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Folsäure ist nicht nur für Schwangere ein wichtiges Vitamin

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4 min
schwangere Frau

©Elke Mayr
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Folsäure, auch als Vitamin B9 bekannt, ist ein essenzielles Vitamin für den menschlichen Körper, das vor allem in der Zellteilung von Bedeutung ist. Folsäure kommt in zahlreichen Nahrungsmitteln vor, kann aber auch in Form von Tabletten eingenommen werden.

Mit Folsäure beschäftigen sich in der Regel nur Schwangere und Stilllende. Zu Unrecht, denn aufgrund des bei vielen Menschen vorherrschenden Folsäuremangels sollte sich jeder mit dem so wichtigen Vitamin auseinandersetzen. Die Deckung des täglichen Bedarfs an Folsäure ist gar nicht so schwer, schließlich kommt es in fast allen pflanzlichen und tierischen Lebensmitteln vor.

Was ist Folsäure?

Folsäure, auch Vitamin B9 genannt, gehört zum Komplex der B-Vitamine. Folsäure kann nicht vom menschlichen Körper selbst hergestellt und muss somit über die Nahrung aufgenommen werden. Das hitze- und lichtempfindliche Vitamin kommt in fast allen tierischen und pflanzlichen Nahrungsmitteln vor. Der Name der Folsäure leitet sich aufgrund des Vorkommens in grünen Pflanzenblättern vom lateinischen Wort "folium" (das Blatt) ab.

Wo kommt Folsäure vor? [Tabelle]

Als Folsäurelieferanten eignet sich vor allem grünes Gemüse, insbesondere Blattgemüse wie Salat und Spinat. Aber auch Hülsenfrüchte, Nüsse, Vollkornprodukte, Leber, Eier, bestimmte Käse- und Gemüsesorten haben einen hohen Folsäuregehalt.

Folsäure ist ein sehr empfindliches Vitamin, das durch Licht, Hitze, Wasser und eine falsche Lagerung schnell Schaden nehmen kann. Um den Folsäuregehalt zu erhalten, sollte Gemüse nur kurz und unzerkleinert gewaschen werden und Speisen möglichst schonend gegart und nicht warmgehalten werden.

Pflanzliche Lebensmittel – Angaben pro 100 g

Lebensmittel

Menge

Weizenkeime

305 µg

Erdnüsse

170 µg

Feldsalat

145 µg

Brokkoli

111 µg

Blattspinat, gegart

105 µg

Haferflocken

88 µg

Erbsen, tiefgefroren, gegart

78 µg

Kohlrabi, roh

70 µg

Erdbeeren

44 µg

Vollkornbrot

44 µg

Tierische Lebensmittel – Angaben pro 100 g

Lebensmittel

Menge

Rinderleber, gegart

226 µg

Camembert

143 µg

Ei, gekocht

58 µg

Lachs, tiefgefroren, gegart

38 µg

Wie hoch ist die durchschnittliche Tagesdosis?

Die empfohlene tägliche Dosis an Folsäure ist altersabhängig. Bei Jugendlichen und Erwachsene liegt der Referenzwert bei 300 µg pro Tag. Schwangere und stillende Frauen haben einen erhöhten Tagesbedarf, der bei 550 µg bzw. 450 µg liegt. Auch Frauen mit Kinderwunsch sollten frühzeitig ihren Tagesbedarf auf das Niveau einer Schwangeren erhöhen.

Was passiert bei zu viel Folsäure im Körper?

Eine zu hohe tägliche Zufuhr von Folsäure hat keinen schädlichen gesundheitlichen Effekt. Nach der Einnahme einer zu großen Menge an Folsäure wird diese zum Großteil unverändert über den Urin ausgeschieden. Allerdings besteht die Möglichkeit, dass eine Überdosierung von Folsäure einen Vitamin B12-Mangel verdeckt.

Wie äußert sich ein Folsäurenmangel?

Bei vielen Menschen ist die Versorgung mit Folsäure unzureichend. Ein Folsäuremangel wirkt sich vor allem auf die Zellteilung bzw. -neubildung aus. So kann beispielsweise die Blutneubildung gestört sein und Blutarmut auftreten. Über die allgemeinen Symptome einer Anämie wie Blässe, Kurzatmigkeit und Schwindel hinaus kann es bei einem schwerem Folsäuremangel auch zur Einschränkung des Geschmackssinns und zu einer Gewichtsabnahme kommen.

Besonders während der Schwangerschaft kann ein Folsäuremangel gefährliche Konsequenzen für das Ungeborene haben. Bei einer Mangelversorgung der Mutter besteht ein erhöhtes Risiko für angeborene Fehlbildungen des Gehirns und/oder des Rückenmarks. Die häufigste Form ist ein offener Rücken (Spina bifida).

Welche Aufgaben und Funktionen hat Folsäure im Körper?

Folsäure spielt eine wichtige Rolle bei der Zellteilung und dementsprechend bei der Neubildung von Zellen. Zudem ist Folsäure unentbehrlich für den Eisen- und Vitamin B12-Stoffwechsel. Neuere Erkenntnisse deuten überdies darauf hin, dass Folsäure auch einen Beitrag zum Schutz vor Herz-Kreislauf-Erkrankungen leistet.

Wie kann der Körper Folsäure am besten aufnehmen?

Die Aufnahme von Folsäure erfolgt am einfachsten über die tägliche Ernährung. Da Vitamin B9 in sehr vielen Lebensmitteln enthalten ist, führt eine ausgewogene Ernährung in der Regel zur Deckung des empfohlenen Tagesbedarfs.

Aufgrund der Tatsache, dass Folsäure sehr empfindlich gegenüber Hitze, Luft und Wasser ist, sollte beim Kochen auf eine schonende Zubereitung der Lebensmittel geachtet werden. Folsäurehaltige Nahrungsmittel dürfen nicht zu lange Licht und Hitze ausgesetzt werden. Zudem sollten sie nur kurz gewaschen und gegart werden. So bleibt das Vitamin am besten erhalten.

Eine Störung der Folsäurezufuhr kann auch durch Rauchen oder einen zu hohen Alkoholkonsum verursacht werden. Zudem können bestimmte Medikamente, wie beispielsweise die Anti-Baby-Pille, Aspirin und Magensäurebinder, die Aufnahme der Folsäure durch den Körper negativ beeinträchtigen.

Schwangere, Stilllende und sonstige Personen mit einem erhöhten Folsäurebedarf können zusätzlich zur Nahrung Folsäuretabletten einnehmen. Die in konzentrierter Form verabreichte Folsäure hat die gleiche physiologische Wirkung wie Lebensmittel.

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