Inhaltsverzeichnis
- Was ist der Eisprung und was passiert dabei im Körper?
- Wann kommt es zum Eisprung im weiblichen Zyklus?
- Was sind die Anzeichen für den Eisprung?
- Eisprung berechnen
Ungefähr in der Mitte des Monatszyklus findet der Eisprung statt. Dieser wird auch als Ovulation bezeichnet. Berechnen lässt sich der Eisprung durch eine längere Beobachtung des Zyklus der Frau. Mögliche Anzeichen dafür sind Brustschmerzen, Schmierblutungen und eine Steigerung der Libido.
Zwei Tage vor bis zwei Tage nach dem Eisprung ist der Zeitpunkt, um schwanger zu werden am höchsten. Als Verhütungsmethode ist die Berechnung des Eisprungs übrigens nicht so gut geeignet.
Was ist der Eisprung und was passiert dabei im Körper?
Beim Eisprung wird in der Mitte des monatlichen Zyklus eine reife Eizelle aus dem Eierstock losgelöst und anschließend im Eileiter aufgenommen.
Das follikelstimulierende Hormon (FSH) fördert dabei ab dem 1. Zyklustag, die Reifung von zirka 15-20 Eibläschen (Follikel) pro Zyklus im Eierstock.
In jedem dieser Follikel befindet sich eine Eizelle, die in einer Art Follikelflüssigkeit schwimmt. Einer davon entwickelt sich dann zum dominanten, sprungreifen Follikel weiter. Durch einen starken Anstieg des luteinisierenden Hormons (LH) wird im Anschluss der Eisprung ausgelöst. Bei diesem Vorgang platzt das reife Eibläschen auf, die Eizelle wird freigegeben und vom fransenförmigen Ende des Eileiters aufgenommen.
Wann kommt es zum Eisprung im weiblichen Zyklus?
Der Zyklus einer Frau beginnt am ersten Tag der Regelblutung und geht bis zum letzten Tag vor der nächsten Regelblutung. Die Dauer beträgt meist zwischen 21 und 35 Tagen, der Durchschnitt liegt bei 28 Tagen.
Der Eisprung findet nach ungefähr 14 Tagen statt. 70 Prozent der Frauen haben ihren Eisprung nach dem 15. oder vor dem 13. Zyklustag. In seltenen Fällen bei verlängertem Zyklus, kann der Zeitpunkt des Eisprungs sogar nach dem 27. Tag stattfinden.
1. Zyklushälfte / Follikelphase
Sie beginnt mit dem ersten Tag der Regelblutung und endet quasi mit dem Eisprung. Dieser wird ungefähr in der Mitte des Zyklus ausgelöst. In dieser Phase reift eine neue Eizelle in einem der beiden Eierstöcke heran. Das Hormon Östrogen sorgt außerdem dafür, dass die Gebärmutterschleimhaut auf eine mögliche Einnistung einer befruchteten Eizelle vorbereitet ist.
2. Zyklushälfte / Gelbkörper- oder Lutealphase
Der Eisprung leitet somit die zweite Zyklushälfte ein, in der das Hormon Progesteron, auch Gelbkörperhormon genannt, eine wichtige Rolle Funktion hat. Es bereitet die Gebärmutter auf eine mögliche Schwangerschaft vor. Die Konzentration des Hormons steigt kurz nach dem Eisprung stark an. Das lässt sich mit einem Anstieg der Körpertemperatur nachweisen.
➠ In folgendem Artikel erfährst du mehr über den Zyklus der Frau sowie die Zykluslänge und Zyklusstörungen.
Was sind die Anzeichen für den Eisprung?
Zu den häufigsten Symptomen zählen Veränderungen des Ausflusses und des Muttermundes sowie eine Erhöhung der Basaltemperatur. Einige Frauen fühlen auch ein Spannen oder Schmerzen in der Brust oder den Mittelschmerz. Bei letzterem handelt es sich um einen ziehenden und einseitiger Schmerz, der wahrscheinlich vom Eisprung ausgelöst wird. Viele Frauen bemerken auch ein gesteigertes Verlangen nach Sex (Libidosteigerung). Bei einer erfolgreichen Einnistung kann es auch zu Schmierblutungen, der sogenannten Einnistungsblutung, kommen
Was passiert dabei mit dem Muttermund und was mit dem Zervixschleim?
Je näher die Ovulation rückt, desto weicher und offener wird der Muttermund. Der Ausfluss ändert sich im Aussehen und wird dünnflüssiger, klarer und spinnbarer. Der Körper befindet sich nun in seiner fruchtbaren Phase.
Temperaturanstieg
Durch den Progesteronanstieg kommt es zu einer Körpertemperaturerhöhung von 0,4 - 0,6 Grad. Dies ist ein Zeichen für einen kürzlich stattgefundenen Eisprung. Die erhöhte Basaltemperatur bleibt bis zum Eintritt der Regelblutung konstant. Dieser zählt zu den aussagekräftigsten Eisprung-Symptomen und wird daher oft zur Eingrenzung des Eisprungs herangezogen.
Zervixschleim
Durch die Beobachtung dessen Konsistenz können Rückschlüsse auf den Zeitpunkt der Ovulation gemacht werden. Transparenter heller zähflüssiger Ausfluss, der glasigem Eiweiß ähnelt, ist ein recht sichtbarer Hinweis auf die fruchtbaren Tage.
Veränderungen am Muttermund
Der Muttermund ist jener Teil der Gebärmutter, der in die Scheide hineinragt. Am besten ertastest du den Muttermund im Liegen, in der Hocke oder mit einem hochgestellten Bein am Badewannenrand. Frau beginnt damit am besten am ersten Tag nach dem Ende der Periode. Auf Hygiene und Sauberkeit achten!
Zu Beginn des Zyklus fühlt sich dieser fest an und steht relativ weit vorn in der Scheide. In den Tagen vor dem Eisprung zieht sich der Muttermund etwas zurück, so dass er schwieriger tastbar wird. Je näher der Eisprung rückt, umso weicher und weiter geöffnet wird der Muttermund. Diese Öffnung lässt sich als eine Art kleines Grübchen fühlen. Die unfruchtbaren Tage beginnen ungefähr 3 Tage später, wenn der Muttermund wieder fest und geschlossen ist.
Weitere Anzeichen für einen Eisprung
Neben den oben genannten sicheren (primären) Anzeichen gibt es auch sekundäre, weniger eindeutige Anzeichen, die ebenso auf einen Eissprung hindeuten und sehr individuell ausfallen.
- Mittelschmerz
- Lust auf Sex
- Ovulationsblutung
- Schmerzende Brüste
- Nicht sichtbare gesteigerte Gesichtsdurchblutung
- Körpersprache, Pickel, Blähungen
In der zweiten Zyklushälfte kommt es zu einem sinkenden Östrogenspiegel, der Pickel & Co verursachen kann. Außerdem kann es bei der Haut aufgrund der höheren Körpertemperatur zu einer vermehrten Talgproduktion kommen, die wiederum die Poren verstopfen kann und so für unreine Haut sorgt.
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Zudem berichten einige Frauen, dass sie vermehrt unter Blähungen sowie Rückenschmerzen leiden oder eine veränderte Körpersprache bei sich selbst wahrnehmen. Hierbei handelt es sich um recht unsichere und sehr individuelle Anzeichen, die nur zusätzlich herangezogen werden sollten.
Eisprung berechnen
Um den genauen Zeitpunkt zu ermitteln und die fruchtbaren Tage zu bestimmen, gibt es verschieden Methoden. Wir stellen die nachfolgend einige davon vor.
Kalendermethode / Knaus-Ogino-Methode
Bei einem durchschnittlichen Zyklus mit einer Dauer von 28 Tagen, der am ersten Tag mit der Periode beginnt, findet der Eisprung in der Mitte des Zyklus (am 14. Tag) statt. Da aber bei den meisten Frauen der Zyklus schwankt, ist diese Methode nicht absolut unzuverlässig. Dafür sollte der Zyklus zudem über mindestens 6 Monate hinweg beobachtet werden.
Die Knaus-Ogino-Methode gilt als die einfachste aller natürlichen Verhütungsmethoden. Man braucht dafür nur einen Taschenkalender und einen sehr regelmäßigen Zyklus. Sie gilt aber jedoch als eher unsichere Methode zur Verhütung.
Berechnung:
Es werden zuerst über mindestens ein halbes Jahr lang 6 Zykluslängen notiert.
Kürzesten Zyklus (z. B. 26 Tage) - 18 Tage = 8
Längsten Zyklus (z. B. 31) - 11 Tage = 20
Die fruchtbaren Tage liegen dann wahrscheinlich zwischen dem 8. bis 20. Tag im nächsten Zyklus.
Der Berechnung liegt zugrunde, dass bei einem durchschnittlichen Zyklus von 28 Tagen der Eisprung zwischen den 13. und 17. Tag nach Zyklusbeginn fällt und dass Spermien bis zu einer Woche überleben können.
Temperaturmethode (Basaltemperatur messen)
Die Temperatur sollte möglichst direkt nach dem Aufwachen, aber vor dem Aufstehen gemessen werden. Die Ergebnisse werden dann in einem Kalender notiert. Vorlagen gibt es beispielsweise bei Hipp.
Da die Temperaturschwankung nur 0,5 Grad beträgt und dabei leicht Messfehler unterlaufen können, sollte die Basaltemperatur immer mit dem selben Thermometer und an der selben Stelle, beispielsweise im Mund, abgelesen werden. Messungen unter dem Arm sind zu ungenau und daher nicht besonders gut geeignet. Krankheiten sowie Schlafmangel oder Alkoholkonsum können die Werte beeinflussen.
Symptothermale Methode und Ovulationstests
Neben Ovulationstests, die Hormone über den Urin bestimmen, kann auch die Beobachtung der Veränderungen des Zervixschleims oder der Basaltemperatur angewendet werden. Das Kombinieren der beiden Eisprung-Symptome wird als die "Symptothermale Methode" bezeichnet und gilt als recht sicher zur Bestimmung der fruchtbaren Tage.
Hinweis:
Als Verhütungsmittel eignen sich diese Methoden eher weniger und sind daher für Frauen, die auf gar keinen Fall schwanger werden wollen, absolut nicht geeignet!
Hier entlang, wenn du mehr über Verhütung erfahren möchtest!
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