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Etikette: Von den richtigen Tischmanieren bis zur Business-Knigge

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Etikette

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©Elke Mayr
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Gutes Benehmen ist wichtig im Umgang miteinander. Das Regelwerk zur Etikette änderte sich immer wieder im Laufe der Jahre. Hier erfährst du mehr über die wichtigsten Benimmregeln!

Eine ordentliche Etikette und gute Umgangsformen sind wichtig für das Funktionieren einer Gesellschaft. Von Pünktlichkeit und Höflichkeit bis zur richtigen Knigge im Büro - Benimmregeln sind stets im Wandel und sind ein Spiegel sozialer Werte.

Was versteht man unter Etikette und Knigge-Regeln?

Das Wort Etikette setzten wir heute häufig mit Knigge gleich. Das geht auf ein Werk des Schriftstellers Adoph Franz Friedrich Freiherr von Knigge zurück. In seiner Schrift "Über den Umgang mit Menschen" (1788) beschäftigte sich der humanistische Aufklärer mit den sozialen Umgangsformen zwischen verschiedenen Charakteren. Es handelte sich im eigentlichen Sinne dabei nicht um ein Regelwerk für gutes Benehmen.

Im Laufe der Zeit wurde es mehrmals neu aufgelegt und umgeschrieben, wodurch es immer mehr zu einem Ratgeber mit Regeln für Gutes Benehmen wurde.

Das Wort Etikette stammt ursprünglich aus dem Französischen. Es leitet sich von den Zetteln des königlichen Hofes ab, auf denen Rang und Name verschiedener Personen, notiert wurden. Etikette wurde dann später zu einem Synonym für die höfischen Regeln, die streng eingehalten wurden. Ein Verstoß dagegen stellte zu Hofe oft eine große Beleidigung dar.

Etikette steht für Benimmregeln und stellt dadurch auch eine Art Verhaltensregelwerk dar. Diese sind damals wie heute in verschiedenen sozialen Gruppen unterschiedlich und sind identitätsstiftend innerhalb einer Gesellschaft. Die Etikette lässt sich dabei nicht eins zu eins mit Höflichkeit gleichsetzten. Dabei gibt es verschiedene Traditionen, Sitten oder Gebräuche, sie sich stets im Wandel befinden und in den diversen Kulturen unterschiedlich ausfallen. So haben Golfspieler:innen oder Segler:innen beispielsweise ihre eigenen Verhaltensregeln.

Noch ein Beispiel für den Wandel von Umgangsformen: Früher mussten Menschen vor ranghöheren Personen ihren Hut ziehen. Heute stellt dies nur mehr eine höfliche Geste dar, die selten zur Anwendung kommt oder nur mehr als Kompliment wörtlich verwendet wird.

Oft liest man auch von der Netiquette. Das nette Wort setzt sich aus "Netz" und "Etikette" zusammen. Es steht für soziale und gute Umgangsformen bei der Kommunikation im Internet und auf Social Media.

Wieso ist Etikette wichtig?

Gute Umgangsformen sorgen für ein reibungslose Zusammenleben. Die Etikette bestimmt, wie wir uns richtig verhalten. Sie funktioniert dabei als Orientierung und gibt einen Rahmen für bestimmte Situationen vor, der durch die richtige Rücksichtnahme für einen stressfreien Alltag im Leben und im Büro sorgt. Unser Umgang miteinander ist durch Kommunikation geprägt - verschiedene Verhaltensmuster sorgen dabei für einen zivilisierten Ablauf.

Dein Verhalten das du bei einem Bewerbungsgespräch an den Tag legst, bestimmt beispielsweise den ersten Eindruck, den du vermittelst. Das kann sich natürlich sehr positiv auswirken. Dabei ist es vor allem wichtig, das richtige Verhaltensmuster parat zu haben. Wer sich vorab mit einer Firma und ihrem Unternehmensportrait auseinander setzt, wird auch recht schnell ein Gefühl dafür bekommen.

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Etikette - Die wichtigsten Benimmregeln

Zu den einzelnen Regeln der Etikette gehören die korrekte Begrüßung sowie Verabschiedung, aber auch Kleiderordnungen wie Business-Dresscodes. Anstand, Höflichkeit, Fairness und achtsamer Umgang miteinander stehen dabei für Verhaltensweisen, die wir schon von klein auf lernen. Verschiedenen spezielle Knigge-Regeln, die eventuell für einen Business-Fernreise gebraucht werden, erlernt man im Laufe des Lebens.

Benimmregeln und Etikette hängen natürlich immer von der Situation ab, dafür ist Einfühlungsvermögen und Interesse an anderen sehr wichtig.

Hier ein paar Benimmregeln, die als besonders wichtig erachtet werden:

  • Pünktlichkeit wird mit Respekt und Verlässlichkeit gleichgesetzt - nicht umsonst wird sie oft als eine Tugend betrachtet.

  • Die richtige Anrede: Ob "Du" oder "Sie" besser ist hängt dabei von der Situation ab.

  • Rücksichtsvolles und achtsames Verhalten gegenüber Mitmenschen, Freundlichkeit

  • Hilfsbereitschaft und Zivilcourage

  • Höfliche Ausdrucksformen in der Kommunikation miteinander

  • Andere Ausreden lassen

  • Wertschätzung und Toleranz gegenüber Mitmenschen und anderen kulturellen Gepflogenheiten

  • Gute Tischmanieren

  • Abstand waren und die persönliche Intimsphäre (0,60 m) anderer einhalten

  • Hust- und Niesetikette einhalten

Knigge: Hochzeit Kleidung

Ein gutes Beispiel für allgemeine Dresscodes sind Hochzeiten. Hier haben sich besonders was die Farbe der Gäste betrifft, diverse Regeln eingebürgert.

Welche Farben darfst du als Hochzeitsgast tragen?
Auf einer Hochzeit sollte es nur ein weißes Kleid geben - das Brautkleid. Die Braut sollte die einzige Dame in einer weißen Robe sein. Auch Kleider in Creme, Champagner oder Beige gelten für weibliche Hochzeitsgäste als unangebracht.

Auch schwarze Kleider galten lange Zeit als Trauerkleidung und waren damit nicht gerne gesehen. Diese Regel ist mittlerweile veraltet. Das kleine Schwarze kann mittlerweile bei vielen Trauungen von den Gästen getragen werden. Die Auswahl der dazu passenden Accessoires und Schuhe machen hier den großen Unterschied aus.

Da die Farbe Rot zu viel Aufmerksamkeit von der Braut abziehen könnte, gilt es als gute Umgangsform, wenn frau darauf verzichtet. Das betrifft ebenfalls auffällige Haute-Couture-Roben, die ebenfalls eine Spur zu aufregend sein könnten.

Grün, Blau, Grau, Rosa, Lila oder Pastelltöne in allen Nuancen gelten als sichere Wahl. Letztere sind auch immer sehr beliebt bei Brautjungfernkleidern. Auch dezente kleine Muster sind in Ordnung.

Unbedingt den Dresscode in der Einladung berücksichtigen und auf die Wünsche des Brautpaares eingehen!

Wenn wir schon an das Feiern und Tanzen zu den Hochzeitsliedern denken, kommt einem auch das gute Essen in den Sinn. Hier können für eine schöne Feier Tischmanieren nicht schaden. Das sieht dann schließlich auch im Hochzeitsfotografie-Album besser aus!

Gute Tischmanieren

In Österreich gilt Thomas Schäfer-Elmayer als ein Experte in Sachen Etikette. Er leitet nicht nur eine der bekanntesten Tanzschulen Wiens sondern gibt auch verschiedene Benimm-Kurse zu den gehobenen Umgangsformen, wie sie auch auf den Wiener Bällen traditionell gepflegt werden bis hin zur Business-Knigge.

Ein paar Regeln für gute Tischmanieren:

  • Pünktlichkeit zeigt Disziplin und Respekt.

  • Das Messer nicht zum Mund führen, dafür gibt es die Gabel.

  • Weinglas am Stil heben.

  • Der Brotteller steht links vom Teller.

  • Brötchen in mundgerechte Stücke reißen, statt davon abzubeißen.

  • Die Ellbogen haben am Tisch nichts zu suchen.

  • Die Serviette gehört auf den Schoß und sollte nicht zum Nase putzen verwendet werden.

Die wichtigsten Business- und Büro-Knigge-Regeln

Damit es im Büro gut miteinander und harmonisch läuft, macht es Sinn sich an ein paar Regeln zu halten und dadurch den Kollegen:innen Achtsamkeit und Respekt zu zeigen. Natürlich haben Firmen da meist unterschiedliche Regeln, einige sind dabei sicher mehr casual als andere.

Büro-Knigge:

  • Auch hier ist Pünktlichkeit ein Muss und ein Zeichen für Disziplin und Respekt.

  • Höflichkeit in der Kommunikation.

  • Hilfsbereitschaft zeigen

  • Contenance und Respekt - Private Launen nicht an den Kolleg:innen auslassen.

  • Gemeinsam benutzte Räumlichkeiten in Ordnung halten.

  • Auf die Lautstärke achten: Gerade in Großraumbüros sollten man hier den Pegel leise halten.

  • Das Smartphone auf lautlos stellen.

  • Auf das Essen achten - über das stark riechende Mittagessen anderer freut man sich selten im Büro, das gilt auch für Abgelaufenes im Kühlschrank.

  • Das Handy lautlos stellen.

  • Bei Krankheit zuhause bleiben.

  • Tratsch vermeiden.

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Gutes Benehmen im Geschäftsleben kann oft auch eine Herausforderung sein. Thomas Schäfer Elmayer spricht in folgendem Vortrag über Business Etikette, moderne Umgangsformen sowie Pünktlichkeit und die Fallen beim Vorstellen von Personen.

Thomas Schäfer Elmayer - Business Etikette und moderne Umgangsformen

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