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Weibliche Masturbation – Was passiert in deinem Körper, wenn du masturbierst?

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12 min
Weibliche Masturbation – Was passiert in deinem Körper, wenn du masturbierst?

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Masturbation ist für Frauen ein durchaus wichtiges Thema, das leider immer noch sehr oft tabuisiert wird. Dabei kann sie nicht nur Spaß machen. Bei einem Orgasmus feiert unser Körper eine Party mit all den Nervenzellen und Hormonen und wir fühlen uns einfach nur GUT! Aber wusstest du, dass Masturbation sich nicht nur gut anfühlt, sondern auch gut für unseren Körper ist? Masturbation kann einige positive Auswirkungen auf dein Wohlbefinden und deine Gesundheit haben.

Fast 80 Prozent der Frauen machen es sich selbst, sagt eine deutsche Studie. Kein Wunder, „alleine die Eigenberührung tut uns gut“, weiß Sexualtherapeutin Bettina Weidinger vom Österreichischen Institut für Sexualpädagogik. Und wer dabei auch noch kommt, profitiert - neben dem zusätzlichen Lustgewinn für den Körper - von positiven Effekten wie etwa Stressabbau und Entspannung. Ein Orgasmus kann sogar spannungsbedingte Kopfschmerzen vertreiben.

Was ist Masturbation?

Nicht nur Männer masturbieren, wenn ihnen fad ist, sie Bock haben, gerade nichts im Fernsehen läuft. Ja, auch wir Frauen befriedigen uns, gerne und oft. Und im Gegensatz zu früheren Jahren ist das auch nix, wofür wir uns schämen müssten.

Trotz allen Fortschritts und Emanzipation: Masturbation (Selbstbefriedigung) ist immer noch viel zu oft mit einem Tabu behaftet. Immer noch gibt es zahlreiche Vorurteile und Mythen, die die Masturbation von Frauen umgeben. Es ist an der Zeit, offen über das Thema zu sprechen, denn es gibt keinen Grund sich zu schämen. Hab Spaß an deiner Sexualität und gehe offen damit um.

Es ist wichtig zu betonen, dass Selbstbefriedigung nicht nur für junge und heterosexuelle Frauen relevant ist. Egal ob lesbisch, bisexuell oder Transfrauen, alle können sich bei der Masturbation selbst erforschen, ihre Sexualität vertiefen und einfach Spaß haben.

Bei der Masturbation geht es um sexuelle Befriedigung durch Berührung der eigenen Genitalien sowie anderer erogener Zonen. Es ist eine natürliche und sichere Art, die eigene Sexualität zu erforschen und zu genießen. Viele Frauen erreichen sexuelle Befriedigung durch die Stimulation der Klitoris, während andere die Stimulation der Vagina oder des Anus bevorzugen.

Du kannst dich einer riesigen Palette an Techniken und Hilfsmitteln bedienen. Keine Richtlinien oder Regeln halten dich auf. Alleine deine Fantasie setzt dir Grenzen. Konzentriere dich ganz auf deine eigenen Vorlieben und Bedürfnisse. Hier darfst du ganz du selbst sein und deinen Egoismus ausleben. Mehr Tipps und Ideen findest du in unserer Anleitung zur Selbstbefriedigung.

Was passiert im Körper einer Frau bei der Masturbation?

Jede und jeder tut es. Mal öfter, mal weniger oft. Wie man eben mag. Und das ist gut so. Denn es tut uns nicht nur in dem besonderen Moment gut, sondern auch unserem gesamten Körper. Wir reden von der Selbstbefriedigung.

Früher kursierten ganz fürchterliche Ammenmärchen, was alles Schlimmes im eigenen Körper passiert, wenn man sich selbst berührt. Aber das Gegenteil ist der Fall: Masturbation hat sogar viele gesundheitliche Vorteile – sowohl psychisch als auch körperlich. Und es ist garantiert der sicherste Sex: Du kannst mit dir alleine weder schwanger werden, noch eine Geschlechtskrankheit bekommen.

Aber was genau passiert eigentlich in unserem Körper, wenn wir uns selbst ganz besonders liebhaben?

Deine Hormone kommen bei der Masturbation in Schwung

Durch die Erregung schüttet unser Körper die Hormone Adrenalin und Noradrenalin aus, welche dafür sorgen, dass Herzfrequenz und Blutdruck steigen sowie Vagina und Klitoris anschwellen. In der Vagina werden Sexualsekrete abgesondert, die die Gleitfähigkeit verstärken. Die Hormone sorgen außerdem für ein Anspannen der Muskeln - und damit ist Selbstbefriedigung quasi wie ein Mini-Workout!

Im Hirn wird das Glückszentrum aktiviert

Bei Stimulation der erogenen Zonen werden automatisch die Bereiche unseres Hirns aktiviert, die für Vergnügen und Glücksgefühle zuständig sind. Unter anderem der Nucleus accumbens, unser sogenanntes „Belohnungssystem“, welches auch bei der Entstehung von Sucht eine Rolle spielt.

Denn Orgasmen spielen in einer Liga mit Koffein, Schokolade, Nikotin oder Kokain. Mit dem Vorteil: Von Ersterem können wir eigentlich nie genug kriegen, ganz ohne Nebenwirkungen.
Der Höhepunkt selbst zeigt sich durch intensive Kontraktionen der Gebärmutter sowie der Genitalregion.

Man beginnt sich gut zu fühlen

Zuvor hat das Adrenalin für Aufregung gesorgt, aber nun setzt unser endokrines System ein. Der Hypothalamus wird aktiviert und sorgt für einen weiteren Hormonschub, der die Wohlfühlhormone Dopamin und Oxytocin beinhaltet. Oxytocin ist das sogenannte Kuschel- oder auch Bindungshormon, welches auch beim Stillen freigesetzt wird. Es sorgt dafür, dass zu anderen Menschen tiefe Gefühle aufgebaut werden. Dopamin hingegen löst eine Art Rauschzustand aus, die Mischung der beiden lässt uns tiefe Freude sowie Vertrauen empfinden.

Ein Gefühl der Zufriedenheit setzt ein

Nach dem Orgasmus wird unser Hirn mit dem Hormon Prolaktin überschwemmt und damit fühlt man sich auf diese einmalige Weise befriedigt, beglückt, aber ebenso schläfrig. Und daher ist ein Orgasmus auch das beste Schlafmittel, wenn man sich mal wieder ewig im Bett mit zu vielen Gedanken wälzt. Beglückende Endorphine wirken zudem wie körpereigene Schmerzmittel, die Stress verschwinden lassen.

Du fühlst dich ein bisschen daneben?

Aber selbst das fühlt sich gut an. Du hast dich quasi selbst umgehauen! Verantwortlich dafür ist der Gyrus angularis, eine Gehirnregion, die ebenso stark beim Orgasmus stimuliert wird. Diese Region wird verbunden mit Zuständen veränderter Wahrnehmung - wie beispielsweise bei außerkörperlichen Erfahrungen.

Die gesundheitlichen Vorteile von Masturbation

Zahlreiche wissenschaftliche Studien belegen, dass Masturbation gesundheitliche Vorteile hat. Selbstbefriedigung kann sexuelle Spannungen lösen, Stress reduzieren, helfen, besser zu schlafen, das Selbstwertgefühl und Körperbild verbessern, helfen, sexuelle Probleme zu behandeln, Menstruationsbeschwerden, Kopfschmerzen und Muskelverspannungen lindern, den Muskeltonus im Becken- sowie Analbereich stärken und mehr.

Stressabbau durch Masturbation

Masturbation kann helfen, Stress abzubauen und das Wohlbefinden zu verbessern. Selbstbefriedigung kann tatsächlich eine positive Wirkung auf Stressabbau haben. Durch die Freisetzung von Endorphinen, auch als "Glückshormone" bekannt, während der Selbstbefriedigung kann man sich entspannen und sowohl körperliche als auch mentale Anspannung abbauen.

Schmerzlinderung durch Masturbation

Selbstbefriedigung kann tatsächlich helfen, Schmerzen zu lindern. Dies liegt daran, dass beim Orgasmus sowohl Endorphine als auch Oxytocin ausgeschüttet werden. Endorphine sind körpereigene Schmerzmittel, die dazu beitragen können, Schmerzen zu lindern. Oxytocin wiederum ist ein "Glückshormon", das ein Gefühl von Wohlbefinden und Entspannung auslöst. Einige Frauen berichten, dass sie durch Selbstbefriedigung Schmerzen wie Menstruationsbeschwerden, Migräne oder sogar Rückenschmerzen lindern können.

Während der Menstruation kann Selbstbefriedigung helfen, Schmerzen und Unwohlsein zu lindern und dazu beitragen, den natürlichen Verlauf der Menstruation zu beschleunigen. Es ist jedoch wichtig zu erwähnen, dass Selbstbefriedigung nicht als Ersatz für medizinische Behandlungen angesehen werden sollte. Wenn man Schmerzen hat, sollte man immer einen Arzt aufsuchen, um die Ursache herauszufinden und eine angemessene Behandlung zu erhalten.

Verbesserung deiner Sexualität durch Masturbation

Durch die Selbstbefriedigung können Frauen ihren Körper und ihre Sexualität besser kennenlernen und verstehen. Sie können ihre erogenen Zonen und ihre sexuellen Wünsche besser identifizieren und kommunizieren. Auch bei sexuellen Dysfunktionen wie beispielsweise Orgasmusschwierigkeiten kann die Selbstbefriedigung helfen, diese ein Stück weit zu überwinden. Die Selbstbefriedigung ist eine natürliche und sichere Möglichkeit die sexuelle Zufriedenheit zu verbessern.

Masturbation hilft der Gesundheit

Masturbation regt die Durchblutung an, beschleunigt den Herzschlag, senkt den Blutdruck und kann Gebärmutterhalsinfektionen verhindern.

Verbesserung der Schlafqualität durch Masturbation

Masturbation kann auch dazu beitragen, die Schlafqualität zu verbessern, denn die Hormone wie Endorphin und Oxytocin sorgen für entspannten Schönheitsschlaf.

Bessere Selbstakzeptanz durch Masturbation

Masturbieren kann dazu beitragen, das Selbstwertgefühl und die Körperzufriedenheit zu steigern, da es dazu beiträgt, den eigenen Körper besser kennen zu lernen und zu akzeptieren.

Orgasmus erreichen durch Masturbation

Warum auf Spaß im Bett verzichten nur weil man Single ist? Masturbation ermöglicht es Frauen bombastische Orgasmen zu erleben, auch wenn sie partnerlos sind.

Masturbation bei Teenagern

Heute hat durchschnittlich die Hälfte aller Mädchen bis zu ihrem 15. Lebensjahr schon masturbiert – fast acht Jahre früher als in den Sechzigern. Was uns das sagt? Nun, die Mädels heute wissen bereits vor ihrem ersten Mal (wird im Durchschnitt mit 16 erlebt), worauf sie Lust haben und was ihrem Körper Spaß macht. Finden wir gut, ist quasi die Emanzipation per Selbstbefriedigung.

Die Leier, dass Masturbation so gesund wie Sport ist, weil ein Orgasmus binnen weniger Minuten jeglichen Stress löst und spannungsbedingte Symptome wie Kopf- oder Regelschmerzen zumindest zwischenzeitlich vertreibt, die sparen wir uns. Machen wir es kurz: Solo-Sex tut uns gut. Und Punkt.

Masturbation in der Partnerschaft

Masturbation ist natürlich kein Ersatz für Sex in einer Partnerschaft. Trotzdem sollte niemand auf Selbstbefriedigung verzichten, nur weil man gerade nicht Single ist. Du entscheidest, inwieweit Masturbation für dich eine Rolle in deinem Sexualleben spielt. Auch braucht die Selbstbefriedigung nicht heimlich geschehen. Masturbation kann eine äußerst positive Wirkung auf eine Beziehung haben.

Durch Masturbation lernen beide Partner:innen, wie sie am besten zum Orgasmus kommen. Findet eure Präferenzen, erforscht euren Körper und eure Sexualität. Dann seid offen zueinander. Zeigt euch gegenseitig, was ihr wollt und auch, was euch keine Freude bereitet.

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