Wer die Chance hat, sich von einem sterbenden Menschen zu verabschieden, sollte diese auf jeden Fall nutzen. Denn laut einer aktuellen Studie hört die sterbende Person die letzten gesprochenen Abschiedsworte sehr wohl – auch wenn sie schon nicht mehr darauf reagieren kann.
Die WissenschaftlerInnen der Universität in British Columbia gingen bei ihrer Untersuchung von der Tatsache aus, dass beim Sterben das Hören der letzte, funktionierende Sinn ist. Doch inwiefern die Sterbenden eine Stimme oder Geräusch wirklich hören können, dies hat das Team der Universität mit einem EEG untersucht.
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Dabei wurden die Hirnströme von Hospiz-PatientInnen gemessen, die im Sterben lagen. Verglichen wurden dabei die Daten von jenen, die noch bei Bewusstsein und jenen, die nicht mehr ansprechbar waren. Das Ergebnis fasst Elizabeth Blundon, die Hauptverantwortliche für die Studie, folgendermaßen zusammen: "In den letzten Stunden vor einem erwarteten, natürlichen Tod treten viele Menschen in eine Phase der Reaktionslosigkeit ein. Unsere Daten zeigen, dass ein sterbendes Gehirn selbst die letzten Lebensstunden und in einem nicht-reaktiven Zustand auf Geräusche reagieren kann."
Was bedeutet das für Angehörige einer sterbenden Person? "Dieser Umstand verleiht den letzten Tagen und Stunden des Lebens eine noch signifikantere Bedeutung und zeigt, dass es sinnvoll ist, persönlich oder telefonisch anwesend zu sein. Es ist tröstlich, sich verabschieden zu können. Vor allem, wenn die geliebte Person die Worte registriert."
Ob das Gehirn die Stimmen noch zuordnen könne, sei zwar nicht geklärt. Jedoch bestätige diese Studie, wie wichtig es ist, einen Menschen bis zum letzten Atemzug aktiv zu begleiten.
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