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Flexitarier: Die wichtigsten Infos über diese Ernährungsform

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Flexitarische Ernährung

Flexitarische Ernährung

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Was genau sind flexible Vegetarier:innen? Was zeichnet die Ernährungsform aus? Wie viel Fleisch und Fisch darf man essen, um als Flexitarier:in zu gelten? Plus: köstliche flexitarische Rezepte!

Flexitarier: Was heißt das?

Flexitarismus ist eine Wortkreation und setzt sich zusammen aus "vegetarisch" und "flexibel". Sie ist schon seit über 20 Jahren ein fixer Bestandteil des englischen Sprachgebrauchs – 2003 wurde "flexitarian" von der American Dialect Society sogar zum nützlichsten Begriff des Jahres gewählt. Flexitarier:innen sind also flexible Vegetarier:innen. Manchmal werden sie auch als Teilzeit-Vegetarier:innen bezeichnet.

Die flexitarische Ernährung

Diese Ernährungsform nimmt sich den Vegetarismus sowie Veganismus zum Vorbild – es werden vorwiegend pflanzliche Nahrungsmittel sowie Produkte des lebenden Tiers (Eier, Milchprodukte) verzehrt. Jedoch sind Ausnahmen erlaubt – es handelt sich eher um eine achtsame Ernährungsweise, bei der man sich aber nicht festlegt. Gelegentlich und in geringen Mengen werden Fleisch, Fisch und Meeresfrüchte gegessen.

Zu den Hauptnahrungsmitteln zählen außerdem: Obst, Gemüse, Getreide (zum Beispiel Vollkornprodukte, Roggen oder Dinkel), Pseudogetreide (zum Beispiel Quinoa oder Amaranth) und Hülsenfrüchte (zum Beispiel Linsen oder Kichererbsen).

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Flexitarier: Die Motivation dahinter

Das Ziel von Flexitarier:innen ist es, die eigene Ernährung frei von Verboten zu gestalten. Fleisch und Fisch ist "erlaubt" – jedoch wird bewusst darauf geachtet, dass tierische Lebensmittel aus biologischer und artgerechter Haltung gekauft werden. Auch der Umweltschutz ist ihnen ein Anliegen.

"Sie lehnen die Massentierhaltung ab, möchten die Umwelt schützen, ihre Gesundheit fördern und trotzdem nicht ganz auf Fleisch verzichten", definiert sie die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE).

Wie oft essen Flexitarier Fleisch oder Fisch?

Die Organisation Pro Veg, der ehemalige Deutsche Vegetarierbund, definierte im Zuge einer Umfrage all jene Menschen als Flexitarier:innen, die an mindestens 3 Tagen pro Woche fleischlos leben. Weniger ist natürlich möglich – und auch gesund. Was die Nährstoffversorgung (zum Beispiel Vitamin B12, Jod) angeht, ist es völlig ausreichend, 1 Mal in der Woche oder seltener Fleisch oder Fleisch zu verzehren.

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Fisch

 © Elke Mayr

Veganer, Vegetarier, Flexitarier?

Laut einer Schätzung der Veganen Gesellschaft Österreichs (VGÖ) leben hierzulande rund 840.000 Vegetarier:innen, 106.000 Veganer:innen und über 4,6 Millionen Flexitarier:innen. Vor allem die Anzahl der flexitarisch lebenden Menschen hat in den letzten Jahren stark zugenommen.

Leben Flexitarier gesund?

Flexitarier:innen müssen sich nicht zwangsläufig gesund ernähren. Vegan oder vegetarisch bedeutet nicht immer automatisch gesund – man kann auch bei einem vorwiegend pflanzlichen Lebensstil zu viel Zucker, schlechte Kohlenhydrate, ungesunde Fette oder Produkte mit vielen Zusatz- und Konservierungsstoffen konsumieren.

Trotzdem sei gesagt, dass Flexitarismus zumindest in der Theorie mit einem bewussten Lebensstil in Verbindung gebracht wird. Sich in Hinblick auf Ernährung Gedanken über Tierwohl und Umweltschutz zu machen, ist schon mal ein guter Ausgangspunkt.

Wer optimal flexitarisch essen möchte, orientiert sich am besten an der vegetarischen Ernährungspyramide und konsumiert zusätzlich dazu hin und wieder Fleisch oder Fisch.

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Vorteile und Nachteile

Wer ausgewogen sowie vorwiegend vegetarisch isst und nur hin und wieder Fleisch, Fisch und Meeresfrüchte zu sich nimmt, kann davon ausgehen, sich gesund zu ernähren.

Laut Helmut Heseker, dem Präsident der Deutschen Gesellschaft für Ernährung, sei die flexitarische Ernährung genau das Richtige. Alle lebenswichtigen Nährstoffe würden ausreichend aufgenommen, ein Mangel an Mineralstoffen oder Vitaminen sei grundsätzlich auszuschließen.

Außerdem sei ein bewusster Lebensstil, bei dem Tierwohl und Umweltschutz nicht außer Acht gelassen werden, auf jeden Fall positiv zu bewerten.

Des öfteren werden Flexitarier:innen jedoch von strikten Fleischverzichter:innen kritisiert, sie würden "Pseudo-Vegetarismus" leben und mit dem selbst auferlegten reduzierten Tierkonsum lediglich ihr Gewissen beruhigen. An einem echten gesellschaftlichen Wandel seien sie jedoch nicht interessiert.

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