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Work-Life-Balance: So gelingt dir der optimale Ausgleich

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6 min
Work-Life-Balance: So gelingt dir der optimale Ausgleich

©Elke Mayr
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Wie wichtig ist eine gute Work-Life-Balance wirklich für ein zufriedenes Leben? Und wie gelingt einem der Ausgleich in der Praxis? Wir haben hilfreiche Tipps für dich, wie du Stress in der Arbeit reduzieren kannst.

Gehörst du auch zu den Menschen, die nach einer ausgewogenen Work-Life-Balance suchen? Du denkst über Stundenreduktion, weniger Stress, mehr Urlaub nach? Was, wenn es auch ganz anders geht?

Such dir einen Job, den du liebst und du musst nie wieder in deinem Leben arbeiten.

So schön dieses Zitat klingt, so hinderlich sind die 2 Glaubenssätze, die dahinterstehen.

  1. Arbeit ist anstrengend.

  2. Arbeit ist ein MUSS.

Denn das Problem dabei ist: Wenn du das Gefühl hast, Arbeit wäre nichts Gutes und du müsstest arbeiten, dann willst du deine Arbeit im Zaum halten. Dann denkst du, dein Job muss in Balance gehalten werden, weil er sonst dein Leben komplett vereinnahmt. Und aus diesem Denkmuster entstammt auch die Idee, dass es eine ausgeglichene Work-Life -Balance geben muss.

Doch stimmt das tatsächlich? Ist Work-Life-Balance wirklich wichtig?

Wie wäre es mit einem Gedankenspiel? Was würde passieren, wenn du diese Idee loslässt und davon ausgehst, du benötigst gar keine Work-Life-Balance, sondern alles, was du brauchst ist eine komplett andere Sicht auf die Arbeit selbst?

Was wäre, wenn du deinen Job als etwas wahrnimmst, das dir Sinn und Zufriedenheit bringt anstatt Stress und Anstrengung? Wie wäre es, eine Arbeit zu haben, die dein Leben unterstützt anstelle eines Lebens zu haben, das deine Arbeit unterstützt?

Das geht tatsächlich. Und der Gamechanger nennt sich berufliche Erfüllung.

Welche Faktoren berufliche Erfüllung beeinflussen

Verbundenheit, Kompetenz und Autonomie sind die Grundpfeiler für berufliche Zufriedenheit. Wenn du alle 3 Bereiche gleichermaßen spürst, empfindest du dein Arbeitsleben als erfüllt und ausgeglichen.

Verbundenheit fühlst du, wenn du deinen Beitrag als sinnvoll erlebst. Du nimmst deine eigene Tätigkeit als wertvoll und als einen wichtigen Beitrag für die Gesellschaft wahr. Du siehst dich durch deine Arbeit mit anderen Menschen verbunden.

Kompetenz bedeutet, du bringst deine Fähigkeiten und Kenntnisse in deine tägliche Arbeit ein und du findest Möglichkeiten zur persönlichen Weiterentwicklung. Du fühlst dich gefordert, aber nicht überfordert.

Autonomie bezeichnet deine Entscheidungsfreiheit – du handelst selbstbestimmt und eigenständig. Du fühlst dich den Umständen nicht ausgeliefert, sondern du nimmst aktiv deine Gestaltungsfähigkeit wahr.

Wenn du dich nach einer Work-Life-Balance sehnst, dann ist vor allem der Faktor Autonomie nicht im Gleichgewicht.

Was Autonomie mit Work-Life-Balance zu tun hat

Hinter dem Wunsch nach Autonomie steckt das Bedürfnis, das Leben selbst in der Hand zu haben. Es bedeutet, dass du dich im Agieren-Modus statt im Reagieren-Modus befindest. Du spürst deine Selbstwirksamkeit und fühlst dich eigenständig und selbstbestimmt.

Sobald du deine Autonomie nicht mehr wahrnimmst, fühlst du dich überwältigt und überfordert. Die extremste Form des Autonomie-Verlustes ist das Burn-out. Dieser Status kennzeichnet sich durch das Gefühl, nur mehr auf die Bedürfnisse von anderen reagieren zu müssen und überhaupt nicht mehr selbstbestimmt handeln zu können.

Und aus dieser Richtung kommt die Sehnsucht nach einer ausgeglichenen Work-Life-Balance: Du suchst nach Zeiträumen in deinem Leben, über die du selbst bestimmen und die du frei nach deinen eigenen Bedürfnissen gestalten kannst.

Teilweise ist dies durch äußere Faktoren, wie Arbeitszeitreduktion auf eine 30h Woche, Homeoffice, mehr Urlaubstage oder einem flexiblen Arbeitsumfeld möglich. Immer mehr Unternehmen versuchen ihren Mitarbeitenden mit diesen Maßnahmen beim Reduzieren von Stress zu helfen.

Doch das ist im Grunde Kosmetik. Was wirklich den Unterschied ausmacht, ist eine neue Sicht auf die Arbeit und ein anderes Leben des Job-Alltags. Und die gute Nachricht: Das hast du komplett selbst in der Hand.

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© iStock

5 Tipps, wie du deine Work-Life-Balance im Arbeitsalltag umsetzt

Hier einige Impulse, mit denen du mehr Wohlbefinden, Ausgleich und Zufriedenheit in dein Leben bringen kannst - und dies schon innerhalb kurzer Zeit.

  • 1. Definiere für dich persönlich, was du in den Job einbringen willst

    Wie sieht dein Purpose aus? Was ist dir wichtig? Wo spürst du deine Berufung? Welche Kompetenzen und Soft Skills kannst und willst du einbringen? Wie möchtest du zur positiven Energie im Unternehmen beitragen? Letzteres können alle möglichen kleinen und großen Dinge sein, wie Humor und gute Stimmung in Meetings über Lösungsorientierung bis hin zu frischen Blumen oder einfach nur einem Lächeln für die Reinigungskraft ...

  • 2. Löse dich vom Perfektionismus

    Wie die Autorin Elizabeth Gilbert sagt: "Perfektionismus ist ein Serienkiller." Er bring jede Kreativität und Begabung um. Was dahinter steckt ist die Angst vor Fehlern und die Sorge nicht gut genug zu sein. Wenn du ständig versuchst, deine Arbeit perfekt zu erledigen, verliert sie jede Leichtigkeit und Freude. Versuche deine Arbeit mehr als dein Spielfeld wahrzunehmen. Experimentiere und freue dich über Fehler, denn das bedeutet, dass du lernst und besser wirst. Und sei gnädig mit dir selbst und mit deinen Kolleg*innen. Gehe davon aus, dass alle ihr Bestes geben (das ist das, was momentan möglich ist).

  • 3. Übernimm Verantwortung für deine Grenzen

    Das ist wahrscheinlich der wichtigste Part. Wir alle haben verlernt, unsere Grenzen wahrzunehmen und dafür einzustehen. Meistens werden sie uns erst dann bewusst, wenn es schon zu spät ist und wir zugelassen haben, dass sie immer und immer wieder übertreten werden. Das Resultat davon sind Wutausbrüche, Erschöpfung oder Schuldzuweisungen.
    Lerne Nein zu sagen. Ein Nein zu anderen ist immer ein Ja zu dir selbst. Und das ist wichtig! Du kennst den Spruch: Aus einem leeren Krug kann man nichts einschenken. Wenn es dir nicht gut geht, kannst du auch nichts Gutes für andere tun. Das gilt für die Arbeit genauso wie für die Familie.
    Grenzen zu setzen, bedeutet beispielsweise, zusätzliche Aufgaben abzulehnen und sich nicht auf unrealistische Deadlines einzulassen. Es bedeutet genauso gut, sinnlose Meetings abzubrechen und keine Termine anzunehmen, die sich nicht mit der Kinderbetreuung vereinbaren lassen. Und es bedeutet auch, sich nicht auf das Jammern und den Büroklatsch mit dem Kolleg*innen einzulassen, weil dabei einfach nichts Positives herauskommt.

  • 4. Schau gut auf dich und deine Energie. Immer! Nicht nur in der Freizeit

    Hier geht es vor allem um dein körperliches Wohlbefinden. Du kannst im Joballtag mit sehr kleinen, einfachen Methoden deine Stimmung und deine Gesundheit stark verbessern.
    Trink ausreichend Wasser und ernähre dich gesund. Versuche so gut es geht auf Süßes zu verzichten, denn deine Laune und deine Energie sinken nach einem kurzen Zucker-Hoch sehr schnell auf ein tiefes Level. Und das macht dich müde und nervlich angespannt. Atme zwischendurch immer wieder bewusst tief ein und aus. Wir atmen meist zu flach und unser Körper und unser Gehirn werden nicht ausreichend mit Sauerstoff versorgt.
    Schnelle Atem-Hacks für spezielle Situationen: Wenn du gestresst bist, atme kurz ein und lange aus und wenn du schnelle Energie brauchst, mach es umgekehrt und atme lange ein und kurz aus.
    Gehe in den Pausen spazieren. Gehe raus an die frische Luft, hol dir so viel Sonne und Tageslicht wie du kriegen kannst und bewege dich auch zwischendurch im Büro oder im Homeoffice so oft es geht. Sitzen ist das neue Rauchen, sagt man und zu wenig Tageslicht schadet unseren Augen und unserer Laune.

  • 5. Erhöhe aktiv und bewusst deine Selbstwirksamkeit

    Stelle dir folgende Frage und schreib dir alles auf, das dir dazu einfällt: "Wie müsste mein Job aussehen, damit ich keine Erholung davon brauche?" Überlege vorerst noch nicht, ob deine Ideen umsetzbar sind, sondern notiere einfach alles, was kommt. Betrachte es einfach als deine Wunschliste.
    Wenn du damit fertig bist, gehe diese Liste durch und frage dich bei jeder einzelnen Idee: "Was kann ich ab morgen selbst dazu beitragen, damit das möglich wird?" Markiere alle Dinge, die du bereits umsetzen kannst und bringe sie in deinen Alltag ein.

Zu den Punkten, die du noch nicht beeinflussen kannst, notiere folgende Frage: "Wie kann's gehen?" Mehr muss es vorerst gar nicht sein. Denn mit der Frage nach dem "Wie" gibst du deinem Gehirn den Auftrag sich etwas zu überlegen und du wirst staunen, welche Ideen und Möglichkeiten nach und nach auftauchen …

Du möchtest noch weitere Tipps? Wir haben in einem Interview mit Unternehmensberaterin und Diplom-Trainerin Mag. Gabriele Fischereder für Stressmanagement und Burnout-Prophylaxe darüber gesprochen: Work-Life-Balance? Ein Profi erklärt, wie das geht!

Fazit: Was bewirkt eine gute Work-Life-Balance

Gestalte dir deinen Berufsalltag so, dass er deinen Bedürfnissen und Anforderungen entspricht. Denn nur dann kann deine Arbeit einen wertvollen Beitrag zu einem erfüllten und glücklichen Leben leisten. Und das ist ja der Sinn der Sache, oder?

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