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Kann man seine Blase trainieren, damit man weniger oft aufs Klo muss?

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Kann man seine Blase trainieren, damit man weniger oft aufs Klo muss?

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Im Urlaub, bei Wanderungen, beim Autofahren? Wünscht du dir nicht auch manchmal, dass du seltener auf die Toilette müsstest? Kann man vielleicht die eigene Blase darauf trainieren?

Bist du auch eine (eher weniger als mehr) stolze Besitzerin einer sogenannten "Mäuseblase"? Die scheinbar so klein ist, dass man gefühlt jede Stunde auf die Toilette wuseln muss. Ein anatomischer Umstand, der besonders auf Reisen wirklich nervig sein kann...

Weniger oft aufs Klo - kann man seine Blase trainieren?

Aber muss man dies einfach hinnehmen oder kann man daran etwas ändern? Kann man seine Blase dahingehend trainieren, dass man weniger oft muss?

Die erstaunliche Antwort: Ja, das funktioniert tatsächlich! Unsere Blase ist lernfähig!

Dabei sei vorausgeschickt, dass unsere Blase sich auch von unserer Psyche beeinflussen lässt. Wir kennen dies eher von der negativen Seite: Kurz vor einem Vorstellungsgespräch müssen wir auf jeden Fall noch einmal auf die Toilette. Wenn man bei einem Konzert ganz vorne steht und diesen Spitzenplatz nicht verlieren will, dann meldet sich ebenso garantiert die Blase. Denn diese macht sich nicht nur bemerkbar, wenn sie voll ist, sondern wenn man gestresst oder angespannt ist.

Die Blase wird von unserem vegetativen Nervensystem als auch vom Gehirn gesteuert, welche Signale an Blasenmuskel und Beckenboden senden. Und so können Angst, Stress, neue Situationen und Belastungen jeder Art zu verstärktem Harndrang führen. Wie wir jedoch mit psychischen Herausforderungen umgehen, kann sich auch auf die Blase auswirken.

Wie trainiere ich meine Blase?

Bei einem Blasentraining werden die Abstände zwischen den WC-Besuchen immer weiter vergrößert. Dabei kann schon eine Viertelstunde, die man länger aushält, helfen, die Blase zu stärken. Und bereits nach vier Wochen sollten sich fühlbare Erfolge zeigen. Durch dieses Hinauszögern wird die Blase wieder an größere Füllmengen gewöhnt und der Harndrang kommt auch seltener.

Diese Tipps können dir dabei helfen:

  • 1.

    Nicht "vorbeugend" auf die Toilette gehen: Du bist länger unterwegs und gehst vorher "sicherheitshalber" noch mal? Keine gute Idee! Denn die Blase lässt sich auch umgekehrt trainieren und meldet sich so bereits bei geringer Füllmenge.

  • 2.

    Regelmäßigkeit kann helfen: Du kannst deine Blase an einen fixen Zeitplan gewöhnen, wenn du immer in einem festen Zeitabstand zur Toilette gehst. Dabei kann ein Plan oder ein Toilettentagebuch helfen.

  • 3.

    Abstände verlängern: Selbst wenn deine Blase vorgibt, es wäre bereits sehr dringlich, versuche dem Drang nicht sofort nachzugeben, sondern ein paar Minuten zu warten. Meist beruhigt sich diese dann wieder und meldet sich erst später erneut.

Nimm dir beispielsweise vor, die ersten Tage 5 Minuten länger auszuhalten, bevor du deine Blase entleerst. Später verlängerst du diese Frist auf 10, dann 15 sowie 20 Minuten. Dabei sollte dieses Hinauszögern natürlich nie schmerzhaft werden!

Tipps zur besseren Ablenkung:

Alles leichter gesagt als getan? Diese Techniken helfen dir, trotz Harndrang durchzuhalten:

  • 4.

    Die Psyche spielt mit: Versuch dich zu entspannen und dich durch Arbeit, ein Buch oder positive Gedanken abzulenken. Auch wie in einem Slapstick-Film wild gestikulierend oder die Beine zusammendrückend zur Toilette zu laufen ist kontraproduktiv. Geh lieber entspannt und langsam.

  • 5.

    Setz dich hin und beuge deinen Oberkörper aus der Hüfte nach vorne - so, wie wenn du deine Schuhe zubinden würdest. Halte die Stellung, bis der Harndrang nachlässt.

  • 6.

    Setz dich gerade hin und spanne den Beckenboden (wie wenn du beim Urinieren den Strahl anhältst) an und ziehe diesen gedanklich nach innen hoch.

  • 7.

    Auch die Ernährung kann unterstützend wirken: Kaffee, Tee, süße, kohlensäurehaltige Getränke sowie Alkohol können den Harndrang verstärken. Stilles Wasser oder Zitrusfrüchte werden hingegen empfohlen.

  • 8.

    Genügend, aber lieber regelmäßig statt auf einmal viel trinken: Über den Tag verteilt benötigt unser Körper 1,5 - 2 Liter Flüssigkeit. Bei Hitze oder körperlicher Anstrengung entsprechend mehr. Zwei Stunden vor dem Schlafengehen solltest du nichts mehr trinken, um nachts nicht auf die Toilette zu müssen.

Allerdings kann deine Blase auch durch Harnwegsentzündungen, Nierenbeckenentzündung, geschwächten Beckenboden oder Kälte beeinflusst werden. Daher solltest du bei anhaltenden Beschwerden oder gar Schmerzen das Blasentraining nur in Absprache mit Arzt oder Ärztin durchführen.

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