
Vom Streetstyle-Star zur Unternehmerin: Blanca Miró Scrimieris individueller Stil wurde zu ihrem ganz persönlichen Erfolgsturbo. Was diesen ausmacht und wie die Spanierin zur Insta-Sensation wurde.
Die Karriere von Blanca Miró Scrimieri begann auf der Straße: Als die junge Spanierin Anfang der 2010er-Jahre auf immer mehr Streetstyle-Fotos diverser Modeblogs auftaucht, ahnt niemand, dass aus der auffällig und vor allem bunt, individuell und höchst kreativ gekleideten Teenagerin eine der einflussreichsten Stilikonen Europas werden würde. Über zehn Jahre später ist Miró Scrimieri nicht nur eine feste Größe der internationalen Fashion Weeks, sondern auch Unternehmerin, Designerin und Mutter – mit zwei erfolgreichen Labels, einem Sommerhaus auf Menorca und einem Pariser Alltag, der sowohl glamourös als auch ganz bodenständig daherkommt.
Alles, nur nicht beige!
Insider sind sich einig: Das Geheimnis des Erfolgs von Blanca liegt vor allem darin, dass sie nie Teil des glattgebügelten Influencer-Mainstreams war. Ihre Outfits sind konsequent verspielt, manchmal schrullig, von Trachten und Handwerk inspiriert. Sie kombiniert, was anderen zu viel wäre, und wird dafür gefeiert. „Ich will nicht ,perfekt‘ aussehen“, sagte sie einmal in einem Interview. „Ich will Spaß an Kleidung zeigen. Mode ist eine Form von Kommunikation – und ich habe viel zu sagen.“ Mirós Instagram-Präsenz – aktuell mit über 713.000 Followern – war der erste Hebel in ihre Modekarriere jenseits der Influencer-Bubble. 2018 gründete sie gemeinsam mit ihrer Freundin, der in Paris lebenden Spanierin María de la Orden, das Label La Veste, das ursprünglich aus einem einzigen Blazer entstand. Die Nachfrage war überwältigend, schon bald folgten Blusen, Shorts, Kleider, Schuhe und Taschen sowie Home-Textilien. Die Marke ist ein Gegenentwurf zur Fast Fashion, ein Augenzwinkern im oft etwas zu ernsten Modediskurs. 2021 folgte dann die Sonnenbrillenbrand Delarge, deren Designs ebenso unkonventionell sind wie ihr Stil: ovale Gläser, transparente Rahmen, Retro-Futurismus. Innerhalb weniger Monate wurde sie zur Kultmarke in den It-Girl-Kreisen von Paris bis Los Angeles. Auch weil die Inhaberinnen bestens vernetzt sind.
Zwischen Pariser Alltag und spanischem Lebensgefühl auf Menorca
Und auch privat könnte es kaum besser für die 32-Jährige laufen. Auf Instagram teilt sie regelmäßig Einblicke in ihr Familienleben mit ihrem spanischen Ehemann, dem Tech-Unternehmer Javi Fondevila, und ihrer kleinen Tochter Matilda, die 2023 zur Welt kam. Bewusst zurückhaltend, aber immer inspirierend. Etwa Fotos aus ihrer Wohnung im 3. Arrondissement, bunte Frühstücksszenen oder die Urlaube auf Menorca, wo Mirós Eltern ein Haus besitzen – ein Rückzugsort fernab der Modemetropolen. Hier entsteht vieles, was später in ihre Kollektionen einfließt: „Menorca ist mein kreativer Akku“, schrieb sie einmal in einer Story. „Kein Lärm, kein Druck. Nur Licht, Meer und Ideen.“ Blanca Miró ist längst mehr als Streetstyle-Star – sie ist zur Designerin einer Lebenshaltung geworden: Mode als Ausdruck von Identität. In einer Branche, die oft auf Oberflächlichkeiten basiert, bleibt sie Individualistin – mit einer großen Portion Ironie.









