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Fashion Week: Die Mode auf den Laufstegen von New York über Paris bis Wien

Die Fashion Week ist ein Event, bei dem Designer ihre neuen Kollektionen präsentieren. Erfahre hier mehr über die Geschichte und wichtigsten Modewochen in der Fashionszene.

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© Elke Mayr | viennafashionweek 2022, Callisti Fashion Show

Was macht man auf der Fashion Week?

Eine Fashion Week ist eine ungefähr einwöchige Veranstaltung der Modeindustrie, bei der Modeschöpfer:innen, Luxusmarken oder große Modehäuser wie Gucci und Christian Dior, ihre neuesten Kollektionen auf dem Laufsteg Einkäufern:innen, Medien und Mode-Interessierten vorstellen.

Die Prêt-à-Porter- oder auch Ready-to-wear-Shows finden meist zweimal im Jahr statt für die Spring/Summer und die Fall/Winter-Kollektionen. Die meisten Shows können Fashion-Begeisterte mittlerweile über das Internet oder die sozialen Medien von überall aus mitverfolgen.

Dazu gehörten neben den zahlreichen Events mit rotem Teppich, auch Partys, Vorträge, Ausstellungen und künstlerische Installationen.

Diese Events beeinflussen die kommenden Modetrends für die laufende und die nächste Saison.

➠ Erfahre in folgendem Artikel mehr über die Modetrends der Saison!

Die Geschichte der Fashion Week

Die ersten Vorläufer der Fashion Week waren die saisonalen Kollektionen des Modeschöpfers Charles Frederick Worth. Er begann, seine Entwürfe in Paris den Kunden in seinem Atelier vorzuführen und war auch der erste, der Models für die Präsentation seiner Kleidungsstücke einsetzte.

Davor wurden Modepuppen und Miniaturversionen der Entwürfe entweder genäht oder aus Papier hergestellt, um den Kunden einen Eindruck der Kreation und des späteren Kleidungsstücks zu vermitteln.

Diese Modeschauen wurden Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts fortgesetzt und waren auch als "Salons" bekannt. Sie fanden vor allem in europäischen Mode-Metropolen wie Paris statt. Sie waren aber sehr privat und nur einer elitären Zielgruppe wie Stars und Adeligen vorbehalten. Diese wurden dann weiterentwickelt und zu formelleren Events.

Die Models liefen dann an den wichtigsten Kunden vorbei und stellten das Modell, das sie trugen, mit einer entsprechenden Nummer vor. Damals konzentrierten sich die Modeunternehmen viel mehr auf die Sales sowie auf den Verkaufsprozess und weniger auf das Event-Erlebnis.

Paul Poiret und Lady Duff-Gordon trugen in Paris dazu bei, diese Veranstaltungen zu den Modeschauen zu machen, wie wir sie heute kennen. Sie luden strategisch wichtigen Gäste ein und machten die Events zu einem wichtigen gesellschaftlichen Ereignis.

Die erste Fashion Week fand in New York statt

Bald darauf übernahmen auch Kaufhäuser die Idee der Modenschauen. 1903 veranstalteten die Ehrich Brothers die erste Show in den USA. Designer:innen Geschäfte und Marken veranstalteten weiterhin unabhängig voneinander Events und brachten die Medien mit ein, was die Modenschauen noch mehr in den Mittelpunkt der Fashionszene rückte.

Die meisten Kund:innen und Journalist:innen reisten dafür extra an. Im Jahr 1943 wurden die regelmäßig stattfindenden Schauen jedoch aufgrund des zweiten Weltkriegs abgesagt.

Währenddessen schrieb die Modepublizistin Eleanor Lambert Modegeschichte in New York. Sie förderte amerikanische Designer:innen indem sie die Aufmerksamkeit auf diese lenkte. So bot sich dadurch auch eine neue Alternative zur vorherrschenden französischen Haute-Couture-Fashion für Einkäufer:innen und Modeindustrie an. Dafür lud sie die Medien zu einer "New York Press Week" ein und schuf damit die Fashion Week, wie wir sie heute kennen.

Etablierung der Fashion Weeks in Europa

1945 stellte die "Chambre Syndicale de la Haute Couture" ein Regelwerk auf, um die Haute-Couture-Häuser besser zu organisieren und deren Qualität besser zu beurteilen. Zu den Kriterien gehörte unter anderem, dass ein Couture-Haus in jeder Saison der Pariser Presse eine Kollektion von mindestens 35 Modellen präsentieren musste.

Die folgenden halbjährlichen Veranstaltungen der Haute-Couture-Häuser nach den neuen Richtlinien werden teilweise oft als die ersten Pariser Modewochen angesehen.

Im Laufe der 1960er Jahre kam dann Bewegung in die französische Modewelt. So wurde am 8. Oktober 1973 die "Chambre Syndicale du Prêt-à-Porter des Couturiers et des Créateurs" de Mode gegründet, die Konfektionsmode in Paris salonfähig machte.

Die erste anerkannte Pariser Fashion Week fand dann auch im Oktober 1973 statt und präsentierte Haute-Couture, Konfektionsmode (Prêt-à-Porter) und Herrenmode in einer gemeinsamen Fashion Week. Sie fand im Schloss Versailles zu dessen Restaurierung statt.

Auch die drei Kammern für Haute Couture, Konfektions- und Männermode wurde zur gleichen Zeit unter einem neuen Dachverband zusammengelegt, der "Fédération Française de la Couture, du Prêt-à-Porter des Couturiers et des Créateurs de Mode". Der Verband organisiert auch jedes Jahr die Modeshows. Am 29. Juni 2017 wurde dann namentlich daraus die "Fédération de la Haute Couture et de la Mode" (fhcm).

In den 1970er Jahre, als große italienischen Modemarken wie Giorgio Armani, Versace, Gianfranco Ferré, Laura Biagiotti, Roberto Cavalli oder Byblos entstanden und die Konfektionsmode sich immer mehr durchsetzte, entstand auch in Mailand die Idee einer eigenen Modewoche für italienische Labels. Brands wie Gucci und Fendi lancierten in dieser Zeit ebenfalls ihre verschiedenen geschäftlichen Teilbereiche.

1978 fand dann eine Damenmodemesse (Modit) statt. In den 1980er Jahren kamen dann italienische Luxusmarken wie Alberta Ferretti, Moschino, Dolce & Gabbana und Prada auf den Markt, die der italienischen Modeindustrie zu steigender Bekanntheit weltweit verhalfen.

In den Jahren darauf folgten auch viele andere Städte und veranstalteten mittlerweile ihre eigenen Modewochen.

Welche Fashion Weeks gibt es?

Die Fashion Weeks in Paris, New Yorker, London und Mailand sind wohl die bekanntesten Modewochen der Welt. Sie ziehen Einkäufer:innen, Medien, Celebrities wie Billie Eilish oder Topmodels wie Kate Moss und Designer:innen an. Letztere präsentieren dabei kreativ ihre neuesten Kreationen und begeistern damit das modeaffine Publikum.

Die bedeutendsten Fashion Weeks finden in den großen Modemetropolen hintereinander statt. Sie starten in New York, gefolgt von London sowie Mailand und enden in Paris. Sie werden auch oft als die "Big Four" in der Fashionszene bezeichnet. Sie werden dabei in drei Kategorien geteilt: Woman Fashion Week, Men Fashion Week und Haute-Couture. Die Letztere findet hauptsächlich in Paris statt.

Auch in anderen Städten wie Berlin, Wien, Copenhagen oder Amsterdam finden Fashion-Shows statt.

Fashion Week in New York, London, Mailand und Paris

Vor allem die großen Luxusmarken sind auf den vier der wichtigsten Modewochen vertreten. Aber auch junge und neue Modeschöpfer sowie kleinere Labels sind gerne gesehen.

Die New Yorker Fashion Week

Sie war eigentlich die erste Modewoche, die 1943 stattfand und seitdem jeweils im Februar und September über die Bühne geht. Organisiert wird die New York Fashion Week vom Council of Fashion Designers of America, Inc. (CFDA).

Eleanor Lambert gründete 1962 den CFDA, der Designer:innen aus den Ateliers ins Rampenlicht holte und damit der amerikanische Mode weltweit Anerkennung verschaffte. Als eine der führenden Publizistinnen ihrer Zeit spielte sie stets eine wichtige Rolle bei der Förderung der amerikanischen Designerszene.

Die New Yorker Fashion Week zeichnet sich besonders durch ihre tragbare casual Mode aus - vom Grunge-Style bis zum Y2K-Look ist hier alles vertreten.

Zu den wichtigsten Designer:innen gehören Tory Burch, Coach, Tibi, Altazurra und Tommy Hilfiger.

Die Londoner Fashion Week

Sie wurde 1984 gegründet und wird vom British Fashion Council organisiert. Sie findet meist kurz nach nach der New York Fashion Week statt.

Neben bekannten Designer:innen wie Emilia Wickstead, Erdem, Raf Simons oder Simone Rocha sind hier vor allem ausgefallene Kreationen junger, kreative Modeschöper:innen am Runway zu sehen. Mottos wie Diversitität und Body Positivity stehen dabei stark im Mittelpunkt.

Die Mailänder Modewoche

Sie findet seit 1958 statt und wird von der nationalen Kammer für italienische Mode (CNMI) organisiert. Sie ist ein gemeinnütziger Verband, der die Entwicklung der italienischen Mode seit regelt, koordiniert und das Image dieser fördert.

Die Mailänder Fashion Week ist vor allem bei der Herrenmode führend und zeigt ebenfalls die wichtigsten italienischen Trends der Damenmode.

Zu den wichtigsten Designer:innen auf der "Milan Fashion Week" gehören italienischen Luxusunternehmen wie Dolce & Gabbana, Gucci, Versace, Fendi oder Prada.

WOMAN war bei der ABOUT YOU Fashionshow 2022 in Mailand dabei. Leni Klum, Lena Gercke, Lena Meyer-Landrut, Marina Hoermanseder und Co präsentierten dort ihre Kollektionen mit dem Online-Modehaus. Mit dabei waren aber auch Marken wie Puma, Tom Tailor und Levi's.

© Video: Jennifer Hauska

Fashion Week Paris

Sie wurde 1973 gegründet und wird vom französischen Modeverband (fhcm) veranstaltet. Die Haute Couture, die nur in Paris gezeigt werden darf, wird zu Beginn des Jahres vorgestellt, während die Konfektionskollektionen (Prêt-à-porter) der Modewochen am Laufsteg gezeigt werden.

Sie findet an den schönsten Orten in Paris wie beispielsweise bei Louis Vuitton im Carrousel du Louvre oder wie bei Saint Laurent beim Eifelturm statt. Präsentiert werden die Kollektionen berühmter, bekannter Designer wie Chanel, Givenchy und Christian Dior. In Paris ist die Fashion vor allem elegant und luxuriös.

Fashion Week in Wien, Berlin und Copenhagen

Abseits der "Big Four" gibt es natürlich auch in anderen Metropolen spannende Shows am Laufsteg, die Mode aus aller Welt präsentieren.

Vienna Fashion Week

Sie findet in Wien einmal im Jahr statt und fokussiert auf heimische sowie auf Designer:innen aus aller Welt.

Gerade was nachhaltige Mode betrifft, hat Österreich ein paar großartige Designer:innen. So war 2022 beispielsweise die Kollektion vom Label Consches zu sehen. Großes Highlight der Shows im Museumsquartier waren die außergewöhnlichen Kreationen vom Label Callisti.

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Elke Mayr | viennafashionweek 2022, CONSCHES Fashion Show

Die MQ VIENNA FASHION WEEK wird auf Initiative von creative headz organisiert, einem Zusammenschluss von kreativen Menschen mit der Vision, ein besonderes Modeevent zu schaffen.

Fashion Shows, Events und Ausstellungen zum Thema Mode stehen dabei ebenso im Mittelpunkt wie die Präsentation von österreichischem und internationalem Modedesign.

Berlin Fashion Week

Auf der Berliner Modewoche zeigen Designer:innen wie Marcel Ostertag, Lena Hoschek oder Marina Hoermanseder ihre Kollektionen. Sie findet seit 2007 zweimal jährlich statt.

Sie ist eine Mischung verschiedenster Stilrichtungen. Die Förderung von Nachwuchsdesigner:innen und neuen Nachhaltigkeits-Strategien steht dabei stark im Fokus.

Im Herbst 2022 war WOMAN bei der LASCANA-Show mit Victoria Swarovski während der Berliner Fashion Week dabei. Besonders gut gefallen hat uns, dass sehr diverse Models am Laufsteg waren und uns die schönsten Dessous und Lingerie-Modelle präsentierten. Aber sieh selbst:

© Video: Jennifer Hauska

Kopenhagen Fashion Week

Bei dieser werden hauptsächlich skandinavisches Design von Labels wie Gianni, Gestuz oder Stine Goya präsentiert. Sie findet seit 2006 statt. Ihre Beliebtheit ist steigend!

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