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Warum Freundinnen gleichzeitig die Periode haben

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Warum Freundinnen gleichzeitig die Periode haben
Lässt sich der Eisprung verschieben, wenn man viel Zeit miteinander verbringt?©iStock
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Ist dir schon aufgefallen, dass du zeitgleich mit deiner besten Freundin die Periode bekommst? Die Wissenschaft streitet noch, ob es eine synchrone Fruchtbarkeit wirklich gibt.

Vor mehr als 40 Jahren beobachtete die damalige Studentin Martha McClintock aus Massachusetts, dass sich die Periode ihrer Mitbewohnerinnen im Wohnheim immer mehr einander anglichen. Ihre Beobachtungen wurden in Studien zu einer Abschlussarbeit verarbeitet und veröffentlicht und so wurde der Ausdruck "menstruelle Synchronisation" geboren. Kritiker:innen haben diese ursprüngliche Theorie seither heftig angefochten, denn es könnte auch Zufall sein, dass sich die Periode überschneidet.

Schuld sind die Pheromone

Ursache für einen synchronen Zyklus sollen Pheromone, Sexual-Lockstoffe, sein, die unter anderen über den Achselschweiß abgesondert werden und auch Einfluss auf andere Frauen, mit denen man viel Zeit verbringt, haben. Mütter und Töchter oder auch sehr enge Freundinnen kennen das Phänomen der zeitgleichen Periode wahrscheinlich.

In der Tierwelt ist die Existenz von Pheromonen seit 1959 bewiesen. Und auch bei Möwen kommt dieser angleichende Ovulationsrhythmus vor nach dem Motto "Heute lege ich ein Ei und morgen legst du eines".

Auch die Forschungsgruppe um den Japaner Akiko Matsumoto-Oda untersuchte Menschenaffen im Mahale Mountains Nationalpark und stellte fest, dass die Evolution einen wichtigen Zweck erfüllt: Die Nicht-Angleichung stellt sicher, dass zumindest eines der stärksten Männchen zum Zuge kommt und als Vater des Nachwuchses zur Verfügung steht. „Damit ist die Wahrscheinlichkeit größer, dass sich nur die hochrangigen Männchen mit den wünschenswerten sozialen und körperlichen Merkmalen mit den fruchtbaren Weibchen paaren“ so die Forschenden.

Erstaunliche Studien-Ergebnisse

Sollte die Theorie einer synchronen Fruchtbarkeit richtig sein, würde das auch bedeuten, dass man ungefähr zeitgleich den Eisprung und nicht nur die Periode bekommt.

Martha McClintock gibt in ihren Studien ein Beispiel für die synchrone Fruchtbarkeit: Eine Frau war in den Wechseljahren; sie hatte ihre Periode nur noch in unregelmäßigen Abständen. Ihre 17-jährige Tochter begann, die Pille zu nehmen. Fast sofort endeten bei der Mutter die Wechseljahre, und sie hatte keine Periode mehr. Dies würde also bedeuten, dass nicht die Periode synchronisiert wurde, sondern die Fruchtbarkeit allgemein.

Erstaunlich in der Studie von Martha McClintock mit 135 befragten Frauen war auch: Kehrten enge Freundinnen aus den Sommerferien zurück, in denen sie örtlich voneinander entfernt waren, lag die Periode wieder sechseinhalb Tage auseinander.

Alles nur Zufall?

Kritische Stimmen meinen zur Theorie von McClintock, dass es sich hierbei um einen reinen Zufall handle, da jede Frau einen unterschiedlich langen Zyklus hat und es so leicht immer wieder zu Überschneidungen kommen kann.

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