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Zwischen Ruhm und Ruhe: Warum Stars meditieren

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Lesezeit
9 min
Frau meditiert

©Pexels/Mikhail Nilov

Wer meditiert, öffnet einen Raum, um sich selbst näherzukommen. Was wir von Stars lernen können. Plus: eine Expertin erklärt, wie jede:r seinen individuellen Weg zu mehr Klarheit und innerer Ruhe findet.

Ob zweimal täglich wie Oprah Winfrey oder draußen in der Natur à la Gisele Bündchen: Viele Stars sprechen heute offen darüber, wie Meditation ihr Leben bereichert – und inspirieren damit Millionen Menschen. Denn sicher ist: Sich regelmäßig in einen Raum der Ruhe zurückzuziehen, in dem Atmung, Gedanken und Gefühle bewusst wahrgenommen werden, bietet nicht nur für jene im Rampenlicht einen wertvollen Gegenpol zum oftmals stressigen Alltag. „In erster Linie lernt man sich dabei selbst besser kennen“, weiß Mona Schramke, Leiterin des Meditationszentrums Meditas in Wien (wien-meditation.at). „Wenn wir einfach dasitzen und nichts tun oder verändern müssen, begegnen wir uns selbst. Und zwar ganz pur und unmittelbar.“

Die Meditationsexpertin merkt an: Um innere Ruhe zu finden, muss man aber nicht erst minutenlang still sitzen. „Man kann sich jederzeit bewegen in der Meditation – es geht nicht um die Haltung an sich, sondern darum, das zielgerichtete Handeln einzustellen.“ Im Schneider- oder Lotussitz zu verweilen, habe sich lediglich als Symbol für dieses Nichthandeln etabliert. Die grundlegende Intention dahinter: wieder mit sich selbst in Kontakt zu treten „und auch wahrzunehmen, was gerade im Körper passiert, welche Gedanken, Gefühle, Widerstände aufkommen oder eben auch, ob ein Bewegungsimpuls entsteht“. Letztendlich geht es darum, jene Methode zu finden, die am besten zu einem passt. Was Meditation ist und was nicht, ist dabei Auslegungssache und hängt auch vom Ziel ab.

Für Schramke, die selbst seit über 20 Jahren regelmäßig praktiziert, besonders spannend: „Egal was in der Meditation geschieht, es hat immer mit einem selbst zu tun.“ Sie ist überzeugt: Wer übt, für ein paar Augenblicke einfach nur zu sein, übt auch Selbstregulation. „In diesem Raum fallen die Rollen weg, an denen wir so festhalten.“ Ob im Berufsleben als Führungskraft, Kolleg:in oder im Privaten als Mutter, Tochter, Partner:in oder Freund:in, jede:r von uns erfüllt so einige. „Bei Menschen, die in der Öffentlichkeit stehen, ist das noch potenzierter“, vermutet die Expertin.

Einladung zur Innenschau

Wer Gisele Bündchen auf der Straße sieht, denkt schließlich unweigerlich an das Supermodel auf dem Catwalk. Oprah Winfrey wiederum ist in den Köpfen vieler nach wie vor die toughe Talk-Masterin. Gwyneth Paltrow ist als erfolgreiche Unternehmerin und Schauspielerin bekannt. Und Lady Gaga? Der schillernde Paradiesvogel mit der kraftvollen Stimme. Was die Frauen abseits ihrer glamourösen Fassade ausmacht, kann bei so viel Erwartungsdruck auch für sie selbst in den Hintergrund rücken. Regelmäßige Meditation unterstützt dabei, den Blick wieder nach innen zu richten. Denn laut Schramke bemerkt man im Zuge der Praxis etwas Simples und gleichzeitig Essenzielles: „Ich existiere auch weiter, wenn ich keine Erwartungen erfülle, egal ob sie von mir selbst oder von anderen kommen.“

Wer sich wie Bündchen im Bei-sich-Sein übt, bleibt nicht nur in Verbindung mit sich selbst, sondern dadurch auch in großen wie kleineren Lebensfragen handlungsfähig. Am Ende gewinnt man beim Meditieren demnach vor allem eines, glaubt die Expertin: „Leichtigkeit durch die Erkenntnis, dass das Leben weitergeht, auch wenn etwas einmal nicht nach den eigenen Vorstellungen läuft.“ Die eigentliche Botschaft bleibt unabhängig von der Methode universell: Wer sich Zeit für Stille nimmt, gewinnt Klarheit, Energie und innere Stärke, egal ob auf der Bühne, vor der Kamera oder im ganz normalen Alltag.

Lady Gaga, 39, nutzt die Kraft der Stille für mehr Empathie

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Lady Gaga, 39, nutzt die Kraft der Stille für mehr Empathie

Lady Gaga hilft Meditation dabei, einen liebevollen Blick auf sich selbst und andere zu kultivieren.

 © Getty Images

Lady Gaga ist nicht nur für ihre spektakulären Auftritte bekannt, sondern auch für ihre Offenheit im Umgang mit mentaler Gesundheit. In Interviews berichtet die 39-jährige Künstlerin immer wieder von ihrem jahrelangen Kampf mit Ängsten, Stress und chronischen Schmerzen. In einem Gespräch mit Oprah Winfrey zeigte sie sich überzeugt: Meditation helfe ihr, damit umzugehen. Dabei setzt die Sängerin unter anderem auf die Transzendentale Meditation, bei der ein Mantra über 20 Minuten zweimal täglich wiederholt wird. Und auf die „Loving Kindness Meditation“: Bei dieser sendet man sich selbst und anderen liebevolle Gedanken und Wünsche. Von Lady Gaga lernen wir: Meditation ist nicht nur ein Werkzeug, um sich von festgefahrenen Gedankenmustern zu lösen, sondern kann auch helfen, einen liebevollen Blick auf sich selbst und andere zu kultivieren.

Gisele Bündchen, 45, schwört auf ruhige Momente in der Natur

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Gisele Bündchen, 45, schwört auf ruhige Momente in der Natur

Meditation ist für Gisele Bündchen zu einem Werkzeug geworden, das sie erdet und ihr innere Ruhe schenkt.

 © picturedesk.com

Gisele Bündchen hat Meditation zu ihrem persönlichen Kraftanker gemacht, der sie inmitten eines hektischen Jetset-Lebens erdet. Die Natur spielt bei ihrer Praxis eine entscheidende Rolle: Die 45-jährige Brasilianerin meditiert bevorzugt im Freien – im Garten, am Strand oder im Wald. Auf diese Weise einen Schritt zurückzutreten und die Gedanken ziehen zu lassen, habe ihr besonders in schwierigen Zeiten geholfen, betont Bündchen in einem Gespräch mit dem People Magazine. Meditation ist für sie zu einem Werkzeug geworden, das sie erdet und ihr innere Ruhe schenkt. Schon wenige Minuten bewusst zu atmen, reicht aus, um Körper und Seele in Einklang zu bringen, ist das Supermodel überzeugt. Wir lernen von ihr: Meditation muss nicht immer in einem stillen Raum stattfinden – auch der Kontakt mit der Natur kann eine intensive Form der Achtsamkeit sein.

Gwyneth Paltrow, 52, kommt mit offenen Augen zur Ruhe

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Gwyneth Paltrow, 52, kommt mit offenen Augen zur Ruhe

Gwyneth Paltrow zeigt als App-Mitinhaberin, wie eng Innovation und Selfcare miteinander verbunden sein können.

 © Getty Images

Gwyneth Paltrow ist bekannt dafür, Gesundheit und Wohlbefinden in den Mittelpunkt zu stellen. Mit ihrer Lifestyle-Marke „Goop“ hat die 52-jährige Schauspielerin eine ganze Bewegung angestoßen, die sich mit Themen wie Ernährung, Yoga und Achtsamkeit beschäftigt. Meditation spielt für sie dabei eine zentrale Rolle. Paltrow betont, dass diese nicht losgelöst, sondern eingebettet in einen ganzheitlichen Lebensstil besonders wirksam sei. Oft kombiniere sie morgens oder abends Atemübungen, Yoga und kurze Meditationseinheiten – mit offenen Augen. Im März 2024 stieg sie als Mitinhaberin bei der App „Moments of Space“ ein: eine AI-basierte Lösung für kurze, alltagsnahe Augen-offen-Meditationen, die von ihr mitentwickelt wurde und auch ihre eigene Stimme als Guiding Option enthält. Paltrow zeigt damit auch, wie eng Innovation und Selfcare miteinander verbunden sein können.

Oprah Winfrey, 71: Achtsame Rituale gehören zu ihrer Routine

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Oprah Winfrey, 71: Achtsame Rituale gehören zu ihrer Routine

Für Oprah Winfrey ist ihre Meditationsroutine vergleichbar mit einem mentalen Reset-Button

 © Getty Images

Oprah Winfrey gilt nicht nur als Talkshow-Ikone – aktuell hostet sie „The Oprah Podcast“ –, sondern auch als eine der wichtigsten Stimmen, wenn es um Selbstreflexion und innere Balance geht. Sie hat Meditation schon vor vielen Jahren zu einem festen Bestandteil ihres Lebens gemacht und meditiert, wie sie in zahlreichen Gesprächen verrät, konsequent zweimal am Tag jeweils etwa 20 Minuten lang. Für Oprah ist diese Routine vergleichbar mit einem mentalen Reset-Button. Durch ihre stille Praxis findet sie innere Ruhe und schöpft zudem Energie und Klarheit für ihre zahlreichen Projekte. Konsequent dranzubleiben, das sei das Wichtigste. Ihre Haltung ist inspirierend: Meditation funktioniert am besten, wenn sie so selbstverständlich in den Alltag integriert wird wie das Zähneputzen – ein Ritual, das jeder praktizieren kann, egal wie voll der Terminkalender ist.

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