Logo

Caroline Wahl, Shootingstar

Paid Content Identifier
Exklusiv für Abonnent:innen
Subressort
Aktualisiert
Lesezeit
11 min
Autorin Caroline Wahl sitzt auf einer blauen Bank

Caroline Wahl gehört zu den erfolgreichsten jungen deutschsprachigen Autorinnen der Gegenwart. Ihre ersten beiden Romane wurden vielfach ausgezeichnet.

©Frederike Wetzels

Die Autorin hat die Bestsellerlisten seit ihrem Erstlingswerk 2023 nicht verlassen. Warum sie nichts von falscher Bescheidenheit hält und und wie sie ehrgeizig bleibt.

Kurz bevor der große Trubel losbricht, erreichen wir Caroline Wahl, 30, telefonisch in Berlin. Die Autorin ist in der Hauptstadt, um Interviews zur Verfilmung ihres gefeierten Debütromans „22 Bahnen“ (Dumont, € 15,–) zu geben, der am 4. September in die Kinos kommt. Nur wenige Tage davor, am 28. August, erscheint ihr neuer Roman, „Die Assistentin“ (Rowohlt, € 25,50). „Ab übermorgen habe ich bis zur Veröffentlichung ständig Pressegespräche“, sagt sie. „Ich habe auf jeden Fall Respekt davor, aber ich versuche, es mir auch schön zu machen.“ Die meisten Termine finden in Kiel statt, seit Oktober ihre Wahlheimat. Um dem Stress etwas entgegenzusetzen, hat sich Wahl ein Ritual geschaffen, das sie in einem Text für den Spiegel den „Caro-Wahl- Triathlon“ nennt: 20 Kilometer Cabrio fahren, fünf Kilometer laufen, zwei Marlboro Gold am Wasser. „Dann wird es mir schon gut gehen“, meint sie. Ab September ist sie auf Lesereise fast täglich unterwegs bis Mitte Dezember. „Mir macht das so Spaß, deswegen fällt es mir schwer, Nein zu sagen und einen Mittelweg zu finden. Aber ich denke mir, dass ich halt bis Dezember durchziehe – und im Jänner und Februar einfach nichts mache und nur schreibe.“

Letzteres tut Wahl mit bemerkenswerter Disziplin. Mit „22 Bahnen“, das 2023 erschien, und „Windstärke 17“ (Dumont, € 15,–), das 2024 folgte, hat sie zwei Bestseller innerhalb von zwei Jahren veröffentlicht. Mehr als eine Million Menschen haben die Bücher inzwischen gelesen. Geschrieben hat die gebürtige Mainzerin ihr Debüt über die Mathematikstudentin Tilda, die sich um ihre alkoholkranke Mutter und die kleine Schwester Ida kümmert, in Zürich – in einer Phase, in der sie sich in Stadt und Job fremd und einsam fühlte: „Es ging mir nicht gut.“ Abends, nach ihrer damaligen Arbeit in einem Verlag, und am Wochenende habe sie gerne Zeit mit „den Schwestern“ verbracht, die es trotz allem schaffen, die schönen Seiten im Leben wahrzunehmen.

Nur ein Jahr später erschien „Windstärke 17“, die Fortsetzung der Familiengeschichte. Diesmal steht Ida im Zentrum, die jüngere Schwester, die nach dem Tod der Mutter auf die Insel Rügen flieht und am Meer zu sich selbst findet. Die Filmrechte für „22 Bahnen“ wurden früh verkauft. „Da war ich gerade erst Autorin geworden, und dann stand im Raum, ob die Geschichte verfilmt und sogar ein Kinofilm wird“, erzählt sie. Angst vor der Übersetzung ins Bewegtbild? Hatte sie nicht. Vor dem ersten Screening hatte sie allerdings schon ein bisschen Bammel: „Es war aber voll schön. Ich war danach echt beseelt und habe gelächelt.“

Paid Content Identifier

Make the world more WOMAN

Jetzt Abo wählen und weiterlesen.
Schon Abonnentin? Hier einloggen.