
Umwelteinflüsse machen unserer Haut zunehmend zu schaffen. Und auch die Beauty-Branche steht vor neuen Herausforderungen.
Eine der aktuell größten Hürden der Kosmetik-Industrie: Anbauanlangen geraten durch diverse Umweltfaktoren wie sich verändernde Temperaturen sowie starke oder zu niedrige Niederschlagsmengen unter Druck und müssen im Zweifel verlegt oder aufgegeben werden. Das schafft neben einer zunehmenden Rohstoffknappheit zusätzliche Kosten, die letztlich die Konsument:innen treffen. Außerdem fördern eben jene Umwelteinflüsse die Entstehung von Schädlingen und Krankheiten, was die Qualität der Pflanzen negativ beeinflussen kann.
Konsequenzen. Auch auf unseren Körper hat der Klimawandel massive Auswirkungen. „Unsere natürliche Schutzumgebung verändert sich, etwa durch die dünner werdende Ozonschicht. Dadurch werden wir anfälliger für Umwelteinflüsse. Extremtemperaturen strapazieren Haut und Haar, das vermehrte Schwitzen trocknet diese zusätzlich aus. Dazu kommt, dass die stetig stärker werdende UV-Strahlung das Risiko für Hautkrebs, aber auch die Entstehung von Pigmentflecken und Falten erhöht“, erklärt Urte Koop, Principal Scientist Sustainability bei Beiersdorf AG. Unsere Haut gerät dadurch in eine Art „Dauerstress“, die Häufigkeit von Hautinfektionen und allergischen Reaktionen nimmt zu. „Besonders bei Krankheiten wie Neurodermitis und Akne lösen diese Umweltveränderungen starke Schübe aus“, so Koop. Im Pflegefokus steht deshalb der Schutz vor derartigen Faktoren sowie der Aufbau einer starken Hautbarriere. Die Empfehlung der Expertin: Wirkstoffe wie Licochalcone, Vitamin B5, Hamamelis, Thiamidol oder Hyaluronsäure.
Alterung durch Verschmutzung? Ein weiteres Thema, welches vor allem Großstadtbewohner:innen beschäftigt, ist „Pollution Aging“, also die Beschleunigung des Hautalterungsprozesses durch Abgase und Feinstaub, welche durch Industrieanlagen oder etwa (Wald-)Brände in die Luft abgegeben werden. Was man tun kann, um die negativen Einflüsse der Luftverschmutzung vorzubeugen: das Gesicht morgens und abends immer sorgfältig reinigen, Hals und Dekolleté im Freien bedecken und Produkte auftragen, die mit speziellen „Anti-Pollution“-Inhaltsstoffen formuliert sind. In Asien sind diese Produkte bereits weit verbreitet. Aber auch bei uns finden sich derartige „Schutzschilder für die Haut“ vermehrt in den Pflegeregalen von Drogerien und Apotheken.