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Weniger ist mehr: mit minimalistischer Hautpflege zur besten Haut deines Lebens

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Weniger ist mehr: mit minimalistischer Hautpflege zur besten Haut deines Lebens

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Warum ein Drei-Schritte-Pflegeprogramm nicht für jeden Hauttyp geeignet ist und wie es unsere Redakteurin geschafft hat, ihre Akne endlich loszuwerden.

Wer unter Akne leidet, probiert wirklich alles aus. Ich weiß es aus eigener Erfahrung. Jedes Hautpflegeprodukt, das auch nur annähernd Besserung versprach, landete in meinem Einkaufskorb. In den Jahren, in denen meine Haut wirklich schlecht war, egal ob ich gerade die Anti-Babypille genommen, mich besonders gut ernährt oder Sport gemacht habe, habe ich gefühlt alle Pflegeprodukte ausprobiert, die auf dem Markt waren.

Von reiner Naturkosmetik, über High-End-Produkte vom Kosmetikstudio, bis hin zu Cremes, die mir mein Hautarzt empfohlen hat – nichts hat geholfen. Gesichtsreinigungsbürsten, Fruchtsäure, Konjak-Schwämmchen, ja sogar das auf YouTube gehypte Oil-Cleansing, bei dem man sein Gesicht mit Öl und heißem Dampf reinigt – ich habe wirklich alles ausprobiert.

Egal, wie sehr man sich bemüht ... nichts scheint gegen Akne oder Rötungen zu helfen

Meine Haut war einfach immer irritiert, gereizt und vor allem am Kinn und an den Wangen hatte ich immer wieder Pickel und Mitesser. Meine sensible Mischhaut war einfach nicht in den Griff zu kriegen. Ich bin ja auch dafür, dass man sich selbst so annehmen sollte, wie man ist und dass Akne überhaupt nichts ist, wofür man sich schämen sollte - aber: Wer jahrelang unter der Hautkrankheit gelitten hat, wird verstehen, warum man dann doch immer wieder versucht, dagegen anzukämpfen.

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Produkte "gegen Akne" greifen die Haut oft besonders an

Während eines dreitägigen Festivals habe ich herausgefunden, was meine Haut wirklich braucht - nämlich nichts. Keine Reinigungsbürsten, keine Masken, keine Peelings oder zu viel Pflegeprodukte. Klingt erst einmal komisch, aber meine Haut war nach diesem Festival besser als je zuvor. Wer schon mal auf einem Festival war weiß, wie's dort mit der Ernährung aussieht. Von der Flüssigkeitszufuhr und dem Schlafmangel will ich gar nicht erst anfangen.

Meine Pflegeroutine: Ich habe jeden Morgen und jeden Abend parfumfreies Mizellenwasser (im Zelt) verwendet, um mein Gesicht zu reinigen und habe dadurch gemerkt, wie gut das meiner Haut tut. Allerdings sollte man das Gesicht nach der Reinigung mit Mizellenwasser (und einem Wattepad) immer mit lauwarmen Wasser abspülen. Die Tenide sollten nämlich nicht auf der Haut bleiben. Habe ich beim Festival zwar nicht gemacht, aber auch das tat meiner Haut schon wesentlich besser. Sie hatte nämlich eine Pause von all den Seren, Peelings und Cremes, die ich sonst immer verwendet hatte.

Wie sieht meine minimalistische Hautpflege aus?

ch reinige mein Gesicht entweder mit einem Wattepad und Mizellenwasser, das ich anschließend mit lauwarmen Wasser runternehme. Noch lieber verwende ich ein Reinigungsöl. Keine Angst, Öl ist nicht gleich Öl, denn die Produkte enthalten Emulgatoren, die sich im Wasser lösen. So könnt ihr mit einem Reinigungsöl auch gleich euer Augen-Make-up entfernen. Bei beiden Methoden (Öl oder Mizellenwasser) ist meine Haut nach dem Reinigen nicht trocken. Diese Tipps haben wir übrigens von Leon und seiner Instagram-Seite @xskincare stibitzt – denn sie funktionieren. Der Biologie-Student klärt über alle Skincare-Mythen auf. Allen voran: Achtung bei Duftstoffen und Alkohol, denn beides reizt eure sensible Haut.

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Nach der Reinigung verwende ich abends manchmal unterschiedliche Seren – ab und zu eines mit Niacinamid, selten aber doch ein Retinol-Serum und im Winter Hyaluronseren. Aber immer nur ein Serum – ich mische sie also nicht. Ab und zu verwende ich nach (oder statt) den Seren ein Hagebuttenöl oder eine dufstofffreie Creme von Nivea ("Essentials").

Am Morgen verwende ich nach der Reinigung nur eine Tagespflege mit Lichtschutzfaktor (von Balea "Med" oder Paula's Choice) – that's it. Achtung: Bei Seren mit Niacinamid, Retinol oder Vitamin C muss eure Haut eine Toleranz aufbauen. Das heißt, ihr solltet sie anfangs nicht täglich verwenden, sondern solltet euch langsam steigern (1x pro Woche ist anfangs völlig ausreichend). Und falls ihr nur eine Creme morgens und abends verwendet – das reicht völlig aus! Weniger ist mehr lautet das Motto.

Warum funktioniert diese Methode?

Wie alle Beauty-BloggerInnen auf YouTube, verwende auch ich die folgende Phrase: Diese Methode hat für mich funktioniert, das muss nicht heißen, dass sie für euch funktioniert. Nach dem Waschen mit Waschgel, Gesichtsreinigungsbürste und Co. hat sich meine Haut schon immer trocken angefühlt. Die milde Reinigung hat meiner Haut wirklich geholfen. Früher verspürte ich außerdem nach der Reinigung das Bedürfnis einen Toner zu verwenden, doch für mich reicht eine einfache Reinigung völlig und meine sensible Haut freut sich über die minimalistische Hautpflege.

Auch sehr interessant: Keine Frage in der Hautpflege polarisiert so sehr wie die, welche Inhaltsstoffe am besten sind oder du lieber vermeiden solltest:

  • Folgende natürliche Inhaltsstoffe sollten vermieden werden (sofern du dir nicht sicher bist, ob du sie verträgst):
    Piment, Mandel, Engelwurzen, Arnika, Zitronenmelisse, Balsam, Basilikum, Bergamotte, Zimt, Zitrusfrüchte, Nelke, Kleeblüte, Koriander, Baumwollsamenöl, Zypresse, Fenchel, Tannennadel, Geranienöl, Grapefruit, Nüsse, Schachtelhalm, Lavendelöl, Zitrone, Zitronengras, Limette, Majoran, Eichenrinde, Papaya, Pfefferminz, Rose, Rosmarin, Salbei, Thymian, Zaubernuss, Wintergrün und Ylang-Ylang.

  • Bei folgenden natürlichen Inhaltsstoffen brauchst du dir keinen Sorgen zu machen:
    Aloe, Aminosäuren, Arganöl, Bisabolole, Rapsöl, Carnaubawachs, Ceramide, Kamille, Ton, Kakao, Kokosnussöl, Trauben, Grüner Tee, Honig, Hyaluronsäure, Lakritz, Wiesenschaumöl, Mica, Hafer, Olivenöl, Omega-Fettsäuren, Granatapfel, Reiskleieöl, Hagebuttenfruchtöl, Distelöl, Algen, Sheabutter, Soja, Sonnenblumenöl, Kurkuma und Weidenkraut.

Minimalistische Hautpflege: Welche Ergebnisse kann man sich erwarten?

Meine Haut hat gelernt, sich selbst zu regulieren. Der pH-Wert hat sich normalisiert und die Haut ist dadurch weniger angreifbar und wesentlich stabiler als je zuvor. Die Mikroorganismen an der Hautoberfläche erledigen ihren Job nämlich von ganz allein und sollten nicht durch zu viel Pflege "entfernt" werden. Sie dienen als kleine "Türsteher" und bilden Stoffwechselprodukte, die sich günstig auf die Eigenschaften der Haut auswirken. Wer also zu viel reinigt, bringt das Immunsystem der Haut durcheinander.

Wenn die Haut durch die Reinigung auch noch austrocknet, neigt sie – wie in meinem Fall – gerne mal dazu, extra viel Talg zu produzieren, um den Feuchtigkeitshaushalt wieder auszugleichen. Sie wird leichter angreifbar und Pickel und Mitesser sind die Folge. Aber auch trockene und gereizte Hautstellen standen bei mir an der Tagesordnung. Insgesamt war meine Haut einfach irritiert. Je mehr ich versucht habe, diesen Zustand mit der Verwendung verschiedenster Produkte auszugleichen, desto schlimmer wurde meine Haut. Überpflegte Haut ist sogar in der Dermatologie ein Begriff: Mundrose – periorale Dermatitis - kann die Folge von zu viel Pflege sein.

  • Fazit

    Zugegeben, es kann ganz schön schwer sein mit seiner gewohnten Hautpflegeroutine aufzuhören und nicht ständig neue Produkte einzukaufen. Aber es zahlt sich auf alle Fälle aus, bei der Pflege ein bisschen zurückzuschrauben und aggressive und mit Duftstoffen vollgepackte Cremes zu entsorgen.

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