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Tina Turner: Rock-Ikone und "Simply The Best"-Sängerin

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Tina Turner 1990

©imago/BRIGANI-ART
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Ob als Sängerin, Schauspielerin oder Autorin - Tina Turner war eine wahre Allrounderin der alten Schule. Mit ihren spektakulären Bühnenshows tanzte sich die Rockröhre in die Herzen der Zuschauer. Was ihr Privatleben betrifft, musste sie jedoch einige Rückschläge einstecken. Am 24. Mai 2023 ist sie im Alter von 83 Jahren verstorben.

Legende, Ikone, Rockröhre, Schauspielerin, Mutter und Ehefrau. Tina Turner war ein wahres Allround-Talent. Bereits 2009 verabschiedete sich die Rock-Queen aktiv von der Bühne - ihre Songs erfreuen sich aber nach wie vor großer Beliebtheit. Die letzten Jahre vor ihrem Tod waren schwer für Tina Turner. So hatte sie nicht nur mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen (Schlaganfall, Darmkrebs, Nierentransplantation), sondern musste auch den Tod ihrer beiden Söhne verkraften.

Tina Turners Weg zur Rock-Ikone

Tina Turner war ein Scheidungskind und wurde von ihrer Mutter in St. Louis aufgezogen. Dort lernte sie ihren späteren ersten Ehemann Ike Turner kennen. Anna Mae Bullock, so hieß Tina Turner im bürgerlichen Namen, begann ihre Karriere 1958 als Backgroundsängerin von Ike und seiner Band "Kings of Rythm" in St. Louis zu singen.

Die Band nahm damals Leute aus dem Publikum auf die Bühne, um diese singen zu lassen. So nahmen sie eines schicksalhaften Tages Anna Mae Bullock auf die Bühne. Das Publikum bekam schon damals nicht genug von der Sängerin. Daraufhin wurde Turner als Vollzeit-Sängerin engagiert. Damit sich Bullock besser vermarkten ließ, wurde schnell aus ihrem bürgerlichen Namen der Künstlername "Tina Turner".

Tina und Ike Turner gingen anschließend als "Ike & Tina Turner Revue" auf Tournee durch die USA, Europa und Australien. Obwohl sie 1962 sogar heirateten, war die Beziehung zwischen den beiden jedoch stark von Gewalt geprägt, denn Ike schlug Tina regelmäßig.

Geplatzte Lippen, blaue Augen, verrenkte Gelenke, gebrochene Knochen und psychische Qualen wurden zu einem Teil des Alltags.

Darüber sprach sie ausführlich in der Doku "Tina". Erst nach 14 Jahren (1976) schaffte es die Sängerin sich von Ike Turner zu trennen. Danach startete Tina ihr Leben von Null und versuchte sich an ihrer Solokarriere. Als alleinerziehende Mutter zweier Söhne sang sie zu beginn in Clubs, Hotels und bei Betriebsfeiern.

Der Beginn ihrer Solokarriere

Nach der Scheidung verbrachte sie viele Stunden allein im Tonstudio, um ihr Album "Private Dancer" (1984) aufzunehmen. Dieses zählt noch heute zu den am meisten der Welt und wurde mit vier Grammy-Awards ausgezeichnet. Von besonderer Bedeutung für die Queen of Rock ist ihr erster Nummer-Eins-Hit als Solo-Künstlerin. Der Song "What's Love Got To Do With It" läuft noch heute in vielen Radios.

Nach diesem erfolgreichen Start ihrer Solokarriere etablierte sich Turner auch als Schauspielerin in zahlreichen Filmen. Für den erfolgreichen Hollywood-Blockbuster "Mad Max – Jenseits der Donnerkuppel" schrieb Turner einen Titelsong und landete gleichzeitig einen Mega-Hit. Der Song "We Don't Need Another Hero" wird heute immer noch in vielen Filmen verwendet. Tina Turner wirkte in der Rolle der "Aunt Entity" selbst im Film mit.

Während der ersten Solo-Tournee im Jahr 1985 bereiste sie die meisten Teile Europas - darunter auch in Klagenfurt. Die Ikone schaffte es im Jahr 1988 sogar ins Guinness-Buch der Rekorde, weil sie vor 188.000 Fans in Rio de Janeiro auftrat.

Nur drei Jahre später veröffentlichte sie die gefeierte Hit-Kompilation "Simply The Best".Um ihre Karriere noch weiter voranzutreiben, arbeitete die Ikone mit anderen Sänger:innen der Musikindustrie zusammen. Darunter waren Musikgrößen wie David Bowie, Mick Jagger oder Bryan Adams.

Die Jahre waren ihre erfolgreichsten und sie zog in eine Villa am Zürichsee und wechselte sogar ihre Staatsbürgerschaft. Ihr schweizer Anwesen umfasste rund 5.000 qm.

Tina Turner und Beyoncé machen gemeinsame Sache

Tina Turner wurde im Jahr 2008 mit einem weiteren Grammy-Award ausgezeichnet. Bei dieser Verleihung begeisterte die Sängerin die Herzen von Millionen von Zuschauern mit einem Live-Auftritt zusammen mit der Pop Ikone Beyoncé. Die beiden sangen "Proud Mary" - eine Single Tina Turners von 1971.

Das Ende einer Ära: Tina Turner verabschiedet sich in den Ruhestand

Das Jahr 2000 war für die Musikerin sehr ereignisreich und aufregend. Sie verbrachte das Jahr auf einer großen Welttournee mit ihrem letzten regulären Album "Twenty Four Seven". Damals verkündte die Sängerin, dass diese Tour ihre letzte sei.

2005 hatte Tina Turner einen Kurzauftritt bei der Jubiläumsfeier des dänischen Schriftstellers Hans Christian Andersen. Allerdings bekam sie nicht genug und gab 2008 nochmal ein Comeback und tourte im Anschluss noch einmal um den Globus. Die Jahre danach widmete sie vor allem ihrer Gesundheit.

Ich bin so froh, im Ruhestand zu sein – mit 83 Jahren habe ich es mir verdient.

- so Tina Turner im Interview mit Vogue im April 2023

Tina Turner privat: Der Buddhismus gab ihr in schweren Zeiten Halt

Das Leben der Rock-Ikone war schon im Kindesalter durchwachsen. Die Scheidung ihrer Eltern und der damit verbundene Umzug waren nicht leicht für die damals Jugendliche. Später litt sie unter der häuslichen Gewalt von ihrem ersten Ehemann und schaffte es erst nach 14 Jahren, sich von diesem zu trennen. Mit Ike Turner bekam sie ihren zweiten Sohn und sie adoptierte die beiden Kinder aus seiner früheren Beziehung: Ike Jr. und Michael. Ihr erstes Kind bekam sie bereits mit 18 mit dem Saxofon-Spieler Raymond Hill.

2013 heiratete sie ihre langjährige Liebe, den deutschen Musikmanager Erwin Bach

Das letzte Jahrzehnt vor ihrem Tod war für Turner von Krankheiten und familiären Schicksalsschlägen geplagt.
2013 erlitt die Ikone einen Schlaganfall und 2016 war sie an Darmkrebs erkrankt. 2017 überlebte sie nur knapp einen schweren Nierenschaden, indem ihr zweiter Mann ihr seine Niere spendete.

Danach folgten die wohl schlimmsten Momente, die eine Mutter erleben kann. Tina Turner musste zwei ihrer Söhne zu Grabe tragen. 2018 nahm sich Craig, ihr erstgeborener Sohn, das Leben und 2022 starb sein jüngerer Bruder an den Folgen von Darmkrebs.

Durch diesen schweren Jahre half ihr der baptistischen Glauben, obwohl sie mittlerweile dem Buddhismus angehörig ist. Mit dem Buch "Happiness" schrieb sie eine spirituelle Autobiografie, mit dem sie die Botschaft verbreiten wollte, dass jeder eine innere Kraft in sich trägt, mit der auch jede noch so schwere Hürde überwunden werden kann.

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Tina Turners Buch "Happiness"

Am 24. Mai 2023 wurde über Instagram bekanntgegeben, dass Tina Turner verstorben sei. Die Meldung verbreitete sich wie ein Lauffeuer und kurze Zeit nach dem Posting gab es bereits tausende Beileidsbekundungen von Fans aber auch Promis.

So schrieb Mick Jagger: "Ich bin so traurig über den Tod meiner wundervollen Freundin Tina Turner. Sie war wirklich eine enorm talentierte Künstlerin und Sängerin. Sie war inspirierend, warm, lustig und großzügig." Aber auch Naomi Campbell, Mariah Carey, Diana Ross und viele mehr zeigten sich bestürzt über den Tod der Rock-Legende.

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"Walk of Fame" in Hollywood

 © © IMAGO/ZUMA Wire

Tina Turner und ihre soziale Ader

Im Oktober 1996 begann der zweite Teil der "Tina Turner Tournee". Dabei wurden Spenden für HIV-Infizierte und AIDS-Kranke gesammelt und das "Red Ribbons" verteilt. Im Frühling 2007 trat die Musikerin im naturhistorischen Museum von London auf.

Dabei veranstaltete die Sängerin das erste Mal nach sieben Jahren wieder ein vollständiges Konzert mit Bühnenshow. Bei dem Auftritt sammelt sie Spenden für kranke und behinderte Kinder und singt dabei für Geschäftsleute und Prominente, die mehr als 15.000 Pfund für ein Ticket bezahlen.

Tina Turner sagte in einem Interview: "Mit dem Alter wird man weise. Ich könnte 90 oder 100 Jahre alt sein, aber ich werde immer noch sagen können, 'Ich habs drauf!'" Die Ikone ist also bereit für gemeinnützige Zwecke Konzerte zu geben. Jüngst hat Tina Turner auf das nicht Vorhandensein von Spenderorganen hingewiesen.

In ihrer Autobiografie "My Love Story" schreibt die Ikone "Ungeachtet unserer Erwartungen für die Zeit danach oder den Bereich, in den wir einzutreten hoffen, steht fest, dass wir unsere Organe nicht mehr brauchen werden. Ein anderer Mensch hingegen schon, jemand, der voller Verzweiflung auf ein lebensrettendes Spenderorgan wartet".

Ihre größten Meilensteine

  • 1984: What's Love Got to Do with It (Platz 7)

  • 1985: I Can't Stand the Rain (Platz 9)

  • 1985: One of the Living (Platz 6)

  • 1986: Typical Male (Platz 3)

  • 1986: Two People (Platz 10)

  • 1989: The Best (Platz 4)

  • 1995: James-Bond-Titelsong GoldenEye (Platz 8)

  • 1985: Nummer-1-Hit We Don't Need Another Hero (Platz 1)

  • 1985: Mad Max - Jenseits der Donnerkuppel, Hauptrolle

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