalt in österreichischen Unternehmen zu einem Rückschritt. Das zeigt der Gender Diversity Index, den die Unternehmensberatung Boston Consulting Group heuer zum siebten Mal exklusiv für das Magazin trend erhoben hat. Der Anteil börsennotierter Konzerne mit mindestens einer Frau im Vorstand sank von 48 auf 44 Prozent, der durchschnittliche Frauenanteil im Vorstand verringerte sich um 2,7 Prozentpunkte auf 12,4 Prozent. Auch in den Aufsichtsräten ist die Entwicklung rückläufig: Die Zahl der Unternehmen ohne weibliche Aufsichtsräte hat sich von sechs auf zwölf Prozent verdoppelt, während der Frauenanteil im Durchschnitt bei 28,7 Prozent liegt. Zudem geht aus der Studie hervor, dass es Geschlechterparität in den Vorständen nun erst 2049 geben wird – zehn Jahre später als bisher erwartet. „Diese Negativtendenz ist insofern überraschend, als der Index auch einen deutlichen wirtschaftlichen Nutzen von Diversität belegt“, sagt Heike Dorninger, Managing Director und Partnerin von BCG. Sie führt weiter aus: „Unternehmen mit hohen Diversitätswerten weisen eine bessere finanzielle Resilienz, niedrigere Verschuldungsquoten und stabileres Wachstum auf.“ Eine positive Nachricht aber gibt es: Zum ersten Mal ist eine Frau in die Top 25 der bestverdienenden Vorstände aufgestiegen. „Das zeigt, dass Verbesserungen im Bereich Vergütung grundsätzlich möglich sind, selbst wenn sie weiterhin eher die Ausnahme bilden“, sagt Dorninger. Denn die Gehaltslücke bleibt nicht nur bestehen, sondern ist im Aufsichtsrat im Vergleich zum Vorjahr sogar wieder größer geworden. Zwar hat sich der Frauenanteil in Vorständen und Aufsichtsräten über die vergangenen Jahre insgesamt verbessert – der Anteil der größten börsennotierten Unternehmen mit mindestens einer Frau im Vorstand hat sich seit 2018 auf 44 Prozent fast vervierfacht und der durchschnittliche Frauenanteil in Vorständen auf über zwölf Prozent mehr als verdoppelt. „Allerdings sind jüngst mehrere Vorständinnen ausgeschieden, ohne dass ihre Position wieder mit Frauen besetzt wurde“, so Dorninger. Für sie ein deutliches Indiz dafür, dass „Diversität kein Selbstläufer ist“.

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