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Eine Woche noch!

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Wann Weihnachten wirklich beginnt

Weihnachtswahnsinn All Over The World und wir in Hadersdorf mittendrin. Es ist freitagabends, kurz vor 19 Uhr und beim Spar ist die Hölle los. Wir brauchen noch Mehl, Butter und Eier, aber nicht für Kekse, sondern für Nockerl. Wir essen Nockerl neuerdings zu allem, das haben wir der Teenager-Tochter abgeschaut, die oft recht unorthodox, aber fantastisch kocht. Also Nockerl zu Ragu, zu Linsen-Dal, zum Wokgemüse, in suppenartigen One-Pot-Gerichten, Nockerl schmecken immer toll. 

Fast rennen der Beste und ich einen befreundeten Gynäkologen über den Haufen. Er schiebt seinen Einkaufswagen Richtung Kassa und sieht genauso fertig aus wie wir. „Ah, du kommst vom Tennis!“, sage ich, weil er nicht nur eine weiße Hose, sondern auch eine helle Trainingsjacke trägt und ein guter Spieler ist. Nein, sagt er, er komme direkt aus der Ordination. So viele Patientinnen gerade, alle schwanger. Er wischt sich Schweißperlen von der Stirn. Er wäre ja gleich direkt nach Hause gefahren, hätte ihn nicht noch seine Tochter mit ausgefallenen Einkaufswünschen konfrontiert: „Sie isst gerade vegan“, stöhnt er.

Auf Parfum-Suche in Hietzing

Der Beste nickt verständnisvoll. Er kennt das. Jaja, unsere Töchter! Und kurz vor Weihnachten muss man soundso ständig etwas besorgen und vergisst praktisch immer irgendetwas. Sternspritzer, zum Beispiel.  Oder die Brennpaste fürs Fondue. Wir brauchen auch noch einen Christbaum, Weihnachtskärtchen, Getränke für den Heiligen Abend, ein paar Geschenke sowie alles, was wir für das Raclette benötigen. Raclette ist in unserer Familie der kleinste gemeinsame Nenner – damit sind alle halbwegs einverstanden. Vielleicht passen sogar Nockerl dazu.

In all dem Trubel habe ich mir einen Tag frei genommen. Mir ist nach einem gemütlichen Café und einem Winter-Spaziergang in Schönbrunn. Ich friere trotz Daunenjacke. In den Hietzinger Parfumerien wird fleißig eingekauft. Ich suche einen speziellen Duft für die Teenager-Tochter. Sie wünscht sich nichts, außer dieses vanillige Eau de Parfum in einem goldenen Flakon.  Online ist der Duft längst vergriffen und auch hier werde ich nicht fündig. Im Café arbeite ich ein bisschen. Draußen schneit es, es wird dunkel. Der Beste ist gerade im größten Shopping-Center im Westen Wiens unterwegs und meldet via WhatsApp: den gewünschten Duft für die Tochter gibt es auch dort nicht. In der Innenstadt sollte man ihn aber noch bekommen. „Okay, das übernehme ich“, schreibe ich zurück.

Meine To-Do-Liste ist fast abgehakt. Nur das Wichtigste fehlt noch: Einmal mit dem Teenagermädchen die 20 Jahre alte Liebeskomödie „Love Actually“ schauen und die Lieblingsszenen mitsprechen. Danach sind wir bereit für Weihnachten.

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