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Regional & Nachhaltig

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Glückliche Labonca-Schweine auf der Weide.
Glückliche Labonca-Schweine auf der Weide.© Roland Wehap©Roland Wehap
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Biohof Labonca, Ölmühle Fandler, Quellenhotel Bad Waltersdorf: Was verbindet die drei steirischen Betriebe? Nun: Sie leben vor, was Nachhaltigkeit bedeutet.

Haben Sie schon einmal Fledermaus gegessen? Nicht das Tier, sondern das Muskelfleisch, welches die Gelenke beim Schwein umschließt? Ein Edelteil, das im Supermarkt nicht erhältlich ist. Im Quellenhotel in Bad Waltersdorf landet es auf dem Grill.

Das Fleisch stammt vom knapp zehn Kilometer entfernten Biohof Labonca, auf dem Bio-Bauer Norbert Hackl (im Bild links unten) seine Sonnenschweine züchtet. Schweine, die das ganze Jahr über im Freien auf großzügigen Weiden verbringen, während ein herkömmliches Bio-Schwein laut Gesetz gerade einmal 1,2 m2 zur Verfügung hat. Vor 15 Jahren hat Hackl seinen Betrieb auf Freilandhaltung umgestellt. Seitdem ist er ständig am Tüfteln, wie er den Schweinen das Leben verschönern kann. Neben viel Platz zum Bewegen achtet er darauf, dass die Sau beim Gebären ihre Ruhe hat. Kurz davor kommt sie auf eine eigene Koppel, auf der sie sich ein Nest richten kann. Tierarzt braucht es bei den Geburten keinen, die Schweine schaffen das alleine. Weitere Errungenschaft: Vor zwei Jahren hat Hackl einen eigenen Schlachthof direkt neben einer Weide errichtet. Wird ein Tier geschlachtet, darf es zuvor einige Wochen dort verbringen, bevor es dann zu Fleisch und Schinken verarbeitet wird – ohne dass es je Angst verspürt hätte. Auch das war Hackl ein Anliegen. 700 Schweine hat der Biobauer so voriges Jahr geschlachtet. Neben dem Verkauf in seinem Laden handelt er auch mit Unternehmen. Diese müssen allerdings ganze Schweine abnehmen, vom Rüssel bis zum Schwanz quasi. Ausschließlich Edelfleisch bekommt von ihm keiner, auf die Art fällt möglichst wenig Abfall an. Nicht ein Schwein soll umsonst sein Leben lassen.

Einer der Großabnehmer mit drei Labonca-Schweinen alle 14 Tage ist das Quellenhotel Bad Waltersdorf. Küchenchef Peter Jungbauer weiß die Spezialitäten zu schätzen. Der gebürtige Obersteirer legt Wert auf Regionalität und Qualität. Da bleibt er schon einmal länger in der Küche, um das optimale Rezept für besondere Zutaten zu finden – wie eben für einen Grillabend mit Fledermausteilen vom Schwein. Eine Leidenschaft kommt ihm dabei besonders zugute: „Ich stöbere gerne in alten Kochbüchern, denn damals hat man gewusst, wie man ein Tier vollständig verwerten kann, und die Rezepte sind, wenn man sie ein bisschen modernisiert, echte Schmankerl“, so Jungbauer. Die Labonca-Schweine gibt es aber auch in Form von Kürbiskern-Verhackertem, steirischem Verhackertem, als Leberbrotaufstrich sowie als Schinken oder Salami (vom Biobauern nach Rezept des Küchenchefs hergestellt) beim Frühstücksbuffet. Ebendort findet sich auch selbst gekochte Dirndl- und Uhudler-Marmelade. 200 bis 300 Liter Marmelade werden jedes Jahr selbst aus Früchten aus der Umgebung produziert. Auch bei den Lieferanten werden in der Region angesiedelte Bauern bevorzugt: Saisonales Gemüse und das Superfood Sprossen kommen vom Dachrieglhof Rauer aus Bierbaum, Milchprodukte von der Hofmolkerei Thaller aus Leitersdorf. Abends bekommen die Gäste die Chance, Produkte von den Lieferanten gesondert zu verkosten.

Die Ölmühle Fandler gehört ebenfalls zu den Betrieben, mit denen das Hotel gerne zusammenarbeitet. Nicht nur wegen der guten Qualität der Bio-Öle, die allesamt nicht nur sehr wohlschmeckend sind und zum Teil positive Auswirkungen auf die Gesundheit haben, sondern auch, weil auch in diesem Unternehmen Regionalität großgeschrieben wird. Zutaten aus der Umgebung werden bevorzugt. So gibt es für Einheimische die Möglichkeit, Walnüsse gegen ein kleines Entgelt abzugeben. Diese werden dann zu Öl vermahlen, wenn auch nicht in Bioqualität, da Private selten entsprechende Lizenzen vorweisen können. Verwendet wird alles, was man verwenden kann – aus den Presskuchen, die lange Zeit Abfallprodukt waren, wird mittlerweile hochwertiges Mehl (Mandel, Leinsamen, Kürbiskern, Hanf, Haselnuss, Chia) hergestellt. Und was für die Produktion gilt, gilt erst recht für den Betrieb: Bei einem Umbau vor sechs Jahren wurden eine Baufirma vor Ort und ein einheimischer Fensterhersteller beauftragt – und nicht die billigsten Anbieter.

Alle Betriebe können als Gast des Hotels oder als Tagesausflug besichtigt werden – zum Schluss lockt ein Thermenbesuch.

Labonca

Platz zum Galoppieren, Erde zum Wühlen, eine Suhle und die Möglichkeit, Nachwuchs in Ruhe zu gebären – das würde sich ein Schwein wünschen, um glücklich zu sein“, ist Geschäftsführer Norbert Hackl vom Biohof Labonca überzeugt. Vor 15 Jahren hat er seine Schweinezucht auf Freilandhaltung umgestellt. Anfangs wurde er belächelt, bekämpft und nicht ernst genommen. Mittlerweile gilt sein Betrieb als prämiertes Vorzeigemodell. Vom ersten Atemzug bis zur Schlachtung erleben seine Tiere ein angstfreies, erfülltes Schweineleben mit viel Platz und Bewegung. Und sie dürfen dabei doppelt so alt werden wie Stallschweine – das schmeckt man auch.
Kosten: Führungen sind möglich (zwischen € 4,90 für Kinder und € 12,90 für Erwachsene).

Labonca Biohof GmbH
Hauptplatz 6,
8291 Burgau
Telefon: +43 (0) 676 979 00 89
E-Mail: office@labonca.at
Infos und Shop: www.labonca.at

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Labonca Biohof: Der Bauernhof von Norbert Hackl © Roland Wehap

Buchtipp:

Dürfen Schweine glücklich sein, Norbert Hackl, Leykam-Verlag, um € 24,90.

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Dürfen Schweine glücklich sein, Norbert Hackl, Leykam-Verlag, um € 24,90. © Leykam Verlag

Quellenhotel

Aus 1.200 Metern Tiefe fördern in Bad Waltersdorf zwei Quellen täglich 1,9 Millionen Liter pures Thermalwasser
an die Oberfläche – und direkt in die Becken der Heiltherme Bad Waltersdorf sowie der angeschlossenen hoteleigenen Therme
des Quellenhotels. Die Gäste von Tagestherme und Hoteltherme profitieren von den positiven Auswirkungen: Das Wasser entspannt Körper und Seele, tut der Haut gut, stärkt Muskeln, strafft das Bindegewebe und aktiviert die Selbstheilungs- und Abwehrkräfte bei vielen Erkrankungen.

Wohlfühl-Oase auf Steirisch: Saunen, Massagen, Kosmetikbehandlungen oder ein Besuch bei einer der Fitnessveranstaltungen: Zirkeltraining im Wasser und an Land, Floatfit, also >
Balanceübungen auf Brettern im Wasser (siehe Bild unten), Aqua-Jogging. Hier entstand der Betriff der TSM®, der Traditionellen Steirischen Medizin®, die auf alte Weisheiten zugreift.
Kosten: Tageskarte in der Heiltherme für Erwachsene € 26,–, eine Übernachtung mit HP im DZ im Quellenhotel ab € 140,–.

Quellenhotel Heiltherme Bad Waltersdorf
Thermenstraße 111,
8271 Bad Waltersdorf
Telefon: +43 (0) 33 33 500-0
E-Mail: office@heiltherme..at
Infos und Buchung: www.heiltherme.at

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Die Quellenoase ist ein zusätzlicher Bereich nur für Hotelgäste. © Harald Eisenberger

Fandler-Öle

100 % sortenreine Pflanzenöle aus Erstpressung mit dem aufwendigen Stempelpressverfahren – in der Ölmühle Fandler werden 17 reinsortige Bio-Öle, zehn Öl-Cuvées und sogar Mehle hergestellt. Die Geschmacksrichtungen reichen von herb, nussig, frisch, grasig, fruchtig und vollmundig bis hin zu lieblich oder süß. Farblich variieren die Öle von zartem Gelb bis Dunkelgrün. Tipp: Während der Bestseller Leinöl auch entzündungshemmend wirkt, schmeckt zum Beispiel Haselnussöl wie flüssige Manner-Schnitten.
Kosten: Präsentation der Mühle plus Verkostung der Öle und Kostproben aus der Fandler-Küche ab € 8,– pro Person.

Ölmühle Fandler GmbH
Prätis 1, 8225 Pöllau
Telefon: +43 (0) 33 35 22 63
E-Mail: corinna.gutmann@fandler.at
Infos und Shop: www.fandler.at

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In der Ölmühle Fandler können die Öle verkostet werden. © Fandler
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