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Loewe: die spanische Luxusmarke im Unternehmensportrait

Aktualisiert
Lesezeit
11 min
Loewe-Store in Madrid

Loewe Shop, Madrid

©IMAGO/ZUMA Wire
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An dem Loewe-Logo kommt man derzeit nicht vorbei. Egal ob auf Jeans, T-Shirts, Gürteln oder sommerlichen Korbtaschen: Die spanische Marke Loewe ist bei Fashionistas auf der ganzen Welt beliebt wie eh und je. Wir finden: Loewe ist der lebende Beweis, dass sich lange Tradition und moderne Designs auf keinen Fall ausschließen.

Loewe ist speziell in den letzten Jahren zu einer wahren Hype-Marke avanciert. Und das aus gutem Grund, denn die Kreationen des Hauses gelten als Synonyme für Raffinesse, Verlässlichkeit und Qualität. Der Marke liegt dabei eine über 200-jährige Tradition zugrunde. Wir beleuchten die spannende Geschichte von Loewe.

Steckbrief Loewe

Loewe S.A.

Mode & Lederwaren

https://www.loewe.com/
1846
Gründungsjahr
LVMH
Gehört zu
Heinrich Loewe Rössberg & José Silva & Florencio Rivas
Gründer
Madrid, Spanien
Firmensitz

Leitung
Pascale Lepoivre
CEO
Jonathan William Anderson
Kreativdirektor

Gründung von Loewe

Wer hätte gedacht, dass ausgerechnet ein Deutscher der Namensgeber der spanischen Traditionsmarke war? Doch so ist es tatsächlich, denn die Marke Loewe geht auf den aus Kassel stammenden Heinrich Loewe Rössberg zurück. Bei einem Besuch in Madrid entdeckte er 1872 die Lederwerkstatt von José Silva und Florencio Rivas. Der in Spanien Enriquo genannte Heinrich war sofort von der Qualität der Arbeit der beiden Spanier begeistert.

1872 gründeten die drei Männer deshalb die E. Loewe S.A. – als Firmenname fungierte der Name des Deutschen Enriquo Loewe. Noch im selben Jahr wurde das erste Geschäft in Madrid eröffnet. Wissenswerter Fakt am Rande: Als offizielles Gründungsjahr von Loewe gilt bis heute das Jahr 1846, denn in diesem Jahr gründeten Silva und Rivas die ursprüngliche Werkstatt.

Das spanische Königshaus wird auf die Luxusmarke aufmerksam

Die Kombination aus Präzision und Technik, gepaart mit dem Gefühl für Ästhetik sowie Kreativität und das Fachwissen der Spanier ließen das Unternehmen schnell expandieren. Auch der spanische Adel wurde recht schnell auf Loewe aufmerksam.

1892 eröffnete das Unternehmen ein großes Geschäft in der Calle Principe, einer der elegantesten Straßen Madrids. Im selben Jahr wurden außerdem die ersten Loewe-Handtaschen kreiert. Über die Jahre war der Name Loewe in Madrid zum Synonym für Qualität, Eleganz und Raffinesse geworden.

1905 – unter der Leitung des Sohnes des Gründers Enrique Loewe – wurde außerdem erstmals das spanische Königshaus auf Loewe aufmerksam: Niemand geringerer als der damalige König Alphonse XIII. sowie Königin Victoria Eugenia wurden zu treuen Kunden. Und sie verliehen Loewe sogar den Titel "Offizieller Lieferant des Hofes". Selbst heute noch ist die Treue des spanischen Königshauses zur Marke Loewe ungebrochen.

Loewe auf Erfolgskurs

1910 expandierte das Unternehmen und eröffnete zwei weitere Geschäfte in Barcelona. Nach dem wirtschaftlichen Einbruch während des spanischen Bürgerkrieges eröffnete Loewe 1939 schließlich sein drittes Geschäft auf der Gran Via in Madrid. Dieses existiert bis heute.

Loewe gelang es, mit innovativen Schaufensterdekorationen zu begeistern, sodass jede neue Saison bereits mit Spannung erwartet wurde. Als Folge daraus stieg auch die Nachfrage nach Loewe-Produkten weiter an.

Deshalb baute Loewe 1949 eine der weltweit führenden Fabriken für traditionelles Lederhandwerk. Das Unternehmen wurde mittlerweile in dritter Generation geführt und war nicht von seinem Erfolgskurs abzubringen: Enrique Loewe Knappe und Germán Loewe Knappe – die Enkel des Firmengründers Enrique Loewe – übernahmen die Geschäfte und teilten sich die Aufgaben klug auf. Denn während Ersterer sich von Madrid aus auf die internationale Expansion konzentrierte, steuerte Letzterer die spanischen Geschäfte von Barcelona aus.

1959 eröffnete auf 900 Quadratmetern außerdem der heutige Flagship-Store in der Madrider Prachtstraße Calle Serrano. 1965 trat der Urenkel des Gründers, Enrique Loewe Lynch in das Unternehmen ein. Ende der 60er Jahre begann Loewe seinen internationalen Siegeszug, denn erstmals wurden nun auch außerhalb Spaniens Loewe-Shops eröffnet: Zunächst drei Shops in London, dann folgten Läden in Tokio und Hongkong.

Turbulente Jahre und Übernahme durch LVMH

1972 erschien das erste Parfüm von Loewe, genannt L, für Damen. Sechs Jahre später kam auch ein Herrenduft auf den Markt. Im Laufe der Jahre wurde das Produktportfolio um unzählige Düfte erweitert, die allesamt auch heute noch erhältlich sind.

In den 1980er Jahren verkaufte Germán Loewe Knappe seinen Unternehmensanteil an die Familie Ruiz-Mateos und deren Firmenimperium Rumasa, das letztendlich im Besitz von 66 % von Loewe war. Doch dies sollte kein gutes Ende nehmen, denn 1983 wurde Rumasa wegen massiver Überschuldung von der spanischen Regierung verstaatlicht.

Über einige Umwege – 1984 wurde Loewe zunächst noch an den Konzern Urvois-Spínola verkauft – wurde Loewe langsam immer mehr in den LVMH Moët Hennessy – Louis Vuitton-Konzern eingegliedert. 1996 wurde das Unternehmen schließlich vollständig von LVMH übernommen.

Angesagte Loewe-Pieces shoppen:

Die berühmten Chefdesigner von Loewe

Einen großen Teil des Erfolges verdankt die Marke Loewe natürlich den begnadeten Chefdesignern. 1958 wurde Vicente Vela zum Loewe-Chefdesigner ernannt. Vela, der das bekannte Loewe-Logo aus vier "L" in einem Quadrat kreiert hatte, zog sich 1997 nach fast 40 Jahren aus dem Unternehmen zurück.

In den 1960er und 70er Jahren zeichneten zwischenzeitlich auch bekannte Modedesigner:innen wie Karl Lagerfeld, Giorgio Armani oder Laura Biagiotti als Gastdesigner:innen für die Damenkollektionen von Loewe verantwortlich.

Als Nachfolger von Vela bestellte LVMH 1997 den Amerikaner Narciso Rodriguez für die Damenmode bei Loewe. Seither ist die Marke auch (mit Unterbrechungen) bei der Paris Fashion Week mit Damenmode vertreten. 2002 folgte José Enrique Oña Selfa als Chefdesigner und im Juli 2007 schließlich der Brite Stuart Vevers. Unter seiner kreativen Leitung konzentrierte sich Loewe vor allem auf das Accessoires-Geschäft mit Handtaschen und am Rande auch Damenmode.

Seit 2013 prägt aber vor allem einer die Marke wie kein Zweiter: Der Ire Jonathan William Anderson ließ als neuer Loewe-Kreativdirektor den Markenschriftzug und das Logo von Loewe erneuern, erschuf eine neue Herrenmodelinie und baute die Loewe-Damenmode aus. Seit 2014 wird diese auch regelmäßig auf der Paris Fashion Week vorgeführt.

Anderson war es auch, der der Marke mit seinen innovativen Designs zu neuem Glanz verhalf. Das ästhetische, neu interpretierte Logo und speziell im Sommer die ikonischen Loewe-Korbtaschen sieht man an zahlreichen Influencer:innen auf Instagram und TikTok.

Erst im April 2023 gelang es Loewe auch mit außergewöhnlichen Entwürfen wie der Pixel-Kollektion die Aufmerksamkeit von Mode-Liebhaber:innen auf der ganzen Welt auf sich zu ziehen:

Erst im April 2023 gelang es Loewe auch mit außergewöhnlichen Entwürfen wie der Pixel-Kollektion die Aufmerksamkeit von Mode-Liebhaber:innen auf der ganzen Welt auf sich zu ziehen:

Fakten über Loewe, die nicht jede:r weiß

  • 1.

    Was der weltbekannte amerikanische Schriftsteller Ernest Hemingway und Loewe gemeinsam haben? Nun, Hemingway soll in den 50er Jahren der ihm nahe stehenden Ava Gardner eine echte, spanische Loewe-Tasche geschenkt haben.

  • 2.

    Auch abseits der Verbindung zu Hemingway fühlt sich das spanische Unternehmen der Förderung der Kunst und Kultur-Szene verpflichtet: 1988 gründete Enrique Loewe Lynch die Kultur-Stiftung Loewe Fundación, deren Vorsitz er 2013 an seine Tochter Sheila übergab. Die Stiftung betätigt sich in den Bereichen Lyrik, Tanz, Fotografie, Kunst und Handwerk. Seit 1988 werden durch die Stiftung auch regelmäßig renommierte Preise an Nachwuchstalente vergeben.

  • 3.

    Jonathan Anderson ist alles andere als ein unbeschriebenes Blatt in der Modebranche. Denn der Ire hat seit 2008 auch sein eigenes Label namens J.W. Anderson, das nicht weniger bekannt ist als Loewe selbst.

  • 4.

    Loewe stattet immer wieder große Stars aus. Der jüngste Coup: Das Traditionshaus fertigte atemberaubende Looks für niemand geringeren als Beyoncé an. Auf ihrer "Renaissance World Tour" konnte man etwa einen mit mehreren tausend Swarovski-Kristallen verzierten Bodysuit bewundern. Besonders innovativ: Das silberne Bustier des Bodysuits stammt aus dem 3D-Drucker!

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