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10 ungewöhnliche Sex-Tipps – für alleine oder mit dem Partner

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Aktualisiert
Lesezeit
18 min

©Unsplash

Routine ist der größte Feind der Leidenschaft – das gilt beim Sex genauso wie in anderen Lebensbereichen. Doch keine Sorge: Du musst nicht gleich akrobatische Stellungen lernen oder ins Fetisch-Studio ziehen. Manchmal sind es die kleinen, überraschenden Änderungen, die dein Liebesleben völlig auf den Kopf stellen. Wir haben 10 ungewöhnliche Sex-Tipps für dich, die wirklich funktionieren – egal ob du gerade Single bist oder in einer Beziehung.

Warum ungewöhnliche Sex-Tipps so effektiv sind

Unser Gehirn liebt Neues. Wenn wir etwas Unerwartetes erleben, schüttet es Dopamin aus – den gleichen Neurotransmitter, der auch bei frisch Verliebten für das berühmte Kribbeln sorgt. Das erklärt, warum Sex am Anfang einer Beziehung oft so aufregend ist und mit der Zeit routinierter wird.

Die gute Nachricht: Du kannst diesen Effekt künstlich erzeugen, indem du neue Elemente in dein Liebesleben einbaust. Es müssen keine großen Revolutionen sein – oft reichen kleine Veränderungen, um das Feuer neu zu entfachen. Die folgenden Tipps sind bewusst niedrigschwellig gewählt: Sie erfordern keine Vorbereitung, kein Spezialwissen und keine teure Ausstattung. Probier einfach aus, was dich anspricht!

Tipp 1: Die 6-Sekunden-Kuss-Regel

Was ist das? Beziehungsexpert:innen empfehlen Paaren, sich mindestens einmal täglich für volle sechs Sekunden zu küssen – ohne Ablenkung, ohne Eile, ohne dass es irgendwohin führen muss.

Warum funktioniert es? Sechs Sekunden klingen nach wenig, aber zähl mal mit: Das ist länger als die meisten "Alltagsküsse", die wir uns im Vorbeigehen geben. Ein richtiger Kuss setzt Oxytocin frei (das "Kuschelhormon"), reduziert Stress und stärkt die emotionale Bindung. Und: Körperliche Intimität außerhalb des Schlafzimmers ist die beste Voraussetzung für guten Sex.

Für wen geeignet? Vor allem für Paare in längeren Beziehungen, bei denen Küssen zur Nebensache geworden ist. Aber auch frisch Verliebte profitieren davon, wenn sie das Küssen bewusst zelebrieren statt es nur als Vorspiel zum Sex zu betrachten.

So probierst du es aus: Macht es zur festen Gewohnheit – zum Beispiel morgens beim Abschied oder abends beim Wiedersehen. Der Trick: Wirklich bei der Sache sein, Augen schließen, den Moment genießen.

Tipp 2: Temperaturspiele für Einsteiger:innen

Was ist das? Die bewusste Verwendung von Wärme und Kälte während der Selbstbefriedigung oder des Sex mit Partner:in.

Warum funktioniert es? Unsere Haut reagiert extrem sensibel auf Temperaturunterschiede. Der Wechsel zwischen warm und kalt überrascht das Nervensystem und macht jede Berührung intensiver. Das Beste: Du brauchst dafür kein spezielles Equipment – ein Eiswürfel aus dem Tiefkühler und eine Tasse warmer Tee reichen völlig.

Für wen geeignet? Für alle, die ihre Körperwahrnehmung schärfen wollen – solo oder zu zweit. Besonders spannend ist es, wenn du die Augen verbunden hast und nicht weißt, ob als nächstes etwas Warmes oder Kaltes kommt.

So probierst du es aus:

  • Einstieg sanft: Lass einen Eiswürfel langsam über den Körper deines Partners / deiner Partnerin gleiten – vom Hals über die Brust bis zum Bauch. Folge der kühlen Spur mit deinen warmen Lippen.

  • Für Fortgeschrittene: Wärme Massageöl in deinen Händen auf oder stell es in ein Wasserbad. Die Kombination aus warmem Öl und kühlem Atem auf der Haut kann unglaublich erregend sein.

  • Solo: Masturbiere unter der Dusche und wechsle zwischen warmem und kühlerem Wasser – die Empfindungen werden völlig anders sein als gewohnt.

Tipp 3: Die "Sensate Focus"-Methode aus der Sexualtherapie

Was ist das? Eine Technik, die ursprünglich von den Sexualforschern Masters und Johnson entwickelt wurde. Das Prinzip: Berührt euch abwechselnd am ganzen Körper – aber die Genitalien sind zunächst komplett tabu. Der Fokus liegt rein auf dem Spüren, nicht auf sexueller Erregung oder Orgasmus.

Warum funktioniert es? Viele Menschen sind beim Sex so auf das "Ziel" (den Orgasmus) fokussiert, dass sie den Weg dorthin kaum wahrnehmen. Sensate Focus nimmt den Leistungsdruck komplett raus und schärft die Wahrnehmung für subtile Berührungen. Viele Paare berichten, dass sie ihren Körper und den ihres Partners / ihrer Partnerin dadurch völlig neu kennenlernen.

Für wen geeignet? Besonders hilfreich bei sexuellen Problemen wie Erektionsstörungen, Orgasmusschwierigkeiten oder wenn Sex sich "mechanisch" anfühlt. Aber auch für Paare ohne Probleme ist es eine wunderbare Methode, um die Intimität zu vertiefen.

So probierst du es aus:

  1. Plant mindestens 30 Minuten ein, in denen ihr nicht gestört werdet.

  2. Eine Person liegt entspannt da, die andere berührt – vom Kopf bis zu den Füßen, aber ohne Genitalien und Brüste.

  3. Die berührende Person konzentriert sich darauf, wie sich die Haut anfühlt. Die liegende Person achtet nur auf die Empfindungen, ohne Feedback zu geben.

  4. Nach 15 Minuten tauscht ihr.

  5. Erst in späteren Sessions werden nach und nach intimere Zonen einbezogen.

Tipp 4: Mit verbundenen Augen neue Welten entdecken

Was ist das? Eine einfache Schlafmaske oder ein Schal über den Augen verändert das gesamte sexuelle Erleben.

Warum funktioniert es? Wenn ein Sinn ausgeschaltet wird, schärfen sich die anderen automatisch. Jede Berührung fühlt sich intensiver an, jedes Geräusch wird aufregender. Dazu kommt ein psychologischer Effekt: Du weißt nicht, was als nächstes kommt. Diese Ungewissheit steigert die Erregung enorm. Außerdem fällt es vielen Menschen mit verbundenen Augen leichter, loszulassen und sich fallen zu lassen.

Für wen geeignet? Sowohl für Paare als auch für Solo-Sex. Wenn du alleine experimentierst, ist es eine tolle Möglichkeit, dich voll auf deine Empfindungen zu konzentrieren statt visuell abgelenkt zu sein.

So probierst du es aus:

  • Für Paare: Die Person mit den verbundenen Augen liegt passiv da, während der/die andere erkundet. Kommuniziert vorher, was okay ist und was nicht. Ein vereinbartes Stopp-Wort gibt Sicherheit.

  • Solo: Leg dich mit verbundenen Augen hin und berühre dich selbst. Ohne visuelle Eindrücke wirst du viel sensibler auf das reagieren, was du fühlst.

  • Bonus-Tipp: Kombiniere es mit den Temperaturspielen aus Tipp 2 – die Überraschung wird noch größer!

Tipp 5: Atmung als Geheimwaffe für intensivere Orgasmen

Was ist das? Bewusstes, kontrolliertes Atmen während des Sex oder der Selbstbefriedigung.

Warum funktioniert es? Viele Menschen halten unbewusst die Luft an, wenn sie erregt sind oder kurz vor dem Orgasmus stehen. Das kann den Höhepunkt sogar abschwächen. Tiefes, bewusstes Atmen entspannt den Körper, verbessert die Durchblutung und kann Orgasmen deutlich intensiver machen. In tantrischen Praktiken wird Atemarbeit seit Jahrtausenden als Schlüssel zu intensiverem Sex betrachtet.

Für wen geeignet? Für alle – ob solo oder mit Partner:in. Besonders hilfreich für Menschen, die Schwierigkeiten haben, beim Sex loszulassen, oder die ihre Orgasmen als "oberflächlich" empfinden.

So probierst du es aus:

  • Grundübung: Atme tief in den Bauch ein (nicht in die Brust), halte kurz, atme langsam aus. Übe das erstmal außerhalb von sexuellen Situationen.

  • Beim Sex/Masturbieren: Achte auf deine Atmung. Wenn du merkst, dass du die Luft anhältst, atme bewusst tief ein und aus.

  • Kurz vor dem Orgasmus: Statt den Atem anzuhalten, atme schneller und tiefer. Manche Menschen berichten von "ganzkörperlichen" Orgasmen durch diese Technik.

  • Für Paare: Versucht, eure Atmung zu synchronisieren. Das schafft eine intensive Verbindung.

Tipp 6: Eine kleine Winkelveränderung mit großer Wirkung

Was ist das? Die sogenannte "Coital Alignment Technique" (CAT) – eine Variation der Missionarsstellung, bei der der penetrierende Partner sich etwas höher positioniert.

Warum funktioniert es? In der klassischen Missionarsstellung steht die Stoßbewegung im Vordergrund. Bei der CAT-Position verschiebt sich der Fokus auf eine reibende Bewegung. Der Schambereich des oberen Partners hat so mehr Kontakt mit der Klitoris. Studien zeigen, dass diese Technik die Wahrscheinlichkeit eines Orgasmus für Frauen während des penetrativen Sex deutlich erhöht.

Für wen geeignet? Für heterosexuelle Paare oder alle, die penetrativen Sex haben und dabei mehr Klitorisstimulation wollen.

So probierst du es aus:

  1. Startet in der Missionarsstellung.

  2. Der penetrierende Partner bewegt sich nach oben, sodass sein Becken höher liegt als gewöhnlich.

  3. Statt rein- und rauszugleiten, bewegt euch gemeinsam vor und zurück – mehr schaukeln als stoßen.

  4. Experimentiert mit dem genauen Winkel, bis ihr die Position findet, die am meisten Stimulation bietet.

Tipp 7: Erotische Hörbücher statt Videos

Was ist das? Audio-Erotik als Alternative oder Ergänzung zu visueller Pornografie.

Warum funktioniert es? Erotische Hörbücher und Audio-Geschichten regen die Fantasie auf eine ganz andere Weise an als Videos. Dein Kopfkino muss selbst arbeiten – und das macht die Erfahrung oft persönlicher und intensiver. Außerdem gibt es bei Audio-Erotik eine viel größere Bandbreite an Geschichten, die auf verschiedene Vorlieben und Fantasien eingehen.

Für wen geeignet? Perfekt für Solo-Sessions, aber auch als gemeinsame Inspiration für Paare. Besonders interessant für Menschen, die mit visueller Pornografie nichts anfangen können oder sich davon abgestoßen fühlen.

So probierst du es aus:

  • Plattformen: Es gibt mittlerweile zahlreiche Apps und Websites für erotische Hörbücher und Audio-Stories – manche kostenlos, andere als Abo.

  • Alleine: Mach es dir gemütlich, setz Kopfhörer auf und lass dich von einer Geschichte inspirieren.

  • Zu zweit: Hört gemeinsam eine erotische Geschichte und lasst euch davon anregen. Oder erzählt euch abwechselnd Fantasien – wie ein selbstgemachtes Hörbuch.

Tipp 8: Die 20-Minuten-Vorspiel-Regel

Was ist das? Eine einfache Vereinbarung: Das Vorspiel dauert mindestens 20 Minuten, bevor es zum "Hauptakt" kommt.

Warum funktioniert es? Der weibliche Körper braucht im Durchschnitt etwa 20 Minuten, um voll erregt zu sein. Viele Paare unterschätzen das und gehen zu schnell zur Penetration über. Das Ergebnis: Sex, der für sie nicht besonders befriedigend ist. Ein künstlicher Zeitrahmen zwingt dazu, sich Zeit zu nehmen – und diese Zeit ist gut investiert.

Für wen geeignet? Für alle Paare, besonders wenn der Sex oft "zu schnell" vorbei ist oder wenn eine Person das Gefühl hat, nicht richtig in Stimmung zu kommen.

So probierst du es aus:

  • Stellt euch einen Timer (auf lautlos) – ja, ernsthaft!

  • In diesen 20 Minuten ist alles erlaubt außer Penetration: Küssen, Streicheln, Oralsex, Massage, Dirty Talk, was immer euch gefällt.

  • Der Fokus liegt nicht darauf, möglichst schnell erregt zu werden, sondern den Weg zu genießen.

  • Nach ein paar Wochen werdet ihr den Timer nicht mehr brauchen – ausführliches Vorspiel wird zur Gewohnheit.

Tipp 9: Neue Orte in der eigenen Wohnung entdecken

Was ist das? Sex an ungewöhnlichen Orten – aber ohne das Risiko, erwischt zu werden, weil ihr in euren eigenen vier Wänden bleibt.

Warum funktioniert es? Ein Ortswechsel verändert die gesamte Dynamik. Das Bett ist bequem, aber auch vorhersehbar. Die Küche, das Badezimmer oder der Balkon bei Nacht fühlen sich aufregender an, weil sie "verboten" wirken – auch wenn sie es nicht sind.

Für wen geeignet? Für Paare, die Abwechslung suchen, aber keine Lust auf das Risiko von öffentlichem Sex haben.

So probierst du es aus:

  • Küche: Der Küchentisch hat die perfekte Höhe für viele Stellungen. Bonus: Lebensmittel einbeziehen (Schokoladensoße, Sahne, Erdbeeren...).

  • Badezimmer: Die Dusche ist ein Klassiker, aber auch der Badezimmerrand oder der Boden können aufregend sein. Rutschfeste Matten nicht vergessen!

  • Waschküche: Die Waschmaschine im Schleudergang bietet... interessante Vibrationen.

  • Wohnzimmer: Das Sofa, der Sessel, der Teppich vor dem Kamin (oder vor dem laufenden Netflix – ihr müsst ja nicht hinschauen).

  • Balkon/Garten: Nachts, wenn die Nachbarn schlafen. Der Nervenkitzel, theoretisch gesehen werden zu können, kann sehr erregend sein.

Tipp 10: Solo-Sex als bewusstes Selbstfürsorge-Ritual

Was ist das? Masturbation nicht als schnelle Erleichterung, sondern als geplantes, zelebriertes Ritual der Selbstliebe.

Warum funktioniert es? Viele Menschen behandeln Solo-Sex als etwas, das "schnell erledigt" werden muss. Aber wenn du dir Zeit nimmst und eine schöne Atmosphäre schaffst, wird Selbstbefriedigung zu etwas völlig anderem. Es geht nicht nur um den Orgasmus, sondern um einen liebevollen Umgang mit dem eigenen Körper – und das verbessert langfristig auch das sexuelle Selbstbewusstsein.

Für wen geeignet? Für Singles, aber auch als Ergänzung zum Paarsex. Wer seinen eigenen Körper gut kennt und weiß, was ihn erregt, kann das auch besser kommunizieren.

So probierst du es aus:

  • Schaffe Atmosphäre: Kerzen anzünden, Musik auflegen, das Handy ausschalten. Mach es dir so schön wie für ein Date – nur dass das Date mit dir selbst ist.

  • Nimm dir Zeit: Mindestens 30 Minuten, eher mehr. Fang nicht sofort genital an, sondern erkunde deinen ganzen Körper.

  • Experimentiere: Probiere neue Berührungen, neue Sextoys, neue Fantasien. Es geht ums Entdecken, nicht ums "Fertigwerden".

  • Kein Ziel: Der Orgasmus muss nicht das Ziel sein. Manchmal ist der Weg das Ziel.

Das Wichtigste zum Schluss: Kommunikation

Alle Tipps der Welt bringen nichts, wenn du nicht mit deinem Partner oder deiner Partnerin darüber sprichst, was du möchtest – und was nicht. Der beste Sex-Tipp ist und bleibt: Redet miteinander. Offen, ehrlich, ohne Scham.

Das bedeutet auch: Wenn einer dieser Tipps dich nicht anspricht, dann lass ihn einfach weg. Guter Sex ist individuell. Was für das eine Paar ein Game-Changer ist, funktioniert für ein anderes überhaupt nicht. Und das ist völlig okay.

Probiert aus, was euch interessiert, lacht zusammen, wenn etwas nicht klappt, und genießt die Reise. Denn darum geht es beim Sex letztlich: nicht um Perfektion, sondern um Verbindung, Spaß und gemeinsames Erleben.

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