Logo

YouTuberin Hatice Schmidt: ihr Weg nach oben

Subressort
Aktualisiert
Lesezeit
4 min
Influencerin & Unternehmerin Hatice Schmidt
Nach negativen Reaktionen zu ihren ersten Beauty-Produkten plant die Unternehmerin noch für Ende des Jahres einen großen Relaunch ihrer Marke Hatice Schmidt LaBS.
  1. home
  2. Elevate
  3. People

Mit knapp 690.000 YouTube-Abonnent:innen gehört Hatice Schmidt zu den Top-Beauty-Influencer:innen im deutschsprachigen Raum. Doch die Deutschtürkin steht für weit mehr als nur Glanz und Glamour. Wir trafen sie beim WOMAN Salon Privé zum Talk.

Der Start ihrer Influencer-Karriere kam für die 38-Jährige eher zufällig: "In Berlin war ich über fünf Jahre als Krankenschwester tätig. Als ich dann für meinen Mann nach Bielefeld gezogen bin, musste ich erst herausfinden, ob ich das weiterhin machen möchte. Ich habe mir eine Auszeit genommen und währenddessen sehr viel Make-up-Content auf YouTube konsumiert. Mein Mann hat mich dann quasi dazu überredet, auch einfach damit anzufangen."

Rückschläge

Ihr erstes Video postete die Berlinerin 2012. Seitdem produziert und veröffentlicht sie wöchentlich Schmink-Tutorials, Produkt-Reviews und Video-Podcasts auf Instagram und YouTube. Vor vier Jahren folgte schließlich das nächste große Projekt: der Launch einer eigenen Beauty-Brand. Doch statt Zuspruch und Freude gab’s von der Community überwiegend negative Reaktionen: "Die Verpackung wirkt billig, und die Produkte sind überteuert", "bei deiner Arroganz kommt es mir hoch", "ich bin total enttäuscht von diesem Launch". Aber was ging damals schief? "Es gab Themen, etwa bei der Logistik, wo wir einfach auf die für uns falschen Leute gehört haben. Die Kommunikation lief ebenfalls nicht an allen Stellen ideal, auch von meiner Seite", erklärt Schmidt. Ein Lernprozess, der sie anfangs zwar aus der Bahn warf, auf den sie heute aber dankbar zurückblickt.

Denn bereits kurz nach dem missglückten Launch begann die Unternehmerin an einem Rebranding zu arbeiten. Hochwertiger, einzigartiger, mehr Prestige, so der Anspruch. Für das Packaging holte man einen Designer aus New York an Bord, der bereits bei Rare Beauty und Fenty Beauty mitdesignt hatte. Die Herstellung findet mittlerweile in Italien statt, an jenem Ort, an dem auch Tom Ford, Chanel und Dior produzieren. "Durch all die negativen Erfahrungen habe ich gelernt, auf mein Bauchgefühl zu hören. Wenn mir etwas nicht gefällt, dann sage ich das heute ganz klar." Durchaus auch mal Zähne zeigen – eine Praktik, die die Berlinerin ja eigentlich aus ihrer Vergangenheit kennt. Als Tochter türkischer Einwanderer wuchs die 38-Jährige im Berliner Problembezirk Neukölln auf. Ihre Kindheit war geprägt von Armut und Gewalt, in einer der härtesten Schulen Deutschlands schloss sie sich einer Mädchengang an.

Ihr harter Weg

Dass sie es aus diesem Umfeld rausgeschafft hat und heute ein "Luxusleben" führt, belastet sie aber: "Ich habe meiner Familie gegenüber ein schlechtes Gewissen und das Gefühl, ich muss die Vergangenheit wiedergutmachen", erzählt sie. Verarbeitet hat sie ihre Erfahrungen im Spiegel-Bestseller "Dein Leben ist kein Zufall. Mein Weg zu mir". Auch aus diesem Grund informiert die Influencerin nicht nur über Mode und Beauty, sondern spricht auch regelmäßig Themen wie soziale Ungerechtigkeit und Kinderarmut an. Wenn sie von anderen trotzdem als "Make-up-Tussi" oder "Gold-Digger" abgestempelt wird, macht ihr das aber nichts aus: "Ich und mein enges Umfeld wissen, wer ich bin und wofür ich stehe. Wenn ich für andere Leute trotzdem der Bösewicht bin, ist das für mich auch okay."

*Dieser Beitrag enthält Produkte, die uns zum Testen zur Verfügung gestellt wurden, oder Affiliate-Links. Wenn du über den Link etwas einkaufst, bekommen wir von dem betreffenden Shop eine Provision.

Unternehmer:innen

Über die Autor:innen

Logo
-20% auf das WOMAN-Abo

Hol' dir WOMAN im Jahresabo und spare -20%

Ähnliche Artikel