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Haarpflege: Dein Weg zu gesunden Haaren [Überblick]

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34 min
Haarpflege: Eine Frau steht vor dem Spiegel und sprüht sich einen Leave-in-Conditioner in die Haare.

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Der große Haircare-Guide: Die Top-Friseur:innen des Landes verraten uns, wie man den eigenen Haartyp bestmöglich pflegt, auf welche Inhaltsstoffe man achten sollte, was man gegen Schuppen und Haarausfall tun kann und was Keratin eigentlich bringt.

Die verschiedenen Haartypen

Aus dem riesigen Pool an Haircare-Produkten das richtige für den eigenen Haartyp herauszufischen, ist gar nicht so einfach. Was davon benötigen wir tatsächlich? Was muss man bei der Pflege-Routine beachten? Fakt ist: Es bedarf eines maßgeschneiderten Programms für die Mähne, damit sie ihre Bestform erreichen kann. Und so geht's!

Normales Haar

Normales Haar ist – wie der Name schon sagt – in jeglichen Bereichen einfach normal. Es ist weder überdurchschnittlich dick noch fein, außerdem nicht zu trocken und nicht extrem fettig. Das liegt daran, dass die Talgproduktion der Kopfhaut ausgeglichen ist.

Bei Pflegeprodukten setzt man idealerweise auf jene "für normales Haar". Milde Produkte sind am besten geeignet: Diese reinigen und pflegen, ohne das Haar anzugreifen oder zu beschweren.

Dickes Haar

Dickes, kräftiges Haar (Durchmesser von mehr als 0,08 mm) wollen wir doch alle. Oft ist es aber zu viel, zu glanzlos, zu frizzy und unbändig.

Dickes Haar richtig shampoonieren

Zum Waschen die Haarlängen nach oben nehmen und das gesamte Haar in kreisenden Bewegungen einshampoonieren. Warm abbrausen, so bleibt die Haarstruktur offen für die Pflege.

Feuchtigkeitsspendend sollte das Shampoo jedenfalls sein, damit lästigem Frizz und störrischem Haar entgegengewirkt werden kann. Umso milder die Wäsche, umso besser. Intensive, aggressive Shampoos reinigen zwar, trocknen die Haare aber aus und machen dickes Haar noch schwerer zu handhaben.

Dicke Haare richtig pflegen

Beim festen Haartyp kann Conditioner großzügig mit den Fingerspitzen von der Kopfhaut bis zu den Spitzen eingekämmt werden. Eine Spülung nach jedem Waschgang oder eine Leave-in-Kur darf auf keinen Fall ausgelassen werden. Dickes Haar braucht die Extrapflege. Das Kämmen danach funktioniert reibungslos - im wahrsten Sinne des Wortes.

Dicke Haare: Tipps & Styling

Ein Spezialserum wird ins feuchte Haar geknetet, macht es glatt, geschmeidig und sorgt für einen schnelleren Trocknungsprozess. Ein Styling mit der Rundbürste ist immer cool! Einfacher ist's mit einer elektrisch rotierenden Rundbürste. Die glättet die Hornschicht, die Mähne wird glänzender.

Fürs Herrichten aber kaum Zeit? Dann einen High Ponytail binden. Dieser Look funktioniert bei Frauen mit dicken Haaren besonders gut. Style-Upgrade à la Bella Hadid: Mit den vorderen Strähnen ein Haarband imitieren. Echt cool! Weitere tolle Frisuren für dicke Haare findest du hier.

Feines Haar

Von wegen wenig Haare! Bei einem Durchmesser von 0,04 mm ist feines Haar einfach unter dem Schnitt (normales: 0,05 bis 0,07 mm) und wirkt weniger voluminös. Meist ist dies erblich bedingt. Die Haarlänge übrigens auch. Jetzt lesen: Mythos genetische Haarlänge: Ist da was dran?

Feines Haar richtig shampoonieren

Das Shampoo kräftig mit den Fingerspitzen einmassieren, das fördert die Durchblutung. Faustregel: Dreimal so lange ausspülen wie shampoonieren, so können keine Rückstände die Haare beschweren. Ein kräftigendes, aufbauendes Shampoo verwenden, das spendet Volumen und stärkt die Haarstruktur, da die Polymere jedes Haar umhüllen und dicker wirken lassen. Wichtige Inhaltsstoffe für dünnes Haar sind Proteine und Ceramide, die verbessern die Struktur und füllen die Lücken zwischen den Hornzellen.

Feine Haare richtig pflegen

Weniger ist mehr. Zu viel Conditioner erschwert das Haar und macht es platt. Tipp: Die Spülung zuerst in den Längen einwirken lassen. Danach shampoonieren. So werden überschüssige, beschwerende Reste sicher ausgespült. Mit dem Inhaltsstoff Panthenol ist Überpflegen übrigens nicht möglich. Die Haare nehmen davon so viel auf, wie sie brauchen. Flüssiges Keratin (ist oft in Sprühkuren enthalten) dringt in die äußere Hülle der Haare und stärkt sie.

Feine Haare: Tipps & Styling

Volumenschaum gehört zum Styling. Ins feuchte Haar geben und mit der Rundbürste trocken föhnen. Immer entgegen der Richtung, in der du die Haare tragen willst. Noch einfacher: den Scheitel wechseln. Das bringt Volumen in den Ansatz! Musthave: Texture Spray, das die Mähne griffiger macht und fülliger wirken lässt!

Fettiges Haar

Bei einem Talgüberschuss gelangt das Fett schneller von der Kopfhaut ins Haar und lässt es strähnig aussehen. Die erhöhte Talgproduktion kann genetisch, aber auch hormonell bedingt sein.

Oft hat man bei fettigem Haar den Drang, täglich zu waschen. Widerstehe diesem besser, sonst wird die Talgproduktion noch mehr angeregt. Dem Teufelskreis entfliehst du durch selteneres Waschen. Jetzt lesen: Fettige Haare: Tipps vom Friseur, was du dagegen tun kannst.

Fettige Haare: Tipps & Styling

Beste Lösung: die Haare zu einem strengen Dutt binden. Ist eh en vogue! Jetzt lesen: Fettiger Ansatz? Diese 3 Frisuren kaschieren.

Außerdem: sanft shampoonieren! Zu viel Druck kurbelt die Talgproduktion an. Öfter ausspülen, bis auch wirklich alle Fettreste in den Längen ausgewaschen sind. Achtung bei tiefenreinigenden Shampoos! Die trocknen die Kopfhaut aus, was zu noch schnellerem Nachfetten führt. Lieber zu milden Produkten greifen.

Trockenes Haar

Der Talgfilm, der gesunde Haare umschließt, ist zu dünn, das Haar wird nicht ausreichend mit Fett versorgt. Auch Chemiekeulen trocknen es aus. In beiden Fällen liegt die äußere Schuppenschicht nicht an, Feuchtigkeit geht verloren, und die Mähne wird rau.

Trockenes Haar richtig shampoonieren:

Öle im Shampoo sind ein Must, sie ersetzen den Hauttalg. Weitere feuchtigkeitsspendende Inhaltsstoffe sind beispielsweise Panthenol, Keratin, Aloe Vera oder Algen. Shampooniere nur am Ansatz, zu viel Produkt kann die Spitzen nämlich austrocknen. Die bekommen durch das Abbrausen von oben nach unten ausreichend Pflege ab.

Trockene Haare richtig pflegen

Shampoo oder Conditioner mit kaltem Wasser ausspülen. Das schließt die Haarstruktur und sorgt für Glanz. Ratsam sind übrigens Leave-in-Goodies, die das Haar tagsüber versorgen und versiegeln.

Trockene Haare: Tipps & Styling

Auf austrocknende Produkte mit Alkohol verzichten und einmal die Woche eine reichhaltige Maske wirken lassen. Beim Stylen keine Hitze verwenden. Am besten ein gutes Haaröl in die Längen verteilen und einen Zopf flechten. Der glänzt schön, die Mähne wird gepflegt, und am nächsten Tag hat man chice Beach Waves!

Strapaziertes Haar

Blondieren bzw. Färben sowie das tägliche Styling mit Hitze können den Haaren schon ordentlich zusetzen. Was also tun bei strapaziertem Haar?

Olaplex gilt schon lange als Nonplusultra bei geschädigtem Haar. Aber was kann es eigentlich genau? Zunächst einmal die Theorie: Durch Haarewaschen, Hitzestylings oder Colorationen werden die Schwefelbrücken im Haar gelöst. Die Folge: Es wird brüchig und verliert seinen Glanz. Der sechsfach patentierte chemische Wirkstoff "Olaplex" soll die gebrochenen Schwefelbrücken im Haar wieder schließen und die Haarstruktur damit dauerhaft elastischer und weniger widerspenstig machen.

Im Detail: Die sogenannten Schwefelbrücken in unserem Haar sorgen dafür, dass die Haarfasern miteinander verbunden – und somit gesund – sind. Beim Färben werden jene Fasern gespalten, damit die Coloration eindringen kann. Und genau hier entfaltet Olaplex seine Wirkung: Es sorgt dafür, dass die vom Färben angegriffenen Schwefelbrücken sich wieder zusammenfügen und repariert auf diese Weise stark strapaziertes Haar. Die genauen Benefits vom Färben mit Olaplex erfährst du weiter unten.

Strohiges Haar

Wer frizzy bzw. strohige Haare hat, könnte sich überlegen, eine Tanino-Enzymtherapie zu machen. Tanino ist eine Haarpflege, Glättung und Frizz-Reduktion – sie verspricht gesund aussehendes, geschmeidiges Haar ohne chemische Inhaltsstoffe.

Die Haare werden geschmeidiger und die Struktur gefestigt. Es wird mit sogenannten "Tanninen" gearbeitet. Hierbei handelt es sich um pflanzliche Gerbstoffe, die zum Beispiel aus Blättern gewonnen werden.

Haarsalons in deiner Nähe, die das Treatment anbieten, können über den Salonfinder von Tanino ausfindig gemacht werden.

Graues Haar

Bereit für die Grey-Naissance? Graue Haare sind nicht mehr nur ein schnelllebiger Trend, sondern eine Haltung und ein Statement. Und auch bei der jüngeren Generation steht silberfarbenes Haar hoch im Farbkurs.

Shampoo

Für den täglichen Gebrauch eignen sich milde Shampoos am besten. Der Grund dafür ist, dass sie reinigen und pflegen, aber dennoch nicht zu aggressiv für Kopfhaut und Haare sind. Trotzdem kann man schwer ein Produkt empfehlen, das für alle Menschen gleich funktioniert.

Natürlich kommt es hierbei sehr stark auf die Haarbeschaffenheit an: Styling-Produkte, die deinem Haar Glanz oder Feuchtigkeit versprechen, sind zum Beispiel für schnell fettende Haare oft too much. Trockenes, strohiges Haar wiederum braucht den extra Feuchtigkeits-Boost.

Tiefenreinigungsshampoos sind eine wirkungsvolle Methode, um Haar und Kopfhaut von Schmutz, Fett und anderen Rückständen zu befreien. Resultat: Das Haar kann wieder atmen und pflegende Wirkstoffe optimal aufnehmen. Passend für jede Haarbeschaffenheit gibt es hier spezielle Produkte.

Aber Achtung: Tiefenreinigende Produkte trocknen die Kopfhaut aus, weil sie aggressiver sind als milde Shampoos. Deshalb sollte man sie auf keinen Fall täglich verwenden. Hin und wieder sind sie aber trotzdem empfehlenswert.

Festes Shampoo versus Haarseife

Der größte Beauty-Boom, ganz im Sinne der Nachhaltigkeit, sind definitiv Shampoo-Bars. Sie sind quasi die Vorreiter der Kompaktpflege. Nischenbrands, aber auch große Marken, brachten in den vergangenen Jahren feste Pflegeprodukte heraus. Doch was viele bis dato nicht wissen: Es gibt einen Unterschied zwischen festem Shampoo und Haarseife.

Festes Shampoo ist wie das flüssige Pendant, also mit Tensiden, Ölen und Duftstoffen. Wasser wurde entfernt und das Produkt in Seifenform gepresst.

Haarseifen hingegen entstehen durch Verseifung von Fetten und Ölen, mit Lauge hergestellt. Hier sollte man danach eine "Säurespülung" (Kombi aus Wasser und Essig) durchführen, um strähnige Rückstände zu vermeiden. Diese schließt die Haarschuppen und sorgt für Glanz.

Trockenshampoo

Trockenshampoo ist oft Gold wert! Vor allem für vielbeschäftigte Frauen oder Menschen auf Reisen, die einmal die Haarwäsche ausfallen lassen müssen, kann Trockenshampoo richtig viel Zeit sparen. Einfach in die Haaransätze eingesprüht und durchgekämmt, verleiht es dem Haar einen Look wie frisch gewaschen! Und nicht nur das: Diese 6 Anwendungsarten von Trockenshampoo sind wirklich genial!

Haarspülung bzw. Conditioner

Ein guter Conditioner ist ein Mix aus Feuchtigkeits- und Fettsubstanzen, der einen Film um die Haare legt, also die äußere Schuppenschicht glättet. Das merkt man auch an der leichteren Kämmbarkeit. Er kann gerne täglich verwendet werden.

Ein Leave-in-Conditioner, also eine Haarspülung, die du nicht wieder auswaschen musst, hilft besonders bei dickem, langem oder lockigem Haar.

Haarmaske bzw. Haarkur

"Masken haben eine intensivere Wirkung als Conditioner und schaffen besonders bei strohigem, frizzy Hair oder Haarbruch Abhilfe. Am besten die Maske ins feuchte Haar einarbeiten und länger einwirken lassen. Bei besonders trockenem Haar empfiehlt es sich, die Maske über Nacht einwirken zu lassen", sagt Eniss Agrebi von Die Wiener Friseure.

Tipp: Pflege nie direkt auf die Kopfhaut auftragen. Dies führt unmittelbar zu einem fettigen Haaransatz. Die Haare am Ansatz sind prinzipiell gesünder als in den Längen und Spitzen.

Haaröl

In Japan gilt das Öl der Kamelie schon seit Jahrhunderten als Wundermittel für glänzendes Haar. Inspiriert von japanischen Beauty-Ritualen sind Haaröle schon seit Längerem der heilige Gral der Beautywelt. Sie umhüllen das Haar wie ein Schutzschild und machen es seidig und glänzend.

Man sollte sich aber darüber im Klaren sein, dass Haaröle die Haare zwar geschmeidiger aussehen lassen, sie aber nicht nachhaltig pflegen. Warum dem so ist, wie man sie stattdessen pflegen sollte und wieso er Haaröl trotzdem genial findet, erklärt Top-Friseur Eniss Agrebi von Die Wiener Friseure in folgendem Artikel: Haaröl verwenden: Das musst du wissen.

Schaumfestiger bzw. Föhnschaum

Schaumfestiger gibt dem Haar Volumen und außerdem Halt. Gerade bei Lockenstylings kann das sehr sinnvoll sein. Am bekanntesten ist wohl das klassische weiße Stylingmousse, das in die nassen Haare eingearbeitet wird. Außerdem gibt es färbigen Föhnschaum, der die eigene Haarfarbe auffrischen bzw. ihr mehr Glanz verleihen kann. Beim der nächsten Haarwäsche wird die Farbe wieder entfernt.

Haarspray

Haarspray wird als Finish in die trockenen Haare gesprüht. Erstens kann man die Frisur damit in Form halten, zweitens lassen sich vom Kopf abstehende Babyhaare sehr gut bändigen, was vor allem bei Sleek Looks sehr sinnvoll sein kann.

Pflegecreme

Leave-in-Cremen werden nach dem Waschen in die nassen Haare eingearbeitet. Sie beugen Schäden vor und helfen, die Haarfaserverbindungen zu stärken und wieder aufzubauen. Außerdem reduzieren sie Frizz und entwirren das Haar.

Generell gibt es Pflegecremen für die unterschiedlichsten Bedürfnisse: für mehr Feuchtigkeit, mehr Glanz oder auch Curl Enhancer zur Lockenpflege. Manche Produkte enthalten bereits Hitzeschutz für das anschließende Styling.

Haare färben mit Olaplex

Wie zuvor schon erwähnt, soll der patentierte chemische Wirkstoff "Olaplex" die durch Färben und Hitzestylings gebrochenen Schwefelbrücken im Haar wieder schließen und die strapazierten Haare damit wieder aufbauen und pflegen. Eine Farbbehandlung mit Olaplex hat 3 Stufen:

Schritt 1: Die pure, flüssige Version von "Olaplex", kann pur oder vermengt mit der Wunschhaarfarbe ins Haar eingearbeitet werden. "Man kann ganz normal weiter mit der Wunsch-Haarfarbe arbeiten. Der Unterschied: Mit Olaplex kann ich auch noch Haar colorieren, das ich ohne den Wirkstoff nicht mehr farbbehandelt hätte. Und wenn ich früher mehrere Etappen benötigt hatte, um radikale Farbveränderungen wie von Blau-Schwarz auf Blond zu färben, kann ich das nun beschleunigen", so Haar-Expertin Carola Staudinger vom gleichnamigen Haarsalon.

Schritt 2: Die cremige "Olaplex" kommt als Pflege nach dem Ausspülen der Haarfarbe zum Einsatz. Sie versiegelt das Haar, ehe es shampooniert wird. "Durchs Färben verliert Haar an Vitalität und Spannung. Die kann ich ihm mit der intensiven Pflegebehandlung von Olaplex wiedergeben", so Staudinger.

Schritt 3 ... ist dann für die Anwendung zuhause bestimmt. Der sogenannte "Hair Perfector" ersetzt eine intensive Haarkur und sollte – je nach Zustand der Haare – etwa einmal pro Woche angewendet werden. Profi-Tipp von Carola: "Achtung! Olaplex Nr. 3 wird VOR dem Shampoo, also aufs schmutzige Haar aufgetragen. Dann lässt man es 10 Minuten einwirken und wäscht anschließend wie gewohnt."

Wie ist das Haar nach der Olaplex-Behandlung?

Unsere Redakteurin hat das Färben in Kombination mit Olaplex ausprobiert und ist begeistert: "Nach dem Friseur sind die Haare natürlich immer wunderbar und glänzend und geschmeidig und toll. Die echte Frage: Wie verhält sich die Mähne, wenn ich sie zuhause wasche, föhne und einen Tag warte? Bislang waren sie meist strohig wie zuvor. Aber, (und ich neige selten zu übermäßiger Euphorie!) siehe da: Meine Haare sind weich. Sie glänzen. Sie lassen sich gut durchfrisieren, sie sind nicht verzankt und splissig, sondern sie sehen tatsächlich gesund aus."

Nachfrage bei Friseurin Carola Staudinger: "Ist mein Haar jetzt endlich wieder komplett gesund?" Sie verneint: "Wie wir alle wissen, kann das Haar nicht wie die Haut heilen. Doch mit Olaplex wird das Auffrischen der Haarfarbe schonender und einer weiteren 'Erosion' des Haares – wie wir im Fachjargon sagen – wird Einhalt geboten. Das heißt aber nicht, dass man auf jede sonstige Pflege verzichten kann."

Haarpflege: Auf welche Inhaltsstoffe sollte man bei den Produkten achten?

Unsere Haare bestehen aus verhornten Zellen, die keinerlei Stoffwechselprozesse vollziehen. Soll heißen: In den Längen kann sich das Haar nicht eigenständig regenerieren. "Somit ist Hilfe von außen umso wichtiger: Konkret sind es dabei vor allem Fett und Feuchtigkeit, die den Hornzellen zugeführt werden müssen. Ganz gleich ob Pflege zum Auswaschen oder Leave-in – jede Form von Pflegeprodukt ist wichtig bei strapazierten Spitzen", sagt Lisa Sophie Thoma vom N°11 Hairsalon in Wien.

"Auf der Suche nach wirksamen Inhaltsstoffen für innovative Haarpflegeprodukte spielen die einzelnen Bestandteile der Haarfaser eine Rolle. Das Haar besteht hauptsächlich aus Proteinen, wie zum Beispiel Arginin. Biotin und Provitamin B5 helfen, das Haar direkt vom Ansatz an zu stärken und so Haarbruch vorzubeugen."

Jedes Haar braucht individuelle Pflege. "Deshalb recht schwer, ein Heilmittel für alle zu empfehlen", so Thoma. "In den meisten Fällen sehen wir bei unseren Kundinnen, dass die Haarspitzen zu trocken sind."

"Wichtig ist, dass jedes Produkt auf die Bedürfnisse des Haars abgestimmt ist", sagt auch Pia Bundy vom Wiener Bundy Salon. "Für feines Haar empfehle ich zum Beispiel eine Volumenserie – wir haben für unseren Salon die 'Think Big Volumenserie' entwickelt. Für coloriertes Haar wiederum eine Farbpflegeserie und so weiter."

Hier findest du einen kleinen Inhaltsstoff-Überblick der Expertin

  • Keratin: Keratinhaltige Pflegeprodukte füllen das Haar wieder auf und kräftigen es – mehr dazu weiter unten.

  • Aloe Vera wirkt pflegend und beruhigt die Kopfhaut.

  • Lipide stärken die Schuppenschicht.

  • Jojobaöl und Mandelöl besitzen die Fähigkeit, ins Haar einzudringen und zu kitten.

  • Panthenol wirkt beruhigend auf Haar und Kopfhaut.

  • Silikone kitten Spliss, sollten aber in wasserlöslicher Form verwendet werden.

  • Krambeöl wirkt als natürlicher Silikonersatz, welcher die Haare geschmeidig und glänzend werden lässt.

  • Vorsicht ist geboten bei Inhaltsstoffen wie Glycol, Parabenen, Formaldehyd, künstlichen Farbstoffen und synthetischen Duftstoffen.

Schonendes Haarstyling ohne bzw. mit weniger Hitze

Egal ob Glätten oder Locken, Hitzeschutz ist keine unnötige Erfindung der Beauty-Industrie, sondern wirklich essenziell, um dein Haar vor zu großer Hitze beim Stylen zu schützen. Denn Hitze-Tools wie Glätteisen oder Lockenstab entziehen deinem Haar extrem viel Feuchtigkeit. Der Hitzeschutz wirkt dabei wie eine Barriere zwischen Styling-Tool und Haar.

Im Artikel " Die schönsten Frisuren für Locken" zeigen wir dir einige Möglichkeiten, wie du dir auch ohne Hitze Locken machen kannst.

Wer sein Haar täglich stylen, aber mit weniger Hitze auskommen möchte, könnte sich überlegen, sich den Dyson Airwrap anzuschaffen. Mit dem Airwrap kann man die Haare sowohl locken als auch glätten: hier geht's zu unserem Airwrap Testbericht. Mit dabei: Die Meinungen verschiedenster Haar-Expert:innen.

Haarausfall bei Frauen und was man dagegen tun kann

Haarausfall kann die unterschiedlichsten Ursachen haben: falsche Ernährung bzw. Nährstoffmangel, hormonelle Schwankungen, Stress, Medikamenteneinnahme, Infektionen oder auch nach Operationen. Wichtig ist zunächst, dass man die medizinischen Ursachen abklärt, zum Beispiel mittels Blutbild oder indem man seinen Hormonstatus ärztlich abchecken lässt.

Gesunde Ernährung gegen Haarausfall

"Kräftiges Haar wächst am besten auf einer gesunden Kopfhaut. Daher ist es von Vorteil, durch gesunde Ernährung ausreichend Vitamine und Mineralstoffe aufzunehmen. Mit Vitamin C, Biotin, Zink, Eisen und Folsäure kann man die Kopfhaut kräftigen. Also am besten viel Obst, Fisch, Gemüse und Milch sowie Soja- und Vollkornprodukte konsumieren. Viele unserer Kundinnen haben tolle Erfolge mit Nahrungsergänzungsmitteln wie beispielsweise Vitamin D und B erzielt", erzählt Lisa Sophie Thoma vom N°11 Hairsalon.

Durchblutung fördern

Außerdem sollte die Durchblutung der Kopfhaut gefördert werden: "Das funktioniert zum Beispiel durch regelmäßige Kopfhautmassagen, etwa direkt beim Haarewaschen. Das Haar täglich zu bürsten kann ebenfalls helfen, außerdem regt es die Haarwurzeln an", so Thoma.

"Auch spezielle Haartinkturen können helfen, die Durchblutung der Haarfolikel zu fördern", so Pia Bundy vom Bundy Salon. Frage am besten beim Friseursalon deines Vertrauens nach.

Kollagen als Haarwuchsmittel

Auch Kollagen kann helfen, die natürliche Haarstruktur wieder zu festigen und zu stärken. Die Wiener Friseure bieten daher ein Kollagenpulver zum Einnehmen an, das von einer steirischen Apotheke exklusiv für den Salon entwickelt wurde: "Gerade im Wechsel, nach einer Geburt oder auch nach dem Absetzen der Pille kann es sein, dass die Haare ausfallen oder nicht wie gewohnt wachsen, was aber nichts mit dem Haarwachstum an sich zu tun hat, sondern damit, dass die Hormone im Körper nicht im Gleichgewicht sind", sagt Top-Friseur Eniss Agrebi.

"Kollagen ist auf natürliche Weise in unserem Körper enthalten und wird beim Älterwerden immer mehr abgebaut. Durch eine sinnvolle Kollagenzufuhr kann sich die Haarqualität wieder verbessern. Es wirkt als natürliches Haarwuchsmittel: das Haar verdichtet sich und wird gestärkt."

Haarwachstum durch Licht: VitaHairLight

Hierbei handelt es sich um ein Treatment, das Probleme der Haar- und Kopfhautstruktur durch spezielle Lichteinwirkung entgegenwirken kann. Partnersalons in deiner Nähe, die mit damit arbeiten, können auf der Website von VitaHairLight ausfindig gemacht werden.

"VitaHairLight stärkt die Haarzelle und verhilft so zu gesünderem und kräftigerem Haarwuchs. Das gefilterte, gebündelte Licht stimuliert die Durchblutung der Kopfhaut", erklärt Pia Bundy. "Die Kapillaren werden erweitert – somit können benötigte Nährstoffe ungehindert zu den Haarzellen gelangen. Durch die bessere Versorgung werden geschwächte Haarwurzeln reaktiviert und die Haare wachsen wieder gesünder und kräftiger nach."

Schuppen: Entstehung und Bekämpfung

"Schuppen oder auch ein stark fettender Ansatz sind ganz klare Zeichen, dass die Kopfhaut mehr Aufmerksamkeit benötigt", sagt Lisa Sophie Thoma vom N°11 Hairsalon. Laut der Expertin muss man zwischen 2 Arten von Schuppen unterscheiden: Es gibt trockene Schuppen, welche weiße Hautschüppchen oder Ablagerungen auf der Kopfhaut bilden. Diese sorgen für Juckreiz und Rötungen und aber auch sichtbare Schüppchen an schwarzer Kleidung.

Außerdem gibt es fettige Schuppen, welche durch eine nicht ansteckende Hautentzündung (seborrhoische Dermatitis) entstehen. Diese zeigen sich in Form von gelblichen und öligen Ablagerungen auf der Kopfhaut. "Sie bleiben an den Haaren kleben und sollten unbedingt von einer Dermatologin oder einem Dermatologen angeschaut werden", so Thoma.

Was tun gegen Schuppen?

"Falsche Haarpflege oder zu heißes Föhnen können zu trockener Kopfhaut führen. Ungünstiges Klima, heiße Luft im Sommer oder trockene Heizungsluft im Winter, aber auch Stress und Hormonschwankungen können die Schuppenbildung ebenfalls fördern", erklärt Pia Bundy vom Bundy Salon.

Für Abhilfe sorgen bei den meisten Schuppen spezielle Shampoos, Lotionen, Haarwasser sowie eine Veränderung in der Pflegeroutine. Je milder, desto besser.

Sonnenschutz für die Haare

"Unser Haar besitzt durch das Pigment Melanin einen gewissen Eigenschutz gegen UV-Strahlung. Es ist nicht nur für die Haarfarbe verantwortlich, sondern auch ein Radikalfänger", sagt Lisa Sophie Thoma vom N°11 Hairsalon. "Bei zu häufiger Sonneneinstrahlung baut sich allerdings das Farbpigment ab und verändert die Haarfarbe. Das ungefilterte Eindringen der UV-Strahlen schädigt zudem die Eiweißstruktur im Haarinneren, welche für Elastizität und Spannkraft verantwortlich ist. Glanzloses, sprödes und brüchiges Haar ist die Folge."

Thoma erzählt, dass ihre Kundinnen nach dem Sommer meistens mit sehr trockenen Haaren in den Salon kommen und auch die Kopfhaut etwas Extra-Pflege nötig hat. "Um das Haar vor der Sonne zu schützen, sollte man unbedingt geeignete Produkte verwenden, welche die inneren Proteinverbindungen in den Haarfasern stärken und so der Glanz der Haarfarbe aufrecht erhalten wird."

Besonders feine, colorierte und blondierte Haare benötigen im Sommer besonders viel Schutz. "Daher empfehle ich, spezielle Sonnenprodukte zu verwenden", rät Top-Friseurin Pia Bundy vom Bundy Salon. "Sonnenshampoos wehren die schädlichen UV-Strahlen ab und schützen das Haar. Sie entfernen schonend Rückstände von Salz und Chlor. Feuchtigkeitsspendende Pflegeprodukte reparieren das Haar, lassen es erstrahlen und beugen Trockenheit und Farbverlust vor."

Daher ist es wichtig seine vor der Sonne zu schützen: So bleiben deine Haare im Sommer gesund

Auch wichtig im Sommer: Sowohl Chlor- als auch Salzwasser können die Haarfarbe verändern. Das sieht man immer wieder, dass blondierte Haare, die zu viel Chlor ausgesetzt waren, einen grünlichen Stich bekommen.

Geht natürlich nicht immer, aber ein heißer Tipp ist es trotzdem, die Haare so gut wie möglich im Schatten zu behalten. Schon allein, weil man gerade am Scheitel sehr schnell einen Sonnenbrand bekommt, der beim Frisieren unangenehm schmerzen kann. Hier findest du 4 stylische Kopfbedeckungen für heiße Tage.

Was bringt Keratin für die Haare?

Als Keratine bezeichnet man eine Gruppe von Faserproteinen. Diese kommen auch in unserer Haut sowie unseren Haaren und Nägeln vor. "Keratin verbessert die Haarstruktur, füllt Risse in der Haarfaser auf, verbessert die Haarelastizität, glättet das Haar und wirkt statischer Aufladung entgegen", erklärt Pia Bundy vom Bundy Salon.

"Conditioner, Haarmasken und auch Leave-in-Produkte, die Keratin enthalten, pflegen das Haar nachhaltig und sorgen für gesunde Spitzen und Kopfhaut", sagt Lisa Sophie Thoma vom N°11 Hairsalon. "Ideal ist es, wenn man eine intensive Maske oder einen Conditioner auf das trockene Haar aufträgt und in ein Handtuch oder eine Frischhaltefolie einwickelt. Die Hitze hilft dem Haar, die Pflegesubstanzen besser aufzunehmen. Wer im tagsüber mal mehr Zeit hat kann die Pflege so stundenlang einwirken lassen. Danach die Haare wie gewohnt waschen."

Haarpflege

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