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SM-Sex für Anfängerinnen

Pervers oder erotisch? Seit dem Verkaufserfolg von "50 Shades of Grey" interessieren sich immer mehr Menschen für Sadomaso-Sex. Wir haben die Tipps für Anfängerinnen.


SM-Sex für Anfängerinnen

Bondage, Dominanz und Unterwerfung: Tipps für SM-Anfängerinnen

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Ein erfolgreicher Geschäftsmann macht eine jungfräuliche Studentin zu seiner devoten Sex-Sklavin. Fesselsex mit Handschellen und Peitschen inklusive. Das sind die Zutaten des Erotik-Bestsellers "Shades of Grey" der amerikanischen Autorin E.L. James . Über 1,2 Millionen Mal ging die Trilogie bereits über die Ladentische – und Sadomaso-Sex ist plötzlich in aller Mund ( Linktipp: SM-Boom in England ).

Sadomaso für Beginner

Aber was ist mit jenen, für die Handfesseln nicht verruchte Trend-Accessoires sind, sondern zur Sex-Grundausstattung gehören? Die öffentliche Meinung gegenüber Sadomaso-Anhängern ist nicht unbedingt vorurteilsfrei: Bizarr, pervers oder sogar abartig. Dabei ist SM-Sex nichts anderes, als die Kunst des lustvollen Schmerzen-Zufügens. Zwar nichts für Liebhaber von Blümchensex – aber auf keinen Fall abartig.

Die SM-Szene amüsiert sich derweil über die Sex-Szenen in "Shades of Grey". Denn wie auch Autorin E.L. James zugibt: eigentlich hat sie keine Ahnung von Sadomaso. "Alle Sex-Szenen im Buch basieren auf Internet-Recherche!" Und so wird in Foren gelästert: "Was im Buch zwischen Anastasia Steele und Christian Grey läuft, ist keine gesunde Beziehung unter Sadomasochisten, sondern ein Abhängigkeitsverhältnis zwischen einem kontrollsüchtigen Psycho und einer unselbstständigen grauen Maus!"

Dennoch: Auch beim S&M dreht sich alles um das Machtgefälle zwischen Dom und Sub ( Linktipp: So dominierst du beim Sex ).

Sexuelle Unterwerfung häufigste Sex-Fantasie

Sexualwissenschaftler der Indiana State University in den USA fanden heraus, dass Frauen noch häufiger von sexueller Unterwerfung fantasieren, als von dem Quickie mit dem geheimnisvollen Unbekannten. Eine haarfeine Grenze: denn während die Fantasie reizvoll wirkt – in der Realität will frau nur ganz selten "einfach genommen werden".

So leben auch nur die Wenigsten ihre Fantasie aus: Nach Erhebungen des Durex Local Report haben erst 4,5 Prozent der Österreicher Erfahrungen in "BDSM" gemacht. Die Abkürzung steht für die Teilbereiche "Bondage", "Discipline", "Dominance", "Submission", "Sadism" und "Masochism" und vereint Vorlieben wie Schlagspiele und Fesselungen, wie auch heftigere Praktiken wie Branding oder temporäres Piercen.

Tipps für Anfängerinnen

Entscheidend beim SM-Sex ist der Kodex "SSC – Safe, Sane & Consensual". Das bedeutet übersetzt ungefähr "Sicher, bei klarem Verstand und in gegenseitigem Einverständnis". Dieser Kodex soll SM-Praktizierende vor Missbrauch und Schäden schützen und den Aspekt der Freiwilligkeit betonen.

► Wird es einem Partner zu heftig, wird vorab ein "Safeword" vereinbart, mit dem das Spiel gestoppt wird. Ein sehr beliebtes ist z.B. „Mayday“. Dann weiß der Partner, dass er aufhören muss. Sofort. Das gehört zu den SM-Regeln.

► Und: es geht nicht alleine um Schmerzen. Für Sadomasochisten spielt sich der Großteil der Erotik mental ab (Unterwerfung und Dominanz) – körperliche Schmerzen sind nur ein Teilaspekt.

► Der dominante, beherrschende Partner wird als „Top“ bezeichnet. Der passive Partner ist „Bottom“. Wer sowohl das eine als auch das andere mag, wird „Switch“ genannt. Es gibt keine festen Rollen. Jeder so, wie es ihm gefällt.

► Anfänger starten mit verbundenen Augen und leichten Spanking (Klapse auf den Po). Wer es etwas härter mag, greift zur Peitsche.

► Bondage kommt aus dem Englischen und bedeutet „Unfreiheit“. In der SM-Szene steht er für Fesselung und dient der sexuellen Stimulation. Es müssen nicht gleich Handschellen oder das Verpacken des anderen mit Seil und doppeltem Palstek-Knoten sein. Manchmal reicht schon ein Seidenschal – oder der Befehl, dass sich der andere nicht bewegen darf. Das ist dann Bondage ohne Hilfsmittel. Mal sehen, ob er gehorcht.... Tipp: Vorsicht bei billigen Handschellen! Die sind zu hart und zu gefährlich, schneiden in die Handgelenke.

► Ein SM-Tool hat wohl jeder im Haus: Eiswürfel. Den Partner sanft fesseln und beginnen, den Eiswürfel an seinem Körper auf- und abzureiben. Von Kopf bis Fuß. Mit der warmen Zungenspitze die nassen Tropfen auflecken und sich immer näher an die Lustzentrale heranarbeiten. Aber das Ganze bitte aufreizend langsam, um die „Qual“ zu verlängern. Er oder sie wird es kaum erwarten können, erlöst zu werden...

► Ein als sexuell erregend empfundener Körperteil oder Gegenstand, der nicht als das durchgeht, was „üblich“ ist, wird "Fetisch" genannt. Füße, Lack, Leder, High Heels oder der Geruch von Leder. Es gibt auch Menschen, die sich in ein Tischbein verlieben. Das nennt man dann allerdings Objekterotik.

► Wenn der eine Lust auf SM hat – und der andere bei diesem Vorschlag nicht gerade Purzelbäume vor Freude schlägt, braucht man etwas Geduld. Für den Anfang geht es nur darum, den erotischen Horizont zu erweitern und so vielleicht einen neuen Kick ins Sex-Leben zu bringen. Nicht mehr. Nicht weniger. Und wenn es dem anderen überhaupt nicht gefällt, gibt es ja immer noch das Safe-Word.

► Hat SM mit Liebe zu tun? Sogar eine ganze Menge. Schließlich „liefert“ man sich dem anderen aus. Und das geht nur mit ganz viel Vertrauen und Respekt.

Thema: Sex & Erotik
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