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Skiurlaub: Ich bin Meisterin des Packens

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Katze, Toaster & Yogamatte

Die Teenagertochter hat darauf bestanden, dass eine Freundin mitfährt, weil Skiurlaub nur mit den Eltern, nein Danke, also wirklich. 

Unser Auto ist so vollbepackt als würden wir auswandern – dabei sind wir nur vier Tage lang weg. Aber auch in vier Tagen kann man krank werden und daher ist es sinnvoll, eine gut sortierte Reiseapotheke mitzuhaben. Oder einen Toaster – wer weiß, ob es im Apartment einen gibt?

Viel Platz brauchen auch lebenswichtige Lebensmittel wie Kaffee, Milch, Brot, Avocados und Schafkäse; man kann nicht davon ausgehen, dass so etwas in Filzmoos erhältlich ist und man will seine wertvolle Urlaubszeit ja auch nicht im Supermarkt auf der Suche danach verbringen, sondern auf der Piste beim Skifahren oder vor der Hütte beim Sonne tanken. Sonnenbrillen, Sonnencreme, UV-Schutz für die Lippen, auch alles dabei.

Ein wenig Zweifel habe ich, ob ich all die Bücher und Zeitschriften wirklich lesen werde, die ich neben die Yogamatte in meinen Koffer quetsche, noch dazu, wo wir so viele Spiele mithaben, wegen der Kinder. Früher einmal waren diese Spiele urlaubsrettend. 

Ob der Katze Hundefutter schmeckt?

Und so ist kaum mehr Platz für die Katze, die noch bei meinen Eltern in Wieselburg abgegeben werden muss. Wir achten jetzt immer sehr darauf, dass die Katze in ihrem Käfig auch wirklich mit im Auto ist. Einmal, vor Jahren, haben wir unseren Kater nämlich daheim vergessen und dummerweise ist uns das erst in Wieselburg aufgefallen. 

Dieses Mal ist fast alles gut gegangen, außer dass der Beste statt Katzen- Hundefutter besorgt hat. Das kann im Stress schon einmal passieren, dass man das Hunde-Bild auf dem Futtersackerl mit einer Katze verwechselt. Vielleicht würde der Katze das Hundefutter sogar schmecken, aber riskieren wollen wir das lieber nicht. Am Ende beginnt unsere Sadie noch zu bellen.

Wir sind jedenfalls sehr erholungsbedürftig und froh darüber, dem Hirn einmal eine Pause zu gönnen und dafür den Körper arbeiten zu lassen. Sogar die Teenis erweisen sich als überraschend sport-affin.

Vier Zöpfe, zwei Helme, Musik zum "Sharen"

Ich verstehe zwar nicht, warum man zum Skifahren Musik braucht. Aber ich vermute einmal, Teenager können nie ohne Musik sein – weder im Auto, noch beim Lernen und schon gar nicht im Badezimmer. Bei den Ski-Zwillingen sieht das dann so aus: Vier geflochtene Zöpfe unter zwei Helmen mit je einem Ohrstöpsel, weil man die Songs ja "sharen" muss. Das meiste, was sie so hören, kenne ich nicht. Und wenn ich einmal einen Hit aus den 90-ern identifiziere und mitsinge, sind die Teenies ganz erstaunt: Wieso bitte kennst DU das?

Filzmoss ist genauso aus der Zeit wie ich. Eine Taxifahrerin erklärt uns: "Wir sind hier stolz darauf, altmodisch zu sein." Das Skigebiet ist sehr überschaubar und genau das mag ich: Die wenigen Pisten sind leicht zu befahren, es gibt viele Hütten und eine sehr idyllische Langlauf-Loipe. 

Ich habe einmal gelesen, dass eine Woche Winterurlaub so erholsam sein soll wie drei Wochen Sommerurlaub und ich glaube, da ist was dran. Es muss an der klaren Luft liegen, an den noch flachen Sonnenstrahlen, die dem Teint eine gesunde Farbe verpassen und vielleicht auch daran, dass man sich den ganzen Tag bewegt und abends mit einer wohligen Müdigkeit ins Bett fällt. Die vielen Bücher hab ich jedenfalls umsonst mitgenommen. Und meine Yogamatte auch.

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