
Das Schönste für Judith Rakers im Frühling: zu sehen, wie viel Kraft die Natur entwickelt, wie alles wächst und sprießt – vor allem in den Beeten.
©Jukers Media and MoreSie wollte mehr in der Natur sein. Jetzt ist der Garten ihr Arbeitsplatz und Lebensmittelpunkt: Die deutsche Moderatorin und ehemalige „Tagesschau“-Sprecherin Judith Rakers hat sich neu erfunden – und ist jetzt CEO ihrer eigenen Biofarm.
Wer sich öfter einmal durch das deutsche Fernsehprogramm zappt, dem dürfte Judith Rakers’ Gesicht sicherlich bekannt sein. 19 Jahre moderierte sie das deutsche Pendant zur „ZIB 2“, die „Tagesschau“. Doch Anfang 2024 der Paukenschlag: Sie macht Schluss – und möchte sich künftig auf eigene unternehmerische Projekte konzentrieren, nämlich Gemüsebeet und Hühnerstall.
Der Traum vom Leben im Grünen – für viele eine romantische Sehnsucht. Für die 49-Jährige aber nun Wirklichkeit und das Resultat einer langen Entwicklung: „Mir fehlte die Natur im Alltag immer mehr“, erzählte die gebürtige Paderbornerin, die ihre Kindheit auf dem Land verbracht hat und seit ihrer Scheidung (Anm. 2017 vom Unternehmer Andreas Pfaff) auf einem Bauernhof bei Hamburg lebt, vor Kurzem in einem Interview. Besonders die Trennung sei ein privater Schlüsselmoment gewesen, um sich neu auszurichten.
„Es gibt Wendepunkte im Leben, wo man noch mal ganz neu überlegen kann: Wie will ich leben?“


Die ehemalige „Tagesschau“- Sprecherin in ihrem neuen „Büro“: ihrem Biobauernhof in der Nähe von Hamburg. Das Gemüse? Natürlich selbst angebaut!
© Patrick LipkeNeue Gefilde
Heute findet ihre Welt am Biobauernhof statt, inmitten von Erde, Pflanzen und Tieren – auch gackernde gehören zu ihrer Hofgesellschaft, genauer neun Hühner und ein Hahn. Ein Garten ohne sie? Wäre möglich, aber sinnlos, ist sich Rakers heute sicher. Sie füttert, pflegt, pflanzt, hegt, jätet und erntet in Eigenregie – mit der gleichen Leidenschaft und Hingabe, mit der die Journalistin früher ihre Nachrichtenbeiträge gestaltet hat. Informieren will sie dennoch, nur eben anders: Ihr Gartenwissen teilt sie in ihrem digitalen Magazin, in Büchern und Kalendern – für Kinder, Foodies und Menschen ohne grünen Daumen, zu denen sie laut eigener Aussage eigentlich auch selbst gehört. Zumindest früher: „Ich bin der lebende Beweis dafür, dass man weder besonders viel Zeit noch einen grünen Daumen braucht. Alles ist erlernbar“, verriet sie einmal. Nebenbei produziert sie regionale Lebensmittel, vertreibt Bio-Saatgut, Gewächshäuser und Garten-Tools (als Alternative zur Massenware „Made in Fernost“, wie sie auf Nachfrage betont). Ein Fulltime-Job, der aber immer noch besser sei als Dutzende Projekte parallel in ihrer alten (Medien-)Welt, so Rakers. Dorthin kehrt sie übrigens nur mehr gelegentlich zurück – etwa einmal im Monat, wenn sie gemeinsam mit Moderator Giovanni di Lorenzo zur ARD-Promi-Talkshow „3 nach 9“ lädt.


Mit Tipps und (Rezept-)Inspirationen für das ganze Jahr: Judith Rakers’ Kochbuch „Homefarming“ (Gräfe und Unzer, € 28,–) und ihr „Homefarming Gartentagebuch“ (Heye, € 28,–). Mehr Infos und Know-how gibt’s auf homefarming.de
© Gräfe und Unzer Verlag, Homefarming.deAngekommen ...
... so wirkt Rakers jedenfalls – auch auf ihrem Instagram-Account, wo sie an ihrem neuen Leben teilhaben lässt. Und sie scheint darin weit mehr Freude zu finden als im Studioscheinwerferlicht. „Im Garten sehen Sie genau, was Sie geschafft haben. Sie können es anfassen, riechen, schmecken, essen. Das ist sehr sinnstiftend. Und Sinn führt oft zum Glück.“ Aber auch das ist oft das Ergebnis harter Arbeit ...