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Was ist das Konzept von Montessori?

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Was versteht sich unter Montessori?

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Montessori – was heißt das eigentlich und welche Vorteile bietet die Methode? Erfahre die wichtigsten Fakten über das Erziehungskonzept!

"Hilf mir, es selbst zu tun": Vielleicht hast du diesen Satz schon mal im Zusammenhang mit dem Thema Kindererziehung gehört? Dann weißt du womöglich auch, dass er einer der wichtigsten Leitsätze der Montessori-Pädagogik ist.

Aber was bedeutet Montessori genau? Was sind die Grundideen dieses Erziehungskonzepts? Und wäre ein Montessori-Kindergarten oder eine Montessori-Schule das Richtige für dein Kind? In unserem Artikel findest du die wichtigsten Facts zum Thema Montessori im Überblick.

Montessori: Was steckt hinter diesem Erziehungskonzept?

Die Montessori-Methode ist ein pädagogisches Bildungskonzept, das im Jahr 1907 von Maria Montessori entwickelt wurde. Im Mittelpunkt steht dabei das Kind und seine Bedürfnisse. Die Montessori-Pädagogik setzt stark auf selbstbestimmtes Lernen, um die Motivation und Eigeninitiative der Kleinen zu fördern. Das Ziel: mehr Selbstständigkeit und Eigenverantwortung.

Montessori-Einrichtungen können sowohl Krabbelstuben als auch Kindergärten, Volksschulen und weiterführende Schulen sein. Auch in vielen konventionellen Schulen und Kindergärten kommen heute Ideen der Montessori-Pädagogik zur Anwendung.

Schon gewusst? Pädagog:innen, die nach dem Montessori-Konzept unterrichten wollen, müssen vorher eine eigene Zusatzausbildung absolvieren.

Wer war Maria Montessori?

Ganz klar: Maria Montessori ist eine Persönlichkeit, die ihrer Zeit voraus war. 1870 geboren, war sie die erste Frau Italiens, die einen Doktortitel der Medizin erlangte.

Während ihrer Arbeit als Ärztin hatte sie auch mit vielen Heimkindern und Kindern mit Förderbedarf zu tun. Das inspirierte sie dazu, ihre eigenen Lernmaterialien und die Grundidee zur Montessori-Pädagogik zu entwickeln.

Worum geht es beim Montessori-Konzept?

Der wichtigste Leitsatz der Montessori-Methode: Jedes Kind ist "Baumeister seines Selbst". Es weiß also selbst am besten, wann es bereit ist, bestimmte Fähigkeiten zu erlernen. Einige der wichtigsten Montessori-Prinzipien sind folgende ...

Montessori-Prinzip 1: Lernen nach eigenem Tempo

Rechnen, Lesen oder Schreiben? Bei Montessori entscheidet jedes Kind selbst, was es gerade machen möchte. Natürlich gibt es auch Stunden mit konventionellem Unterricht, die meiste Zeit herrscht allerdings "Freiarbeit". Während dieser wählen die Kleinen (aus einem vorgegebenen Rahmen) selbst, womit sie sich wie lange und wie intensiv beschäftigen möchten.

Montessori-Prinzip 2: Eine vorbereitete Umgebung

Damit sich die Kinder gut auf ihre Aufgaben konzentrieren können, braucht es eine strukturierte, übersichtliche Umgebung. Jeder Gegenstand hat einen festen Platz, und die Lernmaterialien sind für jedes Kind leicht zu finden und zu erreichen. Überfüllte Räume mit allerhand Schnickschnack? In Montessori-Einrichtungen Fehlanzeige!

Montessori-Prinzip 3: Hilf mir, es selbst zu tun

Dieser Leitsatz spielt in der Montessori-Pädagogik eine besonders wichtige Rolle. Die Kinder sollen lernen, Aufgaben im Rahmen ihrer Möglichkeiten selbst zu erledigen. Die Erwachsenen leiten dabei nur an und unterstützen bei Bedarf. So entwickeln die Kids schnell Vertrauen in ihre eigenen Fähigkeiten. Generell kommt den Pädagog:innen bei Montessori – anders als im klassischen Frontalunterricht – mehr die Rolle von BeobachterInnen im Hintergrund zu.

Montessori-Prinzip 4: Altersübergreifende Klassen

In Montessori-Einrichtungen werden meist mehrere Altersstufen gemeinsam unterrichtet. Der Vorteil: Die Kleinen können dabei von den Größeren lernen – und oftmals auch umgekehrt!

Montessori-Prinzip 5: Keine Noten

Erst in höheren Schulstufen bekommen die Kinder in Montessori-Schulen ein "richtiges" Zeugnis. In den ersten Jahren gibt es statt Noten allgemeine Beurteilungen und individuelle Fehlerkontrolle. Dadurch lernen die Kleinen, sich ohne Notendruck und Drohungen selbst besser einzuschätzen.

Montessori-Prinzip 6: Materialien aus der Montessori-Lernwelt

Das Arbeitsmaterial spielt bei Montessori eine zentrale Rolle. Der Großteil der Materialien, die heute verwendet werden, geht noch auf Maria Montessori selbst zurück. Darunter: Holzwürfel, Perlen und Stäbe zum Rechnen oder Lesepuzzles. Viele der Materialien beschäftigen sich auch mit "Übungen des täglichen Lebens", wie etwa Holzrahmen mit Knöpfen und Schleifen.

Welche Materialien sind für Montessori typisch und wo bekomme ich sie?

Was in den Montessori-Schulen und Kindergärten funktioniert, ist vielleicht auch für dein Kind zu Hause spannend? Viele der typischen Montessori-Materialien kann man auch als Privatperson erwerben, zum Beispiel auf der Website "Montessori Material". Dort findest du die Grundausstattung für Lernmaterialien. Einige der bekanntesten davon:

Fazit: Für wen eignet sich das Montessori-Konzept?

Was haben Jeff Bezos, Friedensreich Hundertwasser und Gabriel García Márquez gemeinsam? Richtig, alle von ihnen haben eine Montessori-Schule besucht. Was für diese Berühmtheiten gut war, muss auch für dein Kind das Richtige sein? Nicht unbedingt!

Ganz klar: Montessori ist ein tolles Konzept, bei dem viele Kinder aufblühen. Trotzdem passt es nicht zu jedem Kind. Schließlich hat nicht jeder schon in jungen Jahren die nötige Eigenmotivation und Zielstrebigkeit, um selbstständig mit Lernmaterialien zu arbeiten.

Braucht dein Kleiner oder deine Kleine eher viel Motivation von außen, ist Montessori eventuell nicht die richtige Wahl für euch. Du glaubst, dieses Erziehungskonzept passt perfekt zu euch? Dann findest du auf der Seite der Österreichischen Montessori-Gesellschaft einen Überblick über alle Montessori-Einrichtungen in Österreich.

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