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Nach Nemos ESC-Sieg: Schweizer Debatte zum dritten Geschlechtseintrag

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Nemo

©IMAGO/TT
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Der Sieg der Schweiz beim diesjährigen "Eurovision Song Contest" hat im Nachbarland eine Debatte über die rechtliche Anerkennung von Menschen jenseits der binären Geschlechterordnung neu entfacht. Aktivist:innen fordern einen dritten Geschlechtseintrag oder die Abschaffung der Geschlechtsangabe.

Laut Sandro Niederer vom "Transgender Network Switzerland" leben in der Schweiz schätzungsweise mehrere 10.000 bis 100.000 non-binäre Personen, die weder dem weiblichen noch männlichen Geschlecht zugeordnet werden. Diese Menschen erlebten immer wieder Diskriminierung aufgrund der fehlenden rechtlichen Anerkennung ihrer Geschlechtsidentität.

"Das Ziel muss ein dritter Geschlechtseintrag in der Schweiz sein – oder gar kein Geschlechtseintrag", fordert Niederer. Die Gesellschaft sei inzwischen reif für eine solche Anpassung des Personenstandsrechts.

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Nemos Sieg mit dem Song "The Code" beim diesjährigen ESC scheint den Forderungen nach rechtlicher Gleichstellung von nicht-binären Menschen neuen Auftrieb zu verleihen. So zeigte sich der Schweizer Justizminister Beat Jans offen für ein Gespräch mit Nemo über das Anliegen – rechtliche Hürden bestehen aber. Nemo selbst begrüßte dieses Signal und freut sich auf einen "baldigen Kaffee" mit dem Bundesrat.

'The Code' handelt von der Reise, die ich mit der Erkenntnis begann, dass ich weder ein Mann noch eine Frau bin. Die Selbstfindung war für mich ein langer und oft schwieriger Prozess. Aber nichts fühlt sich besser an als die Freiheit, die ich durch die Erkenntnis gewonnen habe, dass ich nicht-binär bin. [...] Deshalb ist es mir als gender-queere Person sehr wichtig, für die gesamte LGBTQIA+-Community einzustehen.

Beim Empfang am Züricher Flughafen wurde Nemo von rund 100 Fans gefeiert, die mit Transparenten und Regenbogenfahnen für die Rechte von nicht-binären Menschen demonstrierten. "Es ist wichtig, dass non-binäre Menschen eine Stimme haben und gehört werden", betonte Nemo.

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