
Wir wissen: Erholsamer Schlaf wirkt sich positiv auf unser Hautbild aus. Aber welche Rolle spielen dabei die Duftstoffe in unseren Nachtcremen? Wir haben bei Michaela Friedrichkeit, Education Managerin bei Clarins Österreich, nachgefragt.
Warum profitiert meine Haut von gutem Schlaf?
Melatonin wird bei Dunkelheit gebildet und sorgt dafür, dass wir müde werden. Bei Schlafproblemen daher auf ausreichend Dunkelheit im Schlafzimmer achten! Das Wunderhormon wirkt wie ein Antioxidans und damit frühzeitigen Hautalterungsprozessen entgegen. Somatropin ist als Wachstumshormon für die Zellerneuerung verantwortlich. Da die Produktion beider Hormone vorrangig in der Tiefschlafphase geschieht, kann eine Zellreparatur bei schlechtem Schlaf nicht oder nur schwer stattfinden.
Was passiert denn noch bei Schlafentzug?
Die Produktion des Stresshormons Cortisol wird gefördert, was Entzündungen im Körper zur Folge hat. Dadurch kann es zu Schüben bei Hauterkrankungen wie Neurodermitis oder Akne kommen. Kollagen wird abgebaut und der Flüssigkeitshaushalt des Körpers kommt aus dem Gleichgewicht.
Inwiefern können Düfte guten Schlaf fördern?
Unser Schlaf wird neben dem richtigen Lebensstil auch durch eine olfaktorische Stimulation verbessert. Aromatherapie sowie Pflegeprodukte mit beruhigenden Duftstoffen können sich daher positiv auswirken.
Erhöhen Duftstoffe in Cremen nicht das Allergie-Risiko?
Um nachvollziehen zu können, welche Stoffe in einem Produkt verwendet werden, lohnt sich ein Blick auf die INCI-Liste. Nicht-allergene Düfte werden hier unter dem Begriff „Parfum“ oder „Fragrance“, aber auch unter „Aroma“ oder „Flavour“ zusammengefasst. Die EU hat aber auch 26 bedenkliche und deshalb deklarationspflichtige Duftstoffe festgemacht, die auf der Verpackung explizit angegeben werden müssen, wenn sie eine bestimmte Konzentration im Produkt überschreiten. Zu diesen Stoffen gehören etwa Citronellol, Benzylalkohol oder Eichenmoos.
Welche Dufststoffe sind am besten für die Nacht?
Lavendel ist wohl der bekannteste Duftstoff für Entspannung. Die Pflanze fördert den Abbau des Stresshormons Cortisol und das darin enthaltene Linalool wirkt ausgleichend und entkrampfend. Spannend: Lavendel entfaltet seine beruhigende Wirkung vor allem über den Geruchssinn und nicht über die Aufnahme des Körpers. „Wer kein Lavendel-Fan ist, kann aber auch zu Noten aus dem Wald, wie etwa Sandelholz oder Zedernholz, greifen“, erklärt Michaela Friedrichkeit. Durch ihre wärmende und harmonisierende Wirkung erden und diese Gerüche und wirken beruhigend auf unsere Psyche.
Und welche Pflegestoffe sind in Nachtcremen wichtig?
Da sie unsere Haut beim Regenerationsprozess unterstützen, sind ihre Wirkstoffe meist darauf ausgelegt, die Zellerneuerung zu stimulieren. Retinol, feuchtigkeitsspendende Stoffe (wie Hyaluronsäure oder Pflanzenöle), Antioxidantien (Vitamin A, C und E), aber auch beruhigende Inhaltsstoffe wie Panthenol oder Calendula sollten fixer Bestandteil in Nachtcremen sein.