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Herzinfarkt: Symptome bei Frauen erkennen

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Herzinfarkt bei Frauen

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Frauenherzen schlagen anders. Der sogenannte "stille Herzinfarkt" ohne eindeutige und klassische Symptome wie Brustschmerzen, kommt bei Frauen häufiger vor. Im Schnitt kommen sie daher erst 2 Stunden später in die Notaufnahme als Männer.

Beim heftigen Klopfen spüren wir unser Herz ganz genau. Aber ist dir eigentlich bewusst, wie besonders dein Herz ist? Dein Herzschlag ist für die lebenswichtige Blutversorgung deines Körpers zuständig. Ununterbrochen transportiert es Blut in den Kreislauf und versorgt Organe und Gewebe mit lebensnotwendigem Sauerstoff und Nährstoffen. Es hat ungefähr die Größe einer Faust und besteht aus einer linken und rechten Herzhälfte. Stress ist Gift für dein Herz und kann im schlimmsten Fall einen Herzinfarkt verursachen, so die Herzstiftung.

Ein stechender Brustschmerz. Tatsächlich tritt dieses "typische" Symptom hauptsächlich bei Männern auf. Bei vielen Frauen kündigen sich Herzinfarkte mit harmlos erscheinenden Symptomen an: Ihnen wird übel, sie erbrechen oder klagen über Rückenschmerzen. Die Folge: Sie kommen im Schnitt zwei Stunden später in die Notaufnahme — und hier ist jede Minute lebenswichtig.
Herzinfarkte sind nur ein Beispiel von vielen, bei denen Frauen medizinisch benachteiligt sind, weil die biologischen Unterschiede zwischen Mann und Frau oftmals ignoriert werden.

Was passiert im Körper bei einem Herzinfarkt ?

Ein Herzinfarkt entsteht, wenn sich ein Blutgefäß des Herzmuskels (Herzkranzarterie) verschließt und somit nicht länger mit Sauerstoff versorgt wird. Ursache ist fast immer der plötzliche Verschluss jener Arterien, die das Herz mit Blut versorgen. Diese werden als Herzkranzgefäße bzw. Koronararterien bezeichnet.

Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems – insbesondere die koronare Herzkrankheit und der Herzinfarkt – stellen in Österreich die häufigste Todesursache dar.

Österreichische Sozialversicherung

Wie kündigt sich ein Herzinfarkt an?

Eine Reihe von Anzeichen können auf einen drohenden Infarkt hinweisen. Ein Druckgefühl oder Brennen im Brustraum. Schmerzen in der Brust, Atembeschwerden und Herzklopfen sind einige Warnzeichen, die einen Herzinfarkt ankündigen. Aber auch weitere Beschwerden wie Übelkeit, Bauch- oder Rückenschmerzen sollten als Warnsignale ernst genommen werden.

Diese Symptome treten bei einem weiblichen Herzinfarkt auf

Symptome bei einem Herzinfarkt werden von Frauen und Männern anders beschrieben. Der klassische Brustschmerz ist bei Frauen häufig nicht so stark ausgeprägt. Ihre Symptome sind subtiler und lassen sich deshalb schlechter erkennen. Frauen verspüren ein Engegefühl in der Brust. Weitere Symptome für einen Herzinfarkt können bei Frauen sein:

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    Unwohlsein im Magen, Übelkeit und Erbrechen

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    Kurzatmigkeit und Atemnot

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    Schweißausbrüche

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    Rückenschmerzen

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    Ziehen in den Armen

(Quelle: herzstiftung.de)

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    Der klassische heftige Brustschmerz ist das häufigste Anzeichen.

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    Hinterer Rückenschmerz. Der Schmerz kann in die Schulterblätter und in den Rücken ausstrahlen.

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    Übelkeit, Schwindel, Erbrechen können ebenfalls bei Männern auftreten.

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    Heftiger Druck oder sehr starkes Einschnürungsgefühl im Herzbereich. Das Gefühl, als stehe „ein Elefant auf der Brust“.

Erkrankungen des Herzens zählen zu den häufigsten Todesursachen

Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind in Österreich die häufigste Todesursache. Dazu gehören Erkrankungen der Herzkranzgefäße – mit dem Herzinfarkt als schlimmste Ausprägung –, Erkrankungen der Herzklappen und des Herzrhythmus. Wie die MedUni Wien veröffentlichte starben im Jahr 2019 setwa 32.000 Menschen an den Folgen einer Herz-Kreislauf-Erkrankung (45 % bei Frauen und 35 % bei Männern.)Darum ist es sehr wichtig Frühwarnzeichen zu erkennen und diese ernst zu nehmen.

Frühwarnzeichen können dabei helfen einen Herzinfarkt rechtzeitig zu erkennen

Die Verengung der Gefäße, die zu dem Infarkt führt, ist ein schleichender Prozess. Körperlichen Symptome treten somit nicht immer plötzlich auf, sondern beginnen langsam. Bestimmte Frühwarnzeichen sollten daher ernst genommen und untersucht werden. Sollte bei körperlicher Belastung, wie beispielsweise schwerem Tragen, schnellem Gehen oder Treppensteigen Atemnot oder Brustschmerzen auftreten, ist das ein Grund einen Kardiologen (Herzspezialisten) aufzusuchen. In einigen Fällen waren Betroffene so erschöpft, dass sie sich übergeben mussten. Auch dies ist ein ernst zu nehmendes Warnzeichen. In den Wochen vor einem Herzinfarkt fühlen sich viele Betroffene zudem psychisch angeschlagen, sind weniger leistungsfähig und antriebslos. (Quelle: medpertise)

Bluthochdruck stellt ein großes Risiko für Frauen dar

Die Herzstiftung beschreibt, das mit zunehmendem Lebensalter, insbesondere nach den Wechseljahren, die Zahl von Frauen steigt, die unter Bluthochdruck leiden. Ursache dafür sind vor allem die Veränderungen der Sexualhormone in den Wechseljahren. Da Bluthochdruck zunächst keine Beschwerden verursacht, wissen viele Menschen nichts von Ihrer Erkrankung – das gilt auch für Männer und Frauen.

Unbehandelter Bluthochdruck zählt zu den größten Risikofaktoren für einen Herzinfarkt.

Herzstifung

Vorbeugend sollten Frauen, gerade im mittleren Lebensalter, folgende Schutzfaktoren berücksichtigen, um den Blutdruck zu senken:

  • Körperlich aktiv sein (am besten an der frischen Luft).

  • Auf Alkohol und Zigaretten verzichten.

  • Auf eine gesunde Ernährung achten. Viel Obst und Gemüse und weniger Fett, Fleisch und Zucker. Für die allgemeine Herzgesundheit ist die Ernährung besonders wichtig, da mit ihr die Verkalkung der Gefäße beschleunigt oder verlangsamt werden kann.

  • Stress reduzieren. Sport oder Powernapping sind gute Möglichkeiten.

  • Das genetische Risiko abklären.

Wie handelt man (als Ersthelfer:in) bei einem Herzversagen richtig?

Bei einem Kreislaufstillstand ist die Herzdruckmassage die wichtigste Maßnahmeund als Erste Hilfe Maßnahme überlebenswichtig.

  • Rufe als erstes den Rettungsdienst: 144

  • Rasches Handeln kann Leben retten. Bei allem Zweifel gilt hier: Etwas zu tun ist besser, als nichts zu tun.

Wenn die Betroffene Person bei Bewusstsein ist:

  • Ruhe bewahren und beruhigend auf die betroffene Person einwirken, sie bequem lagern, den Oberkörper etwas erhöht positionieren.

  • Öffene beengende Kleidungsstücke, um die Atmung zu erleichtern.

Kommt es bei einem Herzinfarkt zu einem Herzstillstand, hört das Herz von einem auf den anderen Moment zu schlagen auf. Beginne sofort mit Wiederbelebungsmaßnahmen; 30x Herzdruckmassage, 2x beatmen.

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Gender Medizin steht für eine individuelle Gesundheitsversorgung - denn Frauen sind anders krank

Frauen sind keine kleinen Männer. Auch wenn es in der Wissenschaft gerne so verstanden wird. Die sogenannte "Trust Gap" oder "Knowledge Gap" beschreibt die Wissenslücke, die damit zu tun hat, dass Frauengesundheit in der Medizin zu wenig Aufmerksamkeit bekommen hat und viel weniger erforscht ist. Ein und die selbe Krankheit erleben Männer und Frauen sehr unterschiedlich. Gender Medizin ist setzt sich für eine geschlechtersensible Medizin und Forschung ein.

"Frauenproblemen" wird immer noch zu wenig Aufmerksamkeit beigemessen. Dabei umfassen beispielsweise die Menstruationsbeschwerden nicht nur die Schmerzen. Eine schwere PMS kann zu starken psychischen und emotianeln Belastungen führen. Die Ignoranz der Medizin gegenüber den geschlechtlichen Unterschieden zeigt sich zudem bei der Verschreibung von Medikamenten, die beiden Geschlechtern verschrieben werden. Sie wirken im weiblichen Körper anders und oft leiden sie häuifger an Nebenwirkungen als Männer.

Frauengesundheit

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