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Kürbisschnitzen: Anleitung und Tipps für die Halloween-Tradition

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Kürbis schnitzen: Anleitung und Tipps für die Halloween-Tradition

Stellt ihr an Halloween auch einen Kürbis vor die Tür?

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Habt ihr schon einmal Halloween ohne Kürbis erlebt? Ich auch nicht! Bestenfalls wird das vielseitige Gemüse genutzt, um gruselige und lustige Fratzen hinein zu schneiden. Beim Kürbisschnitzen dürfen sich Kinder sowie Erwachsene als kreative Künstler:innen beweisen. Wir zeigen, welche Werkzeuge ihr braucht und wie die Haltbarkeit verlängert werden kann.

Geburtstag, Silvester, Thanksgiving, Muttertag - jede:r von uns hat ein bestimmtes Lieblingsfest, oder? Obwohl Halloween hierzulande nicht unbedingt populär ist, kann das Gruselfest durch unterhaltsame Aktivitäten wie "Süßes oder Saures" oder ausgefallene Verkleidungen spannend gestaltet werden. Was natürlich niemals fehlen darf: Kürbisse! Diese gehören fest zu Halloween dazu wie auch Hasen zu Ostern und Tannenbäume zu Weihnachten.

Während man das leckere Fruchtgemüse super zubereiten und verspeisen kann, sollte auch das Kürbisschnitzen nicht unterschätzt werden! Dabei bilden sowohl der Prozess als auch das dekorative Endprodukt einen Spaß für die gesamte Familie. Das fertige Meisterwerk kann anschließend entweder vor die Haustür oder auf das Fensterbrett gestellt werden, wo es jede:r bewundern darf - und soll.

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Woher kommt der schaurige Brauch ursprünglich?

Das Ritual, Laternen aus Kürbissen zu schnitzen, geht auf die irisch-keltische Sage eines Bösewichts und Tunichtguts namens Jack Oldfield zurück. Zu Lebzeiten gelang es diesem, den Teufel zu fangen - und wieder freizulassen. Voraussetzung war, dass seine Seele niemals in der Hölle landen dürfte. Nach Jacks Tod verwehrte ihm allerdings auch Gott den Zugang zum Himmel, so besagt es zumindest die Legende.

Da selbst der Teufel Mitleid für den nun überall Verbannten empfand, stattete er Jack mit einem Stück Kohle des Höllenfeuers aus und legte dieses in eine ausgehöhlte Rübe. Es sollte dabei helfen, in der Dunkelheit zurück zur Erde zu finden, wo er dank seines Schicksals fortan für immer herumirren sollte. Daraus leiteten die Menschen den Glauben ab, dass eine Kombination aus Rübe und Kohle die Macht hätte, böse Geister, Dämonen und selbst den Teufel fernzuhalten.

Als Teile der irischen Bevölkerung in die USA auswanderten, wurde auch die Geschichte von dem nun betitelten "Jack O'Lantern" - Jack mit der Laterne - übernommen. Der Einfachheit halber funktionierten sie die ursprüngliche Rübe zum ausgehöhlten Kürbiskopf um, da dieser größer und leichter zu bearbeiten war. Heute werden die fertigen, furchterregenden Laternen auf Terrassen, Balkonen und Veranden aufgestellt. Fun Fact: Mittlerweile gibt es sogar eine eigene Kürbissorte, die "Jack O'Lantern" heißt.

Welche Werkzeuge braucht man zum Kürbisschnitzen?

Das Wichtigste zuerst: Um den perfekten Halloween-Kürbis zaubern zu können, braucht es ein wenig Fachwissen. Wer schon einmal Kürbisse gekauft hat, weiß, wie viele Sorten es überhaupt gibt. Für den Jack O'Lantern eignen sich sowohl orangene Hokkaidos als auch gelb-grüne Ölkürbisse - diese findet ihr im Supermarkt und auf Kürbisfeldern. Letzteres bietet sich als Ziel eines tollen Familienausfluges im Herbst an.

Achtet unbedingt darauf, dass der Kürbis stabil auf dem Boden steht und nicht wegrollt, keine Risse oder Quetschungen aufweist sowie eine gute Größe zum Schnitzen hat. Wichtig: Der Schnitzkürbis muss reif sein. Dies könnt ihr am holzigen Stiel, fester Schale und hohlem Klopfgeräusch erkennen. Folgende Hilfsmittel werden für den eigentlichen Prozess benötigt:

  • Kürbis

  • Schneidebrett

  • Stift wie Edding, Folienstift oder Filzstift

  • Scharfes Messer oder Säge

  • Löffel

  • Küchenhandschuhe

  • Schüsseln für Fruchtfleisch und Abfall

  • Teelicht

Obwohl ihr sicherlich alles fürs Kürbisschnitzen daheim habt, gibt es auch Kürbis-Schnitzsets im Handel zu kaufen. Diese enthalten kleine Sägemesser, um kontrollierter ausschneiden zu können. Ebenfalls können Plätzchenformen benutzt werden. Übrigens: Wer einen Edding zum Aufmalen der Vorlage nutzt, kann die Farbreste oder eventuelle Fehler mit Haarspray, einem Spezialradierer oder Nagellackentferner wegwischen.

Beim Schnitzen gilt immer, die eigene Gesundheit nicht zu gefährden. Habt ein Auge auf eure Kinder und lasst diese nicht mit scharfen Gegenständen allein. Messer eignen sich zwar super, um einen Kürbis zu schneiden - noch besser kann man sich damit aber die Hände verletzen! Bevor ihr loslegt, solltet ihr euch Zeit für eine kurze Anweisung nehmen und zeigen, wie die Werkzeuge benutzt werden. So gelingt ein sicheres, langsames sowie sorgfältiges Arbeiten.

5 Schritte, um selbst einen Kürbis zu schnitzen

Tatsächlich muss es nicht unbedingt ein Kürbis sein - eine Paprika oder Ananas funktioniert genauso gut und ist auf jeden Fall ein einzigartiger Hingucker. Nur, dass man in diesem Fall keine Suppe kocht, sondern ein paar frische Piña Coladas zubereiten kann. Beim Aushöhlen und Schnitzen sollte man aber vorsichtig sein, denn eine Ananas ist recht stachelig. Die Menschheit mag sich zwar nicht einig sein, ob Ananas auf Pizza gehört, aber zu Halloween macht die tropische Frucht eine ziemlich gute Figur, oder?

Bevor ihr mit dem Schnitzen anfangt, müsst ihr eure Arbeitsfläche aufräumen. Es fällt mehr Abfall an, als man im Vorhinein erwartet. Um auf Nummer sicher zu gehen, könnt ihr das Abenteuer auch einfach in den Garten oder auf den Balkon verlagern. Hier freuen sich notfalls ein paar Vögelchen über heruntergefallene Reste. Auch der Kürbis sollte ausgiebig gesäubert werden, sodass weder Erde noch Schmutz übrig bleibt.

Kürbis öffnen

Der Kürbis kann sowohl von unten als auch von oben geöffnet werden - hierbei spalten sich die Meinungen. Für beide Varianten gibt es Vorteile und Nachteile. Entscheidet ihr euch dafür, die Oberseite aufzuschneiden, so wird eine Zickzacklinie unterhalb des Stiels markiert und der Deckel abgetrennt. Der Stiel kann aber genauso gut die Nase des Kürbisses bilden!

Euer Messer sollte dabei leicht schräg gehalten werden - perfekt ist ein 45°-Winkel - und der Schnitt um die zwei Zentimeter tief sein. Der leicht schräge Schlitzwinkel ist wichtig, damit der Deckel beim Aufsetzen später nicht in den Kürbis hineinfällt. Es kann außerdem passieren, dass der Deckel mit der Zeit schrumpft und in den Kürbis fällt. Deswegen entscheiden sich viele für die Variante, bei der unten ein Loch gesetzt wird. Hierbei bildet sich jedoch nach und nach Flüssigkeit am Boden beziehungsweise Untersetzer.

Kürbis aushöhlen

Jetzt können die Handschuhe übergezogen und das lose Fruchtfleisch sowie die Kerne aus dem Kürbis herausgeholt werden. Dafür nutzt ihr entweder eure Hand, einen großen Löffel oder einen Eiskugel-Portionierer. Es ist super wichtig, alle hartnäckige Fasern auszukratzen, da der Kürbis mit der Zeit gammeln könnte. Das Fruchtfleisch definitiv für leckere Rezepte aufbewahren und nicht wegschmeißen! Wenn du mit einer Taschenlampe durch den Kürbis hindurch leuchten kannst, hast du die richtige Menge ausgehöhlt. Cooler Tipp: Die Kerne können ausgesät werden, um neue Kürbisse zu ziehen.

Gesicht zeichnen

Der Teil, der am meisten Spaß macht! Hier könnt ihr eurer Kreativität freien Lauf lassen. Die Fratzen können, müssen aber nicht gruselig sein! Ein freundliches oder gruseliges Gesicht ist genauso gut - immerhin verkleidet man sich an Halloween auch als Fee, Clown oder Filmcharakter. Die Vorlage zeichnet ihr mit einem Stift eurer Wahl. Sollten eure Kinder dabei sein, achtet darauf, dass die Aufgaben fair verteilt und der Schwierigkeitsgrad machbar ist. Details sind zwar schön, aber auch kompliziert.

Sollte euch selbst nichts Spannendes einfallen, findet ihr im Internet ausreichend Schnitzvorlagen. Diese könnt ihr euch ausdrucken, ausschneiden, am Kürbis anbringen und mit einem spitzen Stift oder Nagel übertragen. Danach wird normal fortgefahren.

Kürbis schnitzen

Wie auch schon beim Deckel schneidet ihr nun - entweder mit einer speziellen Säge oder einem scharfen Messer - die vorgezeichneten Linien aus. Besonders gut klappt es, wenn ihr euch vom Zentrum zum Rand des Musters vorarbeitet. Solltet ihr euch für eine schwierige Vorlage entschieden haben, müsst ihr nicht jedes Detail komplett ausschneiden. Es reicht, wenn ihr die Außenschale so weit entfernt, dass das spätere Licht problemlos durchscheinen kann - dies erspart euch Arbeit und gibt zusätzlich Stabilität. Verschnitten? Kein Problem! Vergrößert den Part einfach ein bisschen.

Kürbis platzieren

Fast fertig! Die geschnitzte Grimasse kommt erst dann richtig zur Geltung, wenn man das Licht sieht. Stellt dafür also eine Lichtquelle in den Kürbis hinein. Ich würde euch empfehlen, auf künstliches Licht zurückzugreifen - so wird die Haltbarkeit verlängert und es passiert kein Unfall. Zusätzlich kann ein Einweckglas über die Kerze oder das Teelicht gestülpt werden. Einweckgläser sind vor allem dann vorteilhaft, wenn die Kürbislaterne auf dem Balkon oder der Terrasse steht. Dadurch wird sie draußen vor Wind sowie Regen geschützt und kann problemlos unbeaufsichtigt weiter brennen.

Tipp: Wie wäre es, den Kürbis zur Abwechslung zu bemalen? Wie auch beim Schnitzen kann hier zwischen unendlichen Motiven wie Geistern oder Fledermäusen gewählt werden. Ein gut präparierter Kürbis eignet sich auch toll als ganzjährige Dekoration, nicht nur zu Halloween.

Wie lange ist der fertige Kürbis haltbar?

Ohne zusätzliche Hilfsmittel hält der fertig geschnitzte Kürbis nicht lange. Erst Bleiche, Vaseline, Essig, (Bienen-)Wachs, Kleber, Melkfett, Öl oder Acrylspray sorgen innen sowie außen dafür, dass sich bis zu 14 Tage nach Aushöhlen kein Schimmel bildet. Ihr solltet euren Kürbis also so oder so nicht zu früh vor Halloween aufstellen ... oder neu schnitzen. Bleiche beispielsweise konserviert das Prachtstück für zwei Wochen und weist nur partielles Verrotten auf - vor allem am Kürsbisboden. Der enthaltene Aktivchlor in Schimmel-Sprays tötet Bakterien und verhindert gleichzeitig einen Feuchtigkeitsverlust. Dies garantiert, dass er nicht schrumpelig wird. Win-Win!

Was ihr allerdings immer machen könnt, ist den Schnitzkürbis vor dem Aushöhlen für mehrere Wochen zu Hause bei mindestens 18 Grad an einem warmen Ort auszutrocknen. Ein Regal in der Küche oder über der Heizung eignet sich perfekt. Je trockener der Kürbis ist, desto weniger kommt es zur Schimmelbildung. Sollte er zu stark austrocknen und schrumpelig werden, kann er über Nacht in einen Eimer voller Wasser gelegt werden.

Was kann mit dem restlichen Fruchtfleisch gemacht werden?

Um brav auf Nachhaltigkeit zu achten, könnt ihr - wie bereits zuvor erwähnt - das Innere des Kürbisses aufbewahren und für schmackhafte Gerichte nutzen. Eure Möglichkeiten sind unendlich: Kürbiskuchen, Kürbismarmelade, Kürbissauce, Kürbissuppe, Kürbiseis oder Kürbislasagne. Auf Pinterest und Instagram findet ihr unzählige Rezeptideen inklusive Anleitung und Bildern.

Neben dem Fruchtfleisch können auch die Kerne weiter verarbeitet werden: Entweder geröstet, als als Topping für eure Suppe oder püriert für Pesto & Co. Was sagt ihr zu einem leckeren Kürbiskern-Aufstrich? Wir wollen dann aber bitte zum Buffet eingeladen werden!

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Gehört Kürbisschnitzen auch in Österreich zu Halloween dazu?

Sagen wir es so: Halloween ist in Österreich definitiv nicht so beliebt und vertreten wie beispielsweise in den Vereinigten Staaten. Dennoch scheint das Schnitzen und Aufstellen von Kürbissen eine der wenigen Aktivitäten zu sein, die man doch häufiger sieht. Zumindest ist der Kürbis das eine signifikante Halloween-Symbol, wenn es um Dekoration geht. Lauft im Herbst gerne mal durch eure Nachbarschaft und schaut, wer eine der gruseligen Fratzen aufgestellt hat!

Wer bisher noch keinen Kürbis geschnitzt hat, sollte dies beim nächsten Gruselfest unbedingt nachholen! Oder noch besser: Erst gar nicht bis dahin warten. Wir sind schon sehr auf eure Endergebnisse gespannt.

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