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Prepper: Was du im Notfall alles zuhause haben solltest [inklusive Einkaufsliste]

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9 min
Lebensmittelvorrat

©Elke Mayr
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Prepper sind immer auf Krisenfälle vorbereitet. Was benötigst du bei Katastrophen wie Krieg, Blackout oder Hochwasser? Was gehört alles zum Prepping und was wird für die Notvorsorge in Österreich empfohlen?

Was bedeutet Prepper?

Ein Prepper ist jemand, der sich auf den Zusammenbruch der Gesellschaft, Blackouts, Atomangriffe, Naturkatastrophen oder jede andere Art von Großereignis vorbereitet, die das Leben, wie wir es gewöhnt sind, unterbrechen würde.

Das Wort stammt vom englischem "prepping" und heißt "vorbereiten". Ein Prepper ist also einfach gesagt, jemand der sich vorbereitet. Der Ursprung des Wortes liegt in Amerika. Das Prepping geht auf den amerikanischen Bürgerkrieg im 19. Jahrhundert zurück. Wegen mangelhafter Lebensmittelversorgung sah sich die Bevölkerung dazu gezwungen, selbst Vorräte anzulegen und diese im Bunker oder im Keller zu lagern.

Die Definition von Prepper hat sich im Laufe der Zeit weiterentwickelt. Es hat für verschiedene Menschen eine unterschiedliche Bedeutung. Prepper neigen dazu, Vorräte für die Grundversorgung von 2 Wochen zu horten und Survival Skills fürs Überleben zu erlernen.

In den USA werden verschiedene Arten von Preppern unterschieden wie beispielsweise Bushcrafter, Survivalists, Homesteaders, Tactical Preppers, Doomsday Preppers oder andere.

Mögliche Szenarien & Krisenvorsorge in Österreich

Welche Notfallsituationen könnten bei uns vorkommen und wie kann man sich darauf vorbereiten?

Wie sieht das bei uns mit dem Prepping aus?

In den ersten Monaten der Pandemie (Corona 2020) haben auch wir gemerkt, wie es sein kann, wenn nicht alles im gewohnten Ausmaß im Supermarkt zu bekommen ist und manche Produkte knapp sind.

Was könnte passieren?

Möglichen Szenarien und Katastrophen können Erdbeben, Hochwasser, Großbrände, Lawinen, extremer Schneefall oder einer länger andauernder flächendeckender Stromausfall (Blackout) sein. Das Aufkommen von Letzterem in den nächsten Jahren, wird vom Bundesheer als wahrscheinliches Risiko eingestuft.

Blackout

Woran erkennst du einen Blackout?

  • Check der eigenen Stromversorgung, FI-Schalter im Sicherungskasten

  • Check der Umgebung (Licht bei Nachbarn, Straßenbeleuchtung)

  • Check der Erreichbarkeit anderer Personen via Handy, Festnetz, Internet

  • Check von Verkehrsfunk & Radio

Was passiert bei einem Blackout?

Bis in Österreich eine komplette Stromversorgung wieder verfügbar ist, würde wahrscheinlich mindestens ein Tag vergehen. Bei einem europaweitem Ausfall wird von ungefähr einer Woche ausgegangen. Bis stromabhängige technische Systeme und Netzwerke wie beispielsweise Internet, Fest- und Mobilnetz wieder funktionieren, können nochmals mehrere Tage vergehen.

Unter die von der Stromversorgung abhängigen Infrastrukturen fallen aber auch: Bankomat, Zahlsysteme, Tankstellen, Ampeln, Tunnel, Bahnverkehr, viele Öffis sowie Aufzüge.

Daher ist auch mit einem Ausfall von Supermarkt, Drogerie & Co zu rechnen. Vereinzelt kann auch mit Problemen bei der Wasserversorgung und Abwasserentsorgung gerechnet werden. Im deinem eigenem Haushalt würden vor allem Licht, Kühlgeräte und Heizsysteme davon betroffen sein.

Ein Kurbel- und Batterieradio lassen sich ohne Stromkabel betreiben und dürfen in keinem Prepper-Haushalt fehlen. Im folgenden Artikel findest du noch mehr Informationen zum Thema Blackout.

Prepper Grundausstattung: Was sollte man im Notfall zuhause haben?

Zur Grundausstattung gehören neben diversen Survival Tools nahrhafte Lebensmittel, die am besten in Dosen gelagert werden sowie Wasser. Aber auch andere Dinge wie Hygieneartikel und Tierfutter gehören dazu.

Notvorräte für die Grundausstattung

Reis zählt dabei als der absolute Klassiker. Er ist besonders lange haltbar und leicht zuzubereiten. Nudeln, Mehl und Haferflocken werden ebenfalls oft gelistet. Daneben bieten sich vor allem Lebensmittel aus der Dose an. Das können verschiedene Früchte sowie Gemüse sein.

Bohnen und Hülsenfrüchte dürfen nicht fehlen, da sie vor allem in Notsituationen wichtig für die Versorgung mit Eiweiß sind. Wie bei der veganen Ernährung, sind sie hier die perfekte Proteinquelle. Auch Dosenfisch eignet sich sehr gut und lässt sich leicht lagern.

Zucker und Salz gehören ebenso zu den Zutaten, die fast ewig haltbar sind. Daher dürfen sie in deinem Lebensmittelvorrat nicht fehlen. Ferner ist Salz wichtig, um Speisen zu konservieren. Auch Honig ist sehr beliebt bei den Preppern als Zuckerlieferant, aber auch als Heilmittel ist. Er kann beispielsweise bei Halsschmerzen eingesetzt werden.

Liste mit lang haltbaren Nahrungsmitteln, die man für den Notfall immer zuhause haben sollte:

  • Zucker und Salz

  • Dosen mit Fisch und Gemüse

  • Bohnen und andere Hülsenfrüchte

  • Reis, Nudeln und Haferflocken

  • Honig und Nüsse

  • Kaffee und Tee

  • Mehl

  • Energieriegel

  • Wasser in Flaschen

FIFO-System für die Lagerung

Prepper setzten dieses bei der Lebensmitteleinlagerung im Vorratsbereich ein. FIFO steht für "First in, first out". Was heißt, dass Nahrungsmittel, die als Erstes eingelagert werden, auch zuerst verzehrt werden sollten.

Wasser ist dabei besonders wichtig

Die Wasserversorgung ist äußerst wichtig für Prepper. Die gesicherte Zufuhr von Wasser ist von großer Bedeutung, denn der menschliche Körper kommt nicht länger als drei bis vier Tage ohne Wasser aus.

Pro Tag und Person ist ein Wasserverbrauch von etwa vier Litern einzuplanen. 2,5 Liter pro Tag gelten als das absolute Minimum. Dabei geht es nicht nur darum, Flüssigkeit aufzunehmen.

Wasser ist ebenfalls wichtig für die Hygiene und zum Zubereiten von Mahlzeiten. Die vier Liter werden von Preppern folgendermaßen eingegeteilt: zwei Liter Trinkwasser, ein Liter für die Körperpflege beziehungsweise Reinigung und ein Liter zum Kochen.

Es wird in Wassertonnen gelagert. Wichtig ist dabei, dass das Wasser zum Trinken mit Aufbereitungstabletten oder mit einem Wasserfilter genießbar gemacht wird. So werden Erkrankungen vorgebeugt. Zudem ist es empfehlenswert, das Wasser vor dem Konsum aufzukochen, um so ungesunde Keime abzutöten.

Sollte eine Krise eintreten, dann ist schnelles Reagieren gefragt. Prepper empfehlen so viele Wasserspeicher (zum Beispiel Badewanne, Eimer, Töpfe) wie möglich volllaufen zu lassen.

Krisenvorsorge: Prepper Einkaufsliste

Der österreichische Zivilschutzverband empfiehlt die folgende Lebensmittel als Grundvorrat für den Krisenfall. Dabei handelt es sich nur um eine Richtlinie.

Der persönliche Bedarf kann je nach Ernährung sowie bei einer vorhandenen Unverträglichkeit wie beispielsweise Zöliakie sehr unterschiedlich sein. Auch die privaten Lebensumständen und ob es sich um einen Haushalt mit Kindern (Größe der Familie) oder Haustieren handelt, sollte dabei beachtet werden.

Grundvorrat pro Person für 14 Tage

  • Getreideprodukte: 1 kg Mehl/Grieß, 500 g Reis, 500 g Haferflocken, 500 g Teigwaren,1 kg Brot, 500 g Knäckebrot, 500 g Zwieback, 500 g Vollkornbrot

  • Milchprodukte: 1 l Haltbarmilch, 500 g Milchpulver, 500 g Streichkäse, 500 g Hartkäse, 500 g Joghurt, 250 g Topfen

  • Gemüse/Obst: 1 kg Kartoffeln, 1 Packung Kartoffelpürre, 3 Gemüsekonserven, 500 g Hülsenfrüchte, 1 kg Konservierte Salate im Glas, 1 kg Obstkonserven im Glas oder in der Dose, 500 g Trockenfrüchte, 1 Packung Nüsse

  • Öle/Fette: 0,5 l Speiseöl, 1 Packung Butter/Margarine, Tiefkühlwaren & Fertigprodukte nach Bedarf (Fisch, Gemüse, Geflügel etc.)

  • Sonstiges: 1 kg Zucker, 1 Packung Eier, Marmelade/Honig, 500 g Tee/Kaffee/Kakao Brotaufstriche in Dosen, Packerl-Suppen, Semmelwürfel, Essig, Gewürze nach Bedarf

  • Diätverpflegung nach Bedarf

  • Babynahrung nach Bedarf

  • Tiernahrung nach Bedarf

  • Getränke: 14 l Mineralwasser, 7l Frucht-/Gemüsesäfte

Notfall-Apotheke und Hygieneartikel

Grundsätzlich sollte jeder Haushalt über einen Erste-Hilfe-Koffer und notwendige Medikamente verfügen. Es empfiehlt sich hier auch stets das Ablaufdatum dieser zu überprüfen und Abgelaufenes auszusortieren.

Beim Bestücken der Hausapotheke darauf achten, dass eigene Medikamente, die vom Arzt verschieben sind, für 14 Tage auf Vorrat sind.

Prepper-Notfall-Apotheke

  • Desinfektionsmittel für Wunden, Hände und Oberflächen

  • Verbandskasten und Pflaster

  • Medikamente gegen Durchfall und Fieber

  • Schmerzmittel

  • Rettungsdecke

  • Sterile Hilfsmittel wie Schere, Pinzette, Nadel

  • Persönliche Medikamente

Ein gewisse Notration an grundlegenden Hygieneartikeln wie Toilettenpapier, Zahnpasta und Zahnbürste sowie Menstruationsartikel und ähnliches sollte ebenfalls immer auf Lager sein.

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© Elke Mayr

Krisenvorsorge: Zusätzliche Ausrüstung

  • Feuerzeuge, Streichhölzer, Kerzen, Taschenlampe

  • Camping- oder Gaskocher

  • Dosenöffner, Geschirr, Messer

  • Batterieradio

  • Batterien

  • Bargeld

  • Rucksack

  • Werkzeuge

  • Atemschutzmaske

  • Solar-Powerbank

  • griffbereite Dokumentenmappe

Informationen im Katastrophenfall

Bei einem Notfall oder einer Katastrophe werden in Österreich Sirenen und Warnsignale geschaltet. Es ist in solchen Situationen prinzipiell besser sich auf öffentliche Informationen aus verlässlichen Quellen, wie beispielsweise den ORF zu verlassen. Es gibt aber auch eigene Stellen und Apps, die bei Unwettern, Lawinen, Hochwasser oder ähnlichem vorwarnen.

Bedeutung der Sirenensignale

Sirenenprobe: 15 Sekunden

Feuerwehralarm: Sirenensignal ertönt 3 x 15 Sekunden

Warnung: 3 Minuten gleichbleibender Dauerton
➞ Bedeutung: Herannahende Gefahr! Radio oder Fernseher (ORF) bzw. Internet einschalten, Verhaltensmaßnahmen beachten.

Alarm: 1 Minute auf- und abschwellender Heulton
➞ Bedeutung: Gefahr! Schützende Bereiche bzw. Räumlichkeiten aufsuchen, über Radio oder Fernsehen (ORF) bzw. Internet (www.orf.at) durchgegebene Verhaltensmaßnahmen befolgen.

Entwarnung: 1 Minute gleichbleibender Dauerton
➞ Bedeutung: Ende der Gefahr. Weitere öffentliche Hinweise beachten.

KATWARN Österreich/Austria

Was ist das? Es handelt sich dabei um eine multifunktionale Kommunikations- und Informationsplattform mit Warn- und Alarmmöglichkeit, die per Email, SMS oder App für Android und IOS verfügbar ist.

Das Warnsystem bietet ortsbezogene Informationen und Warnungen verschiedener Behörden. Es ergänzt verschiedene vorhandenen Warnmöglichkeiten wie Sirenen, Lautsprecher und Medien.

Mit der App sind Informationen immer und überall verfügbar. KATWARN Österreich/Austria informiert im Falle einer Gefahr und auch wie man sich verhalten soll bis hin zur Entwarnung.

Das könnte beispielsweise in folgenden Situationen sein: Naturkatastrophen und Extremwettergefahren, Großveranstaltungen, Industrieunfälle, Aufrufe an die Bevölkerung (Suche nach abgängigen/vermissten Personen), Verkehrsbeeinträchtigungen, lokale sicherheitsrelevante Ereignisse (z. B. in touristischen Gebieten Liftsperren wegen Sturm, Ausfall des Schulbetriebes etc.)

Der App-Dienst lässt sich individualisieren (mehrere Orte einstellbar) und bietet Text- und Grafikinformationen sowie Verhaltenshinweise und Kontaktinformationen im Notfall. Es gibt eine Weiterleitungsmöglichkeit für soziale Netzwerke wie Facebook und Twitter.

Das System steht auch in Ländern wie Deutschland und Frankreich zur Verfügung.

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