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Schmierblutungen: Ursachen von Zwischenblutungen und was dahinter steckt

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Schmierblutungen

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Du hattest auch schon einmal eine Schmierblutungen und weißt nicht, was die Ursache ist? In diesem Artikel erfährst du mehr über Zwischenblutungen.

Eine Schmierblutung tritt außerhalb der regelmäßigen Periodenblutung ( Menstruation) auf. Meistens sind sie kein Grund für Panik und ganz normal. Die Ursache sind meist die hormonellen Umstellungen innerhalb des weiblichen Zyklus. In diesem Artikel erfährst du mehr über Zwischenblutungen.

Andere Gründe können Infektionen oder aber auch ernstere Ursachen wie Gebärmutterhals- oder Eierstockkrebs sein. Deshalb sollten Frauen, die ungewohnt plötzlich einsetzende Schmierblutungen erleben, diese ärztlich untersuchen lassen.

Was versteht man unter einer Schmierblutung?

Bei einer Zwischenblutung handelt es sich um einen meist schwachen, manchmal auch stärkeren bräunlichen Ausfluss aus der Scheide. Manchmal verschwindet er schon nach sehr kurzer Zeit. Schmierblutungen können aber auch mehrere Tage lang anhalten. Sie treten dabei unabhängig außerhalb der Regelblutung auf.

Sie haben meist eine braune oder dunkelrote Farbe. Schmierblutungen sind zwar spürbar, aber im Gegensatz zur monatlichen Regelblutung sind sie nicht so stark. Wie der Name auch schon erkennen lässt, ist die Konsistenz der Blutung dabei eher schmierig.

Die schwache Blutung wird meist von hormonellen Umstellungen ausgelöst. Das kann zum Beispiel durch hormonelle Verhütungsmittel wie Pille, Spirale oder Hormonstäbchen verursacht werden. Aber auch die natürlichen Hormonumstellungen in der Pubertät und in den Wechseljahren können ein Grund dafür sein.

Ursachen: Wann können Schmierblutungen auftreten?

Die Ursachen können vielfältig dafür sein - von hormonellen Veränderungen bis hin zu einer Verletzung oder ein Krebserkrankung. Im folgenden Absatz zählen wir möglichen Ursachen auf.

Wechseljahre (Menopause) und Pubertät

Während der Pubertät müssen sich die Hormone erst einpendeln. Daher kommt es zu Zyklusschwankungen und auch häufig zu Schmierblutungen kommen.

Aber auch die hormonelle Umstellung während den Wechseljahren führt oft zu Zwischenblutungen.

Hormonelle Verhütung - Schmierblutungen Pille & Co

Die zugeführte Hormone wie beispielsweise Östrogen oder Gestagen lösen oft zu Beginn der Einnahme kleinere Blutungen aus. Auch bei der Spirale können sie anfangs nach dem Einsetzen auftreten.

Zu Beginn der Einnahme der Antibabypille, kann es daher in den ersten Monaten zu Schmierblutungen auch vor der Periode kommen. Sie werden auch als Durchbruchblutungen bezeichnet und sind ein Zeichen dafür, dass sich der Körper auf die künstlichen Hormone einstellt. Zwischenblutungen können aber auch auftreten, wenn die Einnahme der Pille vergessen wurde oder später als üblich erfolgt.

Ovulationsblutungen

Wenn der Körper in der Mitte des Zyklus der Frau eine Eizelle freisetzt, kann es bei manchen Frauen zu einer Schmierblutungen kommen. Nach dem Eisprung sinkt der Östrogenspiegel und der Progesteronspiegel steigt. Dies kann eine kurze Zwischenblutung hervorrufen.

Schmierblutung in der Frühschwangerschaft/ Einnistungsblutung

Wenn sich eine befruchtete Eizelle in der Gebärmutterschleimhaut einnistet, können dabei kleine Gefäße verletzt werden. Bei etwa einem Drittel aller Schwangeren macht sich dieser Vorgang als schwache, meist recht kurze und hellrote Blutung bemerkbar.

In folgendem Video erfährst du, wie sich Menstruation, Ovulations- und Einnistungsblutung unterscheiden lassen:

Gelbkörperschwäche

Der Gelbkörper produziert nach dem Eisprung Progesteron. Es ist für die Vorbereitung der Gebärmutterschleimhaut auf die eventuelle Einnistung einer befruchteten Eizelle zuständig und hält eine Schwangerschaft aufrecht.

Frauen mit einer Gelbkörperschwäche werden meist schwerer schwanger. Unter anderem ist eine verkürzte zweite Zyklushälfte mit Schmierblutungen typisch für Gelbkörperschwäche.

Polypen & Myome

Polypen am Gebärmutterhals oder an der Gebärmutter sind gutartige Veränderungen der Gebärmutterschleimhaut. Sie können ein Fremdkörpergefühl sowie Schmerzen beim Geschlechtsverkehr, unregelmäßige Zyklen und Zwischenblutungen verursachen.

Bei Myomen handelt es sich um gutartige Wucherungen. Die Geschwulste können dabei unterschiedlich groß werden. Oft ist eine Behandlung nicht nötig, manchmal müssen sie aber auch chirurgisch entfernt werden. Sie verursachen aber häufig Schmierblutungen und oft auch eine lang anhaltende, übermäßig starke Menstruationsblutungen (Menorrhagie).

Endometriose

Bei dieser Erkrankung gelangt Schleimhaut aus der Gebärmutter in andere Körperbereiche, zum Beispiel in den Unterleib. Die Schleimhaut in den anderen Regionen verändert sich während des Monatszyklus genauso wie jene innerhalb der Gebärmutter.

Daher kommt es während der normalen Periode auch zu Blutungen außerhalb der Gebärmutter. Starke Schmerzen während der Menstruation und beim Geschlechtsverkehr können auf eine Endometriose hindeuten. Weitere Anzeichen sind Zyklusschwankungen sowie Schmierblutungen.

Schilddrüsenerkrankungen

Ein Überschuss oder ein Mangel an Schilddrüsenhormonen wirken sich auf den gesamten Stoffwechsel aus und verursacht verschiedene Symptome. Dabei kann sich auch der Zyklus verändern, die Periode ausbleiben (Amenorrhoe) oder Zwischenblutungen auftreten.

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Geplatzte Äderchen oder kleine Risse in der Gebärmutter, die beim Geschlechtsverkehr entstehen können, führen ebenfalls zu Schmierblutungen.

Entzündungen der Eileiter, Eierstöcke oder der Gebärmutter

Entzündungen der Eileiter (Salpingitis) und Eierstöcke (Adnexitis) verursachen starken Unterleibsschmerzen, Fieber und Erbrechen. Als Spätfolge kann es zu Unfruchtbarkeit kommen. Typische Anzeichen sind Schmerzen beim Geschlechtsverkehr und während des Eisprungs sowie auch Zwischenblutungen.

Steigen Entzündungen aus der Scheide in die Gebärmutter auf, können Schmierblutungen, Unterleibsschmerzen und übel riechendem Ausfluss auftreten.

Polyzystisches Ovarsyndrom (PCOS)

Es handelt sich hierbei um eine häufige Hormonstörung. Dabei kann es unter anderem bei einigen Frauen auch zu Zwischenblutungen kommen.

Wann sind Schmierblutungen gefährlich?

Es gibt noch andere mögliche Ursachen für Schmierblutungen wie Stress oder Krebserkrankungen der Geschlechtsorgane. Wenn du dir Sorgen machst oder dir deine Blutung ungewöhnlich, schmerzhaft oder von besorgniserregenden Ausfluss begleitet ist, kontaktiere unbedingt deine/n Gynälolog:in!

Grundsätzlich sollte ärztliche Hilfe gesucht werden, wenn mehrere Zwischenblutungen hintereinander auftreten, bei starken oder lang anhaltenden Blutungen, Schmerzen und sehr häufigen Schmierblutungen.

Auch bei Zwischenblutung nach dem Ende der Wechseljahre oder Schmierblutungen während der Schwangerschaft sollte ein/e Ärzt:in zur Rate gezogen werden, um ernste Probleme auszuschließen!

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Schmierblutung vor der Periode

Wenn du in den Tagen vor dem eigentlichen Einsetzen deiner Periode eine kurze braune Schmierblutungen bemerkst, kann der Grund dafür ein niedriger Progesteronspiegel sein.

Das ist meist kein Grund zur Sorge. Wenn du aber gerade versuchst schwanger zu werden, solltest du dies medizinisch abklären lassen. Ein niedriger Progesteronspiegel kann auch ein Risikofaktor für Unfruchtbarkeit und Fehlgeburten sein.

In seltenen Fällen können Zwischenblutungen vor der Periode auch ein Symptom für Gebärmutterhalskrebs sein.

Schmierblutung statt Periode

Eine extrem leichte Periode kann manchmal einer Schmierblutung ähneln oder auch umgekehrt.

Dauer und das Volumen der Blutung gegen dir mehr Aufschluss darüber, um was es sich handelt. Eine normale Periode dauert im Durchschnitt 4 Tage oder etwas länger, während Schmierblutungen nur 1 oder 2 Tage andauert.

Zudem ist während einer Periode normalerweise genug Blut vorhanden, um einen Tampon zu tränken. Diese Blut ist dann meist kräftig rot, während es bei einer Zwischenblutung eher dunkelrot oder braun ist.

Wenn deine Periode fällig ist und du stattdessen nur eine Schmierblutungen hast, könnte das auch an einer Schwangerschaft liegen. Vielleicht hast du eine Einnistungsblutung? Ein Schwangerschaftstest hilft dir hier mehr herauszufinden!

Die Einnistungsblutung tritt in etwa 1 bis 2 Wochen nach der Befruchtung auf, also ungefähr zu dem Zeitpunkt,an dem die Regelblutung einsetzen würde. Sie ist leichter als die Menstruationsblutung.

Wie behandelt man Zwischenblutungen?

Die Behandlung der Schmierblutung hängt von der Diagnose ihrer Ursache ab. Bei Hormonschwankungen werden meist pflanzliche oder künstliche Hormone verschrieben. Kleinere Myome oder andere gutartige Geschwülste lassen sich in kurzer Zeit mit einem operativen Eingriff entfernen.

Bei Entzündungen oder Infektionen kommen Antibiotika zum Einsatz. Bei Krebserkrankungen muss eine entsprechende Behandlung stattfinden.

Das kannst du selbst tun

Eine Vorsorgeuntersuchung bei deinem/r Frauenärzt:in solltest du jedes Jahr einmal machen. Damit lassen sich gynäkologische Erkrankungen schon früh erkennen oder auch verhindern. Besonders wichtig ist hierbei der PAP-Test. Der Zellabstrich dient zur Früherkennung von Gebärmutterhalskrebs.

Verschiedene Heilpflanzen gelten dabei als Hausmittel. Sie können beruhigend wirken und ausgleichend bei hormonellen Schwankungen. Zudem sind blutstillende Wirkstoffe sehr gut geeignet bei Schmierblutungen.

Hirtentäschelkraut wirkt beispielsweise blutstillend und regt die Gebärmutter dazu an, sich zusammenzuziehen. Es kann als Tee getrunken werden. Mönchspfeffer enthält eine pflanzliches Hormon, das die Produktion von körpereigenem Progesterons fördert. Außerdem kann er wahrscheinlich den Zyklus bei Schmierblutungen regulieren und Beschwerden beim "prämenstruelle Syndrom" (PMS) lindern.

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